AW: Der Olivenzweig in Oliva
Liebes Waldkind oder sollte ich sagen liebe Waldtrude,
vielen Dank :-)
Lieben Gruß
Inge-Gisela
AW: Der Olivenzweig in Oliva
Danke Inge-Gisela! Da hatte mich die Olivenbaum-Muse geküsst. Waldtrude passt inzwischen ganz gut. Stelle ich doch fest, dass man erst im Alter, was die Verwendung von Bäumen und Kräutern angeht, in seiner Weisheit komplett wird!
Ich selber habe meine Freude an solchen Texten, weil ein solcher nicht überdacht wurde und das Denken erst später einsetzt, nachdem es geschrieben steht. Es wäre also unsinnig zu diskutieren, ob es sich um eine polnische oder deutsche Geschichte handelt. Es geht zumindest auf eine deutsche Sage zurück. Nun sollte man wissen, dass es im Deutschen vieler solcher Sagen gibt, also auch zu anderen Orten, die untereinander austauschbar wären.
Nun mal im Nachhinein nachgedacht: Wie kommt die Waldtrude zu dem Weihrauch? Der wuchs ja nicht im Danziger Werder. Zu jener Zeit war Weihrauch gewiss sündhaft teuer und vermutlich nicht Gegenstand einer "Waldhexe", zumindest keinem "Kräuterweib", was ausser Kräuter und Hütte nichts weiter aufzuweisen hat. Entweder die Waldtrude war ziemlich angesehen und reich wie etwa eine antike Priesterin (was kaum zu vermuten ist am Hagelsberge) oder der Fürst hatte den Weihrauch mitgebracht, damit die Waldtrude ihn für die Weihung der Jagdwaffe benutze. Das erscheint mir ebenso absurd. Dann hätte der Herzog die Segnung ja gleich in seinen eigenen priesterlichen Räumen vornehmen können. Andererseits, wenn die Waldtrude so edle Kundschaft hatte wie den Herzog von Pommerellen, konnte sie von ihrem Lohn womöglich den teuren Weihrauch aus dem reichen Süden beiholen lassen. Denn immerhin wurde der Weihrauch zur damaligen Zeit auch zur Wundbehandlung genutzt.
Etwas anderes fällt auf: Das Kloster soll um 1185/86 fertig gestellt worden sein. Subislaus soll 1187 gestorben sein. Vielleicht hatte es mit der Wunderheilung doch nicht so ganz geklappt und er starb letzten Endes an den Nachzuckungen seines Jagdunglücks. Nichts destotrotz stand das Kloster bereits. Die Gründung eines Zisterzienserklosters zog immer auch deutsche Ansiedler herbei. Das muss Sublislav gewusst haben. Er wird seine eigenen Gründe für die Gründung des Klosters gehabt haben. Wo ein Kloster stand, da blühte die Wirtschaft.
Die Zisterzienser freilich werden später die Waldtrude gefragt haben, wie sie am schnellsten und preiswertesten an guten Weihrauch kommen könnten ;-) LG vom waldkind (Baumtrudchen)