Nachdem es nicht gelingt, den in verschiedenen mails erhaltenen Bericht
nach dem Scannen ins Forum zu übertragen, werde ich den 6 DIN A4 Seiten starken Bericht von Kiki sukzessiv abschreiben und ins Forum setzen. Viel Spass beim Lesen wünscht langhecken:
Wo sollten wir zuerst hingehen? Wenn man aus dem Fenster unseres
Hotels nach links blickte, konnte man den Hauptbahnhof sehen. Die heutige Heweliusza Str. führte vom Hotel direkt darauf zu. So begannen
wir dort. Ich zeigte Oliver (ihrem Sohn), wo vor genau 60 Jahren sein
Großvater in den Zug stieg, als er eingezogen wurde, um für einen längst
verlorenen Krieg nun auch sein Leben zu lassen. Wir fotografierten den
Bahnsteig, gingen dann in den Bahnhof hinein. Gab es damals dort schon
Geschäfte? Wohl kaum. Oder doch?. Alles war mir unbekannt.
Wieder draussen, blieben wir auf dieser Strassenseite und liefen den
Stadtgraben entlang, überquerten Silberhütte, dann durch einen kleinen
schattigen Park bis zur Radaune. Wir schlenderten an ihrem Ufer entlang
bis zum Krebsmarkt. Dort suchte ich nach dem früheren Raifeisenhaus,
in dem meine Mutter vorübergehend während ders Krieges gearbeitet hatte. Es steht dort heute noch ein Gebäude, aber auch hier kein
Erkennen. Ich meinte, es hätte anders ausgesehen.Das Wetter war die
ganze Zeit über herrlich sonnig. Wieder machten wir Fotos, schauten eine
Weile auf das fliessende Wasser und weiter gings, an der Radaune entlang
nochmals in die Sandgrube, dann weiter bis Am Bischoffsberg.
Dieses Mal sahen wir uns alles genauer an. Fanden die Salvator Gasse,
wo Waldlemar einmal als Kind wohnte und auch den Treppenaufgang
zum Friseur, bei dem Mutti uns die Haare schneiden liess. Ein Schild
über der Tür sagte uns, daß ein polnischer Friseur heute noch sein Handwerk dort betreibt. Dann entdeckte Oliver auch das ehemalige
Restaurant "Zum Schwarzen Meer". Die Straßen dort waren fast leer.
Einmal trat eine junge Frau aus einem Haus heraus. Sonst war niemand
zu sehen. Zurück zur Radaune und dieses Mal lief der Weg unterhalb
der Straße weiter, am Ufer lang bis wir über einen Treppenaufgang die
Straße in Richtung St. Trinitatis Kirche überquerten. Wieder durch einen
kleinen Park, der jetzt aber auch ganz anders aussah als in meiner
Kindheit.
Das nächste Mal geht es weiter