Schutzpolizei Danzig (ungefähr 1935-1945)
Hallo,
Späten 1930er Jahren mein Großvater (Gunter Schulz) arbeitete für die Schutzpolizei in Danzig als Ausbildungs Inspektor im Range eines Oberleutnants der Schutzpolizei. Hat jemand weitere Informationen zu diesem Polizeieinheit? Was war der Schutzpolizei? Wurde jemals etwas über diese Einheit oder die Schutzpolizei im Allgemeinen geschrieben? Vielleicht ein Buch? Fotos? Was ist die Verbindung (der Link) zur SS während des 2. Weltkrieg (oder ist es nicht da)?
Vielen Dank
Heiko
AW: Schutzpolizei Danzig (ungefähr 1935-1945)
Hallo Heiko,
siehe Deine PM
AW: Schutzpolizei Danzig (ungefähr 1935-1945)
Hallo Heiko,
vielleicht stellst du deine Frage einmal hier:
https://www.forum-der-wehrmacht.de/i...olizei-danzig/
Polizei-Regimenter in Danzig
Im Polenfeldzug erscheinen neben den in den Gruppen zusammengefaßten einzelnen Bataillone zwei wie Inf.Rgter. gegliederte Pol.Rgter bei der in Danzig aufgestellten Gruppe Eberhardt.
Diese bestand außerdem noch aus einem Bataillon SS ("SS-Heimwehr Danzig") und zugeteilten Heerestruppen. Der Verband Danzig unter GenMaj. Eberhardt (Ia Hptm. Fett) war am 01.09.1939 der 3. Armee zugeordnet. In Danzig hatten noch Formationen der Landespolizei bestanden, die bei Mobilmachung sofort einsatzfähig waren.
Quelle: Tessin/Kannapin/Meyer, Waffen-SS und Ordnungspolizei im Kriegseinsatz 1939-1945
Ob dein Großvater Günther Gustav SCHULZ, der im Jahr 1935 Wachtmeister bei der Landespolizei war, dazugehörte, kann ich dir nicht beantworten.
https://www.ancestry.de/interactive/...104.1544506148
Auch hier könntest du mal fragen:
https://www.bundesarchiv.de/DE/Conte...tion-wast.html
AW: Schutzpolizei Danzig (ungefähr 1935-1945)
... Begonnen hatte der deutsche Angriff auf die polnische Post und das polnische Munitionsdepot auf der Westerplatte vor Danzigs Hafen um 4.45 Uhr des 1. September 1939. Während der alte Schulungs-Kreuzer Schleswig-Holstein seine schweren Geschosse gegen das befestigte Depot verschoss, attackierten uniformierte Danziger Polizisten die Polnische Post. Mit ihnen schossen Freiwillige einer sogenannten SS-Heimwehr. Hinzu kamen Feuerwehrleute und schließlich einige Mitglieder der "Gruppe Eberhardt", die dem Oberkommando der 3. Armee unterstellt waren. Gemäß der Danziger Verfassung galt auch diese Gruppe als Polizeieinheit. Ihre Mitglieder waren rechtlich gesehen Polizeivollzugsbeamte. Ihr Anführer war der Leiter der Danziger Schutzpolizei, Polizeioberst Bethke. Im Sinne der Haager Landkriegsordnung waren sie darum alles andere als völkerrechtlich legale "Kombattanten", sondern allenfalls Putschisten in der Freien Stadt Danzig. Die stand unter der Obhut des Völkerbundes. Ihr Hoher Kommissar, der Schweizer Diplomat Carl Jacob Burckhardt, musste allerdings Danzig sofort verlassen.
Quelle: https://www.zeit.de/2009/38/Danziger-Post/seite-2
AW: Schutzpolizei Danzig (ungefähr 1935-1945)
Hallo miteinander,
bzgl. der Auseinandersetzung mit der Rolle der Schutzpolizei ab 1939 fehlen mir Zeit und Wille. Zur Zeit davor möchte ich Folgendes anmerken:
o Ausbildungsinspektor Günter Schulz wurde am 27.11.1916 geboren. Den Rang eines Oberleutnants hatte er ab 01.11.1938 inne. Vorher hatte er seit 01.04.1936 den Rang eines 'OWOffAw'.(Oberwachtmeisteroffiziersanwärter ?). Er war in der Kaserne Hochstrieß 13/23 kaserniert.
o Danziger Schutzpolizei (1920er Jahre)
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Unterbringung:
Ehemalige Husarenkaserne I, Langfuhr, Hauptstr. 71c
Ehemalige Husarenkaserne II, Langfuhr, Hochstrieß 11/23
Ehemalige Trainkaserne, Langfuhr, Hauptstr, 71b
Stabsgebäude: Hochstrieß 13
Stabsstellen:
Kommandeur
Referenten für Polizeiangelegenheiten, Personalangelegenheiten, Verwaltung, Bekleidung/Verpflegung, Unterkunft
Beschaffung und Verwaltung der Ausrüstung und waffen
Instandsetzungswerkstatt
Medizinalabteilung
Musikangelegenheiten
8 Hundertschaften
Verkehrshundertschaft
Berittene Staffel
Motorbootzug
Von den acht Hundertschaften befinden sich täglich zwei Hundertschaften und zwei Züge auf den Bezirks- (10) bzw. Unterwachen (9).
In der Kaserne befand sich auch eine Hundertschaft und ein Zug als große Bereitschaft, die bei besonderen Anlässen eingesetzt werden.
Eine Staatliche Polizeischule befand sich unter der Anschrift Heeresanger 7.
Am 17. Mai 1926 wurden Schutzpolizei und Verwaltungspolizei organisatorisch miteinander verschmolzen und dem Polizeipräsidium unterstellt.
Viele Grüße
Peter
AW: Schutzpolizei Danzig (ungefähr 1935-1945)
Hallo zusammen,
ich weiß jetzt nicht, ob es zwei Günther SCHULZ gab?!
Der Günther aus #3 wurde laut Heiratsurkunde am 30.05.1912 in Danzig geboren und heiratete die
Irmgard GÜTKOWSKI
Dieser war, wie bereits geschrieben, Wachtmeister der Landespolizei.
AW: Schutzpolizei Danzig (ungefähr 1935-1945)
Hallo zusammen,
der Leutnant der Schutzpolizei Günter SCHULZ war laut Adressbuch Danzig 1937/1938 für Hochstrieß 21, also die Kaserne, gemeldet.
Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 1)
AW: Schutzpolizei Danzig (ungefähr 1935-1945)
Hallo Frank,
ancestry ist bei Weitem nicht vollständig. Meine Information stammt aus dem Danziger Beamtenjahrbuch von 1939. Über den Geburtsort habe ich keine Information.
Anhang 24428
... und es überrascht mich jedesmal aufs Neue, dass sich als Erstes nach einem Info-Post andere Unterstützer melden und nicht die Fragesteller ...
Viele Grüße
Peter
AW: Schutzpolizei Danzig (ungefähr 1935-1945)
Hallo zusammen,
wann und wo der Großvater #1 geboren ist sollte doch der Fragende zuerst beantworten.
Sollte #3 und #5 ein und dieselbe Person sein, so tendiere ich m.E. doch eher zur Heiratsurkunde aus Ancestry.
AW: Schutzpolizei Danzig (ungefähr 1935-1945)
Hallo.
1942 ist in Danzig kein Günther Schulz mit diesen Beruf mehr aufgeführt, versetzt? Forum Wehrwacht wäre eine Option.
Gruß Roman
AW: Schutzpolizei Danzig (ungefähr 1935-1945)
Hallo,
zur allgemeinen Info
Heiko schrieb 2016 dies:
"Mein Urgroßvater hießt Theodor Friedrich Hermann Schulz. Er wurde am 26.12.1885 geb. in Frankenhagen. Er heiratete Ida Alma Jeglin, geboren 11.04.1889 in Neudorf. Zusammen haben sie drei Kinder darunter auch mein Großvater: Gunter Theodor Friedrich Schulz (geb. 27.11.1916), Ilse (geb. 25.10.1912) und Charlotte.
Die Eltern von Ida Alma Jeglin waren unbekannt Jeglin (Vater) und unbekannt Gajewski (Mutter)."
Damit ist zumindest geklärt, wann sein Großvater geboren wurde.
Grüße
Iris
AW: Schutzpolizei Danzig (ungefähr 1935-1945)
Sehr gut, Iris !
Somit gibt es hier zwei Günter Schulz bei der Schutzpolizei.
Der 1916 Geborene #5 ist somit der Richtige.
AW: Schutzpolizei Danzig (ungefähr 1935-1945)
Danke für alle Antworten. #5 #7 #8 #11 #12 sind richtig; das ist mein großvater. Ich versuche, seine Polizei-/Militärkarriere und das Leben seiner Eltern und Schwestern zu rekonstruieren. Siehe auch #11. Alle Informationen sind willkommen.
Heiko
AW: Schutzpolizei Danzig (ungefähr 1935-1945)
Hallo Heiko,
bei den beiden Online-Bibliotheken Pomorska Biblioteka Cyfrona und Elbląska Biblioteka Cyfrowa habe ich keine Veröffentlichungen gefunden, die zu deiner Anfrage passen würden. In den beiden Büchern von Dieter Schenk - 'Die Post von Danzig' und 'Danzig 1930-1945' finden sich einzelne Hinweise, aber keine Gesamtdarstellung. Einen Überblick über den formalen Aufbau geben die Danziger Adressbücher und die Danziger Beamten-Jahrbücher, deren Links ich dir bereits gepostet hatte. Darüber hinaus empfinde ich die Ergebnisse der Google-Suche als eher unbefriedigend.
Möglicherweise bringt dich ja eine Anfrage zu Günt(h)er Schulz beim Bundesarchiv in Berlin weiter. Günther Schulz, * 27.11.1916, hatte die Waffen-SS-Nummer 421 984 und erhielt sein 'Patent' (SS-Hauptsturmführer) am 05.01.1942.
Meine Nachforschungen bzgl. weiterer Angaben zur Familie verliefen solange erfolglos (ancestry, familysearch, PTG), bis ich mich an meine eigenen Empfehlungen hielt: rolle die Familie ab einem bekannten Fixpunkt 'von hinten' auf. Da Theodor Schulz Rektor an der Mädchenschule in Langfuhr war, konnte ich ihn im Danziger Adressbuch von 1939 finden und mit der Adresse Ahornweg 10 dann auch interessante Karteikarten (liegen vor) bei der Heimatortskartei Danzig-Westpreussen. Auf dieser Basis ergibt sich für mich folgendes Bild zur Familie:
1885-12-26 - Geburtseintrag Schulz, Theodor Friedrich Hermann (StA Frankenhagen/Osterwick) liegt vor:
Der Postbote Theodor SCHULZ (evangelisch) aus Frankenhagen zeigte am 01.01.1886 beim Standesbeamten an, dass seine Frau Bertha geb. THIEDE (katholisch) am 26.12.1885, nachmittags um 6 3/4 Uhr einen Jungen geboren hat, der die Namen Theodor Friedrich Hermann erhalten hat.
Die spätere Ehefrau dieses Jungen war Ida (Alma) JEGLIN (evangelisch), * 11.04.1889 in Neudorf (Kr. Rosenberg, bei Deutsch Eylau). Vom zuständigen Standesamt Sehren [Dziarny] sind keine erhaltenen Standesamtregister bekannt. Ida SCHULZ war offenbar bis zum 26.03.1945 noch im Ahornweg 10. Ihre Flucht führte sie über Leer nach Kassel (1958 ?).
Eine Tochter Charlotte soll am 17.10.1918 in Kulm geboren worden sein.
Ilse SCHULZ wohnte 1939 offenbar auch noch im Ahornweg 10 und soll Lehrerin gewesen sein.
Der Rektor Theodor SCHULZ und Ida sollen insgesamt drei Kinder gehabt haben. Leider habe ich zu ihm selbst keine Eintragungen bei Franz Kössler (Personenlexikon von Lehrern des 19. Jahrhunderts) noch bei der 'Lehrerdatenbank' der Bibliothek für bildungsgeschichtliche Forschung des DIPF noch bei der Gedanopedia finden können. Eine letzte eigene Nachricht von ihm stammt vom 26.03.1945 von Danzig-Langfuhr.
Der Polizei-Offizier Günter (Theodor Friedrich) SCHULZ wurde am 27.11.1916 in Kulm geboren. Die standesamtlichen Geburtsregister von Kulm befinden sich für die Jahrgänge 1874-1909 und 1913-1914 beim Staatsarchiv in Thorn, danach beim Standesamt Kulm. Er heiratete (offenbar nach 1939) die Niederländerin Hendrika ('Helly') BUSSKER (?), geboren in Arnheim/Gelderland (Geburtsdatum liegt vor). Ihre Flucht führte sie offenbar über Leichlingen nach Hagen-Haspe. Eine Tochter Ulrike (Geburtsdatum liegt vor) wurde in Solingen geboren.
Soweit meine Suchergebnisse. Und ich kann es mir nicht verkneifen: Deine Aufforderung "Alle Informationen sind willkommen." gilt auch in umgekehrter Richtung.
Viele Grüße
Peter