Kampf um die Stadt Danzig im März 1945

1945 - Das Ende von Danzig – der Beginn von Gdansk

Hallo, Forumer,

das Gedenken in Danzig an die letzten Kriegstage des II. Weltkriegs musste aufgrund der Coronavirus-Epidemie in diesem Jahr eingeschränkt werden. Es wurde zur Tradition, an den 28. März 1945 als die polnische Flagge auf dem Artushof gesteckt wurde, zu erinnern.
Nach 75 Jahren fragt man sich immer wieder, welches Datum für ein Gedenken ist richtig?

https://www.gdansk.pl/wiadomosci/gda...toria,a,167628
deutsch:
https://translate.google.com/transla...a%2Ca%2C167628


Heute fragt sich der Historiker Dr. Jan Daniluk: „War das 1945 eine `Befreiung` der Stadt Danzig?“ Zu der Geschichte Danzigs gehört auch die Zerstörung der Stadt durch die Rote Armee, die Unterdrückung und Gesetzlosigkeit der sowjetischen Soldaten.

https://www.gdansk.pl/tv/czy-to-bylo...ilukiem,v,2151
deutsch:
https://translate.google.com/transla...iem%2Cv%2C2151

Uschi Danziger

Zitat Uschi Danziger:
...die Zerstörung der Stadt durch die Rote Armee ...

-----------------
Stimmt das? Ich dachte es wären englisch-amerikanische Bomber gewesen.

Das mit den gewalttätigen Rot-Armisten war wohl so.

Quelle: https://www.gdansk.pl/wiadomosci/gda...danzig,a,71566

Die Bombardierung der Stadt dauerte bis zum 27. März, die Eroberer schrieben mit Kreide auf die Raketen: "Besonders für Danzig Fryców."

Daran nahmen nicht nur sowjetische Bomber und Jäger teil, sondern auch die alliierte Luftwaffe (z. B. 19. und 20. März).
Infolge von Bombenanschlägen und Artilleriegeschossen wurden Tausende Danziger und Flüchtlinge, die hier Zuflucht suchten, in der Stadt getötet.

Hallo,

an der Zerstörung Danzigs waren Menschen aus verschiedenen Nationen beteiligt.
Ursächlich waren es wir Deutschen, die wir mit zeitweise circa 95% der Bevölkerung einem Scharlatan hinterhergelaufen sind.

Viele Grüße SC

Es hiess dass zwar viel bombadiert worden war, aber am Ende als fest stand, dass Polen Danzig bekommt haetten die Russen die Stadt angesteckt.
Ob es so war weiss ich nicht wuerde es aber gerne von Jemandem der es besser weiss
als ich.

Jutta

Hallo,

da gibt es ein Buch, was ganz genau beschreibt, welche Bomber an welchem Tag wohin geflogen sind, und wie viel sie dort (sagen wir einmal) Schaden angerichtet haben. Das Buch nennt sich Der Brand und wurde von Jörg Friedrich geschrieben. Man kann es ab 3 - 4 Euro im Netz bekommen. Ich habe es irgendwo in Schriftform zu liegen.

LG Arndt

Schönen guten Nachmittag,
hallo Uschi,

danke, dass Du an Ende März 1945 in Danzig erinnerst! Ich bin, wie mittlerweile die meisten hier im Forum, ein Nachkriegsgeborener, aber alle meiner älteren Familienangehörigen, Eltern, Großeltern, Onkel, Tanten, ALLE kamen sie aus dem alten Danzig. Es wurde wenig über Danzig gesprochen, aber vielleicht hat gerade das mich neugierig gemacht?

Der Untergang Danzigs, der Verlust der Heimat, Flucht, Vertreibung, das plötzliche Entwurzeltsein, die Fremde, die über viele Jahre anhaltende Ungewissheit über das Schicksal nächster Familienmitglieder war eine traumatische Erfahrung, der sich die Menschen die das erleben mussten, nicht entziehen konnten. Es hat sie geprägt und natürlich sind solch elementaren Eindrücke nicht folgenlos bei ihren Kindern geblieben. Auch das gehört dazu wenn wir an den März 1945 denken.

Wer hat Danzig zerstört? Es gibt bergeweise Dokumentationen dazu. Bücher, die ganze Regale füllen. Persönliche Erlebnisse, Tagebücher. Vieles davon wurde hier besprochen. Es gibt hier Augenzeugenberichte, teils kurz nach den Geschehnissen festgehalten. Die Frage nach dem was passierte, wer bombardierte, was Artilleriebeschuss anrichtete, wer plünderte, brandschatzte, ist vielfach im Forum geschildert. Dazu gibt es auch Quellenhinweise in jeder Menge.

Das Gedenken an die Geschehnisse Ende März 45 beinhaltet auch ein Gedenken an die ungezählten Opfer auf allen Seiten, das Empfinden von Empathie, das Insichspüren von NIE WIEDER!

Nochmals DANKE, Uschi, für das Erinnern an diese Tage vor 75 Jahren.

Schöne Grüße
Wolfgang

Hallo, Forumer,
hallo, Wolfgang,

Du hast viele wichtige Punkte genannt, an die ich und möglicherweise viele Forummitglieder bei solchen Gedenktagen denken. Ich staune zurzeit immer wieder, dass jetzt über so vieles aus der Geschichte Danzigs offen dargelegt wird. Vor allem ehemalige deutsche Schriften und Fotos werden in den Medien gezeigt. Man geht mit der Geschichte endlich viel offener um. Das ist ein gutes Zeichen.

Viele Grüße

Uschi Danziger

Hallo, Forumer,

über das Ende des Zweiten Weltkriegs und den Wiederaufbau von Danzig äußert sich Dr. hab. Jacek Friedrich, Historiker, Autor zahlreicher Veröffentlichungen zur Geschichte Danzigs und Direktor des Nationalmuseums in Danzig. Er nennt die sog. Befreiung von Danzig „die Rückkehr nach Polen“. Er antwortet u.a. auf folgende Fragen: Wer ist verantwortlich für die Zerstörung von Danzig? Was war bei dem Wiederaufbau für Danzig oder Polen entscheidend?

https://www.gdansk.pl/tv/dr-hab-jace...gdanska,v,2163
deutsch:
https://translate.google.com/transla...ska%2Cv%2C2163

Uschi Danziger

Guten Tag und enen schönen Sonntag,
für die damals dort lebenden deutschen Danziger wurde Danzig ganz sicher nicht befreit, auch für die verschiedenen Äußerungen , daß Danzig endlich zurückkehrt ins Vaterland Polen, haben die alten Danziger gewiß kein Verständnis. Geschichte hat also fast immer 2 Seiten, die der Sieger und die der Besiegten. Und obgleich ich in den verschiedenen Famillienzweigen polnische Vorfahren habe, kann ich keinen inneren Frieden mit Polen machen, weil zuviel Geschichtsklitterung gemacht worden ist. Ich muß das einfach einmal laut sagen. Freundliche sonnige Grüße von Ada

Wie in einem Raetsel, kommen ueber Danzig so viele 'Stueckchen'zusammen. Man muss da versuchen sie alle zusammen zu fuegen. Oefters kommen ganz erkenntliche Stuecke zusamen und dann muss man weiter forschen.
Ich brauche es nicht. Habe selbst alles durchgemacht und auch wie die Sowjetischen Soldaten, mit den Oel Kanistern, im Dunklen , durch die Strassen huschten. Sie kamen nicht in Autos angefahren, mit ganzen Besatzungen, sondern handelten,auf Befehl, solo.
Die Bombardierung mit, solcher Intensitaet, begann erst in den letzten Monaten des Krieges und auch wir wurden ausgebombt und Opa getoetet.
Was danach geschah wurde ja schon oft beschrieben und man wundert sich immer wieder wie wir durch alles durch kamen.
Auch waren wir durch eine andere Saeuche gegangen, Typhus. Jenny, 10 Jahre alt hatte es ganz schlimm und irgendwie konnte ich es mit dem verbrannten Holz von den Haeusern, bekaempfen, denn es gab kaum irgend welche Medizin. Mein Schwesterchen ist heute 85 Jahre alt. Liebe Gruesse, bleibt gesund und wenn auch allein, feiert das Osterfest mit Frieden im Herzen. Eure Feli.

Guten Tag allen,

Ulrich schickte mir heute Links zu dem Bericht, erschienen bei gdansk.pl , über das Geschehen vor 79 Jahren, verfasst von Jan Daniluk, einem unserer Forumsteilnehmer.

► https://www.gdansk.pl/wiadomosci/Mar...ansku,a,239638 (polnisch),
► https://www-gdansk-pl.translate.goog..._x_tr_pto=wapp (deutsch),
► https://www-gdansk-pl.translate.goog..._x_tr_pto=wapp (englisch).

Danke, Ulrich!

Schöne Grüße, Beate

Ich habe diesen Artikel in deutscher Fassung mit Interesse gelesen, beschreibt er doch die Ereignisse, die ich als Kind im schrecklichsten Kriegsgeschehen erlebte. Und wenn ich die Zeilen lese, die Bilder sehe, die wieder in mir hochkommen, frage ich mich: das soll das sein, was ich erlebt habe? Aber gut, es sind Fakten, und in mir sind die Ängste des Kindes aus den Grausamkeiten des Krieges, die nie vergehen. Aber dieser Satz:
"In den folgenden Monaten begann ein dynamischer Bevölkerungsaustausch (hauptsächlich der Zustrom neuer Einwohner aus Mittel- und Ostpolen). Eine neue Etappe ist angekommen" ,
den kann ich nicht so hinnehmen. Der dynamische Bevölkerungsaustausch heißt: die deutschen Einwohner der Stadt, die schon immer dort gewohnt haben, wurden vertrieben während die neuen Einwohner freiwillig einzogen.
Mit Grüßen von Christa

Hallo liebe Forumer,
es ist immer interessant, Fakten aus der Vergangenheit festzuhalten. Das sollten wir niemals vergessen.
Ich habe den übersetzten Link von Beate gelesen und bedanke mich dafür, auch für die Beiträge unserer alten
Danziger. Ich denke an unseren alten leider verstorbenen Arthur Krüger, den sein Danzig lebenslang nicht losgelassen hat.
Ich war das erste Mal 1976 in Danzig und habe damals noch mit einem deutschen Danziger sprechen können. Seine Sehnsucht
war, dass Danzig einst wieder heim ins Reich kommt. Wir dürfen bei allen Feierlichkeiten und Erinnerungen aber nicht vergessen,
dass Deutschland nicht allein Schuld an diesen fürchterlichen Krieg trägt. Wo befindet sich heute das ehemalige Ostpolen und
wo befindet sich heute das ehemalige Ostdeutschland. Was geht in dieser Hinsicht auf Hitlers und was auf Stalins Konto. Selbst
die Bombardements der Alliierten auf die deutschen nicht kriegswichtigen Teile des ehemaligen Deutschen Reichs waren m.E.
völkerrechtswidrige Verbrechen an der Bevölkerung. Vergessen wir auch nicht die über 12 Mio Vertriebenen und die bei dieser
Vertreibung ums Leben gekommenen Kinder, Frauen und Alten. Dies alles ist vergleichbar mit den Schicksalen vieler anderer dt.
Städte, Dresden, Würzburg und weiterer. Und ich hoffe inständig, dass die Vergangenheit daran erinnert, dass Krieg niemals eine Lösung ist.
Die Menschheit hat leider aus der Vergangenheit wohl nichts gelernt, denn mehr Waffen bedeuten mehr Tote.
Gruß Werner