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Der "Danziger Lachs"
Wer kennt ihn nicht, den "Danziger Lachs"? Dort, in der Breitgasse (ul.Szeroka), wo heute das Restaurant "Pod Lososiem" hervorragende Speisen und Getränke anbietet.
Es ist auch die Stätte, an der einst das "Danziger Goldwasser" (nebst vielen anderen feinen Likören) "erfunden" wurde.
Ich füge zwei Bilder eines Prospektes aus dem Jahre 1938 bei. Ein wenig verwundert, dass auf den abgebildeten Flaschen "Deutsches Erzeugnis" steht - und das zu Freistaatzeiten...
"Pod Łososiem" (einst "Der Lachs") ist jetzt "Winne Grono" (dt. "Weintraube")
Mit der Eröffnung des Restaurants "Winne Grono" in der ul. Szeroka 52-54 am 15. Dezember 2019 in den Räumen des bisher dort bestehenden Traditionsrestaurants "Pod Łososiem" (einst "Der Lachs") ist nunmehr diese gravierende Veränderung vollzogen.
Hier der erste lokale Bericht dazu von trojmiasto.pl mit Angaben zur vorgenommenen Umgestaltung der Räumlichkeiten und wenigen Bildern davon:
> https://kulinaria.trojmiasto.pl/Winn...e-n140644.html (polnisch),
> https://translate.google.com/transla...e-n140644.html (deutsch),
> https://translate.google.com/transla...e-n140644.html (englisch).
Bitte auch die Kommentare dazu lesen.
Ulrich
AW: "Pod Łososiem" (einst "Der Lachs") ist jetzt "Winne Grono" (dt. "Weintraube"
Zu dem in #39 gezeigten Eröffnungsbericht hier noch die dazu gehörende umfängliche Bildergalerie (die einzelnen bereits großen 36 Fotos von neuer Innenausstattung und teilnehmenden Personen können jeweils rechts unten zum Vollbild vergrößert werden):
► https://galeria.trojmiasto.pl/Wnetrz...ntainer=140644.
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AW: Der "Danziger Lachs"
Schönen guten Abend,
gestern Abend waren wir da, meine Frau und ich, dort wo es einmal den "Lachs", das "Pod Łososiem" gab, kurz nach 20:00 Uhr. Ich habe in den letzten Tagen auch die Diskussionen in verschiedenen polnischen Foren und Plattformen verfolgt, und auch da überwiegt das Unverständnis. Was ich dabei aber erfuhr, ich konnte das noch nicht verifizieren, ist, dass die Gaststättenräume vom jetzigen Betreiber angemietet, ihm aber die Nutzungsrechte am Namen "Pod Łososiem" nicht angeboten wurden. Vielleicht hat er sich auch gar nicht darum bemüht.
Wir standen vor dem ehemaligen Lachs, schauten uns um, sahen wie Leute kamen, sich ebenfalls umschauten - und dann weitergingen. Meine Frau wollte mich in die neue Gaststätte reinschleppen, aber ich wollte nicht. Das ist eben nicht mehr der "Lachs". Über der Tür ist zwar noch ein Lachs zu sehen, aber warum weiß ich nicht. Der müsste eigentlich auch noch demontiert oder abgekloppt werden, alles andere wäre Etikettenschwinde.
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Aber zumindest ist der über dem Bürgersteig hängende Lachs abmontiert. Jetzt erinnert der an der Hauswand angeschraubte leere Arm an einen Galgen, an eine Hinrichtungsstätte des "Lachses" / "Pod Łososiem".
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Direkt darunter, neben der Eingangstreppe, ist der kleine Schaukasten zu finden in dem früher die Speisekarte des "Lachses" zu finden war. Auch hier noch Etikettenschwindel, auch hier prangt noch der goldfarbene Lachs über dem leeren Kasten. Nun ja, fast leer, eine Speisekarte der neuen Gaststätte gibt es nicht, nur ein Blatt Papier mit einer Weinrebe und dem Schriftzug "Winne Grono".
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Meine Frau stiefelte dann doch die Treppe hoch, ohne mich, fand neben der Tür eine Erinnerungstafel, recht unscheinbar, die an die Geschichte des Hauses erinnert.
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Sie ging dann hinein, wollte sich umsehen, und als sie ein paar Augenblicke später wieder rauskam, sagte sie, es sei nichts los, kein Empfangspersonal am Eingang, von der alten Atmosphäre habe sie nichts gespürt. Nun, auch wenn ich ihr nicht ins Lokal folgen wollte, war ich doch neugierig, schaute durchs Fenster, schoss ein Foto. Die Aussage meiner Frau fand ich bestätigt: Nix los, leere Tische.
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Ich las, das "Pod Łososiem" sei geschlossen worden, weil es nicht mehr wirtschaftlich betrieben werden konnte. Wer durch das heutige Danzig läuft, egal wo, sieht, dass Danzig an Urbanität verliert, rasant schnell. Seelenlose Betonklötze entlang der Mottlau, sündhaft teuer, in der Breitgasse, an der Schäferei, auf der Speicherinsel, am Englischen Damm, im Langgarten, in der Milchkannengasse, in der Niederstadt, häufig zwar interessant anzuschauen, aber es sind Betonburgen mit Potemkinschen Fassaden, für reiche Investoren gebaut. Die einheimische Wohnbevölkerung wird verdrängt, Touristen erobern die Stadt. Sie bringen zwar Geld, töten aber den urbanen Geist der Stadt.
Wer mal bewusst schaut, was es außer den Kirchen in der Stadt noch gibt, wird feststellen, dass es meist Restaurants, Lokale, Kneipen sind. Sie reihen sich wie Perlen auf einer Kette. Jeder will auffallen und doch gehen sie fast alle in der Masse unter. Wie, um Gottes Willen, hat man eine Institution wie das "Pod Łososiem" untergehen lassen können?! Ob es nun wirklich, wie es zu lesen war, das berühmteste Restaurant Polens war, weiß ich nicht. Aber es war ganz sicher das berühmteste in Danzig.
Ich vermute, der Betreiber des neuen "Winne Grono" wird feststellen müssen, dass es nicht ausreicht, in Räume einzuziehen, die eine herausragende Geschichte aufweisen können. Der alte "Lachs", das "Pod Łososiem" mit all seinen Alleinstellungsmerkmalen unter den Restaurants Danzigs ist untergegangen und das "Winne Grono" wird sich nun unter der Heerschar anderer x-beliebiger und meist austauschbarer Lokale behaupten müssen. Ich zweifle ob das klappen wird.
Schöne Grüße aus dem nächtlichen Werder
Wolfgang
AW: "Pod Łososiem" (einst "Der Lachs") ist jetzt "Winne Grono" (dt. "Weintraube"
Guten Abend Wolfgang,
darf ich Dich fragen, wo Du mit Kinga nach den in #47 geschilderten negativen Eindrücken vom neuen "Winne Grono" alternativ eingekehrt bist und wie es Euch ggf. dort gefallen hat? - Wir sollten hier im Forum mal, um unseren Mitgliedern bei künftigen Danzig-Besuchen Restaurant-Enttäuschungen zu ersparen, unsere aktuellen positiven Empfehlungen mitteilen.
Das neue "Winne Grono" hat es übrigens trotz Eröffnung am 15. Dezember 2019 bis heute nicht geschafft, eine aktualisierte Homepage ins Internet zu stellen. Aktueller Hinweis dort: "Winne Grono Szeroka 52/54 Gdansk Stron w przygotowaniu" (dt. ". . . Seiten in Vorbereitung").
Viele Grüße
Ulrich