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Thema: Danziger Gulden

  1. #1
    Forum-Teilnehmer Avatar von Ulrich 31
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    Standard Danziger Gulden

    Zur Währung der Freien Stadt Danzig existieren in diesem Forum bereits diese Threads:
    "Danziger Währung", "Danziger Münzen", "Danziger Dittchen !" und "1000 Danziger Gulden". Alle diese Threads geben aber keinen umfassenden Einblick in die Geschichte und in das Schicksal des Danziger Guldens, wie jene Währung hieß. Deshalb will ich dazu mit der Wikipedia-Seite "Danziger Gulden" den Anfang machen:

    http://de.wikipedia.org/wiki/Danziger_Gulden .

    Auf dieses Thema bin ich durch den Thread "polnisches Weihnachtslied" gekommen, der ab #26 schließlich zur Bank von Danzig führte, die von 1924 bis 1939 Notenbank der Freien Stadt Danzig war.

    Gibt man bei Google "bank von danzig" ein, kommt man zum sehr interessanten Link "Bilder zu bank von danzig" mit vielen Abbildungen von Geldscheinen und Münzen aus der damaligen Gulden-Zeit. Als nur ein Beispiel davon nenne ich die dort gezeigten Exemplare der goldenen 25-Gulden-Münze von 1930, die im Münzhandel z.Z. zu Preisen von 2350,00 bis 2575,00 Euro angeboten werden (siehe hier: http://www.google.de/imgres?imgurl=h...=0CCcQrQMwCzhk ).

  2. #2
    Forum-Teilnehmer Avatar von Antennenschreck
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    Hallo,

    Danzig hatte bis Mitte 15 Jahrhundert kein eigenes Münzrecht:

    Am 1. Mai 1457 kam König Kasimir selbst nach Danzig, wo ihm Rat , Schöffen, „Ampte“ und Gemeinde der Stadt sowie die Freien der Gebiete Danzig, Lauenburg und Putzig am 9. huldigten. Bei dem allgemeinen Geldmangel waren König und Land auf Danzigs fast unerschöpfliche Mittel angewiesen, und hier war man zwar zu allen erforderlichen Opfern bereit, wusste sich aber dafür wichtige neue Vorrechte zu erwirken, darunter das Münzrecht und das Gericht für preußische Handels- und Strandangelegenheiten, die der König der Stadt am 15. Mai verlieh, zugleich mit der Zusicherung, dass sie durch keine neuen Steuern und Zölle beschwert werden solle.

    Vor diesem Zeitpunkt hatte der Orden das Sagen, und da gab es auch in Danzig das typische Währungsgemisch wie in jeder großen Hansestadt, nur noch keinen Danziger Gulden.

    Übrigens bestimmte damals weniger die Prägung den Wert einer Münze, sondern deren Gewicht in Gold oder Silber. Ein Umtausch in eine andere Währung, falls überhaupt nötig, erfolgte in aller Regel über das Gewicht des Geldstückes und nur indirekt über den aufgeprägten Wert. Hatte man allerdings keine Waage zur Hand, oder konnte nicht alle Münzen nachwiegen, so musste man sich eben darauf verlassen, dass der aufgeprägte Wert auch dem tatsächlichen Wert entspricht, was nicht unbedingt immer so war (Münzverschlechterung).

    Tschü.....

  3. #3
    Forum-Teilnehmer Avatar von Ulrich 31
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    Standard AW: Danziger Gulden

    Hier noch viel mehr Abbildungen von Geldstücken und Geldscheinen aus der Danziger Gulden-Zeit:

    https://www.google.de/search?q=danzi...0CCcQsAQ&dpr=1 .

  4. #4
    Forum-Teilnehmer Avatar von Bartels
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    Standard AW: Danziger Gulden

    Bank von Danzig,
    1924 bis 1939 Notenbank der Freien Stadt Danzig:

    wikipedia: Bank von Danzig

    Diesem Artikel habe ich soeben (Dank an Ulrich31) ein Vergleichsbild zugefügt - auch bei der poln. wikipedia. Man kann jetzt den Bau damals (1906/1945) und heute vergleichen.

    Schön, dass das Schiff am Giebel erhalten blieb. - Ob die Nazis 1939 den Engel darunter durch ihren Hakenkreuz-Pleitegeier verdeckt haben?
    Beste Grüsse
    Rudolf H. Böttcher

    Max Böttcher, Ing. bei Schichau (aus Beesenlaublingen & Mukrena);
    Franz Bartels & Co., Danzig Breitgasse 64 (aus Wolgast);
    Familie Zoll, Bohnsack;
    Behrendt, Detlaff / Detloff, Katt, Lissau, Schönhoff & Wölke aus dem Werder.
    Verwandt mit den Familien: Elsner, Adrian, Falk.

    http://bartels-zoll.blogspot.de/2012/07/ahnentafeln-zoll.html

  5. #5
    Forum-Teilnehmer Avatar von Ulrich 31
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    Standard AW: Danziger Gulden

    Hallo Rudolf,

    Dir vielen Dank für die schnelle Ergänzung der Wikipedia-Seite "Bank von Danzig" und für die Korrektur der Wikipedia-Seite "Danziger Gulden".

    Ich freue mich, dass Du wie ich erkannt hast, dass auch das ehemalige Gebäude der Bank von Danzig am Giebel schon das Schiff (wohl eine Kogge) trug, das jetzt den Giebel der NBP an gleicher Stelle ziert.

    Beste Grüße
    Ulrich

  6. #6
    Forum-Teilnehmer Avatar von Bartels
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    Standard AW: Danziger Gulden

    Hallo Ulrich,

    bitte sehr - aber das ist niemals eine Kogge!

    Beste Grüsse
    Rudolf H. Böttcher
    (Enkel zweier Danziger Schiffbauingenieure,
    der unter dem Danziger Koggensiegel (1,20 Meter x 1,50 Meter) gross geworden ist)

  7. #7
    Forum-Teilnehmer Avatar von vklatt
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    Standard AW: Danziger Gulden

    Vielleicht eine Fregatte?Ha,ha,ha

    Viele Grüße Vera

  8. #8
    Forum-Teilnehmer Avatar von Bartels
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    Standard AW: Danziger Gulden

    Eher eine Fleute, -
    was sollen Pfeffersäcke mit einer Fregatte anfangen?

    Beste Grüsse
    Rudolf H. Böttcher

  9. #9
    Forum-Teilnehmer Avatar von Ulrich 31
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    Standard AW: Danziger Gulden

    Hallo Rudolf,

    Koggen gibt es nicht nur mit einem Mast (übliche Vorstellung), sondern auch mit drei Masten (bei Google zu finden). Deshalb meine Vermutung zu jener Schiffsplastik auf dem Bankgebäude, gestützt durch die Verbindung dieses besonderen Schiffstyps mit der Hanse, also auch mit der Hansestadt Danzig. Wenn Du trotzdem auf einem anderen Schiffstyp auf dem Bankgiebel bestehst, würde mich Deine nähere Erklärung freuen. Die betr. Schiffsplastik kann man sich übrigens via Google Maps ("Okopowa 1, Danzig, Polen") durch gezieltes Steuern so stark vergrößern, dass die Gestalt der Plastik genau zu erkennen ist.

    Beste Grüße
    Ulrich

  10. #10
    Forum-Teilnehmer Avatar von Bartels
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    Hallo Ulrich,

    eine Fleute oder ein Nachfolge-Typ dieser.

    Niemals eine Kogge und auch nicht "Dat grote Kraweel"!

    Erklärung: Rumpf, Segel & Rigg.

    Hier noch ein Foto vom Portal der späteren "Bank von Danzig"!

    Kaiser Wilhelm II. besucht die Reichsbank (als schwarzer Husar):
    Die Direktion dienert.

    Beste Grüsse
    Rudolf H. Böttcher

  11. #11
    Forum-Teilnehmer Avatar von Ulrich 31
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    Standard AW: Danziger Gulden

    Hallo Rudolf,

    Zu #12: Tolles Foto! Danke für diesen Fund!

    Zu #7 und #11: Als Enkel zweier Danziger Schiffbauingenieure hast Du sicher richtig erkannt, welchem Schiffstyp die Segelschiffsplastik auf dem Danziger Bankgebäude (früher: Reichsbank und Bank von Danzig, heute: Narodowy Bank Polski NBK) am ehesten gleicht.
    Die Bezeichnungen "Fleute" und "Dat grote Kraweel" waren mir bisher nicht bekannt. Und damit andere im Forum, denen es wie mir geht, zukünftig auch mehr dazu wissen, hier diese Informationen dazu:
    - Fleute (im Duden Band 1 [Rechtschreibung] nicht aufgeführt, dafür in Band 5 [Fremdwörterbuch] über "Flüte") siehe betr. Wikipedia-Seite > http://de.wikipedia.org/wiki/Fleute .
    - "Dat grote Kraweel", = Peter von Danzig (1462), siehe betr. Wikipedia-Seite mit interessanter Geschichte > http://de.wikipedia.org/wiki/Peter_von_Danzig_(1462) und Wkipedia-Seite "Kraweel" > http://de.wikipedia.org/wiki/Kraweel .

    Beste Grüße
    Ulrich

  12. #12
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    Hallo,

    interessant wäre es auch etwas über die Vorläufer-Währung zu erfahren:
    Die Papiermark 1920 bis 1923.
    Zumindest anfänglich war die Mark in der Freien Stadt Danzig ja wohl noch an die Deutsche Mark gekoppelt.
    Die Erste Polnische Republik hatte ja auch bis 1923 die Mark-Währung.
    Zunächst gab es dort auch noch die Kronen-Währung im ehemaligen KuK-Gebiet.
    Auch die Polnische Mark war eine Inflationswährung. Zeitweilig war die Polnische Mark auch schlechter, als die Deutsche Mark.
    Diese Tatsache wurde beispielsweise bei der Volksabstimmung in Oberschlesien von der deutschen Seite auch propagandistisch ausgeschlachtet.
    Meine Frage:
    War die Papiermark in der Freien Stadt Danzig bis Ende 1923 noch an die Deutsche Mark gekoppelt, oder hat es da irgendwann eine Loslösung gegeben?

    Hier dann auch der Wikipedia-Artikel zur (Hypo-) Inflation in Deutschland:

    http://de.wikipedia.org/wiki/Deutsch..._1914_bis_1923

    Anhand der Entwicklung des Briefportos und der entsprechenden Gültigkeitszeiträume kann man erkennen, was für einen "Strudel in den Abgrund" diese Geldentwertung ausmachte.
    In immer kürzeren Zeitabständen verlor das Geld immer mehr an Wert.
    Ehrliche Arbeiter standen vor den Trümmern ihrer Arbeit...

    Das war die Stunde der Radikalen, die dem einfachen Volk vormachen konnten, wer an ihrem persönlichem Unglück Schuld wäre...

    Es war die Geburtsstunde der Ereignisse, die unser Volk endgültig in den Abgrund gezogen hat...

    SC

  13. #13
    Forum-Teilnehmer Avatar von Ulrich 31
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    Standard AW: Danziger Gulden

    Hallo SC,

    abgesehen davon, dass Deine beiden Beiträge #14 und#15 besser in den Thread "Danziger Währung" (siehe dazu #1) gepasst hätten (in den laufenden Thread "Danziger Gulden" bitte nur dazu direkt passende Beiträge posten), antworte ich Dir auf #14 wie folgt:

    Zu Deiner dort gestellten Frage kann ich nur auf die ersten Sätze in der Wikipedia-Seite "Danziger Gulden" (siehe dazu auch #1) hinweisen. Hier habe ich dazu noch beispielhaft diese Links mit entsprechendem Bildmaterial:
    - http://www.realbanknotes.com/nationinfo/63-danzig
    - http://www.realbanknotes.com/country/63-danzig
    - http://www.realbanknotes.com/upload/...000_Mark_f.jpg .

    Beste Grüße
    Ulrich

  14. #14
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    Standard AW: Danziger Gulden

    Hallo Ulrich,

    bei der Papiermark bin ich mir offengestanden nach wie vor unsicher, wie das damals gelaufen ist.
    Jedenfalls waren der Danziger Gulden und die Deutsche Rentenmark die Antworten der jeweiligen Regierungen auf diese katastrophalen Verhältnisse.

    Unklar bleiben die Gegebenheiten bezüglich der Danziger Papiermark, welche dann ja durch den Danziger Gulden (erfolgreich) ersetzt wurde.

    SC

  15. #15
    Forum-Teilnehmer Avatar von Felicity
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    Standard AW: Danziger Gulden

    Man kann ja so viel ueber die Danziger Waehrung hervor Gugeln, alles was ich selbst weiss und miterlebt habe ist, ich hoffe, noch in meiner Erinnerung und die arbeitet noch ganz aktive. Als Kind, und das war ich ja, in der Zeit in der der Gulden regierte und von dem ich noch ein par Muenzen habe, war ich ja nur in die 5-und 10 Pfennig Stuecke interessiert und was man damit 'Schoenes' erlangen konnte. Fuer ein 'Dittchen' konnte man herrliche Kuchenkruemel,beim Baecker, auf dem Schulweg, kaufen und man brauchte auch nur ein 'Dittchen' fuer die Buden und Fahrten auf dem Dominik. Jeden Monat bekamen wir Kinder unser Taschengeld, ein 5 Gulden Stueck und das wurde dann von uns selbst verwaltet. Wir waren 4 Maedels und jeder hatte seine besonderen, charakeristischen Zuege, Galina schmueckte sich gern mit lauter Ringen und Ketten und ich vernaschte viel vom Taschengeld, kaufte Stammbilder und Kunstkarten und von der ganzen Waehrung war mir das DITTCHEN doch furchtbar wichtig. Liebe Gruesse von Eurer Feli.

  16. #16
    Forum-Teilnehmer Avatar von Heinzhst
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    Standard AW: Danziger Gulden

    Danke Feli, solche Erinnerungen an das Dittchen habe ich auch.
    Für ein paar Dittchen konnte ich im Kino
    Kasper und Seppel angucken.

    Liebe Grüße, Heinz
    Ich glaube nur das,was ich gesehen und erlebt habe.
    A.G.

  17. #17
    Forum-Teilnehmer Avatar von Felicity
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    Standard AW: Danziger Gulden

    Bin ja so froh, dass Du Dich auch an das 'Dittchen' erinnerst. Es brachte uns so viel Freude. Habe auch den Kasper angekuckt, im Kino Langarten. Ich durfte da mit meiner Schwester Galina hingehen, sie war ja 6 Jahre aelter. Dadurch dass wir eine Leihbuecherei auf der Niederstadt hatten und auch in der Weidengasse wohnten, war das Kino ja das naechste. Wer weiss vielleicht waren wir sogar zur gleichen Zeit im Kino.... Liebe Gruersse von der Feli

  18. #18
    Forum-Teilnehmer Avatar von Ulrich 31
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    Standard AW: Danziger Gulden

    Hallo,

    da es hier seit #18 eher ums Dittchen als um den Gulden geht, erinnere ich an den Thread "Danziger Dittchen", in dem es von Mai bis Juli 2013 bereits 24 Beiträge gab: ► http://www.forum.danzig.de/showthrea...light=Dittchen .

    Viele Grüße
    Ulrich

  19. #19
    Forum-Teilnehmer Avatar von Felicity
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    Standard

    Lieber Ulrich ! Da das Dittchen ja ein Teil des Danziger Gulden's ist, finde ich es sogar sehr menschlich und warmherzig wenn sich Heinz oder andere von der Erlebnisgeneration sich zum Gulden auessern. Es bringt ein bischen me

    mehr Leben in das Gespraech. Habe wieder einmal das Kaestchen verloren und das Thema Dittchen kann ich nicht bekommen. Bin ja froh dass ich mit 87 noch so gut alles beieinander habe. Liebe Gruesse von der Feli.

  20. #20
    Forum-Teilnehmer Avatar von Antennenschreck
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    Standard AW: Danziger Gulden

    Hallo,

    mal die Frage, in welchen Zeiträumen gab es eigentlich den Danziger Gulden überhaupt? Das wäre doch erst einmal wichtig.

    Tschü...

  21. #21
    Forum-Teilnehmer Avatar von Peter von Groddeck
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    Standard AW: Danziger Gulden

    Hallo,
    den Gulden gab es schon im 17. Jahrhundert. Im folgenden die Geschichte eines meiner Ahnen. Sein Geburts- oder Todesdatum ist nicht bekannt, aber seine Tochter ist 1648 geboren.
    Gruß Peter
    Tympf, Andreas, Kgl. poln. Administrator des Münzwesens zu Thorn. Zuvor Münzmeister in Lüneburg und Rostock. Besitzer des Gutes Heiligenstetten bei Danzig.
    Gotthilf Löschin schreibt über ihn in seinem Buche „Geschichte Danzigs von der ältesten bis zur neuesten Zeit“ zweiter Teil, Danzig 1823, S. 7-8: „Eine Handel und Gewerbe störende Verwirrung, die während des Krieges in dem Münzwesen entstanden war, machte das Maß aller Mißhelligkeiten voll. Bei dem beständigen Geldmangel, der durch die ungestümen Forderungen der nicht bezahlten Truppen immer quälender wurde, hatte sich der König genöthigt gesehen, sowohl selbst geringhaltige Münze ausprägen zu lassen, als auch für ansehnliche Bezahlung den Betrug zu begünstigen, den räuberische Münzpächter mit der Ausprägung des Geldes trieben. So hatte ein schlauer Italiener Boratini von 1659-1663 das Land mit einer Menge von schlechter Münze überschwemmt, und sein Nachfolger, Andreas Tympf ließ sogar Guldenstücke prägen, die bei einem Nominalwerthe von 30 Groschen nur einen Realwerth von 13 Groschen in sich enthielten.

    Anmerkung: Da man sie eine Zeitlang für 18 Groschen ausgab, und als sie von diesem Werthe auf 15 Groschen herabgesetzt und endlich (1671) gänzlich verboten wurden, andere 18-Groschen-Stücke schlug; so erhielten auch diese den Namen Tympfe. Empört durch diesen privilegierten Raub, forderten die zu Thorn versammelten preußischen Landstände von den Danzigern die Verhaftung des in deren Mauern befindlichen Tympf. Allein der König nahm ihn in Schutz, verlangte drohend seine Freilassung, willigte zwar späterhin, als auch der polnische Reichstag es forderte, in die Gefangennehmung des Verhaßten, ließ ihm jedoch Zeit, sich von Danzig nach Hamburg einzuschiffen, und so der verdienten Strafe zu entfliehen.“
    Tue recht und scheue niemand.

  22. #22
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    Standard AW: Danziger Gulden

    Antennenschreck,

    Du willst bestimmt auf die alten Danziger Gulden bis 1793 hinweisen.
    Diese wurden unter polnischer Oberhoheit geprägt.
    30 Gröscher ergaben einen Gulden.

    Ende 1923, als die damalige Papiermark sich in einer strudelartigen Talfahrt befand, besann man sich auf die historische Währung.
    Die von Gold abstammende Namensbezeichnung Gulden sollte sicherlich auch wieder ein Grundvertrauen an das Geld schaffen.

    SC

  23. #23
    Forum-Teilnehmer Avatar von Antennenschreck
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    Standard AW: Danziger Gulden

    Hallöle,

    ich wollte weniger auf etwas hinweisen, als vielmehr erst einmal zu klären versuchen, wann es jeweils einen Gulden in Danzig gab. Deshalb finde ich den Beitrag von Peter schon mal super. Darin wird ja auch das Thema der sog. Münzverschlechterung angesprochen, was im Mittelalter gang und gäbe war. Oft hatte eine Stadt zwar das Recht Münzen zu prägen, aber bei weitem nicht die nötige Menge an Gold und Silber dazu. An diesem Problem sind sogar die allergrößten Imperien schon gescheitert. Also wäre es nicht schlecht herauszufinden, wann hat denn nun Danzig sein Recht zur Münzprägung wirklich umsetzen können.

    Tschü....

  24. #24
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    Standard AW: Danziger Gulden

    10.01.2015

    Hallo zusammen, den Gulden gibt es doch, denn Zloty = Gold. Hoffentlich bleibt er und wird nicht vom Euro abgelöst.

    Grüße aus dem Schwabenland von Lilofee

  25. #25
    Forum-Teilnehmer Avatar von Bartels
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    Standard

    Hallo,

    der Gulden (fl.)/ Florin war im ausgehenden Mittelalter der erste "Euro".

    In der Neuzeit war der "Gulden" in vielen deutschen (Klein-) Staaten Währung, bis 1871/74 die "Mark" (1871-1924) eingeführt wurde."

    Mit Münzverschlechterung förderten deutsche Fürsten und Münzherren Inflation (beabsichtigt) und Kleinstaaterei.

    Der (preussische) Taler gab seinen Namen für den Dollar.

    Hallo Lilofee, zu #29 die Wikipedia: "Hier [in Polen] war das Münzwesen während des ganzen 15. Jahrhunderts vernachlässigt worden.[FN 42] Daher begann die Guldenprägung vergleichsweise spät: Erst Sigismund I. ließ 1528 Gulden, polnisch Złoty, nach dem Vorbild des ungarischen Guldens in Krakau prägen. Sein Wert entsprach anfänglich 30 Krongroschen, und dieser Wert blieb als Rechnungsmünze erhalten, auch als die Groschen im Laufe der Zeit immer minderwertiger ausgebracht wurden."

    Beste Grüsse - besonders ins Schwabenland
    Rudolf H. Böttcher
    Beste Grüsse
    Rudolf H. Böttcher

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  26. #26
    Forum-Teilnehmer Avatar von GiselaMaria
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    Standard AW: Danziger Gulden

    Ja, ich kann mich noch gut an den Danziger Gulden erinnern. Für 1 Dittchen konnten wir Kinder Eis, "Babystangen", "essbare Löschblätter" Bonbontrillerpfeifchen, Bonbonstangchen, die wir spitz lutschten und andere Kleinigkeiten erwerben.
    Den Gulden gab es bis 1939, dann kam die Reichsmark bis 1948, dann die D-Mark bis 2002 und nun haben wir den Euro.
    Wir Danziger haben uns an vier Währungen gewöhnen müssen und hoffen, dass der Euro nun die letzte ist.

  27. #27
    Administratorin Avatar von Beate
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    Standard AW: Danziger Gulden

    Guten Abend zusammen,

    und hier noch ein kleiner Artikel über die damaligen Preise (aus der "Danziger Volksstimme" vom Dezember 1927, zu finden hier ):

    Kommt natürlich drauf an, was damals so verdient wurde...Schöne Grüße BeateName:  Hyazinthen und Primeln.jpg
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    ..wirklich? Taktgefühl ist nicht nur ein Begriff in der Musikwelt?

  28. #28
    Forum-Teilnehmer Avatar von Bartels
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    Danke Beate

    für die Preise unten. Vergleichen ist immer ein Problem, Fleisch war früher sehr viel "teurer" als heute; Fisch / Hering ein "Armeleuteessen", heute frisch ein Luxusprodukt. - 1 kg Miesmuscheln kosten hier beim Discounter 2,79 € - eine Stunde westlich 9 € (Metz / Frkr.) Dagegen bringe ich aus dem Elsass, oder selbst aus Paris immer Makrelen mit (ca. 60 % billiger). - Vor etwa 15 Jahren habe ich mal Preise auf Eier-Basis verglichen, das funktionierte. Ich denke Eier waren immer verfügbar und kein Mangelprodukt.

    Eine Mandel sind 15 oder 16 Stück.

    "Preise", d.h. Preise und Kaufkraft heute, damals und "ganz früher"

    Zu #32, die fünfte Währung war 1945-1948 die "Zigaretten-Mark".

    Den Fries am (ehemaligen) Giebel der NBP und des Vorgängers Reichsbank / Bank von Danzig ziert die Darstellung eines Schiffs:

    Kriegsschiff "Mars", Linienschiff von 1697, Dreimaster, Zweidecker.
    Nationalität ? (Ein detailliertes Modell dieses Schiffes befindet sich im Artushof.)

    NB: Es ist definitiv nicht der "Peter von Danzig".
    Beste Grüsse
    Rudolf H. Böttcher

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  29. #29
    Forum-Teilnehmer Avatar von Antennenschreck
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    Hallo,

    hier einmal die Bierpreise im 14. und 15. Jh. in Danzig:Name:  Bierpreise.jpg
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    es folgt noch eine Aufstellung der einzelnen Währungen und Umrechnungen von damals in Danzig.

    hier mal verschiedenste Umrechnungen von damals in Danzig:

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    der Mensch lebt ja nicht vom Bier allein, auch nicht in Danzig. Also hier mal ein paar Supermarktpreise von Waren des täglichen Bedarfes:

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    so kann man sich eine ungefähre Vorstellung von damaligen Leben in Danzig machen:

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    man kann den Danzigern nur wünschen, dass das Weintrinken einfacher war als der Verkauf desselben, wie hier im Text zu erkennen ist:

    Name:  wein.jpg
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    Ja und was hat er denn nun gekostet, der Wein? Die Antwort ist hier:

    Name:  wein2.jpg
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    Tschü......

  30. #30
    Forum-Teilnehmer Avatar von Bartels
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    Standard AW: Danziger Gulden

    Hallo und Danke,

    das waren wohl eher Grosshandelspreise und keine beim Specerey-Händler ("Supermarktpreise"), oder welche gute Hausfrau fuhr nach Riga zum Eynkaufen?
    Beste Grüsse
    Rudolf H. Böttcher

    Max Böttcher, Ing. bei Schichau (aus Beesenlaublingen & Mukrena);
    Franz Bartels & Co., Danzig Breitgasse 64 (aus Wolgast);
    Familie Zoll, Bohnsack;
    Behrendt, Detlaff / Detloff, Katt, Lissau, Schönhoff & Wölke aus dem Werder.
    Verwandt mit den Familien: Elsner, Adrian, Falk.

    http://bartels-zoll.blogspot.de/2012/07/ahnentafeln-zoll.html

  31. #31
    Forum-Teilnehmer Avatar von Antennenschreck
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    Standard

    Hallo,

    um eine ungefähre Vorstellung davon zu bekommen, wieviel man damals verdiente, muß man sich erst einmal auf eine bestimmte Geldeinheit festlegen (am besten die kleinste). Hier bietet sich der Pfennig an, der 720 zigste Teil einer preussischen Mark.
    Einen Scot bekam man wiederrum für 30 Pfennig.

    In Friedenszeiten verdienten ungefähr:

    Ein Schiffer = 540 Pfennige / Woche
    ein Steuermann = 450 Pfennige / Woche
    ein Schiffsmann mit Harnisch = 360 Pfennige / Woche
    ein Schiffsmann ohne Harnisch = 240 Pfennige / Woche

    Kost und Logis auf dem Schiff war frei, der Wein und das Bier über eine bestimmte Menge hinaus nicht.
    In Kriegszeiten gab es natürlich wesentlich mehr Geld, zum Glück war ja oft auch Krieg.

    da hast du schon recht, wie der Einzelhändler das Zeug an den Mann (oder die Frau) brachte, war seine Sache. War er zu teuer, so kaufte eben niemand bei ihm. Das sind die Import und Exportpreise der Hanse, welche in den Jahren aufgezeichnet wurden. Aber trotzdem kann man sich eine Vorstellung davon machen, wie die Preise zu den Löhnen waren. Mich erstaunt auf jeden Fall das reichhaltige Angebot an Dingen aus halb Europa, und darüber hinaus. und das schon Ende des 14. Jahrhunderts. Um sowas auszubilden, muß es die Handelsbeziehungen schon wesentlich länger gegeben haben, also bestimmt schon weit vor der Ordenszeit.

    die angegebenen Löhne scheinen in der Relation so zu stimmen. Ich habe hier einen Abschnitt, in dem ein Braker (städtischer Angestellter in Sachen Holzverkauf) im Jahr 30 Mark als Lohn bekam. Das klingt erst einmal nicht so schrecklich viel. Man wird das aber einmal mit den Preisen gegenrechnen müssen, wieviel man für 21600 Pfennig an Nahrung und Kleidung kaufen konnte. Die Unterkunft (Brakerbude) wurde dem Beamten von der Stadt gestellt.

    Tschü....

  32. #32
    Forum-Teilnehmer Avatar von Bartels
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    Standard AW: Danziger Gulden

    Hallöle,

    volle Zustimmung zu #46. Welthandel ist uralt, Seidenstrasse etc.

    Vor 1300 Jahren handelte man hier am Rhein mit Bernstein, Korallen vom Roten Meer und der Händler aus Anatolien bot antike Gemmen an - Funde im Gräberfeld ...

    In der Zeit als man die Welt wiederentdeckte - wer entdeckte zuerst Columbus die Indianer oder die Indianer den Columbus - war eine Ladung Pfeffer Gold wert. Das Geschäft lohnte sich wenn nur eins von fünf Schiffen durchkam.

    Habe selbst einmal versucht mit Kaufkraft zu rechnen, das ist schwierig. Hering war früher Arme-leute-Essen in Hamburg, heute oft ein Luxusprodukt. - Fleisch früher selten auf dem Tisch, heute je nachdem biologisch preiswert oder superbillig.

    Am besten passte es, wenn ich vor 200 Jahren alles auf Eier-Basis verglich. Das Ei ist vom Huhn genormt und war vermutlich immer in grösserer Zahl vorhanden. Zum Teil trieb man hier auch die den Zehnten in Eiern und Suppenhühnern ein ...

    Vielen Dank, Beste Grüsse und Tschü......

    Rudolf H. Böttcher

  33. #33
    Forum-Teilnehmer Avatar von Antennenschreck
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    Standard AW: Danziger Gulden

    Hallo,

    ich habe in mehreren alten Büchern gelesen, dass damals der Getreide- / Brotpreis als Vergleich zwischen den unterschiedlichen Gebieten üblich war.

    Tschü.....

  34. #34
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    Standard AW: Danziger Gulden

    Hallo,

    Gebühren für Dienstleistungen, wie z.B. Fahrtkosten, Postgebühren sind manchmal auch recht aussagekräftig:
    Im Wikipedia-Artikel über die Inflation in Deutschland findet man auch eine Tabelle, welche neben dem Dollarkurs auch die Briefportogebühren zwischen dem Januar 1918 bis zum November 1923 berücksichtigt:

    http://de.wikipedia.org/wiki/Deutsch..._1914_bis_1923

    Würde man die Zahlen graphisch darstellen, so würde sich eine in etwa exponentielle Kurve ergeben...

    Die Postgebühren für Danzig (1920-1939) kann ich gerne einmal herausschreiben.

    SC

  35. #35
    Forum-Teilnehmer Avatar von Bartels
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    Standard AW: Danziger Gulden

    Hallo,

    beim Brotpreis gab es auch dramatische Steigerungen -

    "sollen die Armen doch Kuchen essen...",

    sagte Antoinette, die Geköpfte ...
    Beste Grüsse
    Rudolf H. Böttcher

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  36. #36
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    Standard AW: Danziger Gulden

    Ja, die einfachen Menschen waren die Opfer dieser Zustände:
    Da schlug dann auch die Stunde der Verführer:
    Am 8. und 9. November 1923 versuchte ein gewisser Adolf Hitler sich in München an die Macht zu putschen...
    Knapp zehn Jahre danach kam er dann wirklich an die Macht...
    Für ihn wahren das "10 verlorene Jahre", was man dann auch später an seinem Handeln erkennen kann...

    SC

  37. #37
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    Standard AW: Danziger Gulden

    Hallo SC,

    ich hatte mir versucht Gedanken zu machen und zu recherchieren über Danzigs Vergangenheit, betreffs Geld und Handel. Mir ist absolut unverständlich, wieso du 2 Beiträge später im 3. Reich landest. Dafür gibt es doch im Forum schon geeignetere Stellen. Aber du hast schon Recht, die Vergangenheit Danzigs vor 1920 ist wohl nicht so wichtig um sich damit zu beschäftigen.

    Tschü.......

  38. #38
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    Standard AW: Danziger Gulden

    Hallo Antennenschreck,

    ich habe nie behauptet, daß Deine interessanten Ausführungen zur Danziger Währungs- und Geldgeschichte uninteressant wären.
    Beim "Danziger Gulden" denkt man aber allgemein doch eher an die Währung der Zwischenkriegszeit, obwohl es natürlich auch die Geschichte des Guldens im 18. Jahrhundert betrifft.

    Mein persönliches Interesse liegt bei der Währungsgeschichte mehr im 20. Jahrhundert.
    Daher auch mein Hinweis auf die "Deutsche Inflation" und ihre Begleiterscheinungen...

    Mein eigener Urgroßvater war als einfacher Handwerker und Sparer übrigens auch ein Opfer dieses Geschehens.

    Bisher ist auch nicht geklärt worden, inwiefern die Inflation in Danzig, die ja zum Gulden geführt hat, mit der "Deutschen Inflation" und der "Polnischen Marki / Marek Inflation" gekoppelt war...

    Grüsse C

  39. #39
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    Standard Der Danziger Gulden

    Soweit ich weiß, hatte die Stadt Danzig immer ihre eigene Währung.
    Den Danziger Gulden behielt Danzig auch im Kaiserreich. Er wurde von den Nazis abgeschafft, als Danzig zu Beginn des 2. Weltkrieges ins Reich integriert wurde. Dann gab es die Reichsmark.
    Der Danziger Gulden galt in der Freien Stadt Danzig, dessen Verfassung am 14.6.1922 in Kraft trat. Er galt als einen starke Währung, die an die britische Währung gekoppelt war. 25 Gulden entsprachen einem britischen Pfund. Der Danziger Gulden war 1924 wieder eingeführt worden.

    Wegen der schwierigen Verhältnisse der Außenhandelsbeziehungen nach 1920 und unter der Misswirtschaft der Nazis Albert Forster aus Fürth und Greiser verschuldete sich der Freistaat immer mehr. Das Reich unterstützte den Freistaat eine Zeitlang (65 Mil.). Der Gauleiter wirtschaftete so schlecht, dass Staatspräsident Rauschning noch mehrfach Hitler um finanzielle Unterstützung bat.
    Kurz nach den von der NSDAP am 7. 4. 1935 widerrechtlich vorgezogenen Wahlen wurde dann der Gulden abgewertet, um die Schuldenlast zu minimieren. Der Gulden wurde um mehr als 40 %. Man erhielt abgewertet. Meine Mutter schrieb, für 100 Pfennige erhielt man nur noch knapp die Hälfte. Brot und Fleisch (60 - 100%) verteuerten sich wesentlich. Mein Vater erhielt als Oberstudienrat und Beamter statt 12 500 Gulden weniger als die Hälfte als Gehalt.
    Übrigens gab er nach der Flucht bei der Entnazifizierung immer noch sein bisheriges Gehalt in Gulden an.
    Um mehr Devisen zu erhalten und die finanzielle Lage zu verbessern, verordnete Hitler mit Schacht eine Zwangsdevisenbewirtschaftung, die aber in der Öffentlichkeit nicht bekannt werden durfte (im Gegensatz zu den Problemen in Griechenland heute).
    Außerdem wurden alle Pensionen der Danziger Staatsbeamten nur noch im Reich ausgezahlt, so dass die Pensionäre auswandern mussten, weitere 150 Lehrer- und Beamtenstellen wurden gestrichen u. s. w. Danzig war bankrott, die Bevölkerung litt sehr. Viele Arbeiter wurden ins Reich geschickt. Man versuchte die Schuld den Juden und dem Schandfrieden zuzuschreiben. Hitler und Schacht lehnten weitere Zahlungen wegen der Aufrüstungskosten für den Krieg ab.
    Mein Vater Dr. Siegfried Rühle beschäftigte sich als Numismatiker immer wieder mit den Danziger Wehrungen. S.R., Die historische Medaillen der Stadt Danzig in Zeitschrift für des Westpreußischen Geschichtsvereins, 1929 und anderes zur Danziger Münzgeschichte in div. numismatischen Fachzeitschriften und im Elbinger Jahrbuch 1924 - 32.
    Kennt jemand diese Artikel oder kann sie zugänglich machen?
    Birke Rühle

  40. #40
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    Standard AW: Der Danziger Gulden

    Hallo,

    im Königreich Preussen galt die Talerwährung (1 Taler = 30 Silbergroschen).
    Im Deutschen Kaiserreich galt dann nach 1875 die Markwährung (1 Taler = 3 Mark; entsprechend: 10 Pfennig = 1 Groschen).
    1915 wurde dann die Golddeckung der Währung aufgehoben:
    Aus Reichsmarkbanknoten wurden Kassenscheine...

    SC

  41. #41
    Forum-Teilnehmer Avatar von sarpei
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    Standard AW: Der Danziger Gulden

    Hallo Birke,

    gerne mache ich die Artikel hier zugänglich.

    Ich fange mit der 'Zeitschrift des Westpreußischen Geschichtsvereins' von 1929 an. Der Artikel lautet:

    Siegfried Rühle, Die historischen Medaillen der Stadt Danzig, Ein Beitrag zur Geschichte der Danziger Medaillenkunst und ihrer Künstler mit 10 Bildtafeln.

    Zu finden auf Seite 243 unter

    http://dlibra.bibliotekaelblaska.pl:...om=publication

    Im Kasten 'Edition' links oben auf 'Download' klicken und einen Speicherort auswählen. Es wird ein zip-Archiv heruntergeladen, das dann noch manuell entpackt werden muss. Das Ergebnis sind eine menge djvu-Dateien.

    Die anderen Artikel müsste ich auch haben. Ich suche nur noch die Links zusammen und stelle sie peu à peu hier ein.


    Viele Grüße

    Peter

  42. #42
    Forum-Teilnehmer Avatar von sarpei
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    Standard AW: Danziger Gulden

    ... und weiter geht es mit dem 'Elbinger Jahrbuch 1931 - Heft 9' und dem Artikel

    Dr. Siegfried Rühle, Die schwedischen Prägungen der Stadt Elbing zur Zeit der Königs Gustav Adolfs II. und der Königin Christine.

    Zu finden unter

    http://dlibra.bibliotekaelblaska.pl:...om=publication

    Der 'Öffnungsmechanismus' ist in meinem letzten Beitrag beschrieben.


    Viele Grüße

    Peter

  43. #43
    Forum-Teilnehmer Avatar von sarpei
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    Standard AW: Danziger Gulden

    ... und dann gibt es da noch aus der 'Zeitschrift des Westpreußischen Geschichtsvereins':

    Dr. Siegfried Rühle, Die Gold- und Silberdrahtindustrie in Danzig, zu finden unter

    http://dlibra.bibliotekaelblaska.pl:...om=publication

    ab Seite 87, sowie

    Dr. Siegfried Rühle, Die Danziger Personenmedaillen, unter

    http://dlibra.bibliotekaelblaska.pl:...om=publication

    ab seite 137 (die Seite 177 mit der Tafel I zeigt u.a. als Nr. 9 ein Bildnis von Justina Carolina Groddeck - ist das was für meinen Namensvetter?).


    Viel Spaß beim Lesen!

    Peter

  44. #44
    Forum-Teilnehmer Avatar von Peter von Groddeck
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    Standard AW: Danziger Gulden

    Hallo Peter,
    das ist natürlich etwas für mich. Allerdings habe ich das Bild in diesem Buch nicht gefunden.
    Aber ich bin in der glücklichen Lage, dieses Bild schon zu haben.
    In jedem Falle herzlichen Dank.
    Greuß Peter
    Tue recht und scheue niemand.

  45. #45
    Forum-Teilnehmer Avatar von sarpei
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    Standard AW: Danziger Gulden

    Hallo Peter,

    ACHTUNG! in dem Band sind zwei (!) Hefte enthalten! Wenn man 'zu weit' blättert landet man im zweiten Heft mit eigenständiger Nummerierung ...

    Die djvu-Datei mit der Nummer 221 zeigt links unten die Medaille.


    Viele Grüße

    Peter

  46. #46
    Forum-Teilnehmer Avatar von Peter von Groddeck
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    Standard AW: Danziger Gulden

    Hallo Peter,
    vielen Dank für diesen Hinweis. Irgend etwas scheint nicht zu stimmen. Auf Seite 209 ist Caroline Justine von Groddeck unter Nummer 9 erwähnt, ihr Ehemann Johann Samuel Doering auf Seite 208 unter Nummer 7. Es scheit mir, dass die Medaillen 7 und 9 auf Seite 221 nicht dazu passen. Auch steht in meiner Chronik bei Justine: "Anläßlich der Hochzeit wurde eine Silbermünze geprägt." So gesehen müsste es wohl eine Medaille mit beiden sein. Ich habe mir alle Medaillen auf diesen Seiten angeschaut, konnte jedoch nichts entsprechendes entziffern.
    Gruß
    Peter
    Tue recht und scheue niemand.

  47. #47
    Forum-Teilnehmer Avatar von sarpei
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    Standard AW: Danziger Gulden

    Hallo Peter,

    ja, da scheinst du einen Fehler im Heft aufgedeckt zu haben. Nachdem ich die Heftinhalte von meiner Festplatte her vergrößert hatte, muss die Nummer 9 anscheinend der Nummer 23 zugeordnet werden und die Nummer 7 ist so auch nicht richtig.

    Es tut mir aufrichtig Leid, hier eine falsche Fährte gelegt zu haben ...


    Viele Grüße

    Peter

  48. #48
    Forum-Teilnehmer Avatar von Peter von Groddeck
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    Standard AW: Danziger Gulden

    Hallo Peter,
    das muss Dir doch nicht leid tun.
    Gruß Peter
    Tue recht und scheue niemand.

  49. #49
    Forum-Teilnehmer Avatar von Antennenschreck
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    Standard AW: Danziger Gulden

    Hallöle,

    hier mal die Rückseite vom 5 Guldenstück

    Name:  danziggulden.jpg
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    Tschü....

  50. #50
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    Standard AW: Danziger Gulden

    Natürlich hat das Ding 2 Seiten:

    Name:  danziggulden1.jpg
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    Tschü...

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