Schule Schwarzes Meer
Ich überlegte. Eigentlich habe ich so gar keine Erinnerungen an die Volksschule Schwarzes Meer in Danzig, die ich von l937 bis 1941 besuchte.
Aber dann fiel mir doch so einiges ein. Die Lehrerin, Fräulein Kühnemund, die uns in der erste Klasse das Schreiben beibrachte. Die Zahl Zwei in Form einer Kaffeekanne. Habe ich bis heute nicht vergessen.
Der Lehrerin in der dritten Klasse wurde durch den Hausmeister in der Pause heiße Milch serviert. Das kleine Geschäft neben der Schule, wo wir uns für ein paar Pfennige sogenannte Babystangen aus Karamel, Bonbon-Trillerpfeifen und essbares Löschpapier erstanden.
Einige Namen der Mitschülerinnen sind mir noch in Erinnerung:
Ilschen Tyzak (ich weiß nicht, ob der Name richtig geschrieben ist), die im Alter von 6 oder 7 gestorben war, die Zwillinge Gisela und Inge Klein, Erika Eulenstein, Erika Blumhoff und ein Mädchen, namens Röschen mit niedlichen Ringellöckchen.
Einmal im Jahr war Wandertag. Die ganze Schule hatte sich auf dem Schulhof versammelt und dann ging es klassenweise mit Gesang in die Natur. Das Lied "Im Frühtau zu Berge wir zieh'n fallera" erinnert mich noch heute daran.
Ein Schulfest fand im großen Garten des Cafés Derra mit Eierlaufen und Sackhüpfen statt. Auf der Bühne gab es eine Aufführung des Stückes "Dr. Allwissend".
Vor Weihnachten durften wir sogar unsere Lieblingspuppen mit in die Schule bringen.
In der Kriegszeit kam ab und zu der Konrektor in die Klasse, um Sondermeldungen zu verkündigen.
Wir wohnten am Stadtgraben und der Weg führte mich durch den "Irrgarten". Die erste Zeit meines Schulbesuches brachte mich immer meine Großmutter, die nach dem Tode meines Großvaters bei uns wohnte, zur Schule. Aber irgendwann musste ich dann alleine gehen.
Ich habe die ersten Jahren meiner Schulzeit als sehr angenehm in Erinnerung, wohl weil wir nette Lehrerinnen hatten.
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