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Thema: Danziger Bahnhöfe

  1. #1
    Forum-Teilnehmer Avatar von Antennenschreck
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    Standard Danziger Bahnhöfe

    Hallöle,

    hier mal ein Anfang zum Thema Eisenbahn in Danzig:

    Unmittelbar an der Mündung der Ströme liegt nirgends in Deutschland eine bedeutende Stadt, die beiden Siedlungen, die von dem Handelsverkehr auf der Weichsel den Vorteil zogen und ihn auch heute noch ziehen, Danzig und Elbing, liegen sogar nicht einmal an dem Strom selbst. Wer von Westen her auf der Eisenbahn der Hauptstadt Westpreußens zustrebt, kann entweder die Ostbahn benutzen oder über Stettin und durch Hinterpommern seinen Weg nehmen. – In Dirschau zweigt sich vom Hauptbahnstrang der Ostbahn (Eydtkuhnen – Petersburg) der 32,8 km lange Weg nach Danzig ab, das somit früher für den Bahnverkehr stark in den Winkel gerückt war und nicht wenig darunter litt; auch heute noch liegt es nicht unmittelbar an der großen Weltlinie, doch haben sich, wie wir später genauer ausführen werden, die Verhältnisse außerordentlich gebessert. Von Dirschau an begleiten die Höhen der pommerschen Seenplatte ununterbrochen links in größerer oder geringerer Entfernung das Bahngleis bis Danzig hin, rechts schweift das Auge dauernd in die weite gesegnete Weichselniederung hinaus. Nachdem die Station Praust passiert ist, mehren sich bald die Siedlungen in der Nähe der Bahn, denn schon wenig mehr als 1km nördlich von Praust beginnen mit dem Pfarrdorf St. Albrecht, dessen Kirche am Fuß eines bewaldeten Hügels liegt, die Vororte Danzigs. Auf den Hügeln links zeigen sich jetzt Befestigungen. Zwei kurze Tunnel werden im Augenblick durchfahren, der Hauptbahnhof Danzigs ist erreicht......


    Soviel zum Anfang


    Tschü....

  2. #2
    Forum-Teilnehmer Avatar von Bartels
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    Standard AW: Danziger Bahnhöfe

    Hallöle,

    #1 ist allerdings schon zweite Periode.

    Erste Periode:
    1852 Bahnhof Leegetor - schon sehr repäsentativ
    1867 Hohetor-Bahnhof
    1870 Olivaertor-Bahnhof

    1891 Vorort-Bahnhof

    Zweite Periode:
    1896 Leege- & Hohetor werden geschlossen > Hauptbahnhof Danzig
    1900 Das Gebäude des Hauptbahnhofs wird eingeweiht (Toilette nur für den Kaiser)
    Beste Grüsse
    Rudolf H. Böttcher

    Max Böttcher, Ing. bei Schichau (aus Beesenlaublingen & Mukrena);
    Franz Bartels & Co., Danzig Breitgasse 64 (aus Wolgast);
    Familie Zoll, Bohnsack;
    Behrendt, Detlaff / Detloff, Katt, Lissau, Schönhoff & Wölke aus dem Werder.
    Verwandt mit den Familien: Elsner, Adrian, Falk.

    http://bartels-zoll.blogspot.de/2012/07/ahnentafeln-zoll.html

  3. #3
    Forum-Teilnehmer Avatar von Bartels
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    Standard AW: Danziger Bahnhöfe

    repräsentativ !!!

  4. #4
    Forum-Teilnehmer Avatar von Antennenschreck
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    Standard AW: Danziger Bahnhöfe

    Hallöle Rudolf,

    wir können ja erst mal Daten sammeln, und die dann im Nachgang noch mal etwas ordnen. Dieser Text war mir just zuerst in die Hände (Augen) gefallen.

    Freundliche Grüße Arndt

  5. #5
    Forum-Teilnehmer Avatar von Bartels
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    Standard AW: Danziger Bahnhöfe

    Hallöle Arndt,

    #2 sollte keine Kritik an #1 sein. - Wir sammeln weiter!

    Freundliche Grüsse
    Rudolf

  6. #6
    Forum-Teilnehmer Avatar von djjack
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    Standard AW: Danziger Bahnhöfe

    Das älteste Bild von der „Gedrehten”
    http://www.opowiadaczehistorii.pl/da...der-gedrehten/
    "(...) In der Mitte des Bildes sieht man das Gebäude des ältesten Danziger Bahnhofs. (...)"

  7. #7
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    Standard AW: Danziger Bahnhöfe

    Hallo Jacek,

    vielen Dank für den Link zu dem alten Foto und Deiner schönen Beschreibung des Blickes von der Bastion.

    Tja, der Bahnhof wurde im Krieg zerstört, und die Lagerhallen wurden im vorletzten Jahr abgerissen.

    Weißt Du, was dort geplant ist?

    Beste Grüße
    Rüdiger
    Es gibt nichts Gutes / außer: man tut es. (Erich Kästner)

  8. #8
    Forum-Teilnehmer Avatar von djjack
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    Standard AW: Danziger Bahnhöfe

    Hallo Rudiger.
    Von dem, was ich weiß, dass der Ort des ersten Bahnhofs in Danzig ist Siedlung gebaut werden. Und durch seine Mitte eine Straßenbahnlinie auf der Straße Hopfengasse abgelassen laufen.
    Darüber hinaus in diesem Bereich ist es geplante Verbindung New Mottlau - Old Mottlau.
    Ich wünsche Ihnen eine gute Nacht.
    Jacek aus Niederstadt.

  9. #9
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    Standard AW: Danziger Bahnhöfe

    Hallöle,

    hier einmal ein Foto des Danziger Bahnkraftwerkes (ca. 2. Drittel 19. Jh.), und einige Beschreibungen dazu:


    Dasselbe liefert ferner für die gesamten Anlagen den Strom für die Beleuchtung, den Schwachstrom für die elektrische Feuermelde- und Wächterkontrollanlage, die Läutewerke, Uhren und Fernsprecheinrichtungen, den gesamten Hochspannungsdampf, Heizdampf sowie die Preßluft. Das Kraftwerk bildet den Mittelpunkt der auf dem Werkstätten-
    gelände stehenden Gebäude. Kessel- und Maschinenraum bilden die Haupthalle, während an der einen Giebelseite die Aufenthaltsräume für das Maschinen- und Kesselpersonal, an: der andern ein um den Schornstein führender geschlossener Vorbau mit den Räumen der Entseuchungsanstalt aufgeführt ist. Kessel- und Maschinenraum sind unterkellert, soweit dies die Maschinen und Kessel zulassen. Im Maschinenraum haben 2 A.E.G.-"Curtis"-Dampfturbinen Aufstellung gefunden, die gleicher Bauart und mit den 2 Dreileiter-Gleichstromerzeugern unmittelbargekuppelt sind. Letztere leisten bei Vollast je 300 kW entsprechend einer Turbinenleistung von etwa 450 PS. Die Turbinen können mit Auspuff, Dampfniederschlag oder Anzapf für die Ferndampfheizung arbeiten. Der auf 350° überhitzte Dampf tritt durch die Düsen, durchströmt unter Einwirkung auf die Laufräder 1 oder 2 Stufen, je nachdem
    der Abdampf für Heizzwecke nutzbar gemacht oder niedergeschlagen werden soll. Der Dampfverbrauch einer Turbine beträgt bei
    Vollast (300 kW) = 7,35, bei
    8/4 Last (250 kW) = 7,80 kg, und bei halber
    Last (150 kW) = 8,70 kg/PS-St.

    Name:  bahnkraftwerk-danzig.jpg
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    Tschü......

  10. #10
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    Hallöle,

    mal weiter im Thema Eisenbahn und Danzig:

    Man schrieb das Jahr 1844, als man sich im damaligen Königreich Preußen dessen bewußt wurde, daß in dem entstehenden Netz der Eisenbahnlinien noch ein sehr wichtiges Glied fehlte, nämlich die Schienenverbindung von Berlin nach Königsberg, der Hauptstadt des östlichen Stammlandes. Da das Privatkapital sich nicht bereit fand, diesen Bau zu finanzieren, mußte sich die preußische Regierung notgedrungen dazu entschließen, diese Ostbahn als Staatsbahn in eigener Regie zu bauen. Über die vorteilhafteste Linienführung wurde auch hier, wie so oft, zunächst gestritten. Schließlich fand ein Vorschlag der Minister die Billigung des Königs Friedrich Wilhelm IV (1795-1861),
    die geraten hatten, die Linie von Stettin aus:
    - das seit 15. August 1843 mit Berlin durch eine Eisenbahn verbunden war- nach Kreuz, und weiter, der Netze folgend, über Schneidemühl nach Bromberg zu führen. Von dort aus sollte sie im Weichseltal abwärts, möglichst weit nach Norden reichen, um gleichzeitig eine Anhindung der Stadt Danzig zu erleichtern. Unter Mitwirkung des Generalstabs wurde Dirschau als Übergangspunkt über den Unterlauf der Weichsel ausgewählt und östlich davon bei Marienburg die Überquerung der Nogat, eines Mündungsarmes der Weichsel, vorgesehen. Hier ein Bild der Dirschauer Brücke:

    Name:  Brücke-Dirschau.jpg
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    Tschü......

  11. #11
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    Hallöle,

    hier mal eine Lokomotive, 2Bh2, wie sie damals im Danziger Gebiet eingesetzt wurden:

    Name:  Lokomotive.jpg
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    Tschü.....

  12. #12
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    Standard AW: Danziger Bahnhöfe

    Hallöle,

    das blieb von der Dirschauer Brücke nach Kriegsbeginn übrig:

    Name:  Dirschau-gesprengt.jpg
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    Tschü.....

  13. #13
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    Hallöle,

    hier mal ein weiterer Bericht aus einem Buch von 1908 zum Thema Eisenbahn:

    Entwicklung der Eisenbahnen rund um Danzig hängt eng zusammen mit der Geschichte der ersten
    Preußischen Staatsbahn, nämlich der Königlichen Ostbahn. Obwohl bereits am 22. November 1842
    eine allerhöchste Kabinettsordre die Notwendigkeit einer Eisenbahn von Berlin nach Königsberg mit Abzweigung nach Danzig anerkannte, dauerte es bei dem Streit über die Linienführung 7 Jahre, bis durch Gesetz vom 7. Dezember 1849 die Summe von 23,5 Millionen Talern zum Bau bewilligt wurde. Wie groß das Interesse des Königs am Bau der Oftbabn war, geht aus der Inschrift am Portal der alten Dirschauer Weichselbrücke hervor:
    „Unter der Regierung Friedrich Wilhelms IV. am 27. Juli 1851 gegründet und am 12. Oktober 1857 dem Verkehr eröffnet.“

    In Danzig lief am 6. September 1852 auf dem Bahnhof Legetor der erfte Zug ein. Aber um von Berlin nach Danzig zu gelangen, musste man damals den Umweg über Stettin, Stargard i. P., Kreuz, Schneidemühl, Bromberg und Dirschau machen, weil der Bau von Berlin bis Kreuz zunächst aus Ersparnisgründen unterblieben war und weil die Linienführung über Bromberg aus militärischen Gründen bevorzugt wurde. 1857 wurden die Linien Küstrin – Kreuz, 1866 bis 1867 Berlin - Küstrin und erst 1871 bis 1873 Schneidemühl — Konitz — Dirschau dem Betriebe übergeben.

    Das alte Empfangsgebäude in Danzig, ein stattlicher aber schmuckloser Bau, hat bis zum Oktober 1896 dem Verkehr gedient; es steht jetzt noch, beherbergt allerdings nur noch Diensträume und Wohnungen. Mitten durch die Festungswerke wurde die Ostbahn mit einem Gleis in den Bahnhof eingeführt und selbst heute hat sich hieran zwischen dem Rangierbahnhof und dem Legetorbahnhof nicht geändert. Inzwischen ist der letztgenannte Bahnhof, der jetzt nur noch dem Güterverkehr dient, so eingebaut worden, dass jede Erweiterung dort ausgeschlossen ist und später Ersatz an anderer Stelle gesucht werden muss. Ähnlich verhält es sich mit dem dicht dabei belegenen Rangierbahnhof, auf dem zur Zeit alle Danzig berührenden Güterzüge behandelt werden.

    Vom Legetorbahnhof aus wird der Hauptstapelplatz des im Innern der der Stadt ansässigen Handels, nämlich die sogenannte Speicherinsel bedient. Hier wickelt sich das größte Geschäft in Getreide, Kleie, Mehl, Kartoffeln, Heringen und Kolonialwaren ab. Von den Gleisen aus, die in ca. 1500 m die Straßen durchziehen, werden die Speicher versorgt, die zum Teil mit ihren Hinterfronten an der schiffbaren Mottlau liegen. Diese zahlreichen alten Speicher und die sie umgebenden schmalen Gassen geben nicht nur ein deutliches Bild von dem einstigen Handel Danzigs, sondern auch von den beschränkten Raumverhältnissen in der uralten Festung, die dazu nötigen, wenn anders man sich des modernsten Verkehrsmittels – der Eisenbahn – überhaupt bedienen wollte, die Gleise in ganz enge Straßen zu legen.

    Name:  Bahnhof-Danzig.jpg
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    Tschü......

  14. #14
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    Standard AW: Danziger Bahnhöfe

    Hallöle,

    Zum Verständnis hier mal der damalige Schienenplan:

    Name:  Schienenverlauf.jpg
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    Tschü.....

  15. #15
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    Standard AW: Danziger Bahnhöfe

    Hallöle,

    weiter aus dem Buch:

    Neufahrwasser, der natürliche Hafen Danzigs an der prächtigen Wasserstraße, der Weichsel, hat besonders seit Eröffnung des Freihafens im Jahre 1899 außerordentlich günstig entwickelt. Es bestehen in Neufahrwasser drei getrennte Bahnhöfe, nämlich der Weichselbahnhof, oberhalb des Ortes gelegen, der Zollinlandsbahnhof (an der Weichsel unmittelbar im Orte) und der Freibezirkbahnhof am künstlichen Hafenbecken.
    Auf dem Weichselbahnhof sind Zucker, Baumaterialien, künstliche Düngemittel und Holzschwellen die Hauptgüter. Hier umgeben ausgedehnte Speicheranlagen (etwa 20000 qm) die Gleise, die eine Länge von rund 700 m neben der Wasserstraße herlaufen. Im Zollinland löschen vornehmlich Dampfer mit Kohlen, Salz und Baumaterialien. 1200 m Gleis stehen hier dem Umschlagverkehr zur Verfügung. Im Freihafen besorgen 5 elektrische und 2 Dampfkrane von Schiff auf Eisenbahn. Es sind 1000 m befestigte und mit Gleisen versehene Ufer, sowie 34000 qm Schuppenfläche vorhanden. Hier löschen die schwedischen Erzdampfer, die Eisenerze für Oberschlesien bringen, ein Verkehr, der sich 1906 auf 187357 t belief, ferner bringen viele Dampfer Schwefelkies, Eisenwaren, Maschinen, Pflastersteine, Baumwolle und Kolonialwaren an und nehmen russische Hölzer, die mit der Eisenbahn über Mlawa – Illowo anrollten, als Ladung wieder mit.

    Tschü.....

  16. #16
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    Standard AW: Danziger Bahnhöfe

    Hallöle,

    hier mal der Hauptbahnhof mit Umgebung:

    Name:  hauptbahnhof.jpg
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    Tschü.....

  17. #17
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    Standard AW: Danziger Bahnhöfe

    Hallöle,

    und weiter:

    Als im Jahre 1870 die Strecke Köslin – Stolp - Danzig zur Eröffnung gelangte, wurde der Bahnhof am Olivaer Tor Endpunkt dieser pommerschen Strecke, deren Personenzüge aber bald bis zum Hohetorbahnhof durchliefen. Heute dient der Olivaertorbahnhof nur noch dem Wagenladungsverkehr und der Zugbildung, sowie der Vermittlung des Anschlußverkehrs zur Kaiserlichen Werft und der zweiten städtischen Gasanstalt. Nachdem sich längs der Weichsel die Industrie angesiedelt hatte, wurde 1889 auch eine Anschlußbahn (die sog. Weichselbahn) vom Olivaertorbahnhof nach dem Weichselbahnhof und 1899 von dort zu dem kleinen Rangierbahnhof Saspe gebaut. An der Weichselbahn liegen 19 Anschlüsse, von denen wir nur Schichau, die Waggonfabrik, die Schrauben- und Nietenfabrik, Rütgers und die chemische Fabrik nennen. Alle Anschlüsse werden durch 2 und bei starkem Verkehr durch 3 Züge, die auf der Weichselbahn zwischen Olivaer Tor und dem Weichselbahnhof verkehren, bedient, und zwar die nach rückwärts abzweigenden auf dem Hinwege und auf dem Rückwege die nach vorwärts abzweigenden. Der Bahnhof Saspe dient als Abstellbahnhof für Neufahrwasser. Die auf den verschiedenen Ladestellen in Neufahrwasser beladenen Wagen werden mit besonderen Übergabezügen und auf einem Rangiergleise von dort nach Saspe überführt, wo dann die Zusammenstellung zu Güterzügen nach Danzig-Rangierbahnhof stattfindet. Gleichzeitig werden die mit Güterzügen von Danzig-Rangierbahnhof in Saspe ankommenden Wagen dort geordnet, nach Neufahrwasser überführt und ladegerecht gestellt. Die Verbindungsbahn von Saspe nach dem Weichselbahnhof macht diesen Bahnhof von der zweiten Seite zugänglich und entlastet so die Weichselbahn erheblich, indem die zahlreichen Wagen, die für den Weichselbahnhof selbst bestimmt sind, jetzt nicht mehr auf die sehr stark belastete Weichselbahn angewiesen sind, sondern von Olivaer Tor über Saspe unmittelbar nach dem Weichselbahnhof gefahren werden. Sendungen zwischen Neufahrwasser und dem Weichselbahnhof brauchen jetzt nicht mehr den Umweg über den Olivaertorbahnhof zu machen.

    Tschü........

  18. #18
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    Standard AW: Danziger Bahnhöfe

    Hallöle,

    Seit der Eröffnung der Pommerschen Strecke haben sich die Orte Zoppot, Oliva und Langfuhr (letzteres inzwischen eingemeindet) merklich gehoben, zu noch größerer Blüte gelangten sie aber erst nach Einführung des Vorortverkehrs, der 1891 eingerichtet wurde. Heute verkehren Sonntagsnachmittag und an schönen Sommertagen auch in der Woche die Vorortzüge nach Zoppot
    und zurück in Abständen von 10 Minuten, während der Fahrplan sonst Zwischenräume von 30, 20 und 10 Minuten aufweist. Nachdem man sich einmal entschlossen hatte, den Vorortverkehr einzurichten, der nach Zoppot und Neufahrwasser vom Hohentorbahnhof, nach Praust und Hohenstein aber vom Legetorbahnhof aus bedient wurde, war der Neubau des alten, äußerst beschränkten Hohetorbahnhofs nicht mehr zu umgehen. Schwierigkeiten boten nur die bestehenden Festungswerke und Rayonbeschränkungen. An den Bau eines neuen Hauptbahnhofes, der dem stark gestiegenen Verkehrsbedürfnis in Danzig Rechnung trug, konnte deshalb erst ernstlich gedacht werden, als die Niederlegung der alten Festungswälle im Norden der Stadt beschlossen war. Das geschah nach mancherlei langwierigen Verhandlungen und führte zur Aufstellung eines Entwurfes, für dessen Ausführung unter der Bezeichnung „Erweiterung des Bahnhofs Danzig Hohe Tor“ im Gesetz vom 20. Juni 1891 5 Millionen Mark bewilligt wurden. Schon im Jahre 1894 waren die Bauarbeiten flott im Gange.

    Name:  ansicht-HBF.jpg
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    Tschü......

  19. #19
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    Standard AW: Danziger Bahnhöfe

    Hallöle,

    hier das Innere des neuen Hauptbahnhofs:

    Name:  Empfangsgebäude.jpg
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  20. #20
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    Standard AW: Danziger Bahnhöfe

    Und weiter:


    Eine Verzögerung entstand für das neue Empfangsgebäude dadurch, dass die Festlegung der das alte Festungsgelände durchquerenden städtischen Zufuhrstraßen lange Zeit in Anspruch nahm und bis Früjahr 1896 währte. Am 1. Oktober 1896 wurden sowohl der bisherige Hohetorbahnhof wie der alte Legetorbahnhof für den Personenverkehr geschlossen und der gesamte Personenverkehr Danzigs auf den neuen Hauptbahnhof mit einem aus den oben angeführten Gründen vorübergehend benutzten, in Fachwerk erbauten Empfangsgebäude verwiesen. Dies Gebäude stand an der Stelle, wo jetzt die Eingangshalle zum Vorortverkehr errichtet ist. Das neue Empfangsgebäude, dessen Gründung auf dem alten Festungsgelände schwierig und zeitraubend war, wurde erst am 30. Oktober 1900 feierlich in Benutzung genommen. Das stattliche Gebäude ist in den Formen der Danziger Renaissance unter reichlicher Verwendung von Warthauer Sandstein zu den Ecken, Einfassungen der Türen und Fenster, der Giebel und Türme erbaut. Die durch die ringsum freie Lage bedingte gruppenartige Gestaltung des Aufbaues ist als wohlgelungen zu bezeichnen. Wegen der 8 m über Vorplatz gelegenen, viel begangenen Promenade wurde auf die Ausbildung der Dächer , selbst der der Bahnsteighallen, besonderer Wert gelegt. Der 48 m hohe Turm trägt in seinem obersten, mit Giebeln reich geschmückten Geschoß eine elektrisch angetriebene Uhr mit 3,25 m großen Zifferblättern.

  21. #21
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    Standard AW: Danziger Bahnhöfe

    Hallöle,

    jetzt erst einmal abschließend zum Thema Danziger Bahnhöfe etwas Statistik:

    Im Regierungsbezirk Danzig gab es 1906 2283 km Schiene. Es wurden bei der Bahn 15011 Personen beschäftigt, welche sich unterteilten in:

    63 Oberbeamte
    1594 mittlere Beamte
    2784 Unterbeamte
    10570 Arbeiter

    davon in Danzig selbst:

    27 Oberbeamte
    332 mittlere Beamte
    336 untere Beamte
    746 Arbeiter

    An Wochentagen berührten den Danziger Hauptbahnhof im Sommer 1907 innerhalb von 24 Stunden 224 Züge, davon waren:

    11 Personen-Eilzüge
    19 Personenzüge normal
    27 Güterzüge von und nach dem Rangierbahnhof
    90 Vorortzüge von und nach Zoppot
    38 Vorortzüge von und nach Neufahrwasser
    28 Vorortzüge von und nach Praust

    hierzu kommen an schönen Sommertagen noch weiter 28 Bedarfszüge.

    Tschü......

  22. #22
    Forum-Teilnehmer Avatar von Uschi Danziger
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    Standard AW: Danziger Bahnhöfe - Bahnhof Leege Tor

    Hallo Forumer,

    ich möchte auf einen Gedenkstein hinweisen/eingehen, der sich in der Nähe der Maidloch- oder Zubr-Bastion, an der Stelle des ehemaligen Danziger Bahnhofs Leege Tor (Leegetor Bahnhof) befindet. Dieser Bahnhof wurde 1945 Bahnhof Gdansk-Klodno genannt.

    https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Lowland_Gate_in_Gda%C5%84sk?uselang=de#/media/File:Gda%C5%84sk_Bahnhof_1885.jpg


    Reste des ersten Danziger Bahnhofs Leege Tor, später, nach Fertigstellung des Danziger Hauptbahnhofs, nur noch Güterbahnhof, waren 1945 nach Kriegsende das erste Ankunftsziel in Danzig für die Umsiedler aus dem Osten Polens. Die Inschrift des Gedenksteins in der Nähe bezeichnet jenen Bahnhof als „dworzec Gdanski Klodno.

    Siehe dazu folgenden Link in Gedanopedia:

    https://www.gedanopedia.pl/gdansk/?t..._BRAMA_NIZINNA (polnisch)

    https://translate.google.com/transla..._BRAMA_NIZINNA (deutsch)


    Den polnischen Text auf dem Gedenkstein von 2015 sieht man auf dem folgenden Foto:

    https://www.gedanopedia.pl/images/4/...Kresowian_.jpg

    Meine Übersetzung des Textes:

    „Zu Ehren der Grenzgebiets-Menschen, die das zweite Zuhause in der Ruinenstadt gefunden haben, und weil sie geholfen haben, die Stadt Gdansk vom Neuen zu erschaffen.
    Zum 70. Jahrestag der Ankunft am Bahnhof Gdansk-Kludno der ersten Transporte der Umsiedler von den ehemaligen Ost-Grenzgebiete der Republik.
    Stadt Gdansk 2015“

    Uschi Danziger

    PS: Zu diesem Beitrag hat mich Ulrich mit Informationshinweisen angeregt. Bei dieser Gelegenheit vielen Dank dafür.

  23. #23
    Forum-Teilnehmer Avatar von Uschi Danziger
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    Standard AW: Danziger Bahnhöfe- Bahnhof Leege Tor

    Hallo Forumer,

    zu #22 hat Ulrich noch eine Information zum Bahnhof Leege Tor recherchiert: Eine Erkundung des Geländes des einstigen ersten Danziger Bahnhofs durch die Stadtführerin Ewa Kowalska. Sie gibt hier auch Hinweise auf den Gedenkstein für die Umsiedler aus Ost-Polen.

    https://translate.google.com/transla...brama-nizinna/

    Viele Grüße

    Uschi Danziger

  24. #24
    Forum-Teilnehmer Avatar von Ulrich 31
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    Standard AW: Danziger Bahnhöfe- Bahnhof Leege Tor

    Gerade gefunden: Gute Kartenübersicht über die Lage der Danziger Bahnhöfe von 1852 bis 1901

    > https://s3.amazonaws.com/gs-geo-imag...9c9ac5e44d.jpg.

    Ulrich

  25. #25
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    Standard AW: Danziger Bahnhöfe- Bahnhof Leege Tor

    Hallo, wir weit musste man fahren, wenn man nach Langfuhr wollte?

  26. #26
    Forum-Teilnehmer Avatar von jonny810
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    Standard AW: Danziger Bahnhöfe- Bahnhof Leege Tor

    Es kommt ganz darauf an, ob Du die Route über Johannesburg oder über Moskau wählst.

    Über Johannesburg dauert die Fahrt ungefähr 23,5 Minuten länger. Gute Reise....
    Es grüßt herzlich, Erhart vom Schüsseldamm.
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  27. #27
    Forum-Teilnehmer Avatar von Belcanto
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    Standard AW: Danziger Bahnhöfe- Bahnhof Leege Tor

    Oh, führe uns nicht in die Unterführung.

  28. #28
    Forum-Teilnehmer Avatar von Ulrich 31
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    Standard AW: Danziger Bahnhöfe - Bahnhof Leege Tor

    Zur ergänzenden Information zu #22 und #23 hier noch

    - dieser Link, der zum deutsch übersetzten trojmiasto.pl-Artikel vom 23.02.2010 mit der Überschrift "Der erste Bahnhof in Danzig" führt:

    > https://translate.google.com/transla...ku-n37151.html,

    - und dieser Link, der zur deutsch übersetzten Wikipedia-Seite "Danziger Tieflandtor" (gemeint ist damit der Bahnhof Leege Tor) führt:

    > https://translate.google.com/transla...search&pto=aue.

    Ulrich

  29. #29
    Forum-Teilnehmer Avatar von Ulrich 31
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    Standard AW: Danziger Bahnhöfe - Bahnhof Leege Tor

    Jetzt habe ich, weiter ergänzend zu #22, noch den verlinkt folgenden polnischen wyborcza.pl-Artikel vom 05.09.2015 gefunden, der über die Enthüllung des erwähnten Gedenksteins, die auch von Pawel Adamowicz vorgenommen wurde, berichtet:

    > https://trojmiasto.wyborcza.pl/trojm...czystosci.html.

    Leider gelingt mir hier nicht die deutsche Google-Übersetzung via Link. Deshalb wäre ich dankbar, wenn jemand anderem aus dem Forum diese oder eine andere Deutschübersetzung via Link gelänge. Alternativ wäre sonst nur eine z.B. absatzweise Übersetzung per Google möglich, zu der mir aber die Zeit fehlt.

    Ulrich

  30. #30
    Forum-Teilnehmer Avatar von christian65201
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    Standard AW: Danziger Bahnhöfe- Bahnhof Leege Tor

    Hallo Ulrich,
    ich glaube, daß das nicht möglich ist, da der Beitrag gebührenpflichtig ist (5zl)
    Grüße
    Christian
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  31. #31
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    Standard AW: Danziger Bahnhöfe- Bahnhof Leege Tor

    Hallo, ich versuche es mal mit der Übersetzung:

    Der Stein wird Sie an die Kresovianer erinnern.Emotionen bei Feiern

    Ein Gedenkstein zum Gedenken an die Kresovianer, die nach dem Zweiten Weltkrieg nach Danzig kamen, stand in der Nähe des ehemaligen Bahnhofs, wo die Wagen mit Vertriebenen anhielten.Die Station selbst existiert nicht mehr, sie wurde vor einigen Monaten abgerissen.

    Vor 70 Jahren hielten Züge mit Repatriierten aus Vilnius und Umgebung am Bahnhof Danzig Kłodno in der Altstadt.Das Gebäude existiert nicht mehr und wurde im Frühjahr abgerissen.Auf dem vom Bauträger von PKP erworbenen Grundstück wird eine neue Wohnsiedlung errichtet.In der Nähe dieses Ortes, unter der Bastion Żubr, wurde am Samstag ein Stein enthüllt, um an die Ankunft der vertriebenen Kresy-Bewohner in Danzig zu erinnern.

    Sie haben dazu beigetragen, Danzig von Grund auf neu zu erschaffen

    Nach 1945 ließen sich über 40.000 Einwohner der östlichen Grenzgebiete in Danzig und Sopot nieder.Sie werden durch einen Stein mit einer Gedenktafel mit den Worten erinnert: "Eine Hommage an die Kresovianer, die in einer zerstörten Stadt ihr zweites Zuhause gefunden und dazu beigetragen haben, Danzig neu zu schaffen".Die Zeremonie fand während des Vilnius-Festivals in Danzig statt, das von Donnerstag bis Sonntag dauerte.Es nahmen zahlreiche Vertreter von Organisationen teil, die ehemalige Einwohner von Kresy zusammenbrachten.

    Mein Vater, geboren 1928, obwohl er den größten Teil seines Lebens in Danzig verbracht hat, erinnert sich jeden Tag an Vilnius - sagte der Präsident von Danzig,Paweł Adamowicz,während der Zeremonie.- Sein Herz blieb dort.Es ist kein Zufall, dass während des Kommunismus die Freiheit und die demokratischen Bewegungen in Danzig so stark waren.Sie haben den Geist der Unabhängigkeit hierher gebracht.Wir wollen niemandem Vilnius, Lviv, Lida oder Stanisławów wegnehmen.Wir wollen das Recht haben, diese Länder zu lieben.Dies ist ein freies, offenes, einheimisches Europa, das von Nationen mit Selbstachtung bewohnt wird.

    Gäste aus Litauen nahmen ebenfalls an der Enthüllung des Steins teil.Einige der Aufführungen waren emotional.

    Ich hatte Tränen in den Augen, als ich hierher fuhr - sagte Jarosław Kamiński, ein Stadtrat aus Vilnius.- Unsere Familien und Herzen sind geteilt.Ich wollte dir ein Gedicht von Miłosz vorlesen, aber ich hätte es nicht geschafft, weil mich etwas umarmt.

    Vilnius wurzelt in Danzig

    Die Platzierung des Gedenksteins ist eine gemeinsame Initiative der Stadtverwaltung, die das Projekt finanzierte, und der Gesellschaft der Landliebhaber von Vilnius und Vilnius.Der Danziger Stadtrat kündigte 2015 "das Jahr des Gedenkens für diejenigen an, die aus den Daten der östlichen Grenzgebiete Polens nach Danzig gekommen sind".Heute kommt rund ein Drittel der Danziger aus der Region Vilnius.

    Ich mag die Idee, den Einwohnern von Kresy zu gedenken - sagt Frau Olga, die an der Zeremonie teilgenommen hat.- Es ist schade, dass der ehemalige Bahnhof abgerissen wurde, er sollte eine Gedenktafel haben.Aber dieser Ort ist auch nicht schlecht.Erholungsgebiete rund um die Bastion Żubr werden von den Danzern immer häufiger besucht.

    Anlässlich des 70. Jahrestages der Ankunft der ersten Transporte mit Vertriebenen nach Danzig am Sonntag, den 6. September um12 in der St.Trinity, es wird auch eine Messe für die Kresovianer und ein Konzert des Kolbudy Community Choir Camerata Santa Cecylia geben.

    Im Rahmen des Vilnius-Festivals in Danzig können Sie auch an einer Ausstellung zur Geschichte des Łątek-Theaters in Vilnius (im Abtpalast inOliwa) und an der Ausstellung "Insgesamt mag ich kühne Kunst ..." im Laznia-Zentrum für zeitgenössische Kunst teilnehmen.Am Sonntag gibt es auch die Vilnius-Messe in Targ Węglowy (von 12.00 bis 16.00 Uhr), Auftritte von Akordas- und Vaiva-Bands (ab 12.00 Uhr am selben Ort) und am Abend ein Glockenspielkonzert vom Turm des hl.Catherine.


    Hoffentlich kann das jeder sinnvoll lesen.

    Viele Grüße

    Pitka
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  32. #32
    Forum-Teilnehmer Avatar von christian65201
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    Standard AW: Danziger Bahnhöfe- Bahnhof Leege Tor

    Vielen Dank, Pitka

    Grüße
    Christian
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  33. #33
    Forum-Teilnehmer Avatar von Ulrich 31
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    Standard AW: Danziger Bahnhöfe - Bahnhof Leege Tor

    Liebe Pitka,

    ich (und andere Interessierte sicher auch) danke Dir herzlich für die große Mühe, die Du Dir mit Deiner vollständigen Übersetzung des betr. polnischen Artikels (siehe #29) gemacht hast, weil die sonst übliche Übersetzungsmöglichkeit mit Google via Link in diesem Fall nach Auskunft von Christian in #30 nicht möglich ist.

    Trotzdem habe ich mal in der Google-Anzeige des betr. Originalartikels die dort vorgeschaltete Angabe "Diese Seite übersetzen" angeklickt und dadurch dieses Ergebnis erhalten: > https://translate.google.com/transla...search&pto=aue. - Es zeigt nicht die eigentlich erwartete deutsche Übersetzung, sondern dafür 10 Fotos von der Enthüllung des betr. Gedenksteins, die z.T. seine bessere Ortung ermöglichen. (Bitte im geöffneten Link die Pfeile rechts oder links von Foto 1 anklicken.)

    Abschließend zeige ich noch die deutsche Übersetzung des trojmiasto.pl-Artikels vom 03.09.2015 (deutsche Überschrift: "Der Stein wird an die Kresovianer erinnern, die nach Danzig gekommen sind"): > https://translate.google.com/transla...search&pto=aue. - Dieser Artikel berichtet über die damals bevorstehende offizielle Enthüllung jenes Gedenksteins.

    Beste Grüße
    Ulrich

  34. #34
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    Standard AW: Danziger Bahnhöfe- Bahnhof Leege Tor

    Hallo,

    die Mühe der Übersetzung hielt sich in Grenzen.

    Ich habe die polnische Seite aufgerufen und dann die gesamte Seite auf Deutsch umgestellt. Habe dann die gesamte Seite kopiert und in mein Textverarbeitungsprogramm eingefügt. Dabei habe ich festgestellt, dass das mit der ganzen Seite nicht funktionierte. Also habe ich jeweils einen Absatz von der in deutsch übrsetzten Seite in mein Textverarbeitungsprogramm eingefügt. Und das ging!

    Danach habe ich nur noch den gesamten gespeicherten Text kopiert und dann hier reingesetzt. Fertig!

    Vielleicht auch ein Tipp für andere.

    Viele Grüße

    Pitka
    Suche meine Ahnen PHILIPP aus Wolfsdorf/Kr. Elbing und Hakendorf

  35. #35
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    Standard AW: Danziger Bahnhöfe - Bahnhof Leege Tor

    Hallo,

    bei Eingabe von "Leegetor Bahnhof Vertreibung" zeigt die Suchmaschine u.a. diesen Link: https://www.volksbund.de/fileadmin/r...bgutInhalt.pdf

    Danach (runterscrollen, dort S. 202) sind unsere zwangsweise aus Danzig vertriebenen deutschen Landsleute 1945 auch vom Leegetor Bahnhof "abgeschubt" worden. War mir bislang nicht bekannt. Hier gleich eingefügt der betr. Textausschnitt:

    "(...) Bereits im Juli 1945 hatte die Abschiebung der Deutschen begonnen. Da ich hoffte,dass sich vielleicht die Lage bessern und die erste Wut der Feinde legen würde, zog ich es vor, meine Ausreise mit meinen beiden kleinen Buben so weit wie möglich hinauszuschieben. Doch es änderte sich nichts, und am 3. Oktober 1945 war es soweit,dass ich meine Heimat auf Nimmerwiedersehen verlassen musste. Nur das Allernotwendigste im Rucksack, zog ich mit den Kindern zum Leegetor-Bahnhof, der weitab von Danzig gelegen war. Dort stiegen wir Flüchtlinge in großer Zahl in Eisenbahnwaggons. Ein kalter Oktoberregen und Sturm begleiteten unsere schweren Herzen.

    Nach langem Warten auf dem Güterbahnhof setzte sich der Zug in Bewegung und alle Reisenden begannen ohne Aufforderung das Lied anzustimmen „Nun ade, du mein lieb Heimatland“. Ich konnte nicht mitsingen, meine Tränen erstickten meine Stimme, und ich weiß nicht, wie lange ich verzweifelt geschluchzt habe. Wir trafen am 8. Oktober in Berlin (Ost) ein. Gerne wäre ich in die westlichen Besatzungszonen weitergefahren, aber wir konnten uns das damals nicht aussuchen. Als wir aus dem Elendszug ausstiegen, erblickten wir mit Schrecken die furchtbare Verwüstung der Stadt. Wir standen ratlos auf einem abgestelltem Gleis und es hieß: Sehe jeder zu, wo er bleibt ! (...)"

    Beste Grüße
    Marc

  36. #36
    Forum-Teilnehmer Avatar von Ulrich 31
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    Standard AW: Danziger Bahnhöfe- Bahnhof Leege Tor

    Danke, Marc, für diese interessante Information in #35, die selbst für Dich neu war.

    Aus ihr geht hervor, dass der frühere Danziger Güterbahnhof Leege Tor im Nachkriegsherbst 1945 nahezu zeitgleich letzter Abschiedsort in Danzig für aus Danzig vertriebene Deutsche sowie erster Ankunftsort in Danzig für aus Wilna nach Danzig umgesiedelte Polen war.

    Über diesen Zusammenhang war bisher im Forum nicht berichtet worden. Diese Neuigkeit hier zeigt wieder einmal, dass über Danzig im Forum inzwischen längst nicht alles besprochen wurde, wie es in letzter Zeit hin und wieder sogar von Forum-Teilnehmern behauptet wird, die noch nie in Danzig waren.

    Für mich ist diese Neuigkeit deshalb besonders interessant, weil ich jenen Güterbahnhof, den es nun nicht mehr gibt, gut durch den von meinem Vater kaufmännisch geleiteten Betrieb der Firma Essig Kühne im Thornschen Weg 10f kannte, in den mich mein Vater gelegentlich mitnahm. Damals lag der Kühne Betrieb direkt neben dem Güterbahnhof Leege Tor, ideal für den umfangreichen Warenverkehr. - Hierzu diese Angaben aus dem Danziger Einwohnerbuch 1942: "Thornscher Weg 10c/d - Eigentümer Deutsche Reichsbahn, Reichsbahndirektion Danzig; Thornscher Weg 10d - Güterabfertigungsstelle Danzig Leege Tor, Zollamt I Leege Tor".

    Beste Grüße
    Ulrich

  37. #37
    Forum-Teilnehmer Avatar von jonny810
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    Standard AW: Danziger Bahnhöfe- Bahnhof Leege Tor

    Im September 1945 sind wir von dem Bahnhof aus in Güterwaggons aus Danzig in Richtung Westen ausgesiedelt worden.

    Es war ein trauriger Abschied. Die Erwachsenen sangen Lieder wie "muss ich denn zu Städele hinaus.

    Dass es ein Abschied für immer war, hat Niemand geahnt.
    Es grüßt herzlich, Erhart vom Schüsseldamm.
    "Nec Temere - Nec Timide"
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  38. #38
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    Standard AW: Danziger Bahnhöfe

    Guten Abend,

    vielen Dank an Johnny810 und Ulrich31 für die geteilten Erinnerungen.

    2013 bin ich dort (Niederstadt,Bastionen,Speicherinsel) herumgewandert. Wegen fehlender Kenntnis der traurigen Geschichte des Bahnhofs bei der Vertreibung und auch der Zukunftspläne habe ich das Bahnhofsgelände nicht weiter fotografiert. Gleichwohl schoben sich die damals noch übrig gebliebenen Schuppen natürlich in das Panoramofoto, das nach Erklimmen einer der Bastionshügel entstand (vgl. hier auch den Link in Nr. 6).

    Einen schönen Danzig-Überblick hat man dort übrigens: (von links nach rechts, draufklicken zum Vergrößern) Hevelius-Hotel, Bahnhofsturm, St.Petri & Paul, St.Marien, Rathausturm, die Türmchen auf dem Schinkelschen Städt. Gymnasium am Winterplatz, Seitengiebel Postgebäude am Winterplatz, St.Johannis, Dachaufsatz des Englischen Hauses, Durchblick zum Langenmarkt (gelbe Fassade), Dach Seitenflügel Grünes Tor, Seitengiebel Sternwarte an der Langen Brücke.

    https://live.staticflickr.com/65535/50903213422_78758ec1b8_o.jpgIMG_0260b by Marc Marjeborch, auf Flickr

    Zurück zum eigentlichen Leegetor-Bahnhof. In dem fantastischen Buch von Reinhard Richter "Die Westpreußische Kleinbahnen Aktiengesellschaft, 2002, ISBN 3-88255-7", das mehr ein Werder- u. Danzigbuch als ein reines Eisenbahnbuch ist, sehen wir das Bild des Bahnhofsgebäudes um 1880:

    https://live.staticflickr.com/65535/50903153362_260913c5e3_o.jpgIMG_2741 by Marc Marjeborch, auf Flickr

    Beste Grüße
    Marc

  39. #39
    Forum-Teilnehmer Avatar von Ulrich 31
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    Standard AW: Danziger Bahnhöfe - Bahnhof Leege Tor

    Lieber Marc,

    danke für Dein wie immer prima gelungenes Panoramafoto, aufgenommen 2013 von einem der Danziger Bastionshügel aus (siehe Link 1 in #38). Dieses Foto gleicht verblüffend der historischen Aufnahme, die in #6 im Artikel von Jacek Górski gezeigt wird (hier vergrößert: > https://i2.wp.com/www.opowiadaczehis...owy_z_logo.jpg ).

    Weitere Bildparallelen ergeben sich mit dem in #28 als Link 1 gezeigten trojmiasto.pl-Artikel "Der erste Bahnhof in Danzig": Bild 1/3 dort entspricht dem in Link 2 zu #38 gezeigten Bild des Bahnhofs Leege Tor vor 1945, und Bild 3/3 dort entspricht dem o.a. Panoramafoto.

    Ich freue mich über diesen ausführlichen Gedankenaustausch zu einem Danziger Thema.

    Beste Grüße
    Ulrich

  40. #40
    Forum-Teilnehmer Avatar von Bartels
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    Idee AW: Danziger Bahnhöfe

    Hallo,

    hier einmal ein aktuelles Ergebnis meiner "Arbeit": Liste der Bahnhöfe und Haltepunkte in Danzig

    https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_...nkte_in_Danzig

    PKM fahren steht seit 2015 auf meiner "Wunschliste".
    Beste Grüsse
    Rudolf H. Böttcher

    Max Böttcher, Ing. bei Schichau (aus Beesenlaublingen & Mukrena);
    Franz Bartels & Co., Danzig Breitgasse 64 (aus Wolgast);
    Familie Zoll, Bohnsack;
    Behrendt, Detlaff / Detloff, Katt, Lissau, Schönhoff & Wölke aus dem Werder.
    Verwandt mit den Familien: Elsner, Adrian, Falk.

    http://bartels-zoll.blogspot.de/2012/07/ahnentafeln-zoll.html

  41. #41
    Forum-Teilnehmer Avatar von Ulrich 31
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    Standard AW: Danziger Bahnhöfe

    Danke, lieber Rudolf, für Deine sehr informative Fleißarbeit.

    Ich wünsche Dir, dass es Dir bald gelingen möge, PKM zu fahren und damit ein Haken in Deine "Wunschliste" kommt.

    Beste Grüße aus Berlin
    Ulrich

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