Interessant :)

http://ralfkeser.files.wordpress.com...unbenannt6.png

http://www.abendzeitung-muenchen.de/...2225c9d1d.html

Man erfährt nicht, wie ernst die Leute das meinen. Freistaat-Nostalgiker gibt es auch in den polnischen Foren, z.B. http://wolneforumgdansk.iq.pl/index.php und http://www.forum.dawnygdansk.pl/ - sie fahren stolz mit einem ovalen "DA"-Schild samt Wappen auf den Autos durch die Gegend. Im forum.danzig.de bin ich dafür zuständig, gelegentlich daran zu erinnern, dass die Ära ihre ausgesprochenen Schattenseiten hatte; das würde selbst dann gelten, wenn es möglich wäre, die Nazis auszublenden. Leider hatten auch im Rest Europas die Glanzlichter von Demokratie und Friedensliebe Seltenheitswert.

Das Leben besteht nun einmal aus Licht und Schatten, Tag und Nacht, Sommer und Winter. Das gilt für alle Nationen, alle Menschen dieser Welt. "Wer ohne Sünde ist werfe den ersten Stein". Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit sind Ideale, für die es sich lohnt sich persönlich einzusetzen, insbesondere bei uns Danzigern. Gerade die heutigen Zeiten haben insbesondere in Polen und Deutschland eine Schieflage erreicht die der Auslöser dafür sind, daß die Menschen sich wieder nach Eigenständigkeit sehnen. Das ist nicht bedenklich sondern gut so. Europa ist kein Einheitsbrei sondern ein Flickenteppich aus den verschiedensten Kulturen, und wer wollte uns das Recht absprechen oder es erniedrigen, stolz auf Danzig und seine Geschichte zu sein? Muß ein vergewaltigtes Opfer sich für die Täter schämen? Danzig hat über Jahrhunderte hinweg die europäische Einheit mitbestimmt. Es ist im miteinander mit den Kaschuben entstanden und hat wo immer es ging seine Neutralität bewahrt. Ich denke, daß sind unsere wahren Werte, und alle andern könnten sich sehr wohl daran ein Beispiel nehmen. Danzigs Geschichte ist europäisch orientiert, und heute durch die Vertreibung sogar global, das sind die Fakten, und darauf können wir stolz sein.

Hallo Zoppo,
danke für die beiden Links. Es wäre schön, wenn Du bei einem neuen Beitrag mit Link kurz andeuten würdest, worum es in dem betr. Link geht. Das ist informativer als ein Blindflug ins Ungewisse. - Danke!

Hallo Alexander (asche),
Dir vielen Dank, dass Du ein Anklicken von Zoppos nackten Links nicht zum Blindflug gemacht hast. Kannst Du mir bitte Deine von Dir erwähnte "Zuständigkeit" im Forum erläutern. Im übrigen stimme ich Deinem Kommentar voll zu.

Viele Grüße an beide,
Ulrich

ich frage mich immer: sind das Kreise oder nur Häufchen ? Klar ist, dass sie nicht gewalttätig sind. Oder ? Und das ist ja schon mal gut.
Eure Delia

Man muss unterscheiden zwischen Spaßnostalgikern, Ernstnostalgikern und Revanchisten - wobei es wohl auch Zwischenstufen gibt. Ich kenne mich in der Szene nicht aus, weil sie mich nicht interessiert. Potenziell gewalttätig ist sie sehr wohl, nämlich in der Lage, frustrierte gewaltbereite junge Männer mit ideologischem Rüstzeug zu versorgen. Wer das nicht glaubt, soll den Jugoslawien-Krieg studieren, in dem uralte Nationalmythen, die längst vergessen schienen, binnen weniger Monate zum totalen Krieg führten.

Die Nostalgiker sind mutmaßlich ungefährlich, können aber theoretisch mutieren, ähnlich wie ein Leberfleck zum Melanom. Deshalb sehe ich es als meine moralische (nicht amtliche) Zuständigkeit an, hier niedergeschriebene allzu rosige Erinnerungen ein wenig auf den Boden zu bringen, sofern ich entsprechende Faktenkenntnis habe. Freilich bin ich kein wirklicher Historiker und kann nur nach dem urteilen, was ich als Material aus speziellem Blickwinkel gesammelt habe.

Dazu gehört auch die Erkenntnis, dass die Schönfärberei nicht nur die Altgewordenen befallen hat, sondern schon in der Vorkriegsgesellschaft sozusagen Staatsdoktrin war. Insbesondere galt der eiserne Grundsatz "Ein deutscher Mann beklagt sich nicht - schon gar nicht gegenüber Frauen!" In zahllosen Briefen und Berichten wird alleine aus diesem Grund massiv gelogen und schöngefärbt, in der Meinung, damit Gutes zu tun. --

Der Wunsch, als kleine Gemeinschaft etwas Eigenes darzustellen (und dadurch als Einzelperson mehr zu gelten) ist verständlich, aber politisch nicht immer so harmlos. Das Gleiche gilt für den umgekehrten Impuls, in einer großen mächtigen Gemeinschaft aufzugehen. Paradoxerweise (gemessen an der heutigen Nostalgie) war der letztere damals im Freistaat dominant, wie übrigens auch in Österreich.

Mit dem Stolz und der Identifikation soll es jeder Mensch halten wie er will, aber für Gerechtigkeit und Frieden in der globalisierten Zeit ist eine entsprechend universale Ordnung unverzichtbar. Ich persönlich bin stolz auf meine eigene Leistung und schäme mich für mein eigenes Versagen, da hilft mir keine Nation oder Heimatregion.

Wenn jemand beleidigt - Es tut mir leid. Für mich die Situation in dem Link beschrieben ist überraschende und lustig, vor allem, wenn wir aus der Perspektive diese Polizisten zu sehen...
MFG

Da stimme ich dir zu Zoppo, aber nicht nur aus der Sicht der Polizei, sondern auch die Vorgeschichte ist eine Lachnummer :) . Die ganzen Aktionen von dieser Seite erinnern mich an den "Konsul Weyer" der etwa in den 70ern durch den Verkauf von Adelstiteln bekannt wurde :) Allein die Kombination Freie Stadt Danzig und Deutsches Reich ist ja ein Widerspruch in sich, da hat jemand total die Bodenhaftung verloren.

Zoppo, ich glaube nicht, dass jemand beleidigt ist. Es gibt freilich in diesem Forum Personen, die als Faktum glauben, der Freistaat sei formal-völkerrechtlich weiterhin existent - die meisten Völkerrechtler scheinen allerdings der gegenteiligen Meinung zu sein. Zwischen formalem Völkerrecht (Legalität) und Moral (Legitimität) ist ohnehin nochmal ein riesiger Unterschied.

Die Begebenheit hat durchaus vielfache komische Aspekte. Beispielsweise schreibt der Journalist von "Fälschung". Ich habe einmal eine betrügerische Lotterie-"Gewinnbenachrichtigung" im Briefkasten gefunden und wollte sie bei der Polizei abgeben, wurde aber beschieden: "Fälschen kann man nur, was es in echt auch gibt." Nach dieser Logik hätte man also den Freistaat anerkannt!

Hallo Zoppo,

ich habe vor einigen Monaten so einen identischen Fall ins Forum gestellt weil ich es genauso wie Du lustig fand. Da wurde aber nicht so ein Gewese über Nostalgiker, Revanchisten etc. gemacht.
In diesem Fall hat sich halt einer ohne Sinn und Verstand im Ausland einen neuen Führerschein und Ausweis machen lassen (wahrscheinlich noch für viel Geld) weil er eine neue Identität brauchte.
Es gibt nur wenige Ausländer, die sich mit deutscher Geschichte auskennen. Falsch gegoogelt und dann kommt es zu solchen "Pannen"...


Einen schönen Sonntag aus dem verregneten Brandenburger Land wünscht

Christina

Nachtrag...

Ich habe mal von einem Neunmalklugen gehört, dass man sich wenn man z. Bsp. einen hohe Geschwindigkeitsüberschreitung mit Fahrverbot begangen hat, einen polnischen Staatsbürger nehmen soll. Man gibt ihm dafür Geld, dass dieser dann zugibt gefahren zu sein, um um das Fahrverbot herumzukommen.

Passt vielleicht in die gleiche "Schublade" wie gefälschte Papiere.

Liebe Grüsse
Christina

Jedem, der einen Mietvertrag unterschrieben hat ist wahrscheinlich klar, daß er weiterhin in der Pflicht ist, auch wenn er zwischenzeitlich ausgezogen ist und die Wohnung für Mietnomaden frei gegeben hat. :)
Sollten wir nicht davon ausgehen können, daß das Völkerrecht mindestens den Standard eines gewöhnlichen Vertrages erfüllt?

Hallo Poguttke,
was soll das immer wieder. Alte völkerrechtliche Verträge werden durch neue völkerrechtliche Verträge ersetzt. So verläuft Geschichte nun mal. Der Völkerrechtsvertrag vom Wiener Kongress gilt heute auch nicht mehr.
Gruß Peter

Nun Peter wenn du es besser weißt, ich lasse mich gerne belehren. Dann sag mir mal welcher neue Vertrag in Bezug auf Danzig geschlossen wurde, Gero

Hallo Gero,
ohne groß nachzudenken fällt mir der 2 + 4 - Vertrag ein, der im vom Bundestag mit mehr als 2/3 Mehrheit beschlossen wurde..
Gruß Peter

Hallo Peter,
Danzig war im 4+2 Vertrag kein Vertragspartner, und ist auch kein Teil Deutschlands. Das ergibt sich aus dem Nürnberger Urteil von 1946 gegen die deutschen Kriegsverbrecher, wo die Einverleibung Danzigs und Österreichs (u.a.) als Verbrechen gegen das Völkerrecht ein Anklagepunkt waren. Ferner wurde durch die Bundesregierung im Jahre 2000 bestätigt, daß Deutschland für Danzig völkerrechtlich nicht zuständig ist, liebe Grüße Gero

Aber über Danzig wurde von den 4 Mächten in diesem Vertrag entschieden. Auch früher wurden in Verträgen von Staaten über andere Staaten entschieden, die dann gültig waren.
In Versaille wurde Danzig aus dem Deutschen Reich ausgegliedert ohne dass Deutschland oder Polen oder Danzig gefragt wurde. Darauf begründest Du aber Deine Meinung über Danzig.
Gruß Peter

Im 4+2 Vertrag geht es ausschließlich um deutsch-polnische Angelegenheiten, von Danzig ist nicht die Rede, Gero

Hallo,
man könnte die ganze Sache natürlich auch aus Sicht des Völkerrechtes betrachten. Hier gibt es ganz klare internationale Regelungen zum Thema Staatsbürgerschaft / Staatszugehörigkeit. Jede natürliche Person bestimmt ausschliesslich selber ob und welchem Staat sie angehören will. Es kann nun allerdings passieren, dass Person X sagt sie gehört zum Staat "Freie Stadt Danzig" und nicht zur Bundesrepublik. Hier kann die BRD erst mal nicht viel dagegen tun, da er ja ausdrücklich kein Angehöriger der BRD sein will. Was nun allerdings seine Angehörigkeit zu Danzig betrifft, so verhält es sich so wie mit der Staatsangehörigkeit von so vielen Deutschen, welche (zumindest) bis in die späten 60 er ganz offiziell deutsches Reich war. Bis vor einigen Jahren wurde im StAG der BRD auch noch auf das RuStAG des deutschen Reiches verwiesen, da ja das Grundgesetz immer noch (keine Verfassung ist und deshalb auch) keine neue andere Staatsangehörigkeit begründen kann. Seine Eintragung (Deutsches Reich) ist also rein völkerrechtlich exakt und könnte im gegensätzlichen Fall auch nur vom deutschen Reich angezweifelt werden. Die BRD und die DDR waren immer nur besatzungsrechtliche Provisorien und zu keiner Zeit souverän im völkerrechtlichen Sinne. Eine diesbezügliche Aussage von Herrn Schäuble letztes Jahr war klar und eindeutig. Die BRD war zu keiner Zeit nach dem 2 Weltkrieg souverän im völkerrechtlichen Sinne. Und ein nicht souveränes Land dürfte wohl kaum souveräne Staatsangehörigkeiten vergeben können oder andere Staatsangehörigkeiten bezweifeln können.

Gruß Arndt

Das sind sicherlich interessante Aspekte, die jedoch nichts mit Danzig zu tun haben, Gero

Hallo,

ich höre ja schon auf meine Meinung dazu zu äussern ehe wieder alles gelöscht wird, da es eben so gar nichts mit Danzig zu tun hat.

Gruß Arndt