Ergebnis 1 bis 8 von 8

Thema: Fernes nahes Paradies - der Internationale Wasserweg E70

  1. #1
    Forum-Teilnehmer
    Registriert seit
    12.03.2012
    Beiträge
    48

    Standard Fernes nahes Paradies - der Internationale Wasserweg E70

    Hallo Wolfgang, muss ich mir auch nochmal überlegen ob ich mir so eine Reise gönnen tue. Bin mit Motorboot fahren vertraut und hab einen Führerschein.

    Habe das WasserSport-Magazin abonniert und was sehe ich da in der Dezember-Ausgabe? Du machst da keine Reklame für das Werder sondern auf einer Doppelseite für ein "Fernes nahes Paradies - der Internationale Wasserweg E70" (Author Wolfgang Naujocks, das bist zu doch?) zwischen Küstrin und Bromberg, auf der Oder, Netze, Warthe und Bromberger Kanal. Klingt schön, jetzt weiß ich dass ich mit meinem Bootchen von Berlin kommen kann. Aber wie gehts dann weiter von Bromberg? Auch so gut?

    Alter Danziger

  2. #2
    Forum-Teilnehmer Avatar von radewe
    Registriert seit
    08.03.2008
    Beiträge
    930

    Standard AW: Idealer Urlaub: Auf dem Hausboot im Weichselwerder

    Guten Tag „Alter“ Danziger,
    ein interessanter Artikel „Das Polen Magazin“ / Titel: auf Wasserstraßen von Berlin nach Bromberg (Bydgoszcz).
    http://www.das-polen-magazin.de/auf-...ach-bydgoszcz/

    Grüße von Hans-Werner

  3. #3
    Forumbetreiber Avatar von Wolfgang
    Registriert seit
    10.02.2008
    Ort
    Prinzlaff/Przemysław
    Beiträge
    9,722

    Standard AW: Idealer Urlaub: Auf dem Hausboot im Weichselwerder

    Schönen guten Abend,

    ja, der Artikel in "WasserSport" über den Abschnitt des internationalen Wasserweges von der polnischen Grenze bis nach Bromberg stammt von mir. Da das Werder nicht in diesen Abschnitt fällt, konnte ich da auch noch keine Werbung für das Weichsel-Werder machen. Aber was nicht ist, das kann ja noch werden

    In der nächsten Ausgabe von "WasserSport" wird der Artikel erscheinen "Auf der wilden Weichsel von Bromberg nach Danzig" und dann, in der Februar-Ausgabe, auch von mir, ein ausführlicher Bericht über den Weichsel-Werder-Ring.

    In der nächsten Woche werde ich einen Promotion-Film (in deutscher Sprache) vorstellen können in dem die gesamte Route von der Grenze bis ins Frische Haff gezeigt wird.

    Viele Grüße aus dem Werder
    Wolfgang
    -----
    Das ist die höchste aller Gaben: Geborgen sein und eine Heimat haben (Carl Lange)
    Zertifizierter Führer im Museum "Deutsches Konzentrationslager Stutthof" in Sztutowo (deutsch/englisch)
    Certyfikowany przewodnik po muzeum "Muzeum Stutthof w Sztutowie - Niemiecki nazistowski obóz koncentracyjny i zagłady"

  4. #4
    Forum-Teilnehmer Avatar von Ulrich 31
    Registriert seit
    04.11.2011
    Ort
    Berlin
    Beiträge
    7,777

    Standard AW: Idealer Urlaub: Auf dem Hausboot im Weichselwerder

    Der Artikel unter #2 handelt von der Werbetour des polnischen Motorschiffes "Władysław Łokietek", einem Schulschiff, für diese neue Wasserstraße. Zum Namen dieses Schiffes siehe den Wikipedia-Artikel http://de.wikipedia.org/wiki/W%C5%82...w_I._Ellenlang.

  5. #5
    Forumbetreiber Avatar von Wolfgang
    Registriert seit
    10.02.2008
    Ort
    Prinzlaff/Przemysław
    Beiträge
    9,722

    Standard AW: Fernes nahes Paradies - der Internationale Wasserweg E70

    Schönen guten Abend,

    hier der Artikel in der Dezember-Ausgabe des Magazins "WasserSport"

    =====

    Fernes nahes Paradies - der Internationale Wasserweg E70

    Polen - ein touristisch selbst unter Wassersportfreunden häufig noch unbekanntes Land. Doch das soll sich ändern. Nach großen Investitionen in das Wasserwegenetz ist Polen dabei, eine erste Adresse unter Motoryacht- und Hausbootfahrern zu werden. Denn wo sonst noch sind unberührte Natur, Stille und ein sich fast unendlich lang erstreckender Wasserweg durch eine zauberhafte Landschaft vorzufinden?

    Der polnische Fremdenverkehrsverband wirbt, Woiwodschaften rühren die Werbetrommel, Städte und Gemeinden entlang des Wasserweges laden ein. Doch was erwartet den Wassersportfreund? In Polen liegt der idyllischste Teil eines Westeuropa verbindenden Wasserweges der von Antwerpen und Rotterdam über Berlin nach Küstrin (Kostrzyn), Bromberg (Bydgoszcz), Graudenz (Grudziądz), Marienburg (Malbork) und weiter bis ins ferne Königsberg (Kaliningrad) und Memel (Klaipeda) führt. Polen unternahm bereits in den letzten Jahren enorme Anstrengungen um sein Wasserwegenetz und die umgebende Infrastruktur zu modernisieren und auszubauen. Und das soll sich fortsetzen. Der Ehrgeiz ist groß, denn Polen möchte überall europäische Standards erreichen. Zwischen Oder und Weichsel liegen 294 km, davon entfallen auf die Warthe (Warta) 68 km, auf die Netze (Noteć) 187 km, auf den Bromberger Kanal 24,5 km und auf die Brahe (Brda) 14,4 km.

    Womit kann die E70 in Polen punkten? Jeder Motoryacht- und Hausbootfahrer wird überrascht feststellen, wie ruhig es auf Warthe und Netze zugeht. Nicht nur eine malerische Landschaft und üppige Natur beeindrucken. Auch das Fahrwasser zeigt die Unberührtheit und Einmaligkeit dieser Flusslandschaft. Entlang des ganzen Wasserweges befinden sich historische Stätten und Sehenswürdigkeiten. Genauso bemerkenswert sind moderne Marinas, Anlegestellen, Schleusen und vor allem die für Polen sprichwörtliche Gastfreundschaft.

    Wer von der Oder kommend in die Warthemündung einfährt, stößt sofort auf die alte Festungsstadt Küstrin. Die Marina „Cafe Canapé“ und mehrere Anlegestellen ermöglichen einen Besuch in der Stadt. Der schleusenfreie Streckenabschnitt bis zur Netze führt hinter Küstrin durch den Nationalpark „Warthemündung“. Seltene Wasservögel nisten hier. Bei Landsberg (Gorzów Wielkopolski) liegt vor der Stadt eine komfortable Marina mit Übernachtungmöglichkeiten und Sportanlagen. Ein wenig weiter, bei der Lubuski-Brücke, wartet der älteste noch schwimmende Eisbrecher auf Besucher, die 1884 gebaute „Kuna“.

    Die Netze weist als Besonderheit vierzehn rund 100 Jahre alte handbetriebene Schleusen auf, die alle als wassertechnische Baudenkmäler gelten. Die Anlegestelle in Zantoch (Santok) ist Treffpunkt polnischer und ausländischer Wassersportfreunde. Der historische Ort Zantoch mit seinem Stadtmuseum lädt zu einem Rundgang ein. Driesen (Drezdenko) besitzt sowohl eine Anlegestelle als auch einen Hafen. Im weiteren Verlauf können Dratzig (Drawsko) und das für sein Bier gerühmte Czarnikau (Czarnkow) angelaufen werden. Czarnikau und Nakel (Nakło) genießen wegen ihrer modernen Marinas unter Skippern einen guten Ruf. In Usch (Ujście) ist ein Anlegesteg mit Stromanschluss vorhanden.

    Polens ältester schiffbarer Kanal ist der Bromberger Kanal mit sechs Schleusen über den die zur Weichsel fließende Brahe erreicht wird. Bromberg, Großstadt mit mehr als 360.000 Einwohnern, verfügt über mehrere Anlegestellen. Zahlreiche Sehenswürdigkeiten wie die von der Brahe umflossene Mühleninsel oder die am Fluss gelegenen historischen Speicher aus dem 18. und 19. Jahrhundert begeistern jeden Wassersportfreund. Ein Muss ist die nächtliche Stippvisite des „Bromberger Venedig“, eines Viertels dessen Zauber jeder Besucher erliegen wird.

    Wer Bromberg erreicht hat, ist jedoch noch nicht am Ziel. Der größte Strom Polens wartet, die Weichsel. Über sie erreichen Motoryacht- und Hausbootfahrer weitere traumhafte Gewässer und Landschaften an der E70 im Norden und Nordosten Polens.

    Interessierte können die Wasserstraße E70 auf der boot Düsseldorf in einer Vorstellung am 25. Januar zwischen 14.00 und 16.00 Uhr kennen lernen. Die Raumnummer wird in einer der nächsten Ausgaben bekannt gegeben.

    www.mdwe70.pl/web/aplikacja
    =====

    In dem Artikel sind Fotos zu sehen von Wreschin, Czarnikau, Cischkowo und Nakel.

    Viele Grüße aus dem Werder
    Wolfgang
    -----
    Das ist die höchste aller Gaben: Geborgen sein und eine Heimat haben (Carl Lange)
    Zertifizierter Führer im Museum "Deutsches Konzentrationslager Stutthof" in Sztutowo (deutsch/englisch)
    Certyfikowany przewodnik po muzeum "Muzeum Stutthof w Sztutowie - Niemiecki nazistowski obóz koncentracyjny i zagłady"

  6. #6
    Forumbetreiber Avatar von Wolfgang
    Registriert seit
    10.02.2008
    Ort
    Prinzlaff/Przemysław
    Beiträge
    9,722

    Standard AW: Fernes nahes Paradies - der Internationale Wasserweg E70

    Schönen guten Abend,

    hier die zweite Folge einer dreiteiligen Artikelserie in "WasserSport", erschienen in der aktuellen Ausgabe Januar 2014:

    =====

    Auf der wilden Weichsel von Bromberg nach Danzig

    Führt der Streckenabschnitt zwischen der deutschen Grenze und Bromberg noch durch stille, ruhige Gewässer, ändert sich das sobald die Weichsel erreicht ist. Polens größter Strom, von den Beskiden bis zur Ostsee bei Danzig über 1.000 km lang, zeigt sich abwechslungsreich wie kaum ein anderer Fluss Europas. Gewaltige Wassermassen streben in breitem Strombett teils gemächlich, teils wild dem Meer zu. Eine Herausforderung für jeden Skipper!

    Die Weichsel – ein Strom, mythenreich, geschichtsbeladen, historischer Wasserweg, einst Lebens- und Wirtschaftsader Polens. Ein breites Flussbett, mitunter mehrere hundert Meter weit, herausfordernd durch zahlreiche Untiefen, durch wandernde Sandbänke, doch immer begeisternd aufgrund der Naturlandschaften die sie durchfließt.

    Von Bromberg aus kommend ist das rund 30 km stromaufwärts liegende Thorn (Toruń) nur einen Katzensprung entfernt. Die alte Hansestadt gehört zum Weltkulturerbe der UNESCO, sie lohnt einen kleinen Abstecher. Geschichte, Kultur und Architektur zeichnen ein farbenprächtiges Bild der Geburtsstadt von Nikolaus Kopernikus. Hier gibt es die „Thorner Kathrinchen“, den berühmten Pfefferkuchen. Mehrere Anlegestellen führen direkt in die Altstadt.

    Weichselabwärts gelegen grüßen das sehenswerte Kulm (Chełmno) und das alte Schwetz (Świecie) mit seiner Wasserburg aus Deutschordens-Zeiten. Graudenz (Grudziądz), rund 20 km entfernt, majestätisch am Stromufer ruhend, mit hoch aufragenden mittelalterlichen Speichern weichselbeherrschend, verfügt über eine neue ansprechende Marina und eine Anlegestelle die ideale Ausgangspunkte für einen Besuch der Stadt bilden.

    Auch auf dem weiteren Weg muss auf Untiefen geachtet werden. Sandbänke, Buhnen und Seilfährübergänge wie bei Kurzebrack (Korzeniewo) mahnen zur Vorsicht. Aktuelle Streckenkarten und Fahrt auf Sicht sind geboten.

    Marienwerder (Kwidzyn) rühmt sich einer der schönsten und interessantesten Festungsanlagen des Deutschordenslandes. Burg mit Remter gehören zu den größten Sehenswürdigkeiten an der Weichsel. Genauso beeindruckend zeigt sich Mewe (Gniew) mit einer Bootsanlegestelle direkt am Fuß einer Burg die eine Spannung verheißende mittelalterliche Ausstellung beherbergt.

    Unweit von Mewe gelegen zweigt bei Weißenberg (Biała Góra) die nach Marienburg (Malbork) fließende und ins Frische Haff mündende Nogat ab. Direkt hinter einer gewaltigen alten Schleuse, bereits in der Nogat, wurde 2012 eine hochmoderne Marina inmitten einer traumhaften Natur fertig gestellt. Hier beginnt auch das Gebiet des Weichsel-Werders, einer einzigartigen Landschaft, gezeichnet von Wasserläufen, ein Delta zwischen Weichsel, Nogat und Ostsee.

    Diese Niederungslandschaft, früher von unzähligen Nebenarmen der Weichsel durchschnitten, wurde erschlossen und geprägt vom Deutschen Orden, von niederdeutschen und vor allem auch von holländischen Mennoniten, die das Land eindeichten, besiedelten und urbar machten. Von auch heute noch drohenden Hochwassergefahren zeugen Streckenabschnitte die von haushohen Deichen gesäumt werden.

    Auf der Weichsel geht es stromabwärts weiter zur 60.000 Einwohner zählenden Stadt Dirschau (Tczew) mit altstadtnah gelegener Anlegestelle, Sanitäranlagen und einem Restaurant. Hier überspannt eine historische Brücke die Weichsel, seinerzeit ein Wunderwerk der Bautechnik, heute eine bestaunenswerte Sehenswürdigkeit.

    Wenige Kilometer vor der Mündung in die Ostsee liegt linksseitig die Schleuse Einlage (Przegalina). Sie verbindet die Strom-Weichsel mit der nach Danzig führenden still gelegten Toten Weichsel. Ganz in der Nähe befindet sich die 2012 fertig gestellte Marina von Schmerblock (Błotnik). In Bohnsack (Sobieszewo), einem alten Fischerdörfchen, ist meist ein kurzer Aufenthalt erforderlich. Vor der Weiterfahrt muss erst ein Durchlass in der mehrere hundert Meter langen Schwimmbrücke geöffnet werden. Das Ziel Danzig ist nun nicht mehr fern, die alte Hansestadt, Königin der Ostsee, Hauptstadt des Bernsteins, Wunderwerk eines unglaublichen Nachkriegswiederaufbaus. Ein großer Jachthafen im historischen Zentrum lässt keinen Wunsch offen. Danzig fesselt, hält fest, aber auf den Wassersportfreund wartet noch der Weichsel-Werder-Ring, die „Pętla Żuławska“. Es wartet eine Entdeckungsreise in eine der unberührtesten und phaszinierendsten Naturlandschaften Polens und Europas.

    =====

    In diesem Zusammenhang mache ich noch einmal auf die Promotionsfilme über den Internationalen Wasserweg aufmerksam: Urlaub auf dem Internationalen Wasserweg IWW E70 / MDW E70

    Viele Grüße aus dem Werder
    Wolfgang
    -----
    Das ist die höchste aller Gaben: Geborgen sein und eine Heimat haben (Carl Lange)
    Zertifizierter Führer im Museum "Deutsches Konzentrationslager Stutthof" in Sztutowo (deutsch/englisch)
    Certyfikowany przewodnik po muzeum "Muzeum Stutthof w Sztutowie - Niemiecki nazistowski obóz koncentracyjny i zagłady"

  7. #7
    Forumbetreiber Avatar von Wolfgang
    Registriert seit
    10.02.2008
    Ort
    Prinzlaff/Przemysław
    Beiträge
    9,722

    Standard AW: Fernes nahes Paradies - der Internationale Wasserweg E70

    Schönen guten Nachmittag,

    in der aktuellen Ausgabe des Magazins "WasserSport" (Februar 2014) ist der 3. Teil einer von mir geschriebenen Artikelreihe über den durch Polen führenden Internationalen Wasserweg E70 erschienen. Der neue Artikel befasst sich mit dem "Weichsel-Werder-Ring":

    =====

    Wo der Biber noch zu Hause ist - Polens Weichsel-Werder-Ring

    Östlich von Danzig erstreckt sich das bis zu den Elbinger Höhen reichende Weichsel-Nogat-Delta. Es findet seinen Anfang in Weißenberg (Biała Góra) wo die Nogat von der Weichsel abzweigt. Mit deren Nebenarmen besteht ein Netz von Wasserwegen, das vom Weichsel-Werder-Ring, der „Pętla Zulawska“, eingerahmt wird. Bis zur Ostsee und zum Frischen Haff findet der Motorsportfreund eine nicht nur in Polen unvergleichliche, sondern in ganz Europa einmalige Niederungs- und Naturlandschaft.

    Der Internationale Wasserweg E70 erschließt Wasserreviere Mitteleuropas die bisher nur Eingeweihten bekannt waren. Nachdem nun auch ein deutsches Charterboot-Unternehmen ab kommendem Frühsommer einen Stützpunkt in Elbing (Elbląg) einrichten wird, steht ausgedehnten Törns durch naturbelassene Landschaften mit komfortablen Hausbooten nichts mehr im Wege.

    Der Weichsel-Werder-Ring umfasst eine Strecke von mehr als 300 km Wasserwegen. Wassertouristisch erschlossen und doch unberührte Natur? Nur scheinbar ein Widerspruch. Denn das zu großen Teilen unter dem Meeresspiegel liegende Niederungsgebiet ist nur dünn besiedelt und bietet Flora und Fauna einen breiten Raum. Dort ist noch überall der Biber zu Hause, Störche staken über Feuchtwiesen, Komorane ziehen in langen Formationen über das Haff, Wildenten und -gänse lassen ihre Schreie ertönen, Frösche quaken ohne Unterlass. Auch der Fischreichtum dieser Gewässer wird als legendär bezeichnet.

    Zu den reizvollsten Gewässern gehören Weichsel (Wisła), Elbinger Weichsel (Szkarpawa), Königsberger Weichsel (Wisła Królewiecka), Elbing-Fluss (Elbląg), Nogat und natürlich das Frische Haff (Zalew Wiślany). Alle diese Wasserläufe sind miteinander verbunden und unproblematisch von jedem Punkt des Weichsel-Werder-Ringes aus erreichbar.

    Weichsel (Wisła)
    Der letzte ungebändigte wilde Strom Europas fließt im Weichsel-Werder etwas gemächlicher und lässt sich somit mit dem Hausboot problemlos bezwingen. Zu achten ist jedoch auf Buhnen und Sandbänke. Direkt an der Weichsel liegt die Kreuzritterburg Mewe (Gniew). Drei Schleusen bieten Zugang zu Weichsel-Nebenarmen. Die Weichsel mündet in die Ostsee und darf nördlich der Schleuse Einlage (Przegalina) mit Hausbooten nicht befahren werden.

    Nogat
    Sie wird über die Schleuse Weißenberg (Biała Góra) erreicht. Direkt hinter der Schleuse, ein beeindruckendes Denkmal der Wasserbautechnik, liegt eine hingezauberte Marina.
    Die in das Frische Haff mündende Nogat führt auf ihrem 62 km langen Lauf durch vier Schleusen und am UNESCO-Weltkulturerbe Marienburg vorbei. Ein Anlegen und ein Besuch dieser größten Burganlage der Welt ist ein Muss!

    Elbinger Weichsel (Szkarpawa)
    Unterhalb der bei Käsemark (Kiezmark) die Weichsel überspannenden Straßenbrücke liegt die Schleusenanlage „Danziger Haupt” (Gdańska Głowa) zur Elbinger Weichsel. Einst war das der Hauptarm der in das Frische Haff mündenden Weichsel. Heute ein ruhiges Gewässer, fischreich, an vielen Sehenswürdigkeiten vorbeiführend. Ein Halt ist angesagt in Fischerbabke (Rybina), dort wo die Königsberger Weichsel auf Höhe der neuen Marina abzweigt. Eine per Muskelkraft bewegte Eisenbahndrehbrücke, eine der größten Pumpstationen Europas und zwei Straßenhebebrücken warten auf eine Besichtigung.

    Königsberger Weichsel (Wisła Królewiecka)
    Dieser von der Elbinger Weichsel nördlich abzweigende Arm führt ebenfalls ins Frische Haff. Ruhig, wasserpflanzenbewachsen, urwüchsig, lädt er zum Energie tanken ein. Wo lässt es sich besser erholen? Aber: Der Weg führt auch an Stutthof vorbei, einer Stätte des Innehaltens und Gedenkens.

    Tote Weichsel (Wisła Martwa)
    Die Einfahrt zur Schleuse Einlage (Przegalina) unter einer Hebebrücke passierend gelangt man in diesen weiten auch „Danziger Weichsel“ genannten Weichselarm. Über ihn ist die „Königin der Ostsee“, die alte Hansestadt Danzig zu erreichen.

    Elbing-Fluss (Elbląg)
    Die früheren ostpreußischen Bewohner dieses Gebietes sprachen den Flussnamen wie „Albing“ aus. Der Wassersportfreund der diesen Fluss einmal von Elbing kommend ins Frische Haff befuhr, wird über diese Route niemals objektiv berichten können. Zu stark sind die Empfindungen, die Natur und Landschaft, aber auch der sagenhaft blaue ostpreußische Himmel mit seinen kontrastreichen Wolken hinterließ.

    Informatives zu den Weichsel-Nebenarmen
    Heute bilden die Weichsel-Nebenarme und die ungezählten Kanäle ein Naturidyll. Auf den Gewässern finden sich zum Haff strebende Fischer auf ihren kleinen Kuttern, Segler, Kanuten und natürlich Haus-, Motorboote und -yachten. Die Zeit scheint still zu stehen, Hektik ist verpönt wenn das Boot langsam an schilfbestandenen Ufern vorübergleitet, an denen Graureiher unbeweglich auf Beute harren. Es wird von einer Magie gesprochen, die von Landschaft und Natur ausgehend den Wassersportfreund begeistert und gefangen nimmt.

    Alle Nebenarme sind durch Schleusenbauwerke gezähmt und weitgehend strömungsfrei gemacht, aber Fragmente gewaltiger früherer Deichbauten lassen erahnen, welche Gefahren von diesen einst mächtigen und reißenden Gewässern ausgingen.

    Das Frische Haff (Zalew Wiślany)
    Gibt es eine europäische Naturlandschaft, ein mit der See verbundenes Binnengewässer, das mehr begeistert? Wo soll man mit der Schilderung beginnen, wo aufhören? Ein relativ flaches Gewässer, im Schnitt gerade mal gut zwei Meter tief, für Motoryacht- und Hausbootfahrer aber immer genug Wasser unter dem Kiel. Tückisch bei stärkeren Winden, aber Wasser schier unendlich, Wasser bis zu den gegenüberliegenden Dünen, oder ostwärts, bis hinein nach Russland, Wasser, Wasser, Wasser. Sandstrände, Kiesstrände, Sonne, Wolken, Wind, alles was das Herz begehrt. Schilfbestanden, Kiefern bis zum Ufer, orangenfarben leuchtender Sanddorn. Wo gibt es das sonst? Malerisch ins Wasser gezauberte Stellnetze versprechen frischen Fisch in den Haffdörfern. Und die Segler, die Yachten, ruhig das Haff durchziehend, auch sie gehören zum Bild am Haff.

    Das Fischerdörfchen Bodenwinkel -schöne alte deutsche Namen-, heute Kąty Rybackie, Kahlberg (Krynica Morska) mit seinem neuen hochmodernen und komfortablen Yachthafen, Neukrug (Piaski) dicht an der russischen Grenze. Auf der südlichen Haffseite Braunsberg (Braniewo), Frauenburg (Frombork), der einstigen Wirkungsstätte des berühmten Domherren und Astronomen Nikolaus Kopernikus, das kaiserliche Cadinen (Kadyny), Tolkemit (Tolmicki) - wo sonst finden sich Stätten, an denen Wassersport, Geschichte, Kultur und Erholung so stark miteinander verzahnt sind?

    Wichtiges für den Wassersportfreund
    - Binnengewässer können mit gecharterten (Haus-) Booten führerscheinfrei befahren werden sofern diese auch in Deutschland führerscheinfrei sind
    - Wenn Führerscheinpflicht in Deutschland, gilt Entsprechendes auch in Polen.
    - Auf ausreichend Proviant (fest und flüssig) ist immer zu achten, denn in der freien Natur ist nicht immer ein Supermarkt zu finden.

    Beim Chartern eines Bootes gilt es zu achten auf:
    - Gibt es stets deutschsprachige Ansprechpartner (oder evtl. englisch)?
    - Ist das Bord-Handbuch und sind die Reisetourempfehlungen mit Karten in deutscher Sprache?
    - Ist das Boot mit Wechselstrom (220 Volt) ausgerüstet?
    - Ist der Treibstofftank groß genug um mit einer Füllung die gesamte Tour durchzuführen?

    www.mdwe70.pl/web/aplikacja

    =====

    Hier noch einmal der Link zu zwei Youtube-Filmen die eine Reise auf diesem Wasserweg und auf dem "Weichsel-Werder-Ring" zeigen:

    Langfassung (14:06 Min): http://www.youtube.com/watch?v=A1WUnQBBGo8
    Kurzfassung (2:12 Min.): http://www.youtube.com/watch?v=wBxysQxaB3I

    Viele Grüße aus dem Werder
    Wolfgang
    -----
    Das ist die höchste aller Gaben: Geborgen sein und eine Heimat haben (Carl Lange)
    Zertifizierter Führer im Museum "Deutsches Konzentrationslager Stutthof" in Sztutowo (deutsch/englisch)
    Certyfikowany przewodnik po muzeum "Muzeum Stutthof w Sztutowie - Niemiecki nazistowski obóz koncentracyjny i zagłady"

  8. #8
    Forumbetreiber Avatar von Wolfgang
    Registriert seit
    10.02.2008
    Ort
    Prinzlaff/Przemysław
    Beiträge
    9,722

    Standard AW: Fernes nahes Paradies - der Internationale Wasserweg E70

    Schönen guten Nachmittag,

    hier ein Scan des Artikels "Wo der Biber noch zu Hause ist - Polens Weichsel-Werder-Ring"

    Viele Grüße aus dem winterlichen Werder
    Wolfgang
    Angehängte Grafiken Angehängte Grafiken    
    -----
    Das ist die höchste aller Gaben: Geborgen sein und eine Heimat haben (Carl Lange)
    Zertifizierter Führer im Museum "Deutsches Konzentrationslager Stutthof" in Sztutowo (deutsch/englisch)
    Certyfikowany przewodnik po muzeum "Muzeum Stutthof w Sztutowie - Niemiecki nazistowski obóz koncentracyjny i zagłady"

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •