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Thema: Mang Sonne, Sand und See

  1. #1
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    Standard Mang Sonne, Sand und See

    Dr.Lau

    Wenn ein Mensch, wo sonst nicht kann
    plötzlich kommt am Sonntag ran,
    sagt er zu die Stadt adjeh,
    schiffelt innes Portmanneh,
    spuckt dem letzten Dittche aus,
    und karjolt nach Heubud' raus,
    wode Sonnche freelich prickelt,
    wo er sich im Laken wickelt,
    wo Marjellchens,dick und dinn,
    plaukschen innes Wasser rin,
    wo se, um sich abzukiehlen,
    mächtig mang e Wellen wiehlen.
    Dabei spielen se dem Dreck
    von die ganze Woche weg.
    Und die krätsche Bengels kommen
    unter Wasser angeschwommen,
    grapschen die Marjell am Bein,
    ducken mittem Kopp ihr ein,
    daß sie juchen, kreischen, prusten,
    sich verschlucken foorts und husten.
    und am Strand im heißen Sand
    tut sich auch so allerhand,
    denn in Heubud' gibt nich nur
    einem Busen der Natur,
    nei, hier findet man zum Schmusen
    noch e Haufenandre Busen.
    Stecken auch die Badenixen,
    meistenteils in buinte Bixen,
    was der Mensch da ahnt und sieht,
    das erfreiet sein Gemiet.
    Muttche zoddert am Korsett,
    iebre Backen rennt das Fett,
    denn nu wird se ausgebraten.
    pulchen schaufelt mittem Spaten
    heißem Sand ihr aufem Bauch,
    und zu acheln gibt es auch,
    dennmit eins und mittem Hopps
    rollt im Sand e kalter Klops.
    Vatche treimt von helles Bier,
    hädd er bloß e Tulpche hier!
    Wenn die Sonnenstrahlen pieken,
    soll er auch noch mensendieken!
    Lola peerscht mit ihre Hiften,
    wird es schummrig, geht se stiften,
    denn se muß mal inne Dünen,
    was is dabei bloß zu grienen!
    ...............
    Soweit der 1.Teil
    Schöne Grüße, Christa
    Auge um Auge- und die ganze Welt wird blind sein.
    (M. Gandhi)

  2. #2
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    Standard AW: Mang Sonne, Sand und See

    2. Teil
    Abends kommen denn de Micken,
    denn muss einer sich verdricken,
    denn se stechen glupsch und dreist,
    daß dir nich zu helfen weißt.
    Drum wird schnell sich angepeltt,
    nich um alles inne Welt
    bleibt hier einer noch e Stundche,
    es geht los mit Kind und Hundche,
    wo all ganz bedeppert stand,
    weil er keinen Baum nich fand.
    Muttche stampft und pust voran,
    Vatche dafioer is er Mann,
    hat dem Brassel aufgepuckelt,
    Paulche, wo am Daumen suckelt,
    kriegt e großen Luftballong,
    Lola bleibt zur Reünjong.-
    Vollgepremst steht all die Bahn,
    nu is wirklich alles dran!
    Einer tut am andern kleben,
    manche hängen, manche schweben,
    manche kriegen auch zu hucken,
    alle tut der Puckel jucken,
    jeder schobbt an jedes Stellche,
    und e druggliches Marjellche
    -endlich geht die Bahn nu los!-
    huckt beim Vatche aufm Schoß.
    dabei fiehlt er ganz gewiß,
    daß es nich de Muttche is.
    Und die Bahn rumort und ruckelt,
    wie er durche Gegend juckelt.
    Und se ruckelt immer mehr,
    und dem Vatche freit das sehr!-
    "Sowas nennt sich nu Vergniegen,
    keine zwanzig Pferde kriegen
    mich nochmal nach Heubud' raus!"
    Sagt de Muttche denn zu Haus.
    Aber kommt der Sontag ran,
    kickt se sich dem Himmel an.
    "Ob das Wetter sich wohl hält?
    Vatche hast noch bißche Geld?
    Stilp ma um dein Pormonneeh!
    Los, wir fahren anne See!"
    ___________
    Und wer jetzt noch keine Lust auf Meer hat, hat selber Schuld.
    Schöne Grüße, Christa
    Auge um Auge- und die ganze Welt wird blind sein.
    (M. Gandhi)

  3. #3
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    Standard AW: Mang Sonne, Sand und See

    Hallo Christkind
    Habe schon lange nicht so gelacht.
    Es fehlten mir nur 2 Worte: mensendieken : glupsch

    Verstehen kann ich noch, aber reden geht nicht mehr. ist ja auch schon 70 Jahre her.
    danke
    danli

  4. #4
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    Standard AW: Mang Sonne, Sand und See

    Also, danli, mensendieken war mir auch nicht bekannt. Bei J. Pinnow findet man die Erklärung:
    mensendiecken ( hier mit ck) : nach der Methode von Mensendieck Gymnastik treiben.Einer niederländisch- amerikanischen Ärztin, Bess M. Mensendieck.
    glupsch (auch glubsch):tückisch lauernd,misstrauisch,mit schlechter Laune.
    Das Gedicht fand ich im Danziger Hauskalender von 1957.
    Dr. Alfred Lau lebte von 1898 bis 1971.
    Schöne Grüße, Christa
    Auge um Auge- und die ganze Welt wird blind sein.
    (M. Gandhi)

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