Hunde-Fängers Lohn.
Von Erhart Karl Joniszus
Juni 2015




Habt ihr nicht meinen Hund gesehen?
mir ist mein „Mops“ entlaufen.
Er ist stubenrein - und wunderschön,
es ist zum Haare-Raufen.


Er trägt den Namen „Frankenstein“-
und ist von höchstem Adel.
Er kam zu mir, noch klitzeklein,
schon ohne Furcht und ohne Tadel.


Es sind jetzt gut zwei Wochen her,
dass Er mir weggelaufen.
Ich glaube fast, das wird nichts mehr -
ganz ohne Futter,- nichts zu Saufen!


Mein Weg führt mich zum Tier-Asyl.
Es liegt am Ende unserer Stadt.
Ein neuer Hund, das war mein Ziel
mal sehn, was man zu Bieten hat.


Was ich dort sah, war grauenvoll,
es stank aus allen Ritzen.
Die Box "im Eckchen", brechend voll,
ein „Weiß-Kittel“ hantiert mit Spritzen.


Mein Ohr vernahm ein klärglich Wimmern -
es stockte mir ja fast der Atem.
Und Niemand konnte mich noch hindern,
der Hunde-Gott mischte die Karten.


Ich zahlte meinen Obolus,
der Dame an der Kasse.
Das wär’ so üblich sagt man mir,
für den Hunde-Fänger, auf der Straße.


Recht optimistisch glaube ich,
es könnten Beide daraus lernen.
Und Schuldzuweisung schickt sich nicht.
Man sollt' sich suchen, nicht entfernen.

Auch gäb' es keine Hundefänger
für die man dann noch zahlen muss.
Die Tiere leben logisch- "länger",
bei ihren Leuten, bis zum Schluss.