Familie SCHWARZ / THIEL aus Pordenau, Parschau etc.

Liebe Forumsgemeinde,

ich besitze z.Zt. ein Archion-Zugang, suche mich gerade aber schwindelig.
Ich würde gerne bei meinem 4xUrgroßvater weiterkommen.

Cornelius SCHWARZ aus Westpreußen :-) Die Geburt ist nicht im ev. KB Gr.Lichtenau verzeichnet.
Verheiratet gewesen mit Catharina Elisabeth THIEL *evt. 24. Aug 1771 †10. Mai 1817 Pordenau - Vater Jacob THIEL
Die Heirat ist ebenfalls nicht im KB von Gr.Lichtenau vorhanden.

Kinder:
vor 1789 Cornelius
evt. Jan 1789 Gottlieb †Mai 1862 - mein 3xUrgroßvater (Dienstknecht / Einwohner) - Heirat mit Anna Maria Regina LENZ (verw. LOTH) 3.April 1820 Neukirch
1801 Parschau Martin †1802
1803 Pordenau Anna Florentina †1806
1810 Pordenau Elisabeth Catharina †1810
1811 Pordenau Regina †1814

Könnt ihr mir Tipps geben, wie ich vorgehen könnte?

Gruß
Michael

Hallo Michael,

tja, einen wirklichen guten Einfall habe ich auch nicht.
Da die Heirat üblicherweise am Wohnort der Braut stattfand, wäre ein Ansatz, erst mal die THIELs zu untersuchen, also die Geschwister und Eltern der Catharina Elisabeth THIEL.

Da Du zu ihrer Geburt "evtl." schreibst: Wie sicher/ unsicher ist diese Vermutung?
An welchem Ort wäre das gewesen? Auch Pordenau?

Karsten

1771

https://www.familysearch.org/search/....surname=thiel

Das war mal ein Ansatz, den ich verworfen habe, weil 1778 verstorben.
Das Geburtsdatum kursierte leider noch in meinen Notizen....
Sorry.

Gruß
Michael

Ich habe einen Sterbeeintrag von 1826 gefunden.

Lesen kann ich:

Der Wittwer Cornelius SCHWARZ 62 Jahre
Verstorben am 1. August.

Demnach ist er um 1764 geboren.

Ich kann leider den Sterbeort im KB-Eintrag von Gr. Lichtenau nicht herauslesen.

https://s20.directupload.net/images/240325/temp/nejeftlr.jpg

Gruß
Michael

Hallo Michael,

da steht Klein Lichtenauer Feld.

Viele Grüße Frank

Dankeschön Frank.

Den Geburtseintrag habe ich auch gefunden.

Cornelius wurde am 12. Mai in Käsemark geboren.
Eltern:
Cornelig Schwarz (ist das lat. für Cornelius?) + Christina Schwanenberg

Darauf habe ich den Heiratseintrag der Eltern gefunden, hier kann ich kaum etwas entziffern:

21.Nov 1758 Käsemark
Cornel. Schwartz ?Vater Jacobi?
Christina ?Vater David? Schwanenberg

https://s20.directupload.net/images/240325/temp/9xy6lnps.jpg

Gruß
Michael

Michael, dass ist auch nicht einfach zu lesen, da teilweise in lateinischer Schrift:
Junggeselle Cornelius Schwartz, Jacobi wohnhaft in Prinzlaff Sohn, mit Christina Schwanenberg, seeliger Daniel Schwanenberg, gewesener Fähr darselbst in Käsemark Tochter…???
Ich habe die abgekürzten Wörter ausgeschrieben…
Latein kann ich nicht…

Viele Grüße Frank

Dankeschön Frank,

lag ich denn richtig, dass Jacobi und David die Väter sind?


Gruß
Michael

Ja, es stimmt!
Ich habe mich da mit dem Daniel verschrieben, sorry!
Viele Grüße Frank

Prima, danke sehr Frank.

Gruß
Michael

Hallo Frank,

more holito = wie gewöhnlich
copul[iert] worden = verheiratet worden

Diese Art der Sprachverwirrung war auch neu für mich ... .


Viele Grüße,

Peter

Danke Peter😊

Danke Peter,

tja, zuerst müsste ich diese Buchstaben entziffern können.
Dann habe ich in meiner PDF-Datei "Kirchenbuch-Latein" den Begriff more holito auch nicht gefunden.

Ich habe in den letzten Jahren Fortschritte gemacht, aber so weit bin ich noch nicht.


Gruß
Michael

Hallo Michael,

das einem "g" ähnelnde Zeichen ist üblicherweise eine Abkürzung für die Endung -us.

Den Text lese ich so:

d. 21. November. Ist Cornel[ius]. Schwartz, Jacobi, vicini Prentzlaffiensis Fili(us), mit Christina,
sel[igen]. David Schwanenbergs gewesenen Fuhrknechts in __s_marck (*) Tochter, more
holito copul[iret]. worden.

Jacobi (Genitiv von Jacobus) = Jacobs/ des Jacob
vicini (Genitiv von vicinus) = des Nachbars
filius = Sohn
Prentzlaffiensis dürfte der Genitiv vom latinisierten Prentzlaff sein, später dann Printzlaff

Eine mögliche Übersetzung wäre also: ... Cornelius, Sohn des Nachbars Jacob in Prentzlaff, ...

more (Ablativ von mos) = Brauch, Sitte, Gepflogenheit
statt holito dürfte solito gemeint sein (Ablativ von solitos) = üblich

Also: more solito = nach üblichem Brauch


(*) __s_marck? => Ist der erste Buchstabe wirklich ein K (würde eher L oder B lesen)? Da bräuchte ich mehr Vergleichsworte. Aber da Du schon Einträge in Käsemark gefunden hast, wird das wohl so stimmen.

Eine gute Nacht

Karsten

Hallo Karsten,

boah, enorm.

Vielen, vielen Dank.


Gruß
Michael

Hallo nochmals,

in der Nacht ist mir noch eingefallen, dass mit dem vermeintlichen "more holito" ja nicht nur more solito gemeint sein dürfte, sondern dass es in lateinischer Schrift - im Gegensatz zur Kurrentschrift - geschrieben ist. Daher steht da wirklich solito. Ein h in lateinischer Schrift sieht ja anders aus, siehe in "Christina".

...und das vermeintliche L oder B aus der Dorf sieht so aus wie das K in knecht/ Knecht, also steht dort wohl auch das erwartete Käsemarck.

Also lautet die verbesserte Version:

d. 21. November. Ist Cornel[ius]. Schwartz, Jacobi, vicini Prentzlaffiensis Fili(us), mit Christina,
sel[igen]. David Schwanenbergs gewesenen Fuhr Knechts in Käsemarck Tochter, more
solito copul[iret]. worden.

Viel Spaß weiterhin

Karsten

Hallo Karsten,

das ist sehr nett von dir und wird mir bei zukünftigen Funden wirklich weiterhelfen.
Mal sehen, wie sich mein Lesevermögen bei der Pastorenkrickelei anpasst.

Ich habe den Archion-3-Monatspass nun 4 Tage und 100 von 150 Downloads verbraucht. Da werde ich im Nachhang noch viele Entzifferungsversuche vor mir haben.


Gruß
Michael

Ich versuch mal zu helfen,
more solito copuliert nach gewohntem (gewöhnlichem) Gebrauch (Ritus) verheiratet
vicini Prentzlaffiensis Fili(us) Nachbarssohn aus Prinzlaff

Grüße
Christian

Danke Christian.


Also ist Jacob nur der Nachbar oder gleichzeitig der Vater und das ganze dient der Ortsbestimmung für Cornelius?


Gruß
Michael

d. 21. November. Ist Cornel[ius]. Schwartz, Jacobi, vicini Prentzlaffiensis Fili(us), mit Christina,
sel[igen]. David Schwanenbergs gewesenen Fuhr Knechts in Käsemarck Tochter, more
solito copul[iret]. worden.
den 21.November ist Cornelius, der Sohn des Nachbarn in Prenzlaff, Jacob SCHWARTZ, mit Christina, Tochter des verstorbenen Fuhrknechtes David SCHWANENBERG, aus Käsemarck, nach gewöhnlichem Ritus verheiratet worden.
Grüße
Christian

Super, danke Christian.

Es ist nun alles glasklar.
Auch der Begriff "Junggeselle" wurde durch "Ist" ausgetauscht.

Vielen Dank.


Gruß
Michael

Hallo Michael,

ich muss mich noch mal korrigieren:
Gerade wollte ich das noch geöffnete Browserfenster schliessen, als mir der vermeintliche Fuhrknecht ins Auge fiel. Das "u" darin sieht eigentlich wie ein "ä" aus - und das könnte für Käsemarck ja auch passen, denn dort gab es doch wohl bestimmt eine Fähre.

Wieder mal so ein Fall von "lesen, was man erwartet", denn einen Fährknecht kannte ich bisher noch nicht, findet man aber schnell, wenn man danach sucht:
Hier das Zitat aus dem Adelung (http://www.zeno.org/Adelung-1793/A/F%C3%A4hrknecht,+der):

• Der Fährknêcht, des -es, plur. die -e, der Gehülfe eines Fährmannes, der bey ihm die Stelle eines Knechtes vertritt.

Bei der Erstübersetzung hatte ich bei den Punkten nur kurz an Führmann gedacht, dies aber als unpassend ignoriert.
Jaja, nur zwei Mini-Punkte und der Beruf des Vorfahren ist gleich ein ganz anderer.

Falls Du noch mehr Dokumente zu ihm finden solltest, kannst Du das ja mal prüfen. Ohne weitere Anhaltspunkte würde ich aber von einem Fährknecht ausgehen.

Viel Erfolg weiterhin

Karsten

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... und dabei hatte Frank das in #7 ja auch schon so gelesen!

Hallo Karsten,

danke für dein aufmerksames Auge.


Das könnte dann hier gewesen sein:

http://forum.danzig.de/showthread.ph...emark-Rotebude


Gruß
Michael

Zitat:

---

Zitat von Lavendelgirl

Hallo Michael,

da steht Klein Lichtenauer Feld.

Viele Grüße Frank

---

Hallo Frank und Forumsgemeinde,

ich habe sämtliche Meßtischblätter und Kartenlinks durchgesehen.
Ich habe das Gebiet um Klein Lichtenau abgesucht.

Wo ist denn das Klein Lichtenauer Feld?
War das ein deklarierter Ort?


Gruß
Michael

Hallo Michael,

wie Dir erging es mir auch mal mit einem Russocziner Feld, welches bei Russoczin gelegen war, wozu ich aber nie einen Eintrag auf einer Karte gefunden habe.
Es gibt ein "Verzeichniss sämmtlicher Ortschaften in den Provinzen Ost- und Westpreussen" von 1891, in dem unsere "Felder" nicht aufgeführt sind.
Daher sind sie damals nicht mehr existent oder (m.E. wahrscheinlicher) es sind einfach die Felder, welche zu den jeweiligen Ortschaften gehörig sind.

Karsten

Hallo Michael,
klick im nachfolgenden Link links Gr.Lichtenau 1925 und Malbork in Polen 1912 an.
Unterhalb von Kl.Lichtenau bis zur Bahnlinie sind Flure mit Einzelgehöfte.
Link: https://kartenforum.slub-dresden.de/...710.08574&z=14

Ich hoffe der Link klappt.

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...klappt :)

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... Hallo Karsten, bekannt?: https://books.google.de/books?id=xwJ...3%9Fen&f=false

Hallo Joachim,
vielen Dank.

Also hiervon ein Hof:

https://s20.directupload.net/images/240401/4bxyqsd4.jpg

Hast du die Info evt. aus einem Buch?


Gruß
Michael

Hallo Karsten,
kennst du schon: https://dlibra.bibliotekaelblaska.pl...ontent?id=7859

Der Ort Russoschin, Russoczin auch Rusocin war wohl ein Gut der Familie Russoczin, daneben gab es Klein Russoschin
siehe hier > Tczew in Polen 1908 anklicken > https://kartenforum.slub-dresden.de/...213806.92&z=14

Ich muss gestehen das Buch nur überflogen zu haben.

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Link in #27 geht nicht

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...die Gebrüder Peter und Albrecht RUSSOSCHIN sind auf der Buchseite 25, letzte Zeile, erwähnt.

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... noch eine Erwähnung: https://www.google.de/books/edition/...sec=frontcover

Zur weiteren Recherche: https://www.google.de/search?tbm=bks...stpreu%C3%9Fen

Kennst du schon?
Dann vielleicht andere Leser nicht.

Hallo Joachim,

danke für die Links in #26 und #28, einige davon waren mir noch nicht bekannt.

So auch nicht der 1. Link aus #28. Darin wird auf Buchseite 68 übrigens über Johann von Russenczin berichtet, einem Sohn von Peter.
Habe es aber auch nur kurz angelesen.

Karsten