Hallo,
ich bin schon länger im Forum angemeldet, bisher habe ich aber nur in Beiträgen gelesen. Jetzt habe ich dann aber doch einige Fragen.
Meine Familie mütterlicherseits stammt aus Danzig und musste wie so viele andere auch 1945 fliehen. Meine Großeltern leben leider beide nicht mehr. Die Kriegsereignisse waren für sie so traumatisch, dass darüber in der Familie nie gesprochen wurde. Außerdem gab es wohl zu den Eltern meines Großvaters kaum Kontakt, die Hintergründe kann ich nur erahnen.
Aus dem Familienstammbuch meiner Großeltern (liegt mir im Original vor) weiß ich Folgendes:
Mein Großvater: Erich August Georg Bahlo, geb. 17.02.1914 in Danzig-Langfuhr, evangelisch
(Eltern: Schreiber August Bahlo, evangelisch und Frieda Minna Julianna geb. Schönfeldt, evangelisch; Eheschließung am 17.08.1912 in Danzig)
Meine Großmutter: Margarete Werner: geb. 06.03.1921 in Schöneberg, Kreis Großes Werder, katholisch
(Mutter: Martha Luise, geb. Werner, katholisch; Vater unbekannt)
Heirat am 20.01.1940 in Danzig
In Danzig sind auch die ersten zwei Kinder meiner Großeltern geboren:
Carmen Elisabeth Bahlo am 23.04.1940 und Achim Erich Bahlo am 20.07.1941, beide in Danzig-Langfuhr.
Mein Großvater war Lichtspielvorführer, das heißt er ist mit seinem Freund Bruno(?) Marzinke in einem Auto über die Dörfer gefahren und hat dort Kinovorstellungen gegeben. Dabei haben die Beiden wohl meine Großmutter Margarete Werner und deren Zwillingsschwester Martha (wurde in der Familie nur Minni genannt) kennen- und lieben gelernt.
Aus den Danziger Adressbüchern habe ich eine Adresse ausfindig gemacht: Ein Schreiber (oder auch Betriebsschreiber) August Bahlo (mein Urgroßvater?) wohnte demnach, zumindest seit 1919 in der Johannisgasse 44/45, ab 1937/38 eingetragen als Rentner.
Zum Glück (oder leider) gibt es in den Adressbüchern, die ich seit 1897 durchgesehen habe, nur sehr wenige Personen mit dem Namen Bahlo.
Einen passenden Eintrag zu meinen Großeltern habe ich in Danzig nicht gefunden, möglicherweise lebten sie im Großen Werde in Schöneberg oder Fürstenwerder.
Eine Frage ist nun: Die Johannisgasse (heute ul. Swietojanska) liegt in der Rechtstadt und nicht in Langfuhr. Gab es vielleicht in Langfuhr eine Straße mit einem ähnlichen Namen, der eine Verwechslung im Adressbuch möglich macht?
Oder: Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein zweiter Schreiber August Bahlo in Langfuhr gelebt hat, der im Adressbuch nie aufgetaucht ist?
Kann jemand Auskunft über August und Frieda Bahlo geben? Die Verwandschaft meiner Großmutter ist geschlossen geflüchtet über die Seite meines Großvaters (Gab es Geschwister? Was ist mit den Eltern 1945 geschehen?) habe ich keinerlei Kenntnisse.
Allerdings habe ich online noch eine Meldekarte von einem August Bahlo ausfindig gemacht. Demnach wäre er am 15.12.1874 in Mierunsken geboren, die Angaben unter „Wohnung“ kann ich leider nicht entziffern (Ich habe die Karte als pdf, könnte sie also per Mail verschicken.).
Für hilfreiche Tips wäre ich sehr dankbar. Ich werde im Juli mit meinem Lebensgefährten und meiner Mutte nach Danzig reisen und möchte natürlich dem Ort an dem meine Vorfahren gelebt haben gerne möglichst nahe kommen.
Vielen Dank im Voraus für Eure Mühe
Heike