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AW: Mennoniten-Forschung
Hallo,
hier nur ein Schlaglicht. Ob es typisch oder woanders ähnlich war, kann ich nicht beurteilen.
In Sperlingsdorf war Richard Nickel mindestens seit 1927 der Gemeindevorsteher. Er war von den Hofbesitzern anerkannt und beliebt. Als die Nazis 1933 in Danzig an die Macht kamen wurde er abgesetzt, weil er nicht Mitglied der NSDAP werden wollte. Er wurde durch seinen unmittelbaren Hof-Nachbarn, den Mennoniten Heinrich Sprunck, abgelöst, der schon früh Mitglied der NSDAP geworden war. Fortan wurde er drangsaliert. Auch sein Zaun wurde beschmiert mit Parolen (dass er ein Volksverräter sei oder so). 1945 hatten sich die aktiven Nazis schnell abgesetzt. Richard Nickel blieb, weil er darauf vertraute, dass er kein Nazi war. Bei ihm fanden viele Nachbarn Unterschlupf, deren Höfe zerstört waren. Später wurde er mit vielen anderen ausgewiesen und starb während des Bahntransportes. Bei Stargard in Pommern wurde sein Leichnam aus dem Güterwagen geworfen.
Schöne Grüße aus Mecklenburg
sinus
Artikel aus den Danziger Allgemine Zeitung vom 3.8.1933
Anhang 20673