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Thema: Strafbefehl wegen Fischereivergehen in Heubude

  1. #1
    Forumbetreiber Avatar von Wolfgang
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    Standard Strafbefehl wegen Fischereivergehen in Heubude

    Die beigefügten Dokumente aus einer Gerichtsakte sind Auszüge aus einem Strafverfahren gegen den Fischer August Wilkowski, Lauental mit den Zeugen Oberfischmeister Rautenberg und den Fischern Hermann Rusch und Georg Manhold aus Danzig-Krakau.

    Es ging darum, dass August Wilkowski verbotene Grundschleppnetzfischerei in einer Wassertiefe von weniger als 20 Metern vor Heubude betrieben hat.

    Es gab noch weitere Gerichtsverfahren, in denen die Fischer inständig darum baten, von den hohen Geldstrafen und insbesondere von der Beschlagnahme der Fanggeräte abzusehen. Alle Einwände blieben erfolglos...
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  2. #2
    Forum-Teilnehmer Avatar von Heibuder
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    Standard Strafbefehl wegen Fischereivergehen in Heubude

    Vielen Dank, Wolfgang; die Dateien habe ich mir gleich in meine Heubude-Dokumentensammlung kopiert!

    Frage: Die Bilder sind ziemlich groß (max. 1111 pix);
    können wir alle jetzt diese Größe einstellen? Oder bleibt es für uns bei 500 pix?
    Es grüßt der Heibuder!

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  3. #3
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    Maßgeblich sind nicht die Pixel, sondern die Größe der Dateien. Bei jpg's sind es 100KB, bei pdf's 200KB.

    Apropros Gerichtsakte: Das sind nur einige wenige Seiten aus der Akte. Es haben umfangreiche Vernehmungen stattgefunden, die u.a. auch belegen, aus welchen sozialen Verhältnissen heraus solche Straftaten begangen wurden. Die Geldstrafen waren sehr hart, und wer nicht sofort zahlte, durfte sich zum Strafantritt in Schießstange melden. Da zählte es nicht, ob eine ganze Familie in schlimmste Nöte gestürzt wurde.

    Wenn ich Zeit habe, werde ich auch mal meine anderen (komplett) Akten einscannen.
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  4. #4
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    Standard

    Wolfgang, den Bildern nach scheinst du im Besitz der Originalakten zu sein ! Hat da vielleicht jemand in den Wirren von 1945 noch die Zeit gefunden auf Neugarten in den vermutlich offenen Aktenkellern nach interessenten Straffällen zu suchen ?
    Wobei der eine Aktenband nach dem Weglegevermerk eigentlich schon im Staatsarchiv gewesen sein müsste.

    Jedenfalls sei auch mal auf die äußere Form hingewiesen. Die einzelnen Blätter der Akten sind nicht wie heute einfach gelocht, augenscheinlich wurde mit Nadel und Faden eine sorgfältige Fadenheftung hergestellt.

    Bei dieser Gelegenheit aber die vielleicht ja auch genealogisch nicht uninteressante Frage, ob jemand weiß, wo sich die Aktenbestände der Danziger Gerichte von vor 1945 befinden, mir geht es insbesondere um einen speziellen Aktenbestand, das sogenannte Handelsregister, aus dessen Inhalt man die wichtigsten Daten der Danziger Unternehmen ersehen könnte.

    Vielen Dank.

  5. #5
    Forumbetreiber Avatar von Wolfgang
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    Wo solche Akten herkommen, weiß ich nicht. Sie werden jedoch nach wie vor in großer Anzahl auf Flohmärkten und auf dem Dominik angeboten. Das sind nicht nur Gerichtsakten, sondern auch Akten der Wasserwirtschaftsbehörden, verschiedener Bauämter und auch Personalakten (z.B. des Landesarbeitsamtes Danzig-Westpreußen). Ich habe u.a. Akten gesehen, die umfassende Pläne, Gutachten und Schriftverkehr für den Neubau der Milchkannenbrücke enthielten. Manches ist unfassbar, denn ich denke, solche Akten gehören in Archive, da sie auch heute noch wichtige Hinweise geben können.

    Was die Gerichtsakten oder Personalakten betrifft: Diese sind/waren offensichtlich nicht so wichtig, da sie nach Ablauf von Aufbewahrungsfristen zur Vernichtung bestimmt waren. Aber wie sich zeigt, wurden viele nicht vernichtet. Heute könnten diese Akten wertvolle Hinweise über Verfahren und Arbeitsabläufe geben. Das Problem ist nur, dass die meisten Akten gefleddert wurden: Alles was schöne Stempel, Siegel oder Briefköpfe aufwies, wurde rausgenommen und separat verscherbelt. Der Rest, auseinandergerissen und gefleddert, wird dann auf den Flohmärkten angeboten.

    Trotzdem besitze ich einige hochinteressante Akten. Aber es ist trotzdem außerordentlich schade, dass diese gesamten Aktenbestände -aus welchen Quellen sie auch stammen mögen- nicht in einem öffentlichen Archiv gesammelt werden und einsehbar sind.
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  6. #6
    Dieter S

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    Für mich ist es erstaunlich, dass man schon vor über 70 Jahren die Gefährlichkeit der Schleppnetzfischerei erkannt hat, die die am Boden lebenden Pflanzen zerstört.

  7. #7
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    Vor allem war das Grundschleppnetzfischen umweltgefährdend. Denn dort war nicht nur die "Kinderstube" vieler Fischarten sondern durch die Zerstörung des Pflanzenbewuchses bestand Gefahr für den Meeresboden, da dadurch erhöhte Erosion auftreten konnte.

    Im Grunde genommen ist das nicht viel anders auf den Dünen. Zerstört man dort den Bewuchs fängt der Sand zu wandern an.
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  8. #8
    Forum-Teilnehmer Avatar von Heibuder
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    Sieh mal an, schon unsere so lieb erinnerten UrUrgroßväter waren Umweltsünder und betrieben Raubbau an der Natur.
    Sie mussten es oft auch tun, um ihre Familien in diesen armen Gegenden am Leben zu erhalten!
    Es ist heute nicht viel besser. Ich las vor ein paar Tagen, daß polnische Ostseefischer die
    für sie festgelegte Fangquote für Dorsch im letzten Jahr weit überzogen haben.
    Es grüßt der Heibuder!

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  9. #9
    Forumbetreiber Avatar von Wolfgang
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    Auch mit der vorgeschriebenen Maschenweite und den Mindestgrößen wird es offensichtlich nicht sonderlich genau genommen. Auf den Märkten bekommst Du überall Pomuchelchens in Heringsgröße.
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