Günter Pogatzki
Die Vögel sind nun wieder stumm geworden,
die Erde hält den vollen Atem an,
und duftend ruhn die Früchte in den Borden,
mit denen uns der Herbst so wohlgetan.
Der Segen ist nun in das Haus getragen,
der kürzlich noch die Felder überloht,
und unsrer harrt aus reifeschweren Tagen
der Wein im Keller und im Fach das Brot.
Der Boden furcht bereits mit neuen Wellen
ergeben sich zu künft'ger Opfertat,
die Keime,die ihm zagend erst entquellen,
verheißen still schon nächsten Jahres Mahd.
Der Herbstzeitlose violettes Flammen
beherrscht der Wiesen ausgelebtes Sein.
Das letzte Sonnenlicht drängt sich zusammen
und geht tief in den Schoß der Erde ein.
Aus: Unser Danzig /68
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Schöne Grüße, Christa