40 Jahre Straßenbahn Danzig - Heubude

Aus „Unser Danzig“, 20.07.1967, Nr.14, Seite 12

40 Jahre Straßenbahn Danzig - Heubude
von Horst Strehlke

Am 30. Juni 1927 wurde die Straßenbahn Linie Danzig - Heubude Strand feierlich eingeweiht, gerade rechtzeitig zur Badesaison. Durch den Verlust der Westerplatte wurde eine direkte Verbindung Danzig-Stadt zu einem Ostseebad dringend notwendig. Was Autobus und Dampfer nicht ganz schafften, konnte nun durch die Straßenbahn vollkommen bewältigt werden. Der Badeort Heubude erfüllte sehr gut die Bedingungen für eine neue Straßenbahnlinie, da der Badestrand sehr breit war, von herrlichen Tannen- und Laubwäldern umsäumt.

Im März 1927 wurde mit dem Bau der Linie begonnen; lange Verhandlungen gingen voraus: Für die kurze Zeit, die zur Verfügung stand, war eine erstaunliche Bauleistung vollbracht worden, denn zum 1. Juli 1927 musste die Heubuder Strecke für den Verkehr freigegeben sein. Um jedem Verkehr gewachsen zu sein, wurde die Strecke nach Heubude zweigleisig gebaut. Die Bauarbeiten zogen sich, angefangen vom Langgarter Tor über die Breitenbachbrücke, Troyl, Wichertstraße, August-Lentze-Weg (quer durch den Ort Heubude bis zum Strand hin.

Schon allein im sonst so stillen Heubude ergaben sich durch den Bau der Straßenbahnlinie große Veränderungen im Straßenbild, sodass man den ruhigen Ort bald gar nicht wiedererkannte. Heubude hatte sich schlagartig zu seinem Vorteil verändert. Die Neubaustrecke vom Langgarter Tor bis zum Heubuder Strand betrug 5,5 km. Davon entfielen 2,8 km auf mitbenutzte Straßen, die restlichen 2,7 km liefen auf besonderem Bahnkörper.

Pünktlich, wie vorgesehen, erfolgte die Eröffnung der neuen Straßenbahnlinie. Mit vier neuen Motorwagen, welche mit Danziger Fähnchen und Girlanden festlich geschmückt waren, wurde die Strecke Danzig - Heubude eingeweiht. Ein lang gehegter Wunsch der Danziger und Heubuder Bevölkerung fand hiermit Erfüllung.

Für die Linie Danzig - Heubude hatte die „Danziger Elektrische Straßenbahn AG“ bei der Waggonfabrik in Danzig 24 Triebwagen in Auftrag gegeben. Bis dahin waren in Danzig nur die Rollenstromabnehmer bekannt. Die Heubuder Wagen hatten als markante Neuerung Scherenstromabnehmer. Die schnelle Wagenfolge nach Heubude in den Sommermonaten legte das beste Zeugnis für die Leistungsfähigkeit der Danziger Straßenbahn sowie des Betriebspersonals ab.

Seitdem sind nun 40 Jahre vergangen, eine lange Zeit. Es mag vielleicht interessieren, was heute aus dieser Linie geworden ist: Die Heubuder Strecke erhielt eine andere Liniennummer, wie die meisten Danziger Linien, nämlich die Linie 9. Auch verkehrt die Bahn nicht mehr vom Hansaplatz aus, sondern die Endstation in Danzig ist der Theaterplatz. Das Richtungsschild „Heubude Strand" wurde übersetzt in „Stogi Plaza“.

Seit Ende Mai 1959 verkehrt die Straßenbahn nicht mehr durch die Langgasse, den Langen Markt usw. Eine neue Straßenbahnstrecke wurde gebaut. Diese führt ab Dominikswall, Karrenwall weiter etwa auf der Höhe des Vorstädtischen Grabens und durchquert die Speicherinsel über zwei neue Brücken bis zur Weidengasse. Die Heubuder Linie zweigt von hier links ab, fährt die Weidengasse hoch und biegt dann auf Langgarten ein.

Heute verkehren nach Heubude polnische Neubauwagen. Von unserem guten alten Heubuder Typ existieren noch 22 Wagen. Sie erhielten stärkere Motoren. Anzutreffen sind die Fahrzeuge jetzt meistens auf den Linien Danzig - Neufahrwasser, Langfuhr - Brösen - Neufahrwasser und Danzig - Brösen (eine neue Verbindung).

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Viele Grüße aus dem Werder
Wolfgang

Auf der Heubuder Strecke verkehren die Wagen heute in der Spitze alle 5 Minuten, darunter Großzüge auf der 8. Trotzdem sind die Wagen alle knackevoll. Die Strassenbahn erfüllt ihren Zweck somit sehr gut, und das zeigt, dass die Entscheidung, eine Strassenbahn nach Heubude zu bauen, eine sehr treffende Entscheidung war.

Leider gibt es immer die Straßenbahn HEUBUDE / Stacks fahren alle 5 Minuten. Oft gibt es Ausfälle. Straßenbahnen sind nicht neu. Ist der aktuelle Sender überschneiden sich mit der alten Straßenbahn-Stationen?

Habe kürzlich eine ältere Dame getroffen, deren Mann dort Schaffner war.
Mein Opa hat dort Streifendienst getan, er wohnte auch in Heubude und ist dann immer mit der Bahn das Stück gefahren.
Meine Mutter erzählt immer, daß die Strsße, bis zur Kehre, früher nur Sand war.
Es hat sich nicht viel verändert.
Olaf