In Kiel wurde heute eine Ausstellung im Stadtmuseum Warleberger Hof eröffnet.
Danach hat ein einfacher Marschbefehl von König Wilhelm I. (ab 1871 Kaiser) vom 24.3.1865 der damaligen Kleinstadt Kiel zu einem großen Aufstieg verholfen:
"Die Marinestation der Ostsee ist von Danzig nach Kiel zu verlegen".
Kiel hatte zur Zeit des Marschbefehls ca. 19.000 Einwohner, 1885 waren es schon ca. 50.000 Einwohner. Bereits 1910 hatte Kiel dann ca. 217.000 Einwohner, wovon 32.000 Marinesoldaten waren.
Auf den Werften, die überwiegend für die Marine arbeiteten, waren 20.000 Menschen beschäftigt, so dass der Großteil der Bevölkerung direkt und indirekt von der Marine wirtschaftlich abhängig war oder profitierte.
Fischerorte und Dörfer, die Jahrhunderte lang "weit" vor den Toren der Stadt lagen, wuchsen innerhalb weniger Jahrzehnte in die expandierende Stadt hinein und wurden eingemeindet bzw. im Fall der Fischerdörfer in gigantische Werften umgebaut.
Mit dem Ende des 1. Weltkrieges endete der Boom Kiels jäh.
Noch heute sieht man in der Bebauung dieses plötzliche Ende. Neben verbliebenen kleinen einstöckigen Häuschen einer ehemaligen Dorfstraße - z.T. Bauernhäuser mit Reetdach - ragen die für Kiel typischen 4- bis 4-stöckigen, dicht an dicht gebauten Mehrfamilienhäuser (je Etage 2 x 2 Zimmer plus Küche, WC auf halber Treppe) auf.
Leider konnte ich nicht heraus finden, wo genau die Marinestation in Danzig angesiedelt war. Vielleicht weiß dazu jemand etwas. Falls ich - was wahrscheinlich ist - im falschen Stadtteil gelandet bin - Beitrag bitte verschieben. Danke!
Mich würde auch interessieren, wie sich die Verlegung der Marinestation auf Danzig ausgewirkt hat. War sie unbedeutend, weil Danzig damals schon eine Großstadt war? Oder weil die Marineeinheit damals noch nicht so groß war? Vielleicht weiß auch dazu jemand etwas.
Jedenfalls verdankt Kiel damit letztendlich auch Danzig seine heutige Größe und Stellung.