Besuch Danziger Staatsarchiv

Guten Morgen,

Mein Erlebnis mit dem Danziger Staatsarchiv

Gewappnet mit Unterlagen und vielen Einzelinformationen betrat ich am 1.6.2011 das Archiv, welches am ehemaligen Hansaplatz liegt.
Ich war auf der Suche nach 9 Urkunden, die ich heraussuchen wollte, bezahlen und gleich nachhause mitnehmen wollte.
Ein Mitarbeiter nahme mir meine Informationen über die Urkunden ab und verschwand ca. 45 Minuten.
Da Regina sich bereit erklärt hatte, mich zu begleiten, war ich voller Hoffnung.
Dann bekam ich meine Daten wieder in die Hand mit Bemerkungen auf Polnisch und Signaturen.
Wir gingen dann zu einem kleineren Lesesaal, wo nur leise sprechen bzw. flüstern erlaubt war.
Dort saß eine Angestellte am PC und übergab mir erst einmal kleine und größere Formulare, die ich auszufüllen hatte. Unter anderem Name, Adresse, Beruf und zu welchem Familienverhältnis ich zu den gesuchten Personen stand.
Die Formulare waren alle in polnischer Sprache, so daß ich überhaupt nicht zurecht kam.Regina übersetzte sie mir und ich füllte aus.
Dann bekam ich dicke Bücher mit Signaturen, auch in plonisch, ich wußte leider nicht, was auf polnisch Geburten, Taufen, Heirat und Verstorben heißt.

Weiter brachten mich die polnische Bezeichnungen der Orte, die ich suchte. Damit habe ich mich vorher schon beschäftigt. Und natürlich die Jahreszahlen.
Vorher überreichte mir die Angestellte ein paar weiße Handschuhe, die ich tragen sollte, während ich die Bücher durchsah.
So brachte ich zustande, dass ich nach 1 1/2 Stunde gerade mal eine Urkunde schaffte.
Ich gab dann auf und beließ es bei einer Urkunde.

Dann wollte ich diese Urkunde natürlich gleich bezahlen und mitnehmen.
Auch das war nicht möglich, ich sollte von meinem Heimatort den Betrag überweisen und würde dann per Post eine Kopie erhalten.
Da war ich dann doch sehr enttäuscht, umständlicher ging es nun wirklich nicht.

Das war nun mein erster Besuch im Danziger Staatsarchiv und sicher auch mein letzter.
In Zukunft frage ich wieder per Email an, das war viel einfacher.

Vielen lieben Dank an Regina, ohne sie hätte ich es nicht mal geschafft, eine Urkunde zu finden.
Auch einen herzlichen Dank an Marek, der mich überall hin fuhr, wo ich wollte und geduldig wartete.

Liebe Grüße Karin L.

Schönen guten Abend,
hallo Karin,

Dein Besuch im Staatsarchiv zeigt, dass auch ich nach langen Jahren wieder einmal dort arbeiten sollte. Es ist bestimmt schon sieben oder acht Jahre her, vielleicht sogar noch länger, dass ich dort das letzte Mal war. Wenn man seinerzeit Akten einsehen wollte, dauerte es in der Regel bis zum nächsten Tag bis die Unterlagen eingesehen werden konnten. Auch Kopien waren erst am nächsten Tag erhältlich. All das ein bisschen umständlich, vor allem zeitaufwändig, aber ich war damals glücklick, überhaupt vorwärts zu kommen.

Momentan kann ich nicht konkret sagen wann ich ins Staatsarchiv gehe. Mit zu vielen Dingen habe ich im Augenblick gleichzeitig zu tun. Es war aber wichtig, dass Du aufgezeigt hast, dass es nicht so einfach (bzw. sogar unmöglich) ist, sofort Ergebnisse im Staatsarchiv zu erzielen.

Viele Grüße aus dem nächtlichen Danzig
Wolfgang

Hallo Karin, ja, ein Besuch dort ist ein Abenteuer, dazu passen doch die weißen Handschuhe! Ich war bisher zweimal je eine Woche in Danzig, jeden Morgen im Archiv. Das ging schon immer irgendwie, da waren auch immer nette Leute, die mir halfen, nicht zuletzt der Leiter des Archivs. Dann diese dicken Bücher, von denen Du schreibst, das war wahrscheinlich das von Marianne Stanke angefertigte wunderbare etwa neunbändige Register aller Danziger Geburts- Heirats- und Todesurkunden von etwa 1850 bis 1900, die in etwa 300 Bänden im Archiv vorhanden sind.
Ein ausgezeichnetes Register! Die Namen alfabetisch aufgelistet, unterteilt nach Geburten, Heirat und Tod.
Nun ja, das Übertragen der Signaturen in die kleinen weißen Zettel, dann das Bestellen der Kopien, das Bezahlen an der Kasse im Keller, ohne polnisch Kenntnisse eben alles ein bischen umständlich, aber nach meiner Erfahrung helfen die Angestellten dort gern weiter. Nur Mut!
Schöne Grüße
Ulrich

Hallo Ulrich,
ich plane eine Reise nach Danzig ins Staatsarchiv, kannst Du mir wie ich vorgehen muß um dort suchen zu können?
Grüßle Elke

Hallo Elke,

ich hab eigentlich alles schon dargestellt, wie das bei mir war. Zu ergänzen ist vielleicht noch, dass du dich vorher schlau machen solltest, ob das Archiv auch geöffnet hat, wenn du dort bist, einmal im Jahr ist es ein paar Wochen geschlossen. Flug: Ich bin mit Wizz-Air gut geflogen. Unterkunft: Am günstigsten Privat-Unterkünfte.
Viel Erfolg
Ulrich

Vielen Dank Ulrich, dann schau ich mal weiter.
Grüßle Elke

Hallo Ulrich,

mit Interesse habe ich hier die Berichte bzgl. Staatsarchiv gelesen, wobei mich auch besonders das von Dir erwähnte neunbändige Register interessiert. Gerade diese Jahre sind für mich von großem Interesse. Und wie ich an den Erfahrungen hier sehe, ist es schon sehr gut, sich vorher genau vorzubereiten. Ich beabsichtige, im Sept. nach Danzig zu fahren. Habe dort aber nur ca. 4 Tage eingeplant, insbesondere für Ohra. Einen Tag oder 1 1/2 könnte ich dem Archiv opfern. Ich will dann noch in andere Städte wie Allenstein und Christburg. Die Innenstadt von Danzig habe ich vor einigen Jahren bei einer anderen Reise nur ganz kurz kennengelernt. Da hatte ich auch noch nicht den Gedanken an Ahnenforschung. Danke für die Infos an alle. LG Inge