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Thema: Danziger Jahreschroniken 1904-1934

  1. #1
    Forum-Teilnehmer Avatar von sarpei
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    Standard Danziger Jahreschroniken 1904-1934

    Hallo miteinander,

    die Adressbücher von Danzig bieten in mancher Hinsicht sehr viel mehr als nur 'Adressen'.
    Beginnend mit dem Adressbuch des Jahres 1905 taucht im Bereich direkt vor den Adressen ein 'Jahresrückblick' auf.
    Der für das Jahr 1904 liest sich nach Konvertierung, OCR-Bearbeitung und einmaligem Korrekturlesen wie folgt dar:

    Rückblick auf das Jahr 1904
    ===========================
    1. Januar Der Neujahrstag zeichnete sich durch hervorragend schönes Wetter aus.
    1. Das Kurhaus in Brösen mit der neuerbauten Strandhalle wurde von Herrn Alois Höcherl an Herrn Grabow für Mk. 360 000,— verkauft.
    3. Justizrat Syring an Stelle des verstorbenen Justizrats Gall zum stellvertretenden Vorsitzenden der Anwaltskammer für den Oberlandesgerichtsbezirk Marienwerder gewählt.
    3. Das hiesige Fuhrgeschäft von M. Sczersputowski Ww. feiert sein 100 jähriges Bestehen.
    6. Eröffnung des neuen Stahl- und Walzwerkes auf dem Holm.
    29. Oberbürgermeister Ehlers erhält den russischen Annen-Orden 2. Klasse.
    9. Februar Anschlag einer Gedenktafel für Oberbürgermeister v. Winter am Hause Gr. Gerbergasse 5. (Gestiftet vom Geh. Kommerzienrat Damme.)
    17. Die Budgetkommission des Abgeordnetenhauses genehmigt die Forderung des Etats zur Beschaffung eines neuen Justizgebäudes in Danzig mit Mk. 774 000,—.
    23. Die Stadtverordneten-Versammlung beschließt den Ankauf der Häuser Heil. Geistgasse 1—4 zu Erweiterungsbauten für das Danziger Stadttheater.
    25. Neubesetzung des hiesigen französischen Konsulats durch Comte de Jouffray d’Albans.
    9. März Liberale Versammlung. Reichstags-Abgeordneter Mommsen war persönlich erschienen und hielt einen Vortrag.
    9. Die Stadtverordneten-Versammlung beschließt Neubau des „Kuhtors“.
    30. Die Stadtverordneten-Versammlung genehmigt einstimmig eine 16 1/2 Mill.-Anleihe für die Stadt.
    6. Mai Groß-Feuer auf der Altstadt. 3 Speicher werden eingeäschert.
    8. Enthüllung des Kriegerdenkmals.
    24. Verlegung und feierlicher Einzug der Hauptwache in das Hohe Tor.
    26. Prinz Heinrich von Preußen beehrt die Stadt mit einem Besuch. Der Prinz besichtigt die Kaiserliche und die Schichau-Werft und nimmt beim Oberwerftdirektor Kapitän z. S. von Basse Wohnung.
    27. Stapellauf S. M. Linienschiff »N« auf der Schichau-Werft in Gegenwart des Kaisers. Das Schiff erhielt den Namen „Lothringen“. Der Taufakt wurde von der Gräfin Zeppelin vollzogen.
    Der Kaiser durchfuhr zwecks Besichtigung die Schuitenlake, die an diesem Tage den Namen „Kaiserhafen“ erhielt.
    29. Eröffnung der Kolonialausstellung im Friedrich Wilhelm-Schützenhause. Die Ausstellung dauerte bis zum 7. Juni.
    5. Juni Eröffnung der Handwerks- und Gewerbe-Ausstellung-
    6. Tagung des Allgemeinen Deutschen Jagdschutz-Vereins unter Vorsitz des Herzogs von Ratibor.
    9. Eröffnung der Deutschen landwirtschaftlichen Ausstellung in Anwesenheit des Prinzen Friedrich Heinrich.
    12. 1. Wettrennen des Westpreußischen Reiter-Vereins zu Zoppot.
    14. Schluß der Deutschen landwirtschaftlichen Ausstellung. Gesamt-Besuchsziffer: 92 053.
    14. Magistrat und Stadtverordneten-Versammlung stellen für den Säulenvorbau zum Stadttheater 5 bis 7 m Straßenteil des Kohlenmarkts zur Verfügung.
    15. Dr. v. Mangoldt hat den Ruf als Rektor der hiesigen Hochschule angenommen.
    27. Juli Die Stadtverordneten-Versammlung beschließt die demnächst aufzunehmende Anleihe von Mk. 16 500 000,— auf Mk. 15 450 000,— herabzusetzen.
    6. August Archivtag.
    9. - 11. Kongreß des Geschichts- und Altertums-Vereins.
    12. Ableben des Stadtverordneten und Ehrenbürgers der Stadt Danzig Herrn Kaufmann Otto Steffens.
    14. und 15. Das 18. Deutsche Schwimm-Verbandsfest in Danzig.
    20. Rentier Ernst Günther-Hannover, früher Architekt in Danzig, vermachte testamentarisch der Stadt Danzig Mk. 100 000,—, mit der Maßgabe, daß von den Zinsen an 5 Verwandte des Testators Legate bis zu deren Tode zu zahlen sind, ferner das Kinder- und Waisenhaus Pelonken jährlich Mk. 300,— erhält. Der Rest ist zu einer Günther-Wilckeschen Familienstiftung bestimmt. Aus dieser erhalten zunächst 11 Verwandte Stipendien von je Mk. 360. Nach dem Ableben dieser sind Stipendien an andere Personen zu Studienzwecke auf Gewerbe- und technischen Hochschulen zu gewähren.
    24.—28. Kongreß des Deutschen Vereins für Armenpflege und Wohltätigkeit.
    27. Ober-Bürgermeister Ehlers wurde vom Kaiser die Berechtigung zum Tragen der goldenen Amtskette verliehen.
    1. September Kongreß des Vereins Deutscher Eisenbahn-Verwaltungen.
    1. 25jähriges Jubiläum des Westpreußischen Geschichtsvereins.
    10. Besuch des Komitees der Zentralstelle für Arbeiterwohlfahrtseinrichtungen bei der 12. Informationsreise in Danzig.
    11. Kongreß des Deutschen Medizinalbeamten-Vereins.
    13. 13. Westpreußischer Städtetag in Danzig.
    14. 29. Jahresversammlung des Deutschen Vereins für öffentliche Gesundheitspflege.
    20. Septbr. Die Stadtverordneten-Versammlung beschließt den Ankauf der Quellentäler in Pelonken für den Preis von Mk. 120 000,—.
    3. Oktober Es erfolgte im Senats-Sitzungssaale der Technischen Hochschule die Übergabe des von mehreren westprenßischen Mitgliedern des Verbandes Ostdeutscher Jndustrieller gestifteten v. Goßler-Bildes.
    5. Abends Vorfeier zur Eröffnung der Technischen Hochschule im Artushof und Ratsweinkeller. Es beteiligen sich ca. 650 Festteilnehmer, unter anderen Gästen die Minister Dr. Studt, v. Rheinbaben, Möller, v. Hammerstein.
    6. Eröffnungsfeier der Technischen Hochschule. Die Häuser sind festlich geschmückt. Der Kaiser nimmt an der Feier teil, trifft um 11 Uhr vormittags auf dem Danziger Hauptbahnhof ein, besichtigt zuerst das im Bau begriffene Reichsbankgebäude, von wo aus er sich mit Fuhrwerk nach der Hochschule begiebt. Korporationen verschiedener Universitäts- und Hochschulverbindungen beteiligen sich in vollem Wichs an der Eröffnungsfeier. Der Kaiser verliest in der Hochschule eine längere Ansprache, Kultusminister Dr. Studt und Rektor Professor Dr. von Mangoldt halten längere Ansprachen. Nach der Feier begiebt sich der Kaiser nach dem Kasino der Langfuhrer Leibhusaren zum Frühstück und fährt gegen 2 1/2 Uhr mit seinem Hofzuge nach dem Jagdschloß Hubertusstock. Bei dieser Feier hat Oberbürgermeister Ehlers zum ersten Mal die goldene Amtskette angelegt.
    12. Die neue Stadtanleihe von 15 450 000 Mk. erhält die kaiserliche Genehmigung.
    13. H. Maurach, Landrat des Kreises Danziger Höhe stirbt an Herzschlag in der elektrischen Straßenbahn.
    23. Eine gelinde Erderschütterung.
    30. Feierliche Einweihung des am 20. cr. eröffneten Lehrerinnen-Feierabendhauses in Oliva.
    14. November Einweihung der neuen Petrischule.
    15. Die Stadtverordnetenversammlung bewilligt die Mittel zum Ankauf der Grundstücke Jopengasse 36 und 38 zur Erweiterung des Rathauses.
    15. 6 Stadtratwahlen, 4 Wiederwahlen, 2 Neuwahlen.
    15. Abbruch des Kuhtors.
    20. Brand im Walzwerk auf dem Holm.
    22. Umzug der Rechtstädtischen Mittelschule in die ehemalige Petrischule.
    2.—28. Wahl von 29 Stadtverordneten, 15 Wiederwahlen, 14 Neuwahlen.
    3. Dezember Antrittskommers der Studentenschaft der Technischen Hochschule im Schützenhause.
    4. Schaufenster-Wettbewerb, vom Allgem. Gewerbeverein veranstaltet.
    8. Eröffnung der neuen Straßenbahn Ohra—Hauptbahnhof.
    12. Umsturz des Krahns beim Stahlwerk auf dem Holm, wodurch ein Oderkahn versenkt wurde und zwei Menschen ums Leben kamen.
    17. Der zur Entlastung des Langgasser Tores durch die St. Georgshalle geschaffene Durchgang wird zum allgemeinen Verkehr freigegeben.

    (Alle Angaben nur nach bestem Wissen und Können)

    Grundsätzlich ließe sich dieser Jahresrückblick für die Folgejahre peu à peu fortsetzen - falls Interesse daran besteht.


    Viele Grüße

    Peter

  2. #2
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    Standard AW: Danziger Jahreschronik

    Ausgesprochen interessant finde ich welche Bedeutung die Studentenschaft früher hatte. Übrigens gibt es heute noch zwei Studentenverbindungen (in Bielefeld und in Aachen), die sich auf die Tradition der Technischen Hochschule Danzig beziehen.

    Beste Grüße,
    Marcel

  3. #3
    Forumbetreiber Avatar von Wolfgang
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    Standard AW: Danziger Jahreschronik

    Schönen guten Abend,

    Peter, danke für die Mühe, die Du Dir gemacht hast. Und zwar nicht nur ein DANKE für diese Arbeit, sondern auch für Deine vielfältigen weiteren Arbeiten die Dich viel Arbeit und Zeit kosten.

    Wie Du schon sinngemäß gesagt hast, bieten die alten Ausgaben der Adress-/Einwohnerbücher viele hochinteressante Informationen. Aber diese müssen alle erst einmal erschlossen werden. Deswegen noch einmal ein Danke an Dich!

    Und vielleicht noch ein kleiner Aufruf an andere Forum-Teilnehmer/innen. Unser Forum lebt von Euren Beiträgen, von Eurer Arbeit, von Euren Mühen, die Ihr auf Euch nehmt. Jeder, oder vielleicht besser gesagt FAST jeder von Euch, kann dazu beitragen, unser Forum noch interessanter zu machen.

    Schöne Grüße aus dem Werder
    Wolfgang
    -----
    Das ist die höchste aller Gaben: Geborgen sein und eine Heimat haben (Carl Lange)
    Zertifizierter Führer im Museum "Deutsches Konzentrationslager Stutthof" in Sztutowo (deutsch/englisch)
    Certyfikowany przewodnik po muzeum "Muzeum Stutthof w Sztutowie - Niemiecki nazistowski obóz koncentracyjny i zagłady"

  4. #4
    Administratorin Avatar von Beate
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    Standard AW: Danziger Jahreschronik

    Herzlichen Dank, Peter!

    Das ist ja mal ein interesssanter Einblick in das Jahr 1904 in Danzig!
    Die Stadtverordneten - Versammlung jongliert völlig schwindelfrei mit beachtlichen Summen, Feiern, Planungen...Kaiserbesuche...ok, man wusste zu leben.

    Hat Spaß gemacht, gerade in Danzig gewesen zu sein.

    Schöne Grüße Beate
    ..wirklich? Taktgefühl ist nicht nur ein Begriff in der Musikwelt?

  5. #5
    Forum-Teilnehmer Avatar von sarpei
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    Standard AW: Danziger Jahreschronik

    Hallo miteinander,

    wer weiterhin Lust auf diesen Rückblick hat - bitte, hier das Jahr 1906.

    Rückblick auf das Jahr 1906
    ==================
    7. Januar Tod des Kommerzienrats Berger.
    31. Das Ministerium genehmigt für Neufahrwasser die Anlage einer Schwemmkanalisation nach dem Muster der Danziger mit Anschluß an die Heubuder Rieselfelder.
    7. Februar Tod des Geh. Sanitätsrats Dr. Semon im 88. Lebensjahr.
    13. Die Stadtverordnetenversammlung nimmt für 1906 die neue Steuervorlage des Magistrats an. Danach werden erhoben: 196 % Einkommensteuer (neben ca. 14 % als Wohnungssteuer), 210 % Realsteuern, 200 % Betriebssteuer. Ferner wird die Freilassung der Wohnungssteuer bis inkl. Mk. 400,— Jahresmiete beschlossen.
    7. April 25jähriges Regimentsjubiläum des Danziger Infanterie-Regiments Nr. 128.
    10. Die Stadtverordnetenversammlung genehmigt die Magistratsvorlage betr. die Kanalisationsanlage für Neufahrwasser und die Kosten bis zum Höchstbetrage von Mk. 600 000,—.
    25. Auf Antrag des Magistrats genehmigt die Stadtverordnetenversammlung den Verkauf des städtischen Kämmereigutes Neukrügerskampe an den bisherigen Pächter Gustav Dzaak für den Preis von Mk. 185 000,—.
    25. Die Stadtverordnetenversammlung beschließt einstimmig auf Vorschlag des Magistrats die Anstellung eines zweiten Stadtbaurats.
    9. Mai. Tod des Theaterdirektors Sowade.
    10. Besuch des Prinzen Heinrich.
    26. Erweiterung der Sonntagsruhe
    26. Jubiläumsfeier des Kesselrevisions-Vereins.
    28. Stapellauf des Linienschiffes „Schlesien“ auf der Schichauwerft in Anwesenheit S. M. Wilhelm II.
    30. Bürgermeister Trampe wird auf fernere 12 Jahre für sein bisheriges Amt wiedergewählt.
    30. Rentier Hermann von Kolkow überweist dem Magistrat als Geschenk Mk. 1 000,—, welche dem Fonds zur Unterbringung Kranker in Heilanstalten und Kurorten überwiesen werden.
    30. Ernennung des Professors Joh. Gerschmann zum Provinzial-Schulrat.
    20. Juni Stadtbauinspektor Stobbe wird zum II. Stadtbaurat für das Tiefbau-Ressort gewählt.
    14.-17. Kongreß und Jubiläumsversammlung des Westpreußischen Provinzial-Feuerwehr-Verbandes.
    14.—17. Tagung und Ausstellung des Verbandes der Deutschen Buchbinder-Innungen.
    ??. Juli Eröffnung des neuen Reichsbankgebäudes in Anwesenheit des Reichsbankpräsidenten Geheimrat Koch.
    17. Einführung des neuen Stadtbaurats Stobbe durch Oberbürgermeister Ehlers.
    21. Provinzial-Ausstellung von Amateur-Photographen im Franziskanerkloster.
    31. Die Stadtverordnetenversammlung bewilligt zur Einrichtung eines Straßenreinigungs-Instituts in Langfuhr Mk. 117 000,- und für den Erweiterungsbau der Viktoriaschule in Danzig Mk. 200 000,—.
    9.—25. Aug. Kongreß des Deutschen Forstvereins.
    21. Der Verein der Gastwirte Danzigs beschließt einstimmig die Gründung einer Genossenschafts-Brauerei.
    25. Die hiesige Königl. Polizei-Direktion wird zum Polizei-Präsidium erhoben.
    22. Septbr. Taufe des Kreuzers „Stuttgart“ auf der Kaiserlichen Werft.
    3. Oktober Kongreß der Deutschen Eisenbahn-Linien-Kommission.
    8. Kaiserbesuch in Langfuhr.
    11. Generalversammlung des Evangelischen Bundes.
    23. Der Antrag der Stadtverordneten Dr. Fehrmann, Hardtmann und Dr. Herrmann, betreffend Öffnung der Grenzen für Einfuhr von Vieh wird vom Magistrat angenommen.
    23. Der Antrag des Magistrats, das Grundstück Gr. Krämergasse 6 für den Preis von Mk. 65 000,—, zur späteren Rathaus-Erweiterung, anzukaufen wird von der Stadtverordnetenversammlung mit großer Mehrheit zum Beschluß erhoben.
    3. Novbr. Tod des Rittmeisters von Krosigk, vom 1. Leib-Husaren-Regiment, infolge Sturzes mit dem Pferde bei der Hubertusjagd des Westpreußischen Reitervereins.
    13. Die Stadtverordnetenversammlung bewilligt einstimmig Mk. 12 500,— zum Ausbau der Promenade Neugarter Tor-Schidlitz.
    Ferner genehmigt die Versammlung den Plan zur Aufteilung und Bebauung mit Villen des Uphagen-Grundstücks in Langfuhr.
    22. Der Provinzialrat der Provinz Westpreußen verkürzte den Danziger Dominiksmarkt von 14 auf 10 Tage.
    3. Dezember Stapellauf des Doppelschrauben-Lloyd-Dampfers „Kleist“ auf der Schichau-Werft.
    18. Die Stadtverordnetenversammlung beschließt einstimmig den Neubau eines großen Stadtlazaretts an der großen Allee mit einem Kostenaufwande von zirka 5 1/2 Millionen Mk., ferner den Ankauf des Dombrowskischen Grundstücks, Böttchergasse 3, zum Zwecke künftiger Erweiterung der städt. Handels- und Gewerbeschule für den Preis von Mk. 88 000,—.
    Zu dem Ehrengeschenk für den kleinen Kreuzer „Danzig“ (Bilderschmuck der Repräsentationskajüte und Volksbibliothek) werden Mk. 3 000,— zur Verfügung gestellt.
    Der Verkauf einer Landparzelle bei Schellmühl von zirka 10 500 qm an den Hochschulfiskus zwecks Anlage einer Versuchsrinne für die Schiffbau-Abteilung der Technischen Hochschule wird endgültig beschlossen.


    Viele Grüße

    Peter

  6. #6
    Administratorin Avatar von Beate
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    Standard AW: Danziger Jahreschronik

    ...und noch zwei Grundstücke zur Rathauserweiterung - irgendwann sollte es doch dann groß genug sein.

    Fszinierend finde ich auch die Vielfalt der Vereine:Geschichts-und Altertumsverein, Verein für Armenpflege und Wohltätigkeit, Verein Deutscher Eisenbahnverwaltungen, Westpreußischer Geschichtsverein, Deutscher Medizinalbeamtenverein, Kesselrevisionsverein - was immer es auch sein mag.Vielleicht stimmt ja der Satz: "Wenn drei Deutsche sich treffen, gründen sie einen Verein".

    Noch mehr Dank für Deine Fleißarbeit, Peter!

    Fröhliche Grüße Beate
    ..wirklich? Taktgefühl ist nicht nur ein Begriff in der Musikwelt?

  7. #7
    Forum-Teilnehmer Avatar von sarpei
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    Standard AW: Danziger Jahreschronik

    Hallo miteinander,

    hiermit schließe ich den Rückblick auf das Jahr 1907 an.
    Um gleich irgendwelchen Fragen vorzubeugen: Nein, ich habe kein Danziger Adressbuch des Jhares 1908!
    Nur die Seiten mit dem Rückblick hatte ich mir kopieren lassen.

    Rückblick auf das Jahr 1907
    ==================
    4. Januar Einführung und Verpflichtung der neugewählten Stadtverordneten Albrecht, Borschke, Dr. Damme, Ernst, Jasse, Königsmann, Nowack, Riese, Schulze und Stremlow durch Oberbürgermeister Ehlers.
    Die Stadtverordnetenversammlung beschließt eine Aufbesserung der Gehälter für die besoldeten Magistratsmitglieder nach einer bestimmten Dienstaltersskala.
    25. Reichstagswahl. Von den sechs aufgestellten Kandidaten: Mommsen (lib.), Trilse(Soz.), Scharmer (Zentr.), Schrey (kons.), Berg (Mittelstandspartei), Kulerski(Pole), erhielten Mommsen 7 503 und Trilse 6 390 Stimmen. Es ergab sich somit Stichwahl zwischen Mommsen und Trilse.
    30. Neuwahl von zwei besoldeten Stadträten. Es wurden auf 12 Jahre gewählt: Stadtrat Dr. Deichen aus Graudenz und Stadtsyndikus Ernst Lindner aus Brandenburg a. H. - Die Stadtverordnetenversammlung beschließt, eine nach dem Jäschkentaler Park zu belegene Fläche von 10 154 qm für den Preis von 37 000 Mk. zu erwerben.
    31. Eröffnung des Konkurses über die Nordischen Elektrizitäts- und Stahlwerke.
    5. Februar Stichwahl zum Reichstag zwischen Mommsen und Trilse. Mommsen wurde mit 13 927 Stimmen gewählt. Auf Trilse fielen 8 305 Stimmen.
    7. Der am 1. Februar verstorbene türkische Generalkonsul und langjährige Bürger Danzigs Hermann Nothwanger vermachte laut Testament sein
    Vermögen im Betrag von ca. 100 000 Mk. der Stadt Danzig zu Wohltätigkeits-, Kunst- und wissenschaftlichen Zwecken und der hiesigen Stadtbibliothek eine umfangreiche Bibliothek.
    15. Februar Mit Zustimmung der Stadtverordnetenversammlung wird Regierungsbaumeister a. D. Schürmann aus Berlin vom 1. April ab, vorläufig als Direktor der städtischen Gas-, Wasser- und Kanalisationswerke angestellt, mit der Inaussichtstellung der Wahl zum Stadtbaurat für das Ingenieurfach. — Ferner beschließt die Stadtverordnetenversammlung 28 000 Mk. rückständige Löhne und Gehälter und 23 000 Mk. zur Betriebsgemeinschaft der Hypothekengläubiger behufs Fortführung der verkrachten Nordischen Elektrizitäts- und Stahlwerke zu bewilligen.
    21. Tod des Stadtverordneten und ersten Vorstehers der Synagogengemeinde Philipp Simson.
    27. Die Vorlage des Magistrats, betr. Ankauf der Justizgebäude auf Pfefferstadt zum Preise von 181 000 Mk., gelangt durch die Stadtverordnetenversammlung zur Annahme.
    13. März Der Direktor der städtischen Gas- und Wasserwerke Schürmann wird zum Stadtrat auf 12 Jahre gewählt. — Die Annahme des Vermächtnisses des verstorbenen Generalkonsuls a.D. Nothwanger wird beschlossen. — Für die Erweiterung des städtischen Elektrizitätswerkes wird ein Betrag von 750 000 Mk. bewilligt.
    16. Tod des Alterspräsidenten der Stadtverordnetenversammlung, Geheimen Kommerzienrats Gibsone.
    26. Amtseinführung des neugewählten besoldeten Stadtrats Dr. Deichen durch Oberbürgermeister Ehlers und Wiederwahl des besoldeten Stadtrats Dr. Bail auf fernere 12 Jahre.
    28. Amtseinführung des neugewählten besoldeten Stadtrats Schürmann.
    31. Der Stadtkreis Danzig wird durch die Eingemeindung der Landgemeinde Troyl erweitert.
    24.April Die Stadtgemeinde tritt mit einem Beitrage bis zu 1 000 Mk. der neu begründeten Danziger Verkehrszentrale bei. Als Deputierter für den Verwaltungsausschuß wird Stadtverordneter Hardtmann gewählt. — Die Stadtverordnetenversammlung nimmt die Magistratsvorlage betreffs Verbreiterung des Olivaer Tores an.
    2. Mai 75jähriges Bestehen der Firma H. Ed. Axt.
    9.—11 Kongreß des Vereins Deutscher Banken.
    18. 50jähriges Doktorjubiläum des Professors Bail. - Stapellauf des Dampfers „John Gibsone“ auf der Klawitterschen Werft.
    20. Ein schweres Unwetter mit mächtigen Wirbelstürmen beschädigte Dächer und Häuser und entwurzelte starke Bäume. In Stüblau wird der Kirchturm umgeworfen. Auf See kentert ein Kutter, wobei fünf Menschen umkamen.
    22.—26. Kongreß des Vereins Deutscher Chemiker.
    24. Kaiserbesuch bei den Leibhusaren in Danzig-Langfuhr.
    29. Verbandstag des allgemeinen Verbandes der Eisenbahnvereine.
    Die Stadtverordnetenversammlung beschließt die Errichtung eines Feuerwehretablissements in Danzig-Langfuhr, und bewilligt dazu 200 000 Mk.
    6.-8. Juni Besuch des Prinzen Friedrich Leopold zwecks Besichtigung der beiden Husaren-Regimenter.
    16. 50jähriges Bestehen der Danziger Privat-Aktienbank.
    15.—18. Kongreß des Deutschen Drogistenverbandes.
    15.—19. Generalversammlung des Deutschen Gewerkvereins der deutschen Töpfer, Ziegler und anderer Arbeiter in Danzig.
    19. Auf Antrag des Magistrats bewilligt die Stadtverordnetenversammlung zur Wiederherstellung des vom Blitz zerstörten St. Katharinenturms als zweite Rate einen Beitrag von 15 000 Mk., und für den am 1. Oktober in den Ruhestand tretenden Geh. Sanitätsrat Dr. Freymuth eine Pension in Höhe des Gehaltes von 6 100 Mk.
    25. Kongreß des internationalen Verbandes der Dampfkessel-Überwachungsvereine in Danzig.
    Kongreß des Verbandes der Deutschen Raiffeisenorganisation und des Generalverbandes ländlicher Genossenschaften für Deutschland.
    1. Juli Das Rektorat der Königl. Technischen Hochschule geht von Geh. Regierungsrat Dr. v. Mangoldt auf Geh. Regierungsrat Prof. Dr.-Ing. Krohn über.
    3. August 500jähriges Bestehen des Danziger Deichverbandes (Feier zum 21. November verschoben.)
    14. Die Stadverordnetenversammlung erklärt sich mit der vom Magistrat beschlossenen Anstellung des Dr. Adolf Wallenberg vom 1. Oktober ab als Oberarzt des städtischen Krankenhauses am Olivaer Tor einverstanden.
    23. Mittags gegen 12 Uhr stürzten die beiden, unmittelbar vorher verlassenen Häuser Brotbänkengasse 47 und 48 in sich zusammen.
    Die Wahl des Stadtbauinspektors Kleefeld in Danzig zum Stadtbaurat in Thorn wird bestätigt.
    7. Septbr. Bürgermeister Trampe wird zum Geh. Regierungsrat ernannt.
    24. Wahl des Assessors Dr. Houtermans zum besoldeten Stadtrat auf 12 Jahre.
    9. Oktober Die Stadtverordnetenversammlung beschließt einstimmig nach der Vorlage des Magistrats den Ankauf des Festungsgeländes der Bastionen Braunroß und Einhorn für 200 000 Mk.
    12. Besuch des Kaisers, der Kaiserin und der Prinzessin Viktoria Luise in Danzig-Langfuhr.
    22. 50jährige Jubiläumsfeier des Diakonissenhauses.
    24. Übergabe der neuen Volksschule Danzig-Langfuhr (Neuschottland).
    25. Beschluß der Betriebsgesellschaft m. b. H. Ostdeutsche Industrie- und Stahlwerke, diese Werke für 1 1/2 Millionen Mk. an die Oberschlesische Eisenindustrie-Aktiengesellschaft und die Oberschlesische Eisenbahn-Bedarfsgesellschaft zu verkaufen und diesen per 12. November den Betrieb zu übertragen.
    29. Amtseinführung des besoldeten Stadtrats Dr. Houtermans.
    Die Stadtverordnetenversammlung erklärt sich mit der Magistratsvorlage, betr. Verpachtung und demnächstigen Verkauf der Stahl- und Induftriewerke an die obengenannten Gesellschaften, einverstanden.
    5. Novbr. Tod des Oberlehrers Prof. Paul Lange.
    Stapellauf des Lloyddampfers „Derfflinger“ auf der Schichau-Werft.
    9. Die am 8. Oktober auf weitere 6jährige Amtsdauer zu unbesoldeten Magistratsmitgliedern erfolgte Wahl der Stadträte Kosmack, Gronau, Bischoff, Claassen, Dr. Dasse und Poll wird vom Regierungspräsidenten bestätigt.
    12. Zum Wiederaufbau des St. Katharinenturmes und zur Wiederherstellung des Glockenspiels bewilligt der Kaiser 60 000 Mk.
    21. Marine-Oberbaurat Hölzermann wird zum Dozenten für Kriegsschiffbau an der Technischen Hochschule ernannt.
    Feier des 500jährigen Jubiläums des Danziger Deichverbandes.
    23. Die Stadtverordnetenversammlung beschließt auf Antrag des Magistrats, den Direktoren und Inhabern der Ebertschen, Scherlerschen und Weinligschen höheren Privat-Mädchenschulen für das laufende Schuljahr Zuschüsse in Höhe von 3 000 bzw. 2 000 Mk. Zu gewährem; ferner für die Feier des 350jährigen Bestehens des Städtischen Gymnasiums im nächsten Jahre einen Betrag bis 2 000 Mk. zu bewilligen.
    23. Die Magistratsvorlage betreffend Einführung von Gasautomaten wird von der Stadtverordnetenversammlung einstimmig angenommen.
    28. Die Wittsche Brauerei wird von der vom Danziger Gaftwirteverein gebildeten Genossenschaft m. b. H. als "Genossenschaftsbauerei" für 610 000 Mk. angekauft.
    Als Rabbiner der hiesigen Synagogengemeinde wurde einstimmig Rabbiner Dr. Robert Kaelter aus Potsdam gewählt.
    29. Tod des Hochschul-Professors Albrecht Tischbein.
    17. Dezbr. Tod des Kommerzienrats, Stadtverordneten, Vorstehers der Kaumannschaft und Ehrenbürgers der Stadt Danzig Emil Berenz.
    27. Tod des Wirkl. Geh. Oberregierungsrats, Eisenbahndirektions-Präsidenten Heinsius.
    Berufung des Geh. Reg.-Rats und Rektors der Technischen Hochschule, Prof. Dr.-Ing. Krohn zum Mitglied des Herrenhauses auf Lebenszeit.


    Viele Grüße

    Peter

  8. #8
    Forum-Teilnehmer Avatar von sarpei
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    Standard AW: Danziger Jahreschronik

    .... und hier das Jahr 1908 .....

    Rückblick auf das Jahr 1908
    ==================
    12. Januar Dem Kommandierenden General und Korpskommandeur Exzellenz von Braunschweig wird unter Stellung zur Disposition der Abschied bewilligt.
    19.—25. Landwirtschaftliche Woche.
    27. Generalleutnant von Mackensen wird unter Beförderung zum General der Kavallerie zum Kommandierenden General des XVII. Armeekorps ernannt.
    27. Generalmajor Wasmansdorf wird zum Generalleutnant befördert und zum Kommandeur der 36. Division ernannt.
    27. Oberwerftdirektor Freiherr von Schimmelmann wird zum Konteradmiral befördert.
    28. Kommerzienrat Wieler wird als Abgeordneter Danzigs zum Westpr. Provinzial-Landtag an Stelle des verstorbenen Kommerzienrats Berenz gewählt.
    29. Eisenbahndirektionspräsident Herwig aus Hannover nach Danzig versetzt, als Nachfolger des verstorbenen Eisenbahndirektionspräsidenten Heinsius.
    11. Februar Das Statut für die neue städtische Sparkasse wird durch den Oberpräsidenten bestätigt.
    10. März. Die Stadtverordnetenversammlung erteilt dem Magistrat die Ermächtigung betreffs Baues eines Königl. Realgymnasiums in Danzig-Langfuhr.
    3l. Für die Kanalisation in Danzig-Stadtgebiet werden von der Stadtverordnetenversammlung 155 000 Mk. Nachbewilligt.
    28. April Die Stadtverordnetenversammlung bewilligt zur Errichtung eines Wasserhochbehälters von 5 000 Kubikmeter Inhalt auf dem Galgenberge bei Danzig-Langfuhr und für erforderliche Rohrleitungen den Betrag von 277 000 Mk.
    1. Mai Dienstantritt des Eisenbahndirektionspräsidenten Rimrott an Stelle des aus Hannover nach Danzig versetzten Eisenbahndirektionspräsidenten
    Herwig.
    19. Die Stadtverordnetenversammlung ermächtigt den Magistrat zur Aufnahme einer Anleihe in Höhe von 10,2 Millionen Mk.
    26. Stapellauf (Abschleppung) des auf der Kaiserl. Werft erbauten Kreuzers Ersatz Pfeil, der durch den Oberbürgermeister von Emden auf den Namen der Stadt „Emden“ getauft wird.
    27. Kaiserbesuch in Danzig-Langfuhr und Danzig anläßlich der 100jährigen Jubiläumsfeier der Leibhusaren-Brigade.
    30. Tod des Pfarrers Hans Raudé, Geistlicher der reformierten Gemeinde zu St. Petri und Pauli.
    31. 50jähriges Jubiläum der „Danziger Zeitung“. Der Verleger der Zeitung Otto Kafemann wird von der Naturforschenden Gesellschaft zum
    Korrespondierenden Mitgliede ernannt. Die Verleger der „Danziger Zeitung“ erhöhen den bestehenden Unterstützungsfonds für Angestellte der Firma um
    20 000 Mk.
    1. Juni Tod des Direktors Dr. Neumann, langjährigen Leiters der „Viktoriaschule“.
    3. Wahl der Wahlmänner für die Landtagswahl.
    3./5. 350jährige Jubiläumsfeier des Städtischen Gymnasiums.
    11.—16. Jahresversammlung des Deutschen Flottenvereins in Danzig.
    13. Mehrere Reichstagsabgeordnete, u. a. die Herren Mommsen, D. Naumann, Dr. Pachnicke, besuchen die Stadt Danzig.
    15. Tod der Frau Marie Rovenhagen, die der Stadt ein Vermächtnis in Höhe von 75 000 Mk. hinterläßt zur Verwendung für gemeinnützige Zwecke.
    17. Landtagswahl. Sieg der verbündeten Konservativen, Zentrum und Mittelstandspartei. Aus der Wahl gingen hervor: Meyer-Rottmannsdorf, Karow und Wollkowski-Danzig.
    20. Die Stadtverordnetenversammlung bewilligt für eine Begrüßungsfeier am 30. August für die Abgeordneten- und Wanderversammlung des Verbandes Deutscher Architekten und Ingenieurvereine 1 500 Mk.
    24.—27. Kongreß des Vereins Deutscher Zeitungsverleger in Danzig.
    25.—28. Versammlungen des 36. Deutschen Ärztetages in Danzig.
    1. August Mitgliederversammlung des Vereins für Privatforstbeamte Deutschlands in Danzig.
    12. Die Stadtverordnetenversammlung bewilligt für die Abgebrannten in Donaueschingen 2 000 Mk.
    19. Die Stadtverordnetenversammlung bewilligt für Graf Zeppelin 3 000 Mk.
    19. Einführung der Lustbarkeitssteuer in Danzig.
    29. Kongreß des Verbandes Deutscher Architekten- und Ingenieurvereine in Danzig.
    30. Feierliche Grundsteinlegung zur katholischen Herz-Jesu-Kirche zu Danzig-Langfuhr.
    9. Septbr. XV. Westpreußisches Provinzial-Missionsfest in Danzig.
    8. Oktober Besuch der Teilnehmer des Preuß. Städtetages in Königsberg zur Feier des 100jährigen Jubiläums der Städteordnung.
    30. Die Stadtverordnetenversammlung genehmigt den Antrag des Magistrats betreffend den Bau eines großen Getreidespeichers am Kaiserhafen.
    10. Novbr. Die Stadtverordnetenversammlung beschließt die Einführung einer Schankkonzessionssteuer.
    6. Dezember Die Schankkonzessionssteuer wird vom Bezirksausschuß bestätigt und tritt in Kraft.
    15. Auf Antrag des Magistrats beschließt die Stadtverordnetenversammlung die Errichtung einer öffentlichen Rechtsauskunftsstelle zum 1. April 1909.


    Viele Grüße

    Peter

  9. #9
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    Standard AW: Danziger Jahreschronik

    ..... weiterhin viel Spaß beim Lesen .....

    Rückblick auf das Jahr 1909
    ==================
    2. Januar Das vom Magistrat vorgelegte Ortsstatut gegen die Verunstaltung der Stadt Danzig wird von der Stadtverordnetenversammlung angenommen.
    26. Die Stadtverordnetenversammlung ermächtigt den Magistrat, der in Gründung befindlichen Aktiengesellschaft Danziger Stadthalle nach ihrer
    Gründung zum Bau einer Stadthalle am Karrenwall eine Baufläche von 13 500 qm unentgeltlich zur Verfügung zu stellen.
    9. März Die Stadtverordnetenversammlung beschließt, an Gemeindesteuern pro 1909 zu erheben:
    210 % der Staats-Einkommensteuer,
    255 % der Grund- und Gebäudesteuer,
    255 % der Gewerbesteuer,
    200 % der Betriebssteuer.
    16. Zur Verbesserung der Entwässerungs-Verhältnisse in Danzig-Langfuhr werden von der Stadtverordnetenversammlung M 105 000,— bewilligt.
    31. Landgerichtsrat a. D. Theodor Bischoff vermacht dem städtischen Museum ein Legat von M 20 000,-—, von dessen Zinsen alte Danziger Kunstgegenstände und neue Gemälde angeschafft werden sollen.
    27. April Ablehnung der seit 45 Jahren gewährten Theatersubvention in Höhe von M 10 000 durch die Stadtverordnetenversammlung.
    25.April-1.Mai Kirchliche Festwoche.
    28.-29. Mai Besuch der süd- und westdeutschen Parlamentarier und Politiker in Danzig.
    7. Juni Tod des Prof. Dr. Albert Momber, Direktor der Naturforschenden Gesellschaft.
    14.-17. Deutscher Kohlenhändlertag.
    16. Eintreffen des Kaisers in Danzig-Neufahrwasser, Einschiffung zum Zusammentreffen mit Zar Nikolaus.
    19. Rückkehr, Kaiserbesuch in Danzig-Langfuhr und Abendessen im Kasino der Leibhusaren-Brigade.
    20.-23. Kongreß Deutscher Tiefbau-Unternehmer.
    1. Juli. 50jähriges Jubiläum der städtischen Feuerwehr.
    21. Die Stadtverordnetenversammlung erklärt sich mit der Annahme der Schenkung des Hauses Brotbänkengasse 36 durch Herrn Bankdirektor Fürstenberg-Berlin zur Einrichtung eines Museums für Danziger Altertümer und Kunstschätze einverstanden.
    27. August Die Stadtverordnetenversammlung genehmigt die Anstellung zweier Stadtschulinspektoren im Hauptamt. (Prof. Kappenberg und Steinbrecher.)
    24. Sept. Bankdirektor Fürstenberg-Berlin erweitert seine Schenkung bezügl. des Hauses Brotbänkengasse 36 durch eine bare Spende in Höhe von M 60 000,— zur Errichtung eines Museums für alte Danziger Erinnerungen.
    1.0ktober. Direktor Kretschmann (Königl. Gymnasium) und Prof. Schumann (ältester Lehrer des Realgymnasiums St. Johann) treten in den Ruhestand.
    1. Versetzung des Regimentsstabes und der II. Abteilung des Feldartillerie-Regiments Nr. 72 nach Marienwerder.
    7. Preußischer Fortbildungsschultag.
    8. Kaiserbesuch der Husaren-Brigade in Danzig-Langfuhr. -
    Der Kaiser spendet für die Opfer des Elbinger Bauunglücks M 1 000,—.
    12. Tod des Stadtrats und Stadtältesten Hermann Gronau.
    15. Dezemb. Professor Dr. Lakowitz wird zum Direktor der Naturforschenden Gesellschaft gewählt.
    16. Die Stadtverordnetenversammlung bewilligt M 15 000,— zur Veranstaltung einer Konkurrenz zwecks Erlangung von Entwürfen für den Bau einer Stadthalle.
    21. Übergabe des neuen Schulgebäudes und der neuen Turnhalle, mit welcher zugleich ein Schüler- und Volksbad verbunden ist, in Danzig-Neufahrwasser.
    21. Der Antrag des Magistrats betr. die Heubuder Eingemeindung wird vom Kreistag Danziger Niederung einstimmig abgelehnt.
    22. 50jähriges Dienstjubiläum des Landgerichtsrats und Geh. Justizrats Erich Wedekind.
    Mit Ende des Jahres siedelt Regierungs-Präsident von Jarotzky in gleicher Eigenschaft nach Münster über; als Regierungs-Präsident tritt an seine Stelle Ministerialdirektor Förster aus Berlin.
    Mit Ende des Jahres treten Landgerichts-Präsident, Geh. Ober-Justizrat Adalbert Schroetter(Nachfolger Oberlandes-Gerichtsrat Hermann Schwartz aus Marienwerder Wstpr.) und Bürgermeister, Geh. Regierungsrat Otto Trampe in den Ruhestand.


    Viele Grüße

    Peter

  10. #10
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    Standard AW: Danziger Jahreschronik

    Hallo miteinander,

    hier die Danziger Ereignisse des Jahres 1910 im Rückblick:

    Rückblick auf das Jahr 1910
    ==================
    23. Januar Beginn der Landwirtschaftlichen Woche.
    Taufe des Ballons „Danzig“ durch Frau General v. Mackensen und Aufstieg der Ballons „Danzig“ und „Schlesien“.
    8.Februar Tod des Oberbürgermeisters Heinrich Ehlers.
    12. Tod des Schiffbaumeisters Julius Wilhelm Klawitter, Seniorinhabers der alten Danziger Industriefirma Klawitter.
    13. Zweiter Aufstieg des Ballons „Danzig“.
    23. Als Nachfolger des verstorbenen Oberbürgermeisters Ehlers wird Stadtrat Toop für den Rest der Wahlperiode, bis 1911, zum Provinzial-Landtagsabgeordneten gewählt.
    15. März Wahl des Stadtrats Dr. jur. Hugo Bail zum Zweiten Bürgermeister und Beigeordneten der Stadt Danzig.
    Inangriffnahme der Bauarbeiten der neuen Eisenbahnwerkstätte auf dem Troyl.
    1. April Das Uphagenhaus, Langgasse 12, wird von der Stadt auf 30 Jahre gemietet. Es soll als Sammelstätte für Altdanziger Kunst der Öffentlichkeit
    zugänglich gemacht werden.
    12. Bestätigung des zum Bürgermeister gewählten Stadtrats Dr. Bail.
    13. Beginn der kirchlichen Festwoche.
    Die 6. Batterie des Fußartillerie-Regiments v. Hindersin wechselt unsere Garnison mit Borkum.
    Tod des Kommerzienrats Albert Claassen.
    14. Übergabe einer Gedenktafel für Musikdirektor Karl Theil, der von 1877-1909 in Danzig als Kapellmeister verdienstvoll wirkte.
    21. Beförderung des Stadtkommandanten v. Hinckeldey zum Generalleutnant.
    23. Stapellauf des Passagier-Seedampfers „Hela“ auf der Klawitterschen Werft.
    25. Berufung des bisherigen zweiten Predigers Auernhammer zum ersten Prediger an St. Johann.
    50jähriges Dienstjubiläum des Konsistorialpräsidenten D. Meyer.
    26. 20jährige Jubiläumsfeier des Vereins „Frauenwohl“.
    30. Die verstorbene Frau Kommerzienrat Klara Muscate stiftet laut Vermächtnis dem Lehrerinnen-Feierabendhaus für Westpreußen M 10 000,—.
    1. Mai Einweihung des neuen Glockenspiels zu St. Katharinen.
    3. Feier des 250jährigen Jubiläums des Friedens zu Oliva.
    4. Stadtrat Kosmack legt krankheitshalber sein Amt als Magistratsmitglied und Dezernent der städtischen Feuerwehr und Straßenreinignng nach 38jähriger Tätigkeit nieder.
    5. Rentier Gieldzinski stirbt, 80 Jahre alt, in Gries bei Bozen. Seine reiche Sammlung in Danzig verbleibt einstweilen unverändert zur Besichtignng geöffnet.
    6. Geh. Kommerzienrat Damme schenkt der Stadt einige wertvolle Antiquitäten zur Vermehrung der öffentlichen Sammlungen von Kunstgegenständen und Altertümern.
    17.-19. Kongreß des Hansischen Geschichtsvereins und des Vereins für nieder-deutsche Sprachforschung.
    31. Stadtverordneter Oesterreich wird zum unbesoldeten Stadtrat gewählt.
    4. Juni Stadtrat Kosmack wird von Magistrat und Stadtverordnetenversammlung zum Stadtältesten ernannt.
    11.-19. Erste Danziger Fest- und Flugwoche auf dem Holm.
    14. Professor Conwentz wird zum Leiter der staatlichen Stelle für Naturdenkmalpflege in Preußen mit dem Sitz in Berlin ernannt unter gleichzeitiger Verleihung des Charakters als Geh. Regierungsrat.
    Stadtrat und Kämmerer Mitzlaff wird zum Ersten Bürgermeister von Bromberg gewählt.
    20.-24. 37. Deutscher Gastwirtstag in Danzig.
    23. Tod des Landeshauptmanns Hinze.
    26.Juni-1.Juli Kongreß des Vereins Deutscher Ingenieure.
    28. Juni Die Stadtverordnetenversammlung bewilligt für den Bau der neuen Weichselbrücke nach dem Troyl M 1 850 000,—-, ferner zur Beschaffung eines Bildes des Kaisers als Geschenk für das neue Justizgebäude M 1 200,-—.
    30. Stapellauf des Linienschiffs „Oldenburg“ in Anwesenheit des Großherzogs von Oldenburg auf der Schichau-Werft.
    2. Juli Wahl des Stadtrats Scholtz-Magdeburg zum Ersten Bürgermeister der Stadt Danzig.
    7.-9. Kongreß der Fuhrwerks-Berufsgenossenschaft.
    28. Bestätigung der Wahl des Stadtrats Scholtz als Ersten Bürgermeister
    3. August Wahl des Landrats Frhrn. Senfft v. Pilsach in Marienburg zum Landeshauptmann der Provinz Westpreußen.
    12. Einführung des Ersten Bürgermeisters Scholtz in der Stadtverordnetenversammlung durch den Regierungs-Präsidenten Foerster und Begrüßungsfestessen im Artushof.
    15. Wahl des Direktors Dr. Stecher aus Hirschberg zum Direktor der Oberrealschule St. Petri und Pauli.
    Bestätigung der Wahl des Landrats Frhrn. Senfft v. Pilsach zum Landeshauptmann der Provinz Westpreußen.
    19. Tod des Justizrats und Stadtverordneten Johannes Behrendt.
    20. Tod des Kaufmanns und Stadtverordneten Georg Mix.
    26.-29. Kaisertage und Kaiserparade in Danzig.
    26. Der Kaiser ernennt den Ersten Bürgermeister Scholtz zum Oberbürgermeister der Stadt.
    6. September Tod des Obermeisters und Stadtverordneten Karl Adolf Illmann.
    8.-10. 25. Delegiertentag des Innungsverbandes Deutscher Baugewerksmeister.
    10.-11. Jubiläumstagung des Verbandes der Deutschen Baugewerks-Berufsgenossenschaften.
    11.-16. Deutscher Juristentag in Danzig.
    15. Scheiden des Ober-Werftdirektors, Konteradmiral v. Schimmelmann aus Danzig. (Anfang November als Vizeadmiral zur Disposition gestellt.)
    21. Bürgermeister und Geheimrat Trampe wird von Magistrat und Stadtverordnetenversammlung zum Stadtältesten ernannt.
    28.—30. Elfter Tag für Denkmalpflege in Danzig.
    30. Geh. Regierungsrat Professor Dr. Conwentz legt das Direktorat des Westpreußischen Provinzialmuseums nieder und siedelt als Leiter der Naturdenkmalpflege nach Berlin über.
    6. Oktober Ersuchen der Stadt Danzig an die Gemeinde Oliva, über Eingemeindung Olivas nach Danzig in Beratung zu treten.
    8. Oktober Oberbürgermeister Scholtz wird als Vertreter Danzigs auf Lebenszeit in das Herrenhaus berufen.
    13. Der Danziger Dampfer „Sophie“, zur Reederei F. G. Reinhold gehörig, strandet bei Hirtshals, wobei fünf Leute der Besatzung, darunter der Kapitän Emil Mews und der erste Maschinist Max Müller, beide aus Danzig-Neufahrwasser, den Tod in den Wellen finden.
    21. Professor Dr. Kumm wird zum Direktor des Westpreußischen Provinzialmuseums berufen.
    Konsul Waldemar Sieg überweist dem „Danziger Unterstützungsverein zur Verhütung der Bettelei“ M 500,—.
    28. Landesrat Claus wird zum besoldeten Stadtrat in Magdeburg gewählt.
    Tod des Geh. Kommerzienrats Otto Wanfried.
    29. Einweihung des neuen Justizgebäudes durch den Justizminister Dr. Beseler.
    4. November Reichstagsabgeordneter Mommsen-Berlin erklärt, daß er von der Kandidatur für Danzig mit Ablauf der Wahlperiode zugunsten eines Danzigers zurücktrete.
    15. Stadtsyndikus Dr. Evert-Altona wird zum besoldeten Stadtrat in Danzig gewählt.
    21. Tod des Geheimen Sanitätsrats Dr. Tornwaldt.
    Ernennung des Konteradmirals v. Holleben zum Ober-Werftdirektor der Kaiserlichen Werft in Danzig.
    28. Die Stadtgemeinde erwirbt käuflich das Klawittersche Gelände bei Strohdeich an der neuen Weichselbrücke – 130 196 qm — zum Preise von
    680 980 M.
    30. Stadtrat Schürmann, Direktor der städtischen Gasanstalten, wird als Stadtrat in Stettin gewählt.
    3. Dezember Die Gemeindevertretung von Oliva lehnt die Verhandlungen wegen der Eingemeindung nach Danzig und Zoppot ab.
    8. Die Nebelsignalstation auf Hela wird durch Pulverexplosion vollständig zerstört, wobei der Leuchtturmwärter May getötet wird.
    17. Die Aktiengesellschaft „Weichsel“ verkauft ihren gesamten Aktivbesitz auf der Westerplatte an den bisherigen Pächter des Kurhauses und der Strandhalle Rudolph Lettau.


    Viele Grüße

    Peter

  11. #11
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    Standard AW: Danziger Jahreschronik

    Hallo miteinander,

    auch zum Jahr 1911 gab es Einiges zu berichten.

    Rückblick auf das Jahr 1911
    ==================
    3. Januar Geh. Rat, Professor Genzmer wird an die Technische Hochschule zu Dresden berufen.
    Einführung und Verpflichtung der neu gewählten Stadtverordneten: Bluhm, Brämer, Dentler, Heinrich, Kirsch, Krause, Lepp, Milaster, Nitz, Reimann, Simson, Stahl, Zander durch Oberbürgermeister Scholtz.
    6. Einweihung des Pfarr- und Gemeindehauses der Heilands-Kirchengemeinde in Schidlitz.
    24. Magistrat und Stadtverordneten-Versammlung beschließen die Errichtung einer Frauenschule an der städtischen Viktoriaschule zum 1. April.
    26. Ankauf des Geländes von Weißhof, ca. 4 270 180 qm, durch die Stadt zum Preise von M 1 281 054,——.
    30. Stadtrat Dr. Houtermans wird vom Gemeinderat in Windhuk (Deutsch-Südwest-Afrika) zum Bürgermeister gewählt.
    28. Februar Stadtrat, Stadtältester Kosmack legt sein Amt als Mitglied des Provinzial-Ausschusses der Provinz Westpreußen nieder.
    1l. März Tod des langjährigen Bürgermeisters, Geh. Regierungsrat Trampe.
    Militärische Feier des 222. Stiftungstages des Grenadier-Regiments Nr. 5 in Anwesenheit des Prinzen Joachim.
    27. Tod des Stadtrats und Stadtältesten Albert Kosmack.
    30. Tod des Mädchenschul-Direktors Dr. Scherler.
    1. April Einführung des postalischen Ortsschnelldienstes.
    Amtsniederlegung des Konsistorialpräsidenten Wirkl. Oberkonsistorialrats D. Meyer. Als sein Nachfolger wird Konsistorialpräsident Peter aus Koblenz ernannt.
    Der langjährige Direktor des Conradinums, Geh. Regierungsrat Dr. Bonstedt legt sein Amt nieder und tritt in den Ruhestand. Als Nachfolger tritt Professor Dr. Gade das Amt als Direktor der Anstalt an.
    Gleichzeitig Gründung einer Bonstedt-Stiftung.
    Übertritt des Landesbaurats Tiburtius in den Ruhestand.
    Feier des 30jährigen Bestehens des Danziger Infanterie-Regts. Nr. 128.
    7. Neubildung des 2. Westpr. Fußartillerie-Regiments Nr. 17 aus zwei Bataillonen des Regiments v. Hindersen.
    10. Streik-Ausbruch auf der Schichau-Werft.
    12. Landgerichtsrat Max Rosenthal wird zum Landgerichtsdirektor ernannt und an das Landgericht III in Berlin versetzt.
    14. Verkauf des Stahlwerks auf dem Holm an die Firma Komnick-Elbing für M 400 000,—.
    19. Einweihung des neuen großen Krankenhauses der Stadt Danzig.
    Erschließung der Niederstadt durch Durchstechung des Walles in der Verlängerung der Straße Englischer Damm.
    28. Besuch der Kronprinzessin.
    1. Mai 25jähriges Jubiläum der Marienschule.
    2. Zum Stadtrat und Leiter der städtischen Gas- und Wasserwerke wird Dipl.-Ing. Wolf Runge aus Lüneburg gewählt.
    5. Wiederwahl des Geh. Rats Matthaei zum Rektor der Technischen Hochschule.
    5.-6. Mai Kongreß des Verbandes Baltischer Getreide-Exporteure.
    25.-26. Zusammenkunft der Reichsbank-Direktoren.
    27.-28. Tagung des Deutschen Papiervereins.
    3.-7. Juni Ostdeutscher Schachkongreß.
    4.-8. Generalversammlung der katholischen Lehrerinnen-Vereine.
    6.-8. Evangelisch-sozialer Kongreß.
    7.-11. Konferenz des Königl. Preuß. statistischen Landesamtes.
    9.-10. Ostmarkenfahrt, Schluß in Danzig.
    11.-13. Tagung des Verbandes Westpreußischer Vereine für Handel und Gewerbe.
    12. Ärztliche Studienreise vom Thalassotherapeutischen Kongreß.
    13.-16. Tagung des Vereins der Papierfabrikanten.
    21. Danziger Blumentag.
    25. Juni-2. Juli Danziger Waldfestspiele im Gutenberghain.
    21.—26. Kongreß des Verbandes Deutscher Eisenwarenhändler.
    30. Juni-3. Juli Hauptversammlung des Vereins Deutscher Militär- und Marine-Intendantursekretäre.
    16.-19. Juli 12. Provinzial-Schützenfest.
    23. Einweihung des neuen städtischen Sportplatzes, der auf den Namen „Heinrich-Ehlers-Platz“ getauft wird.
    31. Westpreußischer Innungs- und Handwerkertag.
    Westpreußischer Städtetag.
    9. August Der Kommandant von Danzig, Generalleutnant von Hinckeldey erhält den erbetenen Abschied.
    18. Generalmajor von Baerenfels-Warnow wird zum Festungs-Kommandanten ernannt.
    26. Tagung des Sparkassenverbandes der Provinzen Ost- und Westpreußen.
    5. September Erster Staatsanwalt Sachse aus Schneidemühl in gleicher Eigenschaft nach Danzig versetzt.
    Einführung des Stadtrats Range als Leiter der städtischen Gas- und Wasserwerke.
    8.-11. Kongreß der deutschen Eisenbahn-Ärzte.
    14. Festungskommandant Generalmajor von Baerenfels-Warnow wird zum Generalleutnant ernannt.
    Oberst Clifford Kocq v. Breugel, Kommandeur des 1. Leibusaren-Regiments, wird zum Generalmajor und Kommandeur der 25. Kavallerie-Brigade befördert.
    15. Professor Mollwo, Dozent der Technischen Hochschule, siedelt nach Berlin über.
    Der Kaiser besucht Danzig und ernennt den Kronprinzen nach der Parade auf dem großen Exerzierplatz zum Kommandeur des 1. Leibhusaren-Regiments.
    l. Oktober Regierungsrat Schmock aus Marienwerder übernimmt die Geschäfte als Vorsitzender der Einkommensteuerveranlagungskommission für Danzig Stadt und Kreis Danziger Höhe.
    3. Als Abgeordnete Danzigs zum Westpr. Provinzial-Landtage werden auf 6 Jahre gewählt: Justizrat Keruth, Kommerzienrat Wieler, Oberbürgermeister Scholtz, Stadtrat Hein, Kaufmann Dr. Damme.
    6. Konsistorialrat Reinhard wird zum Generalsuperintendenten der Kirchenprovinz Westpreußen ernannt.
    17. Oktober Generalsuperintendent Reinhard wird vom Präsidenten des Konsistoriums in sein Amt eingeführt.
    Stadtrat Dr. Dasse scheidet aus Gesundheitsrücksichten aus dem Magistrats-Kollegium aus.
    1. November Erster Staatsanwalt Sachse übernimmt als Nachfolger des Geh. Justizrats Saro, der in den Ruhestand tritt, die Dienstgeschäfte.
    Das Uphagenhaus mit Danziger Kunstsammlungen wird zur öffentlichen Besichtigung freigegeben.
    2. Jubiläumsfeier für den seit 50 Jahren amtierenden Rektor Zander in Gegenwart des Stadtschulrats Dr. Damus und Stadtschulinspektors Professor Dr. Steinbrecher.
    4. Zum Rektor der Technischen Hochschule wird an Stelle des Professors Geh. Rat Matthaei, der aus Gesundheitsrücksichten von diesem Amt zurücktritt, Professor Wagener gewählt.
    7. Die Stadtverordneten-Versammlung bewilligt auf Antrag des Magistrats zum Verbreiterungsbau des Hafenkanals in Neufahrwasser als Beitrag der Stadt, nachdem die Kaufmannschaft für denselben Zweck bereits M 65 000,— Beitrag bewilligt hat, M 100 000,—.
    15. Rektoratswechsels an der Technischen Hochschule. Einführung von Professor Wagener.
    24. Tod des Postdirektors Hugo Schuesling.
    27. Stadtbauinspektor Tesenfitz wird von der Gemeinde Wilhelmsburg bei Hamburg zum dortigen Gemeindebaurat und Beigeordneten gewählt.
    28. Professor Wagener legt sein Mandat als Stadtverordneter nieder.
    Stadtrat Dr. Meyer wird auf weitere 12 Jahre zum Stadtrat gewählt.


    Viele Grüße

    Peter

  12. #12
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    Standard AW: Danziger Jahreschronik

    ..... ein ereignisreicher Vorkriegsjahr 1913 .....

    Rückblick auf das Jahr 1913
    ==================
    25. Januar Der Regierungs-Präsident genehmigt die Errichtung eines Krematoriums in Danzig, der Bezirksausschuß genehmigt, die erforderlichen Mittel in Höhe von 160 500 Mk. durch Anleihe zu decken.
    27. Beförderung des Kronprinzen zum Oberst.
    7. Februar Flugzeug „Westpreußen“ stürzt aus dem Fluge Danzig-Putzig bei Zoppot in die See, wobei Kapitänleutnant Jenetzki und Maschinistenmaat Diekmann den Tod finden.
    11. Die Stadtverordnetenversammlung wählt die Herren Stadtverordneten Ernst und Gronau, sowie Herrn Kaufmann Gerike zu unbesoldeten
    Stadträten.
    18. Die Stadtverordnetenversammlung beschließt die Eingemeindung von Brösen und Saspe gegen die Abfindungssumme von 450 000 Mk., die später vom Kreistag und Bezirksausschuß genehmigt wird.
    25. Der Landwirtschaftsminister genehmigt die Einführung von wöchentlich 200 Doppelzentnern russischen Schweinefleisches unter Verlängerung der Erlaubnisfrist bis zum 1. Oktober 1913.
    28. Die Stadtverordnetenversammlung beschließt die Eingemeindung des Gutsbezirks Rieselfeld und der Landgemeinden Weichselmünde, Heubude, Krakau und Westlich Neufähr gegen die Abfindungssumme von 390 000 Mk.
    l. März Geh. Konsistorialrat Lic. Dr. Gröbler scheidet infolge seiner Versetzung an das Berliner Konsistorium aus dem Westpreußischen Konsistorium aus.
    2. Bootsunglück bei Weichselmünde, wobei sechs Personen den Tod in der Weichsel finden.
    6. Der Provinzial-Landtag beschließt, einen Grundstock zum Bau eines Provinzial-Museums in Danzig anzusammeln und dafür 38 500 Mk. in den
    diesjährigen Etat einzustellen.
    10. Jahrhundertfeier der Befreiungskriege in Schulen und Kirchen und Parade, sowie Feier im Friedrich-Wilhelm-Schützenhause, wo Archivar Dr. Schottmüller die Festrede hält.
    15.-16. Jahrhundertfeier zum Gedächtnis an die Begründung der preußischen Landwehr.
    28. Generalleutnant von Prittwitz und Gaffron übernimmt die Stelle eines Armeeinspekteurs in Danzig.
    7.-12. April Fünfte kirchliche Festwoche.
    8. Die Stadtverordnetenversammlung beschließt den Ankauf von 5 227 qm Langfuhrer Gelände der Danziger Aktien-Bierbrauerei zum Preise von zirka 157 000 Mk., ebenso den Ankauf des Grundstücks Klein-Hammer-Weg 11/11a zum Preise von 122 500 Mk., die zur Verwirklichung des Projekts der Eisenbahnverwaltung bezügl. der Unterführung benötigt werden.
    12. Stapellauf des Dampfers „Triton“ aus der Schichau-Werft.
    5. Mai 80. Geburtstag des Prof. Dr. Bail.
    6. Tod des Kunstmalers Bernhard Sturmhöfel (Danziger Kind).
    Juwelier Erich Stumpf (Fa. Moritz Stumpf & Sohn) wird vom Kronprinzen zum Hofjuwelier ernannt.
    7. Mai Prof. Dr. Alfred Wohl wird für die Amtsperiode vom 1. Juli 1913 bis 30. Juni 1915 zum Rektor der Technischen Hochschule gewählt.
    10. Kommerzienrat Richard Damme, Ehrenbürger der Stadt Danzig, feiert seine diamantene Hochzeit.
    10.-12. Landwirtschaftliche Ausstellung vor dem Olivaer Tor (Distriktsschau).
    17. Feierliche Eröffnung der neugeordneten städtischen Gemäldegalerie.
    23. Einweihung der Chemischen Fabrik „Pommerensdorf“ am Kaiserhafen.
    25. Wagner-Feier des Danziger Männergesang- und Lehrer-Gesangvereins im Gutenberghain.
    25. Mai-1. Juni Stenographische Woche (System Stolze-Schrey) und Bureaubedarfsausstellung im Friedrich-Wilhelm-Schützenhaus. Im Anschluß daran 10. Bundestag der Westpreußischen Stenographen-Vereine.
    27. Mai Die Stadtverordneten-Versammlung gibt ihre Zustimmung zur Annahme der Vermächtnisse des Fräulein Luise Döring und der Frau Marianne
    Heidfeld.
    29. Tagung der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger.
    29.Mai-4.Juni Tagung des Reichs- und Landesverbandes preußischer und hessischer Lokomotivführer.
    3. Juni Abgeordnetenwahl zum Landtag. Gewählt wurden die drei liberalen Kandidaten: Kommerzienrat Münsterberg, Stadtsekretär Schmiljan und
    Reichstagsabgeordneter Weinhausen.
    4. Grundsteinlegung der neuen evangelischen Kirche in Langfuhr in Gegenwart der Frau Kronprinzessin. Die Kirche erhält den Namen „Christuskirche“.
    7. Hauptversammlung des Deutschen Privatbeamten-Vereins
    10. Die Stadtverordnetenversammlung beschließt die Errichtung eines Hallenschwimmbades auf den Grundstücken Heumarkt 1/2 mit einem Kostenaufwande von 385 000 Mk.
    Die Stadtverordnetenversammlung beschließt die Errichtung einer städtischen Stellenvermittlung für weibliches Personal.
    15.-21. Generalversammlung der Deutschen Buchdrucker.
    16. Anläßlich des Regierungsjubiläums des Kaisers wird dem Grenadier-Regiment Friedrich I. (4. Ostpreußisches) Nr. 5 zu den Helmen der Gardeadler ohne Stern, ferner zu den Kragen und Ärmelpatten für die Offiziere eine goldene Stickerei, für die Mannschaften weiße Litzen verliehen.
    21. Tagung des Vereins Ostdeutscher Holzhändler.
    22. Verbandstag der Deutschen Bürgervereine.
    23. Francis Edward Drummond-Hay übernimmt die Leitung des englischen Konsulats.
    25.-27. Deutscher Luftflottentag.
    27. Pfarrer Hevelke von der St. Barbarakirche wird für das Pfarramt in Wotzlaff gewählt.
    28. II. Westpreußisches Provinzial-Sängerfest.
    30. Tod des Professors und Rektors der Technischen Hochschule Wagener.
    1. Juli Strandung des Dampfers „Jaroslawna“ bei Pillau.
    3. Fabrikbesitzer Rudolf Patschke erhält den Charakter als Kommerzienrat.
    6. Luftschiff Schütte-Lanz landet nach einer Rundfahrt über Danzig und Zoppot auf dem großen Exerzierplatz.
    8. Prinz Friedrich Sigismund von Preußen wird als Oberleutnant in das 2. Leibhusaren-Regiment, Prinz Friedrich Karl von Preußen als Leutnant in das 1. Leibhusaren-Regiment versetzt.
    10. Juli Inbetriebnahme der neuen Ternolitfabrik von Komnick auf dem Holm.
    12. Regierungsbaumeister Faehndrich wird der Titel als Baurat verliehen.
    17. Lastschiff Schütte-Lanz verunglückt.
    19. Landesverbandstag Preußischer Trichinen- und Fleischbeschauer-Vereine.
    31. Richtfest des neuen Eisenbahndirektionsgebäudes
    1. August Einreihung der Prinzen Friedrich Sigismund und Friedrich Karl in das 2. bzw. 1. Leibhusaren-Regiment.
    5. Plötzlicher Tod des Stadtrats Oestreich infolge Überfahrens durch das Automobil des Prinzen Friedrich Karl.
    26. Die Stadtverordnetenversammlung beschließt die Annahme der Schenkung des Kaufmanns Albert Neumann in Höhe von 50 000 Mk. als Beitrag zur Erwerbung des Parkes des ehemaligen Gouvernementsgebäudes.
    28. Die Gemeindevertretung von Schellmühl beschließt einstimmig die Eingemeindung nach Danzig.
    4.-6. September Kongreß des Baltischen Vereins von Gas- und Wasserfachmännern.
    6. Kongreß des Verbandes Deutscher Apotheker.
    7. Vaterländisches Jugendfest im Gutenberghain zur Erinnerung an die 100jährige Gedenkfeier der Erhebung Preußens.
    11. Die Gemeindevertretung von Schellmühl beschließt einstimmig, dem Eingemeindungsvertrage zwischen Schellmühl und Danzig zuzustimmen.
    18. Pfarrer Skorka wird als Nachfolger des Superintendenten Boie für die Heiligeleichnamskirche gewählt.
    23. Steffens-Feier in der Stadtverordnetenversammlung und Übernahme einer Steffens-Bronzebüste für den Sitzungssaal.
    3. Oktober Kaiserbesuch der Husaren-Brigade in Langfuhr.
    6.-8. Tagung des Vereins Ostdeutscher Holzhändler und Holzindustrieller.
    17. Frau Rose Steffens-Berlin vermacht ihrer Vaterstadt Danzig testamentarisch 200 000 Mk. zu wohltätigen Zwecken.
    31. Frau Rose Steffens ergänzt ihr Vermächtnis dahin, daß außer der Schenkung von 200 000 Mk. auch die Aquarelle und Zeichnungen ihres verstorbenen Ehemannes, des Kunstmalers Franz Wilhelm Steffens, dem Danziger Museum als Geschenk überwiesen werden.
    8. November Kaufmann Emil Behnke wird zum Kommerzienrat ernannt.
    13. Pfarrer Reimer aus Zossen wird vom Magistrat zum 2. Pfarrer der St. Katharinenkirche gewählt.
    29. Stapellauf des großen Kreuzers „Lützow“ auf der Schichau-Werft. Gräfin von Pückler vollzieht den Taufakt.
    2. Dezember Denkmalweihe auf dem Militärfriedhof für 1866 hier kriegsgefangene und beerdigte österreichische Soldaten.
    12. Der Kronprinz wird vom Kommando des 1. Leibhusaren-Regiments Nr. 1 enthoben und in den Großen Generalstab kommandiert.
    12. Major von Eicke und Polwitz vom Dragoner-Regiment Prinz Albrecht von Preußen (Lit.) Nr. 1 in Tilsit wird zum Kommandeur des 1. Leibhusaren-Regiments ernannt.
    17. Stapellauf des Lloyd-Dampfers „Kolumbus“ aus der Schichau-Werft in Gegenwart des Kronprinzenpaares. Den Taufakt vollzog die Kronprinzessin.
    19. Die Stadtverordnetenversammlung wählt den Stadtverordneten, Kommerzienrat Wieler zum unbesoldeten Stadtrat.
    Die Stadtverordnetenversammlung genehmigt die Einrichtung einer Gemüll-Verbrennungsanlage.


    Viele Grüße

    Peter

  13. #13
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    Standard AW: Danziger Jahreschronik

    Herzlichen Dank Peter,

    leider noch keine Zeit zum Lesen, aber der Link ist gespeichert ...

    ... besonders weil Schichau häufiger vorkommt.
    Beste Grüsse
    Rudolf H. Böttcher

    Max Böttcher, Ing. bei Schichau (aus Beesenlaublingen & Mukrena);
    Franz Bartels & Co., Danzig Breitgasse 64 (aus Wolgast);
    Familie Zoll, Bohnsack;
    Behrendt, Detlaff / Detloff, Katt, Lissau, Schönhoff & Wölke aus dem Werder.
    Verwandt mit den Familien: Elsner, Adrian, Falk.

    http://bartels-zoll.blogspot.de/2012/07/ahnentafeln-zoll.html

  14. #14
    Forum-Teilnehmer Avatar von Bartels
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    Standard AW: Danziger Jahreschronik

    Hallo Beate,

    ohne Kesselrevisionsvereine gäbe es heute den TÜV nicht,

    oder es würden nur Handbremse und Hupe geprüft werden, - wie in Boston. Als mein Onkel in seinem Golf Gas gab sass ich auf der Rückbank, den Vordersitz hatte er mit Brennholz verkeilt ...

    Beste Grüsse
    Rudolf H. Böttcher

  15. #15
    Administratorin Avatar von Beate
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    Standard AW: Danziger Jahreschronik

    Ach? Ja, ja, das Land der unbegrenzten Möglichkeiten!

    Fröhliche Grüße Beate
    ..wirklich? Taktgefühl ist nicht nur ein Begriff in der Musikwelt?

  16. #16
    Forum-Teilnehmer Avatar von sarpei
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    Standard AW: Danziger Jahreschronik

    ..... 1914, ein dunkles Jahr - deprimierend der Hurra-Patriotismus durch den militaristischen Schwerpunkt .....

    Rückblick auf das Jahr 1914
    ==================
    2. Januar Gedenkfeier zur Erinnerung an die Befreiung Danzigs vom französischen Joch vor 100 Jahren. Ansprache des Oberpräsidenten und Festrede des Kommerzienrats Otto Münsterberg: Danzig 1814-1914.
    3. Oberstleutnant von Eicke und Pollwitz übernimmt als neuer Kommandeur die Führung des 1. Leibhusaren-Regiments.
    9. und 10. Hoch- und Sturmflut in der Ostsee, wodurch Küstenbewohner und Fischer schwer geschädigt wurden. In der Weichsel und Mottlau staute das Wasser so hoch an, daß niedrig gelegene Straßen und Häuser der Stadt durch Überschwemmung zu leiden hatten.
    15. Die kronprinzliche Familie siedelt nach Berlin über.
    26. Landrat Brandt (Kreis Danziger Niederung) erhält den Charakter als Geh. Regierungsrat.
    16. Februar Reichsbankdirektor Nesselmann aus Tilsit übernimmt die Leitung der hiesigen Reichsbank-Hauptstelle.
    18. Große nächtliche Feuersbrunst auf der Speicherinsel, wobei die beiden Speicher „Großer Groddeck“ und „Kleiner Groddeck“ vollständig eingeäschert werden.
    19. Das Preuß. Abgeordnetenhaus nimmt die Vorlage betr. die Eingemeindung der Landgemeinden Brösen, Suspe, Schellmühl, Weichselmünde, Heubude, Krakau, Westl. Neufähr und des Gutsbezirks Rieselgut einstimmig an.
    20. Das Herrenhaus nimmt die Eingemeindungsvorlage einstimmig an.
    20. Major Müller übernimmt als Kommandeur die Leitung der hiesigen Kriegsschule.
    21. Feier des 100jährigen Bestehens der staatlichen Polizei.
    1. März Kunstmaler Artur Bendrat, ein Danziger Kind, verstorben.
    1. Eröffnung der Fliegerschule des Prinzen Friedrich Sigismund von Preußen.
    6.-8. Allgemeine Geflügel-, Vogel- und Kaninchen-Ausstellung des Ornithologischen und Geflügelzuchtvereins Danzig.
    10.-12. 225jährige Jubelfeier des hiesigen Grenadier-Regiments König Friedrich I (4. Ostpr.) Nr. 5. Die Stadt gibt den Unteroffizieren und Mannschaften am 11. März im Friedrich-Wilhelm-Schützenhause ein Mittagessen.
    15.-22. Ausstellung des Danziger Bekleidungsgewerbes im Friedrich-Wilhelm-Schützenhaus.
    16. Das Gesetz über die Eingemeindung der Landgemeinden Brösen, Saspe, Schellmühl, Weichselmünde, Heubude, Krakau, Westlich Neufähr und des Gutsbezirks Rieselgut wird veröffentlicht.
    22. von Koelichen, Oberst und Kommandeur des 8. Badischen Infanterie-Regiments Nr. 169 a. D., wird zum Kommandeur des Landwehrbezirks
    Danzig ernannt.
    22. Verabschiedung des Kommandeurs des Landwehrbezirks Danzig Oberst z. D. Spohn, unter Verleihung des Charakters als Generalmajor.
    23. Major von Corvin-Wiersbitzki aus Spandau zum Direktor der hiesigen Artillerie-Werkstatt ernannt.
    23. Oberst und Direktor der Artillerie-Werkstatt Romundt zum Feuerwerker-Laboratorium Siegburg versetzt.
    27.-28. Frühlingsfest des Gartenbauvereins im Friedrich-Wilhelm-Schützenhaus.
    9. April Die Königl. Eisenbahndirektion bezieht das neue Dienstgebäude am Olivaer Tor.
    28.-30. Sechste kirchliche Festwoche.
    10. Mai Tod des Geh. Sanitätsrats Dr. Abraham Wallenberg.
    3. Juni Kongreß der Deutschen Kolonialgesellschaft.
    5. Einweihung des neuen Eisenbahndirektions-Gebäudes in Gegenwart des Staatsministers von Breitenbach.
    11. Einweihung des Kaiser-Wilhelm-Blindenheims in Langfuhr-Königstal.
    11. Direktor der Provinzial-Blindenanstalt Zech wird zum Schulrat ernannt.
    21. Sommerfest des Liberalen Vereins.
    21. Verbandstag des Deutschen Fleischerverbandes.
    21. Beginn des Ostmarkenfluges in Breslau.
    25. Besuch des Kriegsministers von Falkenhahn.
    26.-27. Abschluß des Ostmarkenfluges auf dem Großen Exerzierplatz.
    4.-8. Juli Zweites Gesangsfest des Preußischen Sängerbundes.
    10. „Siegfried“-Aufführung im Gutenberghain.
    12. Der Kultusminister überweist der Stadt Danzig 45 000 Mk. zur Instandsetzung des „Englischen Hauses“.
    19.-23. Deutscher Glasertag.
    19. Verbandstag der Justiz-Kanzleibeamten.
    31. Verhängung des Belagerungszustandes über Danzig und die dazugehörigen Bezirke.
    1. August Bekanntmachung der Mobilmachung, von allen Kirchen durch Glockengeläute begleitet. - Einberufung des Landsturms. - Begeisterte Kundgebungen auf den Straßen. - Der Magistrat ordnet die Einquartierungsverhältnisse.
    4. Festsetzung von Lebensmittelhöchstpreisen durch den Kommandierenden General. — Einrichtung des ersten Kriegslazaretts auf dem Weichselbahnhof. — Der gesamte Vorortverkehr fällt einstweilen weg.
    5. Amtliche Festsetzung von Lebensmittelpreisen durch die Kommandantur. - Verhängung des verschärften Belagerungszustandes.
    7. Die Stadtverordnetenversammlung bewilligt einen Kredit bis 3 Millionen Mk. zur Versorgung der Stadt mit Lebensmitteln, Kohlen usw. - Danzig gibt bis 300 000 Mk. Platzanweisungen aus.
    10. Aufhebung des verschärften Belagerungszustandes und Anordnung des einfachen Belagerungszustandes.
    14. Die ersten Verwundeten treffen vom Kriegsschauplatz ein.
    20. Der Polizeipräsident verfügt den 6-Uhr-Ladenschluß für den Branntweinausschank.
    22. Aufforderung des Festungskommandanten zur Beseitigung der Baulichkeiten im 1. Rayon.
    25. Zuzugsverbot für Danzig. - Die Gewährleistung der bürgerlichen Freiheit wird aufgehoben.
    28. Beerdigung der Toten der „Magdeburg“ auf dem Militärfriedhof.
    30. Die Räumungspflicht für den 1. Rayon wird bis zum 10. September verlängert.
    1. September Den Fleischern wird der Aushang eines Preisverzeichnisses im Schaufenster vorgeschrieben.
    2. Eintreffen von 2 600 kriegsgefangenen Russen in Langfuhr.
    6. Ankunft der Kaiserin und der Prinzessin August Wilhelm zu mehrtägigem Besuch in Danzig.
    7.-9. Die Kaiserin und die Prinzessin August Wilhelm besuchen die Lazarette.
    11. Abreise der Kaiserin und der Prinzessin August Wilhelm.
    18. Generaloberst v. Beneckendorf und Hindenburg wird von der Technischen Hochschule ehrenhalber zum Doktor-Ingenieur ernannt.
    18. Septbr. Die „Danziger Zeitung“ stellt auf Veranlassung der Kommandantur auf 2 Tage ihr Erscheinen ein.
    26. Aufstellung von eroberten russischen Geschützen vor dem Generalkommando und dem Kaiser-Wilhelm-Denkmal.
    29. Die Stadt bewilligt zu Darlehnszwecken für durch den Krieg geschädigte Hausbesitzer 100 000 Mk. an die Danziger Hausbesitzerbank.
    3. Oktober. Reichstagsabgeordneter Weinhausen führt im Auftrage des Roten Kreuzes den ersten Wollzug zur Ostarmee.
    5. Tötlicher Sturz des Chefpiloten Otto Stiefvatter beim Aufklärungsflug im Osten.
    9. Kommerzienrat Wieler legt sein Amt als unbesoldeter Stadtrat nieder.
    13. Stadtverordneter Brämer legt sein Amt nieder.
    17. Tod des Geh. Rats Dr. Freymuth in Bonn, der seit 1867 in Danzig als praktischer Arzt wirkte und seit Ende der 70er Jahre als Chefarzt der
    Station für innere Kranke an den Krankenhäusern der Stadt berufen wurde.
    18. Große vaterländische Kundgebung im Gutenberghain, unter Mitwirkung von 7 hiesigen Männergesangvereinen, und unter Ansprachen von Oberbürgermeister Scholtz, Generalsuperintendent Reinhard, Pfarrer Berendt, Rabbiner Dr. Kaelter.
    22.-27. Die Kronprinzessin besucht von Zoppot aus verschiedene hiesige Lazarette.
    27. Regierungsrat Dr. Ziehm-Oppeln wird zum Mitglied des Bezirksausschusses und zum Stellvertreter des Regierungspräsidenten mit dem Titel Verwaltungs-Gerichtsdirektor ernannt.
    28. Die Stadtverordneten-Versammlung bewilligt auf Antrag des Magistrats 10 000 Mk. für Liebesgaben an unsere Krieger.
    7. November Die feindlichen Staatsangehörigen haben nach Verfügung des stellvertr. Generalkommandos die im Bereich des 17. Armeekorps liegenden Hafenstädte bis zum 12. November zu räumen. In Frage kommen die Städte Rügenwalde, Stolpmünde, Leba und Danzig einschl. des der Kommandantur Danzig unterstehenden Küstenbezirks. In Westpreußen und Pommern ist der Aufenthalt nur an Orten gestattet, die mindestens 60 Kilometer von der Küste
    entfernt liegen.
    15. Eröffnung der Theatersaison mit Wildenbruchs „Quitzows“.
    26. Siegesjubel über General v. Mackensen’s Sieg bei Lodz und Lowicz.
    27. General v. Mackensen erhält den Orden pour le merite.
    1. Dezember Postrat Beermann aus Hannover wird als Oberpostdirektor hierher versetzt.
    7. Kaiser Franz Joseph verleiht General v. Mackensen das Großkreuz des Leopoldordens mit der Kriegsdekoration.
    14. 140 000 Weihnachtspakete gehen von Danzig für die Truppen an die Front ab.
    22. Exzellenz v. Mackensen, Oberbefehlshaber der 9. Armee, wird zum General-Oberst befördert.
    23. Verschärftes Branntweinverbot während der Feiertage.
    24. Minister v. Breitenbach wird von der Technischen Hochschule die Würde eines Doktor-Ingenieurs ehrenhalber verliehen.


    Viele Grüße

    Peter

  17. #17
    Forum-Teilnehmer Avatar von sarpei
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    Standard AW: Danziger Jahreschronik

    ..... und hier das Jahr 1915 .....

    Rückblick auf das Jahr 1915
    ==================
    5. Januar Die städtischen Körperschaften beschließen einstimmig, zu der vom Deutschen Städtetag eingeleiteten „Hindenburg-Spende für das Ostheer“ M 100000 beizusteuern.
    6. Einführung der neugewählten Stadtverordneten Dr. Abraham, Böhnke, Drossel, Hartmann, Leiding, Prof. Schulze, Tiede und Wieler.
    7. Stadtrat Adolph Claaßen begeht das 25jährige Jubiläum als unbesoldeter Stadtrat.
    9. Tod des Stadtverordneten, Bankiers und Konsuls Albert Meyer.
    26. Stadtverordneter Gustav Karow und Kaufmann Albert Neumann werden zu unbesoldeten Stadträten gewählt.
    27. Tod des Stadtverordneten Oberpostsekretärs Stahl.
    27. Generalleutnant Günther von Pannewitz wird zum General der Infanterie und Kommandeur des 17. Armeekorps ernannt.
    11. Februar Veröffentlichung der Bekanntmachung über Verwertung der Küchenabfälle.
    15. Verschärftes Branntweinverbot, das sich auch auf Verabfolgung von Arak, Rum, Grog und auf alle Gastwirtschaften einschl. der Automaten-Restaurants, Weinhandlungen, Hotels und Kolonialwarenhandlungen erstreckt.
    16. Beginn der Verwertung und Sammlung der Küchenabfälle.
    5. März Einführung der Brotkarten.
    7. Tod des Stadtverordneten, Malermeisters Max Reinhold.
    13. Brot und Mehl werden zum ersten Mal auf Brotkarten verabreicht.
    17. Tod des Alterspräsidenten der Stadtverordneten-Versammlung, des Kaufmanns Bernicke.
    24. Die Firma Potrykus & Fuchs stiftet M 100 000 als „Hindenburg-Stiftung“ zur Unterstützung von Kriegern und deren Angehörigen.
    26. Einführung und Vereidigung der unbesoldeten Stadträte Karow und Neumann.
    1. April Das Danziger Infanterie-Regiment Nr. 128 feiert vor dem Feinde im Osten seine 25jährige Zugehörigkeit zum 17. Armeekorps.
    25jähriges Regiments-Jubiläum des vor dem Feinde im Osten stehenden Feldartillerie-Regiments Nr. 36, das seinen Standort in Danzig hat.
    13. Die Stadtverordnetenversammlung erklärt sich unter dem Ausdruck des Dankes bereit zur Annahme der von der Firma Potrykus & Fuchs gemachten „Hindenburg-Stiftung“ in Höhe von M 100 000.
    22. Einführung des städtischen Verkaufs von Schweinefleisch-Konserven in der städt. Markthalle und auf dem Schlacht- und Viehhof.
    2. Mai. Tod des Stadtrats Adolph Classen.
    3. Glockengeläute und allgemeiner Flaggenschmuck der Stadt aus Anlaß des unter Führung des Generalobersten v. Mackensen in Westgalizien erfochtenen großen Sieges.
    5. Geh. Regierungsrat Prof. Dr. Lorenz wird zum Rektor der Technischen Hochschule gewählt.
    9. Erhebung über die Vorräte für Getreide und Mehl.
    11. Die Stadtverordnetenversammlung beschließt die Annahme der von dem im Jahre 1914 verstorbenen Fräulein Henriette Brillowski der Stadt
    überwiesenen Stiftung in Höhe von M 23 000.
    11. Mai Tod des Stadtverordneten und Obermeisters der Fleischerinnung Emil Tiede.
    15. Tod der Oberin des Diakonissenhauses Frieda von Alten.
    15.-17. Ermittlung des Vorrats und Bedarfs an Kartoffeln.
    21. 25jähriges Berufsjubiläum des Stadtrats Toop im Magistratskollegium.
    26. Fest-Tagung zum 25jährigen Bestehen des Vereins „Frauenwohl“.
    5. Juni Generaloberst v. Mackensen übersendet aus der karpathischen Kriegsbeute vier russische Geschütze, von denen zwei am Generalkommando und zwei am Kaiser-Wilhelm-Denkmal zur Aufstellung kommen.
    16. Juni Stadtbauinspektor Tesenfitz, der von 1907 bis 1912 in Danzig Stadtbauinspektor war, stirbt den Heldentod.
    17. Tod des Schlachthofdirektors Heinrich Arens.
    23. Wegen des Krieges fällt das Danziger Johannisfest als Volksfest in Danzig-Langfuhr aus.
    23. Generaloberst von Mackensen wird zum Generalfeldmarschall ernannt.
    25. Stadtrat Gerike legt sein Mandat als Magistratsmitglied nieder.
    27. Tod des Landrats des Kreises Danziger Höhe Venske.
    2. Juli Eisenbahnminister v. Breitenbach trifft in Danzig ein.
    2. Die Firma Loeser & Wolff feiert ihr 50jähriges Bestehen.
    3. Die Abgabe von Petroleum wird bis zum 1. September verboten.
    14. Der Droschkentarif wird erhöht.
    16. Landrat von Unger-Jarotschin wird mit der kommissarischen Verwaltung des Landratsamtes des Kreises Danziger Höhe beauftragt.
    23. Tod des Geh. Regierungsrats Hagen.
    24. Heldentod des Regierungsrats Roth.
    30. Tod des Geh. Sanitätsrats Dr. Freytag.
    31. Bekanntmachung über die Beschlagnahme von Kupfer, Messing, Nickel und Chemikalien.
    1. August Der Jahrestag des Kriegsausbruchs wird durch Feld- und Festgottesdienst begangen. Zum Besten der Kriegshilfe findet ein Opfertag statt. Nagelung einer Kriegssäule in Anwesenheit der Kronprinzessin und der Spitzen der Behörden.
    4. Generalleutnant v. Baerenfels-Warnow scheidet aus seiner Stellung als Kommandant von Danzig und übernimmt die Führung einer mobilen Brigade.
    5. Der Danziger Dominik wird eingeläutet, beschränkt sich diesmal aber auf Verkaufsbuden.
    5. Es wird festgestellt, daß der Opfertag einen Reingewinn von M 100 000 gebracht hat.
    6. Generalmajor v. Pfuel wird zum Kommandanten der Festung Danzig ernannt.
    6. Den Generalfeldmarschällen von Hindenburg und von Mackensen wird das Ehrenbürgerrecht der Stadt Danzig verliehen.
    8. Tod des Kommerzienrats Otto Münsterberg, des langjährigen 1. stellvertretenden Stadtverordnetenvorstehers und Mitgliedes des Abgeordnetenhauses.
    16. Die Veröffentlichung der meteorologischen Depeschen durch die Zeitungen wird eingestellt.
    18. Das Weichselwasser wird als choleraverseucht erklärt.
    21. Großadmiral und Staatssekretär des Reichs-Marine-Amts von Tirpitz weilt zu Besichtigungszwecken in Danzig.
    21. Generalmajor von Pfuel übernimmt die Geschäfte der Kommandantur.
    21. Kommerzienrat Goldfarb-Pr. Stargard stiftet anläßlich der Erstürmung der Festung Kowno für die v. Goßler-Stiftung an der Techn. Hochschule zur Begründung eines Stipendiums für aus dem Felde heimkehrende Studenten den Betrag von M 10 000.
    24. Verfügung der Kommandantur, wonach Kartoffeln, Obst und Gemüse vom 1. September ab nach Gewicht verkauft werden müssen.
    29. Tod des Geh. Regierungsrats und Provinzial-Schulrats a. D. Dr. Kruse.
    1. September Der Neubau des Kaufhauses Nathan Sternfeld wird eröffnet.
    3. Kapitänleutnant v. Mücke von S.M.S. „Emden“ weilt in Danzig.
    4. Ehrendomherr und Pfarrer zu St. Nikolai Spors wird zum residierenden Domherrn an der Kathedralkirche in Pelplin ernannt.
    4. Die Realschule Conradinum in Dzg.-Langfuhr wird zur Oberrealschule erhoben.
    10.Septbr. Plötzlicher Tod des Pfarrers Skorka in Ausübung seines Amtes während einer Begräbnisrede.
    15. Die Stadtverordnetenversammlung bewilligt als Mietsbeihilfen M 300 000 und für die Kriegshilfe einen monatlichen Zuschuß von M 80 000.
    15. Stadtverordneter Bauer wird zum ersten stellvertretenden Stadtverordneten-Vorsteher gewählt.
    23. Die Zeichnungen für die 3. Kriegsanleihe betragen in Danzig zirka 80 Millionen Mark.
    23. Beginn der Ausstellung für Verwundeten- und Krankenfürsorge im Kriege in der neuen Reithalle.
    24. Die Gattin des Generalfeldmarschalls v. Hindenburg weilt einige Tage in Danzig.
    29. Stadtrat Goeritz wird zum Stadtrat in Charlottenburg gewählt.
    29. Stadtverordneter Brunzen wird zum zweiten stellvertretenden Vorsitzenden der Stadtverordnetenversammlung gewählt.
    29. Die Stadtverordnetenversammlung beschließt die Annahme der Schenkungen der Herren Kommerzienräte Goldfarb und Stoddart, Stadtrat A. Neumann und Prof. Pfuhle für das Stadtmuseum.
    3. Oktober Tod des Konsuls Heinrich Brandt, des langjährigen Vorstehers des Pelonker Waisenhauses.
    11. Heldentod des Dr. med. Catoir.
    11. Schluß der Ausstellung für Verwundeten- und Kranken-Fürsorge im Kriege.
    20. Tod des Stadtrats Georg Fischer.
    22. Chefredakteur Dr. Herrmann wird als Nachfolger des verstorbenen Kommerzienrats Münsterberg zum Landtagsabgeordneten für den Wahlkreis Danzig, Stadt und Land gewählt.
    22. Nichtrauchertag in Danzig, der M 6 000 Reinertrag brachte.
    23. Regelung des Milchverkaufs durch Ausgabe von Milchkarten.
    23. Novemb. Die Stadtverordnetenversammlung beschließt auf Antrag des Magistrats die Pachtung des Stadttheaters für die Summe von M 10 000 auf 10 Jahre.
    19. Der Magistrat beantragt die Annahme zweier Grundstücke, die Kommerzienrat Münsterberg der Stadt durch letztwillige Verfügung zuwendet.
    26. Dem Präsidenten der Kgl. Oberzolldirektion, Geh. Oberfinanzrat Schmidt, wird der Charakter als Wirklicher Geh. Oberfinanzrat verliehen.
    4. Dezember Tod des Stadtverordneten Ernst Hoffmann.
    13. Hochschulprofessor Dr. Otto Ruff wird in gleicher Eigenschaft zum 1. April 1916 an die Technische Hochschule in Breslau berufen.
    15. Magistrats-Assessor Dr. Max Hellwig wird zum besoldeten Stadtrat gewählt.
    15. Nach der Magistratsvorlage wird die Erhöhung der Preise für Gas und Elektrizität (25 %) beschlossen.
    29. Landrat von Unger wird in gleicher Amtseigenschaft von Jarotschin nach Danzig zur Verwaltung des Landratsamts des Kreises Danziger Höhe versetzt.


    Viele Grüße

    Peter

  18. #18
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    Standard AW: Danziger Jahreschronik

    Hallo miteinander,

    zum Thema 'Nagelungen' befrage man Wikipedia. Ein Bild des Danziger Kriegskreuzes findet sich unter

    http://www.google.de/imgres?imgurl=h...IVwQgsCh1rMQyD


    Viele Grüße

    Peter

  19. #19
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    Standard AW: Danziger Jahreschronik

    ..... im dritten Kriegsjahr wird schon alles knapper .....

    Rückblick auf das Jahr 1916
    ==================
    4. Januar Bestandsaufnahme der im Stadtkreis befindlichen Vorräte an Kartoffeln.
    10. Höchstpreise für Käse treten in Kraft. Ebenso werden Höchstpreise für Marmeladen festgesetzt.
    11. Die Stadtverordnetenversammlung beschließt die Annahme einer von einem hiesigen Bürger als „Kriegerheim-Stiftung“ gemachten Zuwendung von 20 000 Mk., sowie die Annahme der von Dr. Damme geschenkten beiden Bilder des Danziger Malers Daniel Schulz.
    19. Höchstpreise für Fleischwaren treten in Kraft.
    20. Neue Höchstpreise für Wild treten in Kraft.
    25. Auf Beschluß der Stadtverordnetenversammlung wird den Beamten, Lehrern und städtischen Angestellten eine einmalige Zulage in Höhe des Monatsgehalts gewährt.
    25. Vorratserhebung über Speck, Schinken und Dauerwurst.
    27. Zu Ehren des Geburtstages des Kaisers findet außer den Festgottesdiensten in sämtlichen Kirchen eine vaterländische Feier an der Kriegssäule statt, bei der Oberbürgermeister Scholtz die Festansprache hält.
    4. Februar Gründung der „Lebens- und Futtermittelversorgung Westpreußen G.m.b.H.“.
    5. Festsetzung von Höchstpreisen für Fische (Sprotten und Heringe) sowie für Gemüse.
    19. Tod des Buchdruckereibesitzers und Verlegers der „Danziger Zeitung“ Otto Kafemann.
    22. Neue Höchstpreise für Kartoffeln.
    22. Beschluß der Stadtverordnetenversammlung zur Beschaffung einer weiteren Turbodynamomaschine für das städtische Elektrizitätswerk. Die hierzu erforderlichen Geldmittel in Höhe von 320 000 Mk. sollen durch Anleihe beschafft werden.
    24. Ermittlung der Vorräte an Speisekartoffeln.
    28. Einführung der Butterkarte.
    29. Beschluß der Stadtverordnetenversammlung über Erhöhung der Lustbarkeitssteuer und Erhöhung der Hundesteuer von 24 Mk. auf 36. Mk. für einen, bzw. von 28 Mk. auf 40 Mk. für zwei Hunde.
    Einführung einer Filialgewerbesteuer und eines Ortsstatuts für die Müllabfuhr und die Gebührenordnung.
    7. März Erster städtischer Breitlingsverkauf.
    10. Frauendanktag Sammlung von Geldmitteln mit einem Reinertrag von 32 677,05 Mk.
    14. Beschluß der Anstellung von Rudolf Schaper aus Rostock als Direktor des Stadttheaters.
    28. Eröffnung des Westpr. Provinzial-Landtags.
    4. April Kaufmann Felix von Kolkow wird zum unbesoldeten Stadtrat gewählt.
    1. Mai Erstmaliger Eintritt in die staatlich festgesetzte neue Sommerzeit.
    6.-14. Obst- und Gemüsekost-Ausstellung im „Danziger Hof“.
    8. Mai Erstmalige Butterkarten-Ausgabe.
    11. Gründung des Danziger Speisehallen-Vereins.
    12. Hauptversammlung des Verbandes der Vaterländischen Frauenvereine der „Provinz Westpreußen“.
    17. Beginn des Verkaufs ausländischen Rindfleisches.
    22. Einführung von Butter- und Margarine-Karten.
    23. Ausgabe von Nahrungsmittelheften.
    26. Der hiesigen Säuglingsfürsorge werden von einem unbekannten Spender 10 000 Mark überwiesen.
    29. Beginn des städtischen Nahrungsmittel-Verkaufs.
    29. Ausgabe von Fleischkarten.
    30. Die Stadtverordneten Herzog und Krupka werden zu unbesoldeten Stadträten gewählt.
    4. Juni Bundestag der dem Westpr. Stenographenbunde Stolze-Schrey angeschlossenen Vereine.
    5. Einweihung des Verwaltungsgebäudes der Brandkasse der Provinz Westpreußen.
    9. Eröffnung der 4. Speisehalle auf Langgarten.
    9. Gründung des Wirtschaftsverbandes Danziger Handelsfirmen, G.m.b.H.
    12. Die Fleischkarte tritt in Kraft.
    16. Der stellvertretende Kommandierende General, General der Inf. von Schack tritt von diesem Posten zurück.
    17. Großfeuer auf der Speicherinsel im Kochhaus der Westpreußischen Zuckerraffinerie Otto Wanfried, wobei zirka 1 000 Ztr. Zucker verbrennen.
    18.-20. 9. Deutscher Feinkostkaufleute-Tag.
    21. Der neuernannte stellvertretende Kommandierende General des 17. Armeekorps Generalleutnant Wagner nimmt im „Danziger Hof“ Wohnung.
    25. 15. Verbandstag der Bürgervereine von Danzig und Umgegend.
    30. Stadtverordneter Wieler legt sein Mandat als Stadtverordneter nieder.
    1. Juli Gedenktag des hundertjährigen Bestehens der hiesigen Königl. Regierung.
    4. Einführung der unbesoldeten Stadträte Herzog und Krupka.
    4. Wiederwahl des Stadtschulrates Dr. Damus.
    4. Die Stadtverordnetenversammlung beschließt die Annahme eines Vermächtnisses der verstorbenen Frau Geheimrat Adele Goldschmidt im Betrage von 25 000 Mark.
    15. Dem stellvertretenden Kommandierenden General der Infanterie von Schack wird der Rote Adler-Orden 1. Klasse mit Eichenlaub und dessen Nachfolger, dem jetzigen stellvertretenden Kommandierenden General des 17. Armeekorps, Generalleutnant Wagner, die Schwerter zum Roten Adler-Orden
    2. Klasse mit Eichenlaub und Schwertern verliehen.
    30. Einführung von Reise-Brotkarten.
    30. Opfertag zum Andenken an die Deutsche Mobilmachung.
    31. Einweihung der Christus-Kirche in Danzig-Langfuhr in Gegenwart der Kronprinzessin.
    1. August Die Bekleidungsstelle für Danzig tritt in Tätigkeit
    3. Die Friedensgesellschaft Westpreußen zur Unterstützung Studierender feiert ihr hundertjähriges Bestehen.
    4. Großherzog Friedrich von Baden weilt in Danzig und besichtigt das hier in Garnison liegende Landsturm-Bataillon Mannheim auf dem Troyl.
    9. August Gedenkfeier der beiden Leibhusaren-Regimenter zu Ehren des 175jährigen Bestehens.
    14. Staatssekretär des Reichsmarineamts Admiral von Capelle trifft mit größerem Gefolge zum Besuch unserer Stadt ein.
    28. Die hiesige Königl. Kommandantur erläßt eine Verordnung betreffend Verhaltens der Bevölkerung bei Fliegerangriffen.
    l. September Allgemeine Bestandsaufnahme.
    1. Bestandsaufnahme in den Haushaltungen.
    2. Kaninchen-Ausstellung des Verbandes Westpreußischer Kaninchenzüchter.
    2. Tod des Geh. Kommerzienrats und Ehrenbürger Danzigs Richard Damme.
    8. Eröffnung des städtischen Großmarkts für Gemüse und Obst.
    9. Eröffnung der Deutschen Kriegsausstellung Danzig 1916 in der Reithalle (Gr. Allee).
    14. Kartoffelhöchstpreis wird auf 6 Pfg. pro Pfund herabgesetzt.
    15. Die Kronprinzessin stattet dem Blindenheim in Königstal einen einstündigen Besuch ab.
    18. Erste städtische Gemüseversteigerung.
    21. Eröffnung einer städtischen Speisepilz- und Walderdbeeren-Auskunftsstelle.
    29. Großfeuer auf der Schichau-Werft, Beschädigung des Lloyd-Dampfers „Hindenburg“.
    l. Oktober Opfertag für die Deutsche Flotte.
    7. Einführung der Kundenlisten für Buttereinkauf.
    9. Schluß der Kriegsausstellnng, die einen Überschuß von 15 000 Mark brachte.
    13. Herabsetzung des Brotpreises von 19 auf 17 1/2 Pfennig pro Pfund.
    13.-14. Kriegstagung des Verbandes Westpreußischer Frauenvereine im „Danziger Hof“.
    16. Gründung eines Verbandes des Danziger Einfuhrhandels.
    17. Die Stadtverordnetenversammlung beschließt die Einrichtung einer städtischen Wurstmacherei.
    18. Tod des Provinzinalschulrats u. Geh. Regierungsrats Prof. Dr. Ernst Kahle.
    24. Festsetzung von Höchstpreisen für Hasen.
    26. Einführung von Milchkarten für Kranke auf ärztliches Attest.
    28. Bestandaufnahme der Kartoffelvorräte in den Haushaltungen.
    3l. Stiftung von Sträucher und Bäumen städtischerseits zur Schmückung von Kriegergräbern.
    3. November Feststellung, daß in den Danziger Schulen vom 1. Mai bis 15. September 1/2 Million in Goldgeld gesammelt wurden.
    4. Höchstpreis für Weizengrieß wird auf 56 Pf. pro Kilogramm festgesetzt
    6. Einführung von Zuckerkarten.
    7. Der Speisehallenverein beschließt seine Auflösung.
    7. Die Militärverwaltung überläßt das Gelände des kleinen Exzerzierplatzes an der großen Allee zur landwirtschaftl. Benutzung der Bevölkerung durch den Magistrat.
    7. 50jähriges Bestehen des Vaterländischen Frauenvereins.
    7. Milchkarten werden nur an Kranke auf Grund ärztlichen Attestes verausgabt.
    9. Höchstpreisfestsetzung für Streichhölzer mit 40 Pf. pro Paket.
    10. Stadtrat Hein legt sein Amt nieder.
    14. Höchstpreisfestsetzung für Magerlich (20 Pf. pro Liter.)
    28. Wiederwahl der unbesoldeten Stadträte: Penner, Knochenhauer, Zimmermann, Gronau und Herzog.
    1. Dezember Beginn der Schulspeisungen.
    7. Explosion in der Likörfabrik J. S. Keiler. (Ein Todesopfer)
    9. Eröffnung der städtischen Wurstmacherei.
    15. Höchstpreise für Zwiebeln festgesetzt.
    16. Abermalige Kartoffel-Bestandsaufnahme.
    16. Festsetzung der Höchstpreise für Pferdefleisch.
    16. Erster Aufruf des Generalkommandos zum freiwilligen Eintritt in den Vaterländischen Hilfsdienst.
    17. Kleingeldscheine (Platzanweisungen) der Stadt Danzig gelangen zur Ausgabe.
    21. Die Polizeistunde für Danzig wird allgemein auf 11 Uhr festgesetzt
    21. Festsetzung des Höchstpreises für Butter im Kleinhandel.


    Viele Grüße

    Peter

  20. #20
    Forum-Teilnehmer Avatar von Ulrich 31
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    Standard AW: Danziger Jahreschronik

    Lieber Peter,

    mit dieser lobenswerten Fleißarbeit hast Du Dir schon jetzt einen gedachten Forum-Orden verdient. Ich bin besonders gespannt auf diese Fundergebnisse, wenn Deine Recherchen meine eigene Lebenszeit erreicht haben werden. Ob Du bis dahin Dein großartiges Bemühen durchhältst? Ich würde mich darüber sehr freuen; denn die durch Dich hier geschaffene Fundgrube ist historisch sehr interessant und zudem lehrreich. Sie sollte am Ende Deiner Recherchen zusammengefasst leicht zugänglich sein, um darauf bei Bedarf gezielt zurückgreifen zu können.

    Im Rückblick auf das Jahr 1916 (#19) haben mich u.a. zwei Informationen besonders interessiert: 1) "1. Mai Erstmaliger Eintritt in die staatlich festgesetzte neue Sommerzeit." und 2) "28. [August] Die hiesige Königl. Kommandantur erläßt eine Verordnung betreffend Verhaltens der Bevölkerung bei Fliegerangriffen."

    Diese Links noch ergänzend zur Sommerzeit :
    - Wikipedia-Seite "Sommerzeit" > https://de.wikipedia.org/wiki/Sommerzeit ,
    - Mitteilung Zeitumstellung.de > http://www.zeitumstellung.de/geschic...ommerzeit.html .

    Viele Grüße
    Ulrich

  21. #21
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    Standard AW: Danziger Jahreschronik

    Hallo,

    als ehem. Luftwaffenoffizier hat mich die Nachricht der Fliegerangriffe aufmerken lassen.

    Ist bekannt, ob es sich um vorsorgliche Verordnungen handelte oder gab es im 1. WK tatsächlich Fliegerangriffe auf Danzig?

    Beste Grüße,
    Marcel

  22. #22
    Forum-Teilnehmer Avatar von Ulrich 31
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    Standard AW: Danziger Jahreschronik

    Hallo Marcel,

    nach den u.a. Link-Informationen zum Luftkrieg im Ersten Weltkrieg kann ich mir reale Fliegerangriffe auf Danzig in diesem Zeitraum nicht vorstellen, obwohl der bekannte U-Boot-Bau in Danzig als potentielles Angriffsziel aus der Luft denkbar war. - Gibt es nicht evtl. Archivmaterial bei der Deutschen Luftwaffe, das zu Deiner Frage Näheres sagen kann?

    Hier die mit Google gefundenen Link-Informationen:
    - Ralf Blank, Strategischer Luftkrieg gegen Deutschland 1914-1918 > http://www.erster-weltkrieg.clio-onl...rieg14_181.pdf (siehe dort bes. Seite 8 f./9),
    - "Krieg der Bomber" > http://www.altearmee.de/luftkrieg/ (siehe dort Teil 2 - Zum Ersten Weltkrieg).

    Beste Grüße
    Ulrich

  23. #23
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    Standard AW: Danziger Jahreschronik

    Hallo Ulrich,

    es gibt das Luftwaffenmuseum in Berlin-Gatow - aber inwiefern dort Archivmaterial steht, weiß ich nicht. Es wird vermutlich im Bundesarchiv liegen.

    Beste Grüße,
    Marcel

  24. #24
    Forum-Teilnehmer Avatar von sarpei
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    Standard AW: Danziger Jahreschronik

    Hallo Ulrich, hallo Mitlesende,

    ich plane wirklich alle mir online zur Verfügung stehenden Jahresrückblicke hier zu veröffentlichen. Die Wahl auf reine Textdateien ist bei mir gefallen, weil auf diese Weise die Inhalte über die Suche-Funktion des Forums gefunden werden können. Da ich alle redigierten Scan-Ergebnisse aufbewahrt habe bzw. sie hier im Forum ja per cut-and-paste zur Verfügung stehen, spricht nichts dagegen, daraus e i n Dokument zu machen. Ich könnte mir als Ergebnis ein pdf mit Links und/oder eine DjVu-version vorstellen. Vielleicht lässt sich Rainer ja erweichen, das Ganze dann unter momente-im-werder.net zu hosten ...

    Und ergänzen ließe sich das noch mit dem bereits veröffentlichten 'Jahrhundertrückblick' und dem Inhalt des Büchleins 'Synchronistische Geschichtstafel der Stadt Danzig' von 1804 .....

    Allerdings habe ich keinen Zeitplan für den Redaktionsschluss!


    Viele Grüße

    Peter

  25. #25
    Forum-Teilnehmer Avatar von sarpei
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    Standard AW: Danziger Jahreschronik

    ..... das Jahr 1917 liest sich im Rückblick von 1918 schon nicht mehr so militaristisch .....

    Rückblick auf das Jahr 1917
    ==================

    3. Januar Der Schluß der Postschalter um 7 Uhr abends tritt in Kraft.
    6. Tod des Stadtverordneten, Oberlehrers Prof. Dr. Paul Simson.
    27. Gründung der Paul Simson-Stiftung. Frau Henriette Simson stellt der Stadt 10 000 Mk. zur Verfügung zum Andenken an den überraschend früh dahingeschiedenen Historikers Prof. Dr. Paul Simson. Die Schenkung soll die Bezeichnung „Paul Simson-Stiftung“ erhalten.
    30. Besonders große Breitlingsfänge auf Hela. Es werden täglich bis 1 600 Ztr. gefangen, sodaß die Fischer tägliche Einnahmen bis zu 40 000 Mk. haben.
    1. Februar Gründung und Inbetriebnahme einer neuen Fürsorgestelle für Tuberkulose in Danzig-Langfuhr, Luisenstraße 6.
    18. Außerordentliche Hauptversammlung des Vereins Westpr. Zeitungsverleger.
    Beschlußfassung einer entsprechenden Erhöhung der Bezugs- und Anzeigenpreise.
    19. Auf Beschluß der Stadtverordneten-Versammlung wird das städt. Gut Grebinerwald an den Rentier Viktor Classen-Oliva zum Preise von 380 000 Mk. verkauft.
    1. März 50jähriges Jubiläum des Geheimrats Seering.
    12. Tagung des 42. Westpr. Provinzial-Landtags.
    3. April Dr. Grünspan, Direktor des Statistischen Amts, wird zum besoldeten Stadtrat gewählt.
    9. Tod des Prinzen Friedrich Karl von Preußen, der vor Kriegsbeginn in Langfuhr in Garnison stand, infolge erlittener schweren Verwundung in englischer Gefangenschaft.
    11. Die Stadtverordnetenversammlung beschließt den Erwerb der Danziger Papierfabrik Bölkau zum Zweck der Vergrößerung der städt. Elektrizitätserzeugung. Das Kaufobjekt geht jedoch in den Besitz der Schichau-Werft über.
    15. Die Deutsche Sommerzeit tritt um 2 Uhr nachts in Kraft. Die Uhren werden um 1 Stunde vorgerückt, da die Stunde von 2—3 ausfällt.
    16. Das Ergebnis der 6. Kriegsanleihe für Danzig beträgt ca. 118 Millionen Mark.
    5. Geh. Reg.-Rat Prof. Dr. Schilling wird zum Rektor der Technischen Hochschule für die Amtsperiode vom 1. Juli 1917 bis 30. Juni 1919 gewählt.
    15. Eröffnung des vom Flottenbund Deutscher Frauen eingerichteten Marineheims Pfefferstadt 56.
    30. Schopenhauer-Tagung.
    4. Juni 23. Westpreußischer Städtetag in Danzig.
    23. Dr.-Ing. Rimrott, dem Präsidenten des Eisenbahn-Direktionsbezirks Danzig, wird der Charakter als Wirkl. Geh. Oberbaurat mit dem Range der Räte 1. Klasse verliehen.
    27. Dr. Schwartz, bisher Stadtrat in Stargard in Pom., wird zum besoldeten Stadtrat in Danzig gewählt.
    1. Juli Geh. Reg.-Rat Prof. Dr. Schilling übernimmt als Nachfolger des Geh. Reg-Rats Prof. Dr. Lorenz das Rektorat der Technischen Hochschule.
    8. Tod des Stadtverordneten Bankdirektors Liepmann in einem Feldlazarett.
    15. Der Hoenesche Park in Ohra geht durch letztwillige Verfügung des verstorbenen Fräuleins Emilie Hoene nebst den darauf stehenden Gebäuden und einem Kapital von 30 000 Mk. in den Besitz der Stadt über.
    25. Gewerberat Dr. Kroeker wird nach Bromberg versetzt, als Nachfolger übernimmt Gewerberat Olschewsky aus Cottbus die Leitung der hiesigen Gewerbeinspektion.
    29. Gründungsversammlung des Weichsel-Schiffahrtvereins, zu dessen Vorsitzenden Oberbürgermeister Scholtz gewählt wird.
    2. August Die Stadtverordnetenversammlung beschließt die Einrichtung eines Mietseinigungsamtes, dessen Vorsitzender Stadtrat Dr. Hellwig und dessen Vertreter Rechtsanwalt Koch ist.
    4. Oberbürgermeister Scholtz wird in den beim Ministerium der öffentlichen Arbeiten eingerichteten Beirat für Städtebau und städtisches Wohn- und Siedlungswesen berufen.
    6. Bestätigung der Wiederwahl des Stadtbaurats Fehlhaber auf 12jährige Amtsdauer.
    14. Oberwerftdirektor Vizeadmiral v. Holleben scheidet aus dem Marinedienst, Nachfolger aus der hiesigen Kaiserl. Werft wird Konteradmiral v. Hollweg.
    14.-17. Grundstückserhebung zwecks Vorbereitung einer gewerblichen Betriebszählung.
    1. September Das Mietseinigungsamt der Stadt Danzig nimmt seine Tätigkeit auf.
    5. 25jähriges Dienstjubiläum des Stadtschulrats Dr. Damus.
    15. Stapellauf des großen Kreuzers „Graf Spee“ auf der Schichau-Werft. Prinz Heinrich hält die Taufrede, während die Taufe von der Witwe des gefallenen Admirals, der Gräfin Spee, vollzogen wird.
    29. Tod des Stadtverordneten Glashagen.
    1. Oktober Geh. Oberjustizrat Schwartz, Präsident des Land- und Amtsgerichts, wird zum Oberlandesgerichtspräsident in Frankfurt a. M. ernannt.
    9. Die Stadtverordnetenversammlung bewilligt als Hindenburggabe den Betrag von 20 000 Mk.
    9. Annahme des Vermächtnisses des Buchhändlers Emil Wiebe-Berlin in Höhe von 50 000 Mk. für die Stadt.
    14. Die Kommandantur verfügt, dass die Geschäfte nur von 9 bis 4 Uhr und die Lebensmittelgeschäfte von 8 bis 7 Uhr geöffnet sein dürfen.
    30. Zum Provinzial-Landtag werden wiedergewählt: Oberbürgermeister Scholtz, Stadtrat Gronau, Justizrat Keruth, Kommerzienrat Wieler, Dr. Damme.
    30. Die Büsten der Generalfeldmarschälle v. Hindenburg und v. Mackensen werden von der Stadtverordnetenversammlung als Schenkung des Kommerzienrats Patschke für das Empfangszimmer des Oberbürgermeisters angenommen.
    19. November Hundertjähriges Jubiläum der Danziger Seefahrtschule.
    1. Dezember Landgerichtspräsident Geh. Oberjustizrat Kirchner ans Tilsit übernimmt als Präsident das Landgericht Danzig.
    2. Öffentliche Volksversammlung im Bildungsvereinshaus und Vortrag des Reichstagsabgeordneten Weinhausen.
    15. Tod des Geh. Kommerzienrats Ziese, Besitzer der Danziger Schichau-Werft.
    15.-16. Hundertjährige Gründungsfeier der Danziger Singakademie.


    Viele Grüße

    Peter

  26. #26
    Forum-Teilnehmer Avatar von Felicity
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    Standard AW: Danziger Jahreschronik

    Lieber Peter ! Drucke die Seiten aus und war ganz besonders an 1911 interessiert. Beim 25 jaehrigen Jubileum der Marienschule hat meine Mutti mitgefeiert, da war sie gerade 15 und Tagesschuelerin in der Marienschule. Danke Dir fuer die tolle Arbeit. Liebe Gruesse von der Feli

  27. #27
    Forum-Teilnehmer Avatar von sarpei
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    Standard AW: Danziger Jahreschronik

    ..... das letzte Kriegsjahr und die Wirren nach dem Friedensschluss .....

    Rückblick auf das Jahr 1918
    ==================
    2. Januar 175jähriges Bestehen der Naturforschenden Gesellschaft - Großer Schneesturm. Verkehrsstörungen.
    1.-5. Fleischlose Woche durch Nichteintreffen von Viehsendungen
    8. Stadtverordnetenversammlung beschließt Gewährung von 50 000 Mk, für Kleinwohnungseinrichtungen für junge Krieger-Ehepaare.
    9. Begründung einer Westpr. Kartoffel-Großhandelsgesellschaft.
    11. Dreimonatige Hundesperre verhängt.
    13./14. Große Kälte. Die Bucht größtenteils zugefroren.
    17. 50jähr. Bestehen des Danziger Armen-Unterstützungsvereins.
    17. Sanitäts-Rat Dr. Althaus, Senior der Danziger Ärzte verstorben.
    27. Kaisersgeburtstag. Gemeinsamer Kirchgang der beiden städtischen Körperschaften.
    28. Öffentlicher Anschlag des Wortlauts der Rede des Staatssekretärs Wallraf gegen Verhetzung der Arbeiterschaft.
    5. Februar Stadtschulrat Dr. Damus zum 1.4.1918 mit vollem Gehalt in den Ruhestand versetzt.
    5. Stadtbaurat Stobbe auf 12 Jahre wiedergewählt.
    5. Stadtverordnetenversammlung beschließt an städtische Beamte einmalige Kriegsteuerungszulagen gemäß Ministerialerlaß vom 17.12.1917.
    7. Große Heringsfänge vor Hela.
    11. Errichtung einer städt Berufsberatungsstelle.
    14. Aufstellung der völlig benagelten Kriegssäule in der Marienkirche. Sie stand bis dahin vor der Ruine am Generalkommando.
    20. Erhöhung des Brotpreises von 40 auf 42 Pfg. für 1 000 Gramm.
    22. Bankdirektor a. D. Gustav Thomas verstorben.
    26. Stadtverordnetenversammlung beschließt, Elektrizitätspreiszuschlag von 40 auf 60 % vom 1.4.1918 zu erhöhen.
    26. Einspruch der Stadt Danzig gegen Erbauung der Starkstromleitung über städtisches Gelände vom Kraftwerk Bölkau durch die Firma Schichau.
    3. März Friedensschluß mit Russland. 5. März schulfreier Tag.
    4. Beginn der Werbung für die 8. Kriegsanleihe.
    5. Zusammentritt des 43. Provinzial-Landtags.
    9. Prinz Sigismund von Preußen und Gemahlin in Danzig.
    12. Pastor em. Oskar Auernhammer verstorben.
    13. Landfrauentag im Landeshause.
    15. Bundesratsverordnung gegen gewerbsmäßigen Schleichhandel tritt in Kraft.
    15. Vollversammlung der Westpr. Landwirtschaftskammer.
    20. Freigabe der verlängerten Geschäftszeit von 8 Uhr vorm. bis 6 Uhr abends.
    25.-26. Prinz Adalbert in Danzig.
    25. Feierliche Außerdienststellung des kleinen Kreuzers „Danzig“. Übergabe der Kriegsflagge an Oberbürgermeister Scholtz.
    25. Viktoriaschießen und schulfreier Tag aus Anlaß der siegreichen Offensive im Westen.
    25. März Stadtschulrat Dr. Damus verstorben.
    26. Stadtverordneten beschließen Besoldungsänderung der Magistratsmitglieder.
    26. Stadtbauinspektor Dähne als Stadtbaurat nach Posen berufen.
    28. Tötlicher Absturz zweier Militärflieger bei Langfuhr.
    5. April Städt. Jugendamt, erste Sitzung des Hauptausschusses (Leiter Rektor Dumkow).
    8. Justizrat Rechtsanwalt Paul Casper verstorben.
    8. Konsistorialrat a. D. Oberkonsistorialrat D. Meyer, amtierte von 1892—1912 in Danzig, in Berlin verstorben.
    13. Größere Lachsfänge in der Danziger Bucht.
    22. Die Linden der Großen Allee bereits im Blütenschmuck.
    24. Tagung des Westpr. Provinzial-Gastwirtetags im Danziger Hof.
    30. Brauerei Rodenacker durch Brauerei „Englisch Brunnen“ gekauft und stillgelegt.
    3. Mai. Einsturz des Giebels des Ankerschmiedeturmes.
    7. Kaufmann Paul Krautwurst zum unbesoldeten Stadtrat gewählt.
    12. Sportflugfest der Kampffliegerschule Langfuhr.
    19.5.-2.6. Wanderausstellung für Säuglingsfürsorge in der Sportballe.
    7. Polizeipräsident Wessel 75. Geburtstag.
    28. Ein Zeichen der Zeit: 18 Ehescheidungsklagen stehen an einem Tage zur Verhandlung.
    31. Zweigniederlassung der polnischen Bank Zwiazku Społek Zarobkowych im Hause Holzmarkt 18 eröffnet.
    1. Juni 60jähriges Bestehen der „Danziger Zeitung“ .
    2.-8. Opferwoche der Ludendorff-Spende für Kriegsbeschädigten-Fürsorge.
    10. Die städtische Torfgewinnung im Brückschen Bruch bei Rheda nimmt erfreulichen Aufschwung.
    15. Herabsetzung der Kartoffelmenge von 7 auf 5 Pfund wöchentlich.
    15. Vaterland Gedenkfeier aus Anlaß des 30jähr. Regierungsjubiläums des Kaisers.
    21. Ober-Reg.-R. Dr. Franz Behrend, Direktor des Oberversicherungsamtes, verstorben.
    23. Oberrabbiner Dr. Werner, von 1878/95 in Danzig als Rabbiner tätig, in München verstorben.
    25. Magistrat gibt städtischen Torf markenfrei an Bevölkerung ab.
    l. Juli Die Grippe (spanische Krankheit) tritt auch in Danzig auf.
    2. Stadtverordneten-Versammlung beschließt Annahme des Vermächtnisses des am 21.2.1918 in Berlin verstorbenen Dr. Goldschmidt durch die Stadtgemeinde als Nacherbin im Werte von 160-170 000 Mk. zu gemeinnützigen Zwecken.
    2. Stadtverordneten-Versammlung genehmigt Nottarif der Straßenbahn.
    2. Stadtverordneten-Versammlung beschließt in geheimer Sitzung Ankauf wertvollen Geländes vor dem Olivaer Tore.
    4. Beginn des Laubheusammelns durch Schüler. f
    4. Um 50 v.H. erhöhte Lustbarkeitssteuer tritt in Kraft.
    4. Teilweise erhöhte Hundesteuer (Ziehhunde jährlich 12 Mk., Hunde über 50 cm Schulterhöhe Zuschlag von 50 v.H. zur Steuer von 36 Mk.) tritt in Kraft.
    9. Lloyddampfer „Columbus“, vor 4 Jahren auf der Schichauwerft erbaut, verlässt seinen Liegeplatz, wird in den Kaiserhafen geschleppt.
    12. Festsetzung der fleischlosen Wochen 19.-25. Aug. 9.-15. Sept., 29. Sept.-6. Okt., 20.-27. Okt. und Kürzung der Fleischmenge von 250 auf 200 gr.
    22. Tagung des Sattlerinnungsverbandes der Provinz Westpreußen im Rathause.
    23. Ukrainische Deputation in Danzig. Verhandlungen über Ausbau der Schiffahrtsstraße von der Ostsee zum Schwarzen Meer.
    24. Oberwerft-Direktor Konteradmiral Hollweg ins Reichsmarineamt berufen.
    24. Juli Eröffnung regelmäßiger Dampferverbindung Stettin—Danzig—Memel-—Riga—Reval durch Dampfer „Torfreij“ ab Stettin.
    25. Verkürzung der Brotmenge von 1 900 auf 1 700 gr. in der Woche (ab 5. August).
    3. August Generalversammlung des Zweigvereins Ostdeutscher Holzhändler u. Holzindustrieller.
    15. Völliges Kuchenbackverbot für Bäcker.
    17. Errichtung einer neuen städtischen Fürsorgevermittlungsstelle des Kriegsamts.
    17. Erhöhung des Brotpreises von 45 auf 50 Pfg. für 1 000 Gramm.
    18. Vaterländisches Volksfest zu Kriegswohlfahrtszwecken von der Kommandantur.
    23. 24° R [= 30° C] im Schatten, heißester Tag.
    25. Uraufführung des Danziger Riesenfilms „Totenkopfreiter“ in der Sporthalle.
    26. Weichselhochwasser erreicht Danzig.
    26. Landgerichtspräsident a. D. Schroetter verstorben.
    30. Die 100. Brotkarte gelangt zur Ausgabe.
    31. Der verstärkte Haushaltsausschuß des Reichstages kommt als Abschluß seiner Ostpreußenfahrt nach Danzig. Besichtigungen und Vorträge.
    1. Septbr. Nottarif der Straßenbahn (10-Pfg.-Strecke auf 15 Pfg. und Einführung der 1 Mk. Fahrscheinhefte) tritt in Kraft.
    2. Geh. San.-Rat Dr. Farne verstorben.
    2. Höchstpreise für Frühkartoffeln von 12 auf 10 Pfg. herabgesetzt.
    3. Kapitän z. S. Rösing zum Oberwerftdirektor ernannt.
    8. Archidiakonus Brausewetter 25jähr. Tätigkeit als Seelsorger an St. Marien.
    9. Höchstpreise für Frühkartoffeln von 10 auf 9 1/2 Pfg. herabgesetzt.
    9. Dreimonatige Hundesperre verfügt.
    12. Verordnung der Kommandantur, daß Mietssteigerungen der vorherigen Genehmigung des Einigungsamts bedürfen.
    16.-22. Weichselbereisung des Weichsel-Schiffahrts-Vereins.
    20. Höchstpreise für Kartoffeln von 9 1/2 auf 8 Pfg. herabgesetzt.
    21. Beginn der Werbung für die 9. Kriegsanleihe.
    22. Bezirkspressekonferenz der östlichen Armeekorps im Danziger Hof.
    30. Herabsetzung des Kartoffelpreises von 8 auf 7 1/2 Pfg.
    1. Oktbr. Schwerer Nordweststurm. Kein Verkehr mit Hela.
    8. Oberbürgermeister Scholtz verstorben.
    11. Trauerfeier für Oberbürgermeister Scholtz im Rathaus und Marienkirche.
    12. Hundertjähriges Garnison-Jubiläum des Grenadier-Regts. König Friedrich I. (4. Ostpr.) Nr. 5.
    15. Kundgebung des Magistrats an Reichskanzler, daß Danzig nimmermehr Polen angehören darf.
    20. Protestversammlung in der Sporthalle gegen Abtretung westpreußischer Landesteile an Polen.
    22. Prof. Dr. Carl Fuchs begeht seinen 80. Geburtstag.
    22. Beschluß erneuter Ausgabe städtischen Notgeldes: 20-Mk.-Scheine bis zu 5 Millionen Mark, 5-Mk.-Scheine bis zu 1 Million Mk.
    29. Ansturm auf Banken und Sparkassen infolge militärischer Misserfolge.
    1. Novbr. Kleingeldmangel infolge sinnloser Banknotenhamsterei.
    2. Kriegswirtschaftslehrgang, veranstaltet vom Generalkommando.
    2. Schulen bleiben wegen Grippeerkrankungen bis 11. November geschlossen.
    9. Für Oberbürgermeisterposten früherer Staatsminister Dr. Lentze in Aussicht genommen.
    10. Novbr. Revolutionssonntag in Danzig. Massenversammlung auf dem Heumarkt. Käte Leu und Parteisekretär Gehl halten Ansprachen. Ausrufung der Republik. Bildung von Arbeiter- u. Soldaten-Räten. Öffnung der Gefängnisse.
    11. Generalstreik. Der Tag verläuft in Ruhe und Ordnung.
    19. Nach erregten Tagen zwei sozialdemokratische Versammlungen. Die Unabhängigen in der Ostbahn, die Mehrheitssozialisten in der Sporthalle.
    19. Politischer Volksrat von 24 Mitglieder ins Leben gerufen.
    22. Bildung eines Beamtenrats.
    23. Plünderungen im Korpsbekleidungsamt
    24. Erste Tagung der A.- u. S.-Räte Westpreußens im Schwurgerichtssaal.
    25. Die angesagte Einquartierung in den Bürgerhäusern aufgehoben.
    26. Kommunale Ergänzungswahlen dürfen nach Regierungserlaß in Westpreußen nicht stattfinden. Schon erfolgte Stadtverordnetenwahlen ungültig.
    29. Max Schahnasjan verstorben, 1895—1907 Landtagsabgeordneter für Danzig.
    1. Dezember und nächste Tage: Aufmarsch der Parteien in großen Versammlungen für die Wahlen zur Nationalversammlung.
    8. Die englischen Kreuzer Coventry und Centaur im Hafen von Neufahrwasser zur Überwachung des Abtransportes der Kriegsgefangenen.
    10. Dr.-Ing. Friedrich Fischer als Nachfolger Dähnes zum Stadtbauinspektor angestellt.
    13. Feierlicher Einzug der Danziger Grenadiere. Ansprachen am Rathaus. Lebensgefährlicher Andrang in der Langgasse.
    14. Einzug des 36. Feldartillerie-Regiments.
    17. Wegen der Entfernung der roten Fahnen am Bahnhof veröffentlicht der Vollzugsausschuß des A.- und S.-Rats eine drohende Kundgebung
    17. Anläßlich der Anwesenheit des Ministers des Innern Hirsch Kundgebung auf dem Heumarkt und vor dem Oberpräsidium für das Deutschtum Danzigs. Plünderung polnischer Geschäfte. Als Anstifter werden bei späterer Schwurgerichtsverhandlung zwei Polen verurteilt.
    18. 10 Uhr abends Polizeistunde zum Zwecke von Licht- und Kohlenersparnis.
    19. Auflösung des Stellvertretenden Generalkommandos. An Stelle von General der Infanterie Wagner tritt Generalleutnant von Petersdorff.
    19. Auf Anfrage des Magistrats antwortet die Reichsregierung, sie halte es für ihre Pflicht, die deutsche Stadt Danzig zu schützen. Staatssekretär Erzberger sagt nachdrücklichen Protest bei Waffenstillstandskommission im Sinne der Danziger Kundgebung zu.
    19. Falsches Gerücht über die Landung polnischer Truppen in Danzig.
    21. Einschränkung des Personenverkehrs der Eisenbahnen. Reiseerlaubnisscheine.
    23. Staatssekretär Erzberger antwortet auf telegraphische Anfrage des Magistrats, Polen dürften in Danzig nicht landen, nur alliierte Truppen hätten Durchzugsrecht nach Kongresspolen.
    24. Der Klaviervirtuose Paderewski, bekannter Polenführer, landet auf englischem Kreuzer in Danzig. Begrüßungsempfang durch Polen im Danziger Hof. Übertriebene Gerüchte über dortige Vorgänge. Große Erregung.


    Viele Grüße

    Peter

  28. #28
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    Standard AW: Danziger Jahreschronik

    Zum Rückblick auf das Jahr 1918 (#27):

    - Im Januar und im September wird jeweils eine dreimonatige Hundesperre verhängt/verfügt. - Was bedeutet das?
    - 13. April: Größere Lachsfänge in der Danziger Bucht. - Für mich neu.
    - 4. Juli: Um 50 v.H. erhöhte Lustbarkeitssteuer tritt in Kraft. - Was wurde unter "Lustbarkeit" verstanden?
    - Der Waffenstillstand am 11. November wird nicht erwähnt.
    - 17. Dezember: Plünderung polnischer Geschäfte. Von Polen?

  29. #29
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    Standard AW: Danziger Jahreschronik

    Ergänzung zu #28:

    Zum Lachsfang in der Danziger Bucht habe ich mich per Google hier schlau gemacht:
    > http://home.arcor.de/fritigern/ostpr...ehrung1907.htm ,
    > https://books.google.de/books?id=0Rj...0bucht&f=false .

    Ist doch schön, was man so alles durch Peters Fleißarbeit noch lernt.

  30. #30
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    Standard AW: Danziger Jahreschronik

    ..... das Streikjahr 1919 .....

    Rückblick auf das Jahr 1919
    ==================
    4.-5. Januar Streik Eisenbahnhauptwerkstätte. Zeitweilige Lahmlegung des Eisenbahnverkehrs.
    8. Großfeuer in Mühle Speiser & Co.
    9. Erhöhung der Gas- und Strompreise.
    12. Reichsverwertungsamt tritt in Tätigkeit.
    14. Einschränkungen des Straßenbahnverkehrs.
    14. Explosion eines Munitionsschuppens vor dem Werdertor.
    14. Für Eisenbahnfahrten ist fortan ein Nachweis der Notwendigkeit erforderlich.
    19. Wahlen zur Nationalversammlung.
    22. Dr. Strunck-Pr. Stargard zum Stadtschulrat gewählt.
    24. Dritte Ausgabe städtischer Kriegsgeldscheine à 20 Mark.
    26. Wahlen zur Preußischen Landesversammlung.
    28. Im Artushof Protestkundgebung der Kaufmannschaft gegen französische Preßäußerungen, daß Danziger Kaufleute die Einverleibung Danzigs zu Polen anstreben.
    30. Die preußischen Minister Hirsch und Ernst in Danzig.
    31. Amerikanischer Lebensmittelkommissar Oberst William Grove in Danzig wegen Lebensmitteltransporte nach Polen.
    1. Februar Kundgebung der Arbeitslosen vor dem Rathause.
    1. Brotpreis auf 54 Pf. erhöht.
    4. Sahm, bisher Geschäftsführer des Deutschen Städtetages, zum Oberbürgermeister von Danzig gewählt, am 25. Februar eingeführt.
    8. Die ersten Transportschiffe mit Lebensmitteln für Polen in Neufahrwasser eingetroffen.
    10. Infolge Eisenbahnerstreik in Marienburg Strecke Dirschau-Königsberg zeitweise stillgelegt.
    18. Landeshauptmann Senfft von Pilsach verstorben.
    22. Zwei englische Kreuzer und eine französische Jacht im Danziger Hafen.
    4.-7. März Streik der Versicherungsangestellten.
    7. Stadtrat Penner erhält den Titel Stadtältester.
    9. Polizeipräsident Wessel tritt in Ruhestand.
    11. Amerikanisches Schmalz als (zu bezahlende) Liebesgabe für Danzig an die Stadt überwiesen. Von den in Aussicht gestellten 5 Pfd. für den Kopf kamen jedoch in 2 Hälften nur etwa 1 3/4 Pfund zur Verteilung.
    13. Französisch-polnische Kommission in Danzig.
    23. März Protestkundgebung auf dem Heumarkt von etwa 7 000 Deutsche gegen Abtrennung Danzigs und Westpreußens vom Reich.
    28. Fahrpreiserhöhungen bei der Straßenbahn.
    9. April Streik in der Eisenbahnhauptwerkstätte. Stillegung des Personen- und Güterverkehrs. Spartakistische Umtriebe.
    10. Sympathiestreik in den Staatsbetrieben.
    11. Streik verschärft sich. 2 Tote. Belagerungszustand erklärt.
    12. Mehrere Personen am Bahnhof getötet und verletzt.
    16.-25. Streik der Kellner (über Ostern). Lokalinhaber schließen ihre Lokale.
    18. Dampferlinie Danzig-Königsberg (über Haff) von Königsberger Firma Wischke & Reimer zur Entlastung des Eisenbahnverkehrs eröffnet.
    23. Reichswehrminister Noske und Minister des Innern Heine in Danzig.
    25. Zweite Kundgebung für Danzigs Deutschtum auf dem Heumarkt. 80 bis 100 000 Teilnehmer.
    25. Neue Erhöhung der Gas- und Strompreise.
    28. Demonstration der Kriegsbeschädigten.
    30. Feuer in den Rüttgerswerken.
    1 Mai Maifeier. Öffentlicher Feiertag.
    4. Opfertag für Kriegs- und Zivilgefangene. Erlös 8 752 Mk.
    6. Erweiterung des Eisenbahnverkehrs durch Fern- und Vorortzüge.
    7. Die Friedensbedingungen und damit Danzigs Schicksal, werden in Danzig bekannt.
    9. Oberpräsident v. Jagow gehst in Urlaub, um am 15. Mai in Ruhestand zu treten.
    12. Danziger Abordnung mit Oberbürgermeister Sahm beim Reichspräsidenten Ebert.
    14. Frhr. v. d. Goltz, Konsistorialpräsident.
    15.-18. Textilmesse des Einkaufsverbandes Osten im Hause Langenmarkt 20.
    15. Altonaer Oberbürgermeister Schnackenburg zum Oberpräsidenten von Westpreußen ernannt.
    15. Oberpräsidialrat v. Lieberman tritt in den Ruhestand.
    21. Parteisekretär Gehl zum Reichskommissar von Westpreußen ernannt.
    23. Errichtung einer Dampferlinie Gotenburg-Malmö-Danzig.
    24. Landrat Brandt tritt in den Ruhestand.
    27.—29. Streik der organisierten Damenschneiderinnen.
    30. Mai-3. Juni (über Pfingsten) Streik bei der Weichsel A.-G. Neuer Lohntarif.
    30. Streik der Feuerwehrleute. Mit Enthebung des Branddirektors Elsner beigelegt.
    1. Juni Reiseerlaubnisscheine der Eisenbahn aufgehoben.
    3. Landesrat Kruse als Landeshauptmann bestätigt, am 6. Juni eingeführt.
    5. Der Stadt Danzig Genehmigung für eine Anleihe von 71 Millionen erteilt.
    8. Reg.-Rat Dr. Dolle zum Polizeipräsidenten von Danzig ernannt, am 10. Juni bestätigt.
    12. Lohntarif des Magistrats mit städtischen Arbeitern.
    13. Westpreußische Fischhandelsgesellschaft mit 1. Juli aufgelöst.
    15. Ein Kahn mit 150 Tonnen Öl und Benzol in Neufahrwasser ausgebrannt.
    21. Weitere 5 000 000 Mk. für Notstandsarbeiten bewilligt.
    24. Oberpräsident Schnackenburg tritt zurück.
    27. Generalleutnant v. Malachowski zum komm. General des XVII. Armeekorps ernannt.
    2. Juli Geh. Reg-Rat Prof. F. W. Otto Schulze, Rektor der Techn. Hochschule.
    3. Eisenbahndirektionspräsident Dr. Rimrott gedenkt zum 1. Oktober zurückzutreten.
    5. Ein Verfassungsausschuß von 48 Mitgliedern.
    5. Polizeipräsident Dr. Dolle kündigt Rücktritt zum 1. Oktober an.
    8. Streit der Stadt Danzig gegen Schichau vom Bezirksausschuß zu Gunsten der Stadt Danzig entschieden.
    8. Englische Militärkommission unter Oberst Periwell in Danzig.
    15. Gelände am Olivaer Tor wird eingeebnet.
    15. Heftige Regengüsse überschwemmen Neugarten.
    21. Kreuzer „Graf Spee“ nach Kiel überführt.
    23. Kreuzer „Danzig“ und „Stettin“ nach Pillau überführt.
    29. Die Sporthalle an Kaufmann Sternfeld verkauft.
    1. August Linienschiff „Zähringen“ nach Kiel überführt.
    4. Zwangsbewirtschaftung inländischer Fische aufgehoben.
    10. Gewerkschaftssekretär Früngel zum Polizeipräsidenten (bis 1. Oktober kommissarisch, dann endgültig) ernannt.
    10. Oberpräsident Schnackenburg kehrt auf seinen Altonaer Oberbürgermeisterposten zurück.
    13. Massendemonstration der Arbeitslosen vor dem Rathause.
    15. Die amerikanische Lebensmittelkommission für Polen in Danzig aufgelöst.
    20. Die Danziger Produktenbörse wird wieder eröffnet. Preisnotierungen finden nicht statt.
    20. Auf der Reichswerft werden 2 000 Arbeiter und 400 Angestellte gekündigt. Damit hat der Betrieb die alte Friedensstärke.
    25.-29. Textilmesse in der Sporthalle.
    1. September Bezugsscheinpflicht für Web-, Wirk- und Strickwaren aufgehoben.
    5. Großfeuer in Emaus. Ein 80jähriger Mann verbrannt.
    5. Generalstreik der Danziger Versicherungsangestellten.
    5. Sicherheitspolizeitruppe für Danzig von 320 Mann angeordnet.
    11.-12. Streik der Bäckergesellen.
    15. Die ersten Gefangenen aus England eingetroffen.
    15. Dr. Herrmann legt nach 36jähriger Tätigkeit sein Amt als Hauptschriftleiter der „Danziger Zeitung“ nieder.
    15. Geh. Prov.-Schulrat Dr. Suhr auf der Kleinbahn bei Einlage tödlich verunglückt.
    15. Beschluß einer offiziellen Frühjahrsmesse 1920.
    20. Veröffentlichung eines Verfassungsentwurfs der Freien und Handelsstadt Danzig.
    22. Mit Dampfer „St. Thomas“ kommen 244 deutsche Kriegsgefangene aus England heim.
    29. Die Kommandantur aufgelöst.
    1. Oktober Erhöhte Postgebühren und erhöhte Fahrpreise der Eisenbahn.
    2. Großer Zuckermangel, da Schiff aus Stettin wegen Blockade nicht eingetroffen.
    6. Neue städtische Notgeldscheine für 50 Pfg.
    6. Reichsregierung einverstanden, daß bisherige Staatsbetriebe in Danzig nach privatwirtschaftlichen Grundsätzen fortgeführt werden.
    6. Sozialdem. Gegenentwurf einer Verfassung.
    7. Streik bei der A.-G. Weichsel.
    8. Stadtverordnetenversammlung bewilligt 4 Millionen für Notstandsarbeiten (Straßenführung über Zigankenberg usw.) und 1 Million für Wohnungsbauten auf Stolzenberg.
    8. Oktober Bekanntmachung, daß vom 12. Oktober bis 2. November keine Nachtschnellzüge nach Berlin verkehren.
    9. Demonstration der Unabhängigen vor dem Rathause, verlangen Bereitstellung der 13 Kriegsschiffe zum Abwracken.
    13. Teilweise Sperre im Frachtverkehr.
    20. Spartakus-Kundgebung auf dem Heumarkt. Arbeitslose dringen in das Rathaus.
    22. Herabsetzung des Gasdrucks in gewissen Tagesstunden.
    23. Hauptagentur der Deutschen Seewarte nach Königsberg verlegt.
    24. Im Gastwirtsgewerbe Trinkgeld ab 1. November abgelöst.
    27. Übernahme der Reichsbetriebe durch die Stadt zu treuen Händen. Als Leiter Hochschulprofessor Noé bestellt.
    28. Das Stadttheater wird von der Stadt für 20 000 Mk. übernommen.
    28. Nahrungsmitteluntersuchungsamt der Landwirtschaftskammer von der Stadt übernommen.
    30. Städtische Behörden, insbesondere Rathaus unter militärischen Schutz gestellt.
    1. November Danziger Schlacht- und Viehhof hat 25jährige Tätigkeit hinter sich.
    3.—10. Streik bei der Westpr. Kleinbahn. Zeitweilige Stillegung des Betriebes.
    4. Stadtverordneter Felix Kawalki verstorben.
    11. Neuregelung der Beamtengehälter von der Stadtverordnetenversammlung genehmigt.
    16. Kundgebung für Herausgabe der deutschen Kriegsgefangenen.
    18. Übergabe des Schlosses mit Pakt in Oliva an die Gemeinde Oliva.
    18. Erhöhung der Gas- und Strompreise.
    21. Sir Reginald Tower, der künftige Oberkommissar, besuchsweise in Danzig.
    22. Die beiden sozialistischen Parteien einigen sich zu einer Partei.
    22.-26. Oberbürgermeister Sahm zu Besprechungen in Paris.
    27. Großfeuer in der Danziger Zündwarenfabrik.
    3. Dezember Die 300 000 Mk.-Prämie der preußischen Klassenlotterie nach Danzig gefallen.
    14. Stadtverordnetenwahlen. Deutsch-nationale Volkspartei erringt 14, die Polen 5, die vereinigten Sozialisten 20, das Zentrum 8, die Deutsch-Demokraten 9, die Wirtschaftliche Vereinigung 10 Sitze.
    21.-29. (über Weihnachten) Streik der Konditorgehilfen.
    22. Regierungspräsident Foerster zum Reichs- und Staatskommissar für das abzutretende Gebiet der Freien Stadt Danzig, sowie das an Polen abzutretende Gebiet des Regierungsbezirks Danzig ernannt.
    25. Eröffnung der Funkstation der „Danziger Zeitung“.
    25. Nach 11monatiger Unterbrechung nimmt die Straßenbahn den Verkehr aus der Stadtlinie Weidengasse—Bahnhof wieder auf.


    Viele Grüße

    Peter

  31. #31
    Forum-Teilnehmer Avatar von sarpei
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    Standard AW: Danziger Jahreschronik

    ..... Geburtswehen .....

    Der Rückblick heißt jetzt Chronik und ist zweispaltig gedruckt, das Papier ist miserabel, der Fraktur-Font ist von einem OCR-freundlicheren Font ersetzt worden .....

    Chronik 1920
    =========
    2. Januar Regierungsrat Prochnow starb infolge eines Autounfalles bei Graudenz.
    3. 8 260 Arbeitslose, 6 817 männlich, 1 443 weiblich.
    6.-17. Stillegung der Kleinbahn wegen Kohlenmangels.
    7.-10. Streik der Angestellten auf der Staatswerft.
    10. Erste Sitzung des neugebildeten Stadtverordnetenkollegiums.
    12. Das Generalkommando nach Köslin verlegt.
    17. Jan-7. Febr. Die deutschen Truppen räumen Westpreußen.
    24. Jan. Abschiedsfeier der Danziger Regimenter.
    26. Jan. Ausmarsch der 128er.
    2. Febr. Ausmarsch der Garnison.
    6. Febr. Kommandantur aufgelöst.
    7. Fehr. Ausmarsch der 2. Leibhusaren.
    17. Gründung des Wirtschaftsamtes für den Danziger Freistaat.
    20. Danziger D-Zug stieß auf einen Güterzug, der durch ein Verbrechen zum Entgleisen gebracht war. 17 Tote, 14 Verletzte.
    28. Die Stadtverordneten Fuchs, Ernst, Nagrotzki‚ Wölk, Plettner, Raube zu Stadträten gewählt.
    28. Lohnbewegung auf der Schichauwerft.
    30. Ausschreitungen auf der Staatswerft gegen dessen Leiter, Prof. Noé. Der Magistrat droht mit Schließung der Werft.
    31. Der Vollzugsausschuß der Arbeiterräte löst sich auf.
    31. Der Preis für Roggenbrot auf 1 Mark pro Kilo, für Weizenbrot auf 1,30 Mark pro Kilo erhöht.
    2. Februar Übergabe der Strecke Dirschau—Konitz an Polen. Umleitung der Tages—D-Züge Berlin—Königsberg über Stettin-Danzig.
    3. Durch mangelnde Kohlenzufuhr durch Polen die Elektrizitätsversorgung in Danzig bedroht.
    3. Lohnbewegung in den städtischen Betrieben.
    5. Polen verhängt den Paßzwang.
    6. Herabsetzung der Brotration auf 350 Gramm.
    11. Sir Reginald Tower kommt als Oberkommissar des Völkerbundes nach Danzig.
    15.-20. Das Stadttheater wegen Streik der Angestellten geschlossen.
    18.—25. Danziger Messe auf dem Gelände des Korpsbekleidungsamtes.
    21.—26. Streik der städtischen Betriebsarbeiter. Die Technische Nothilfe hält die Betriebe aufrecht.
    25. Streikverbot des Oberkommissars für lebenswichtige Betriebe.
    29. Stadtältester Dr. Dassel verstorben.
    1. März Protest der Gewerkschaften gegen das Streikverbot.
    4. Massenversammlung in der Sporthalle gegen die Ernährungsnot.
    5. Towers Verordnung über Berufung eines Staatsrates. Dessen erste Sitzung 10. März. Oberbürgermeister Sahm Vorsitzender.
    12. Wirtschaftsabkommen zwischen Danzig und Deutschland vom Oberkommissar genehmigt.
    13. Der Staatsrat beschließt die Einrichtung eines Obergerichts für den Freistaat.
    22. Dr. Wagner von den Polen in Lusin verhaftet.
    24. Einrichtung des städtischen Siedlungsamtes.
    13. April Ernährungsabkommen zwischen Danzig und Polen abgeschlossen.
    13. April Die Stadtverordneten-Versammlung bewilligt 2 Millionen Mark zur Beschäftigung Arbeitsloser bei Umwandlung des Bischofsberges zu Grünanlagen.
    16. Gründung des Danzig-polnischen Wirtschaftsverbandes.
    17.—24. Polnische Verkehrssperre wegen Abstempelung der polnischen Kronennoten.
    18. Eröffnung einer Flugpostverbindung Danzig-Stolp.
    20. Verdoppelung der Straßenbahnfahrpreise.
    22. Vorläufiges Abkommen zwischen Danzig und Polen betr. Eisenbahn, Post- und Passwesen unterzeichnet.
    22. Danziger Luftreederei eröffnet den Verkehr Danzig-Königsberg.
    28. Grenzfestsetzungskommission beginnt ihre Arbeiten in Hohenstein.
    10. Mai Brotpreis auf 1,40 Mark pro Kilo erhöht.
    16. Wahlen zur Verfassunggebenden Versammlung.
    21. Stadtverordneten—Versammlung beschließt Erhöhnug der Gemeindeeinkommensteuer auf 550 Prozent.
    Beginn der Danzig-polnischen Verhandlungen.
    2. Juni Dampfer „Grüßgott“ des Norddeutschen Lloyd trifft zu regelmäßigem Verkehr erstmalig, von Swinemünde kommend, in Danzig ein.
    7. 1 000 Arbeitslose beim Oberbürgermeister.
    14. Erste Sitzung der Verfassunggebenden Versammlung durch den Oberkommissar feierlich eröffnet.
    16. Juni-16. Aug. Aussperrung auf der Klawitterwerft, da der Streik der Zimmerleute die Arbeit unmöglich macht.
    17. Ausgabe Danziger Notgeldes: Zehnpfennigstücke aus Zink.
    18. Beginn der Beratung der Verfassung.
    25. Brotpreis von 1,40 Mark auf 1,60 Mark pro Kilo erhöht.
    26. Ausstand des Schiffspersonals der Akt.-Ges. „Weichsel“.
    24.-29. Streik im Hafen.
    30. Stadtverordnetenversammlung bewilligt 20 Millionen Mark für Wohnungsbauten.
    5. Juli 63 gefangene russische Bolschewiki, die unter polnischer Bewachung am Bahnhof ankamen‚ von Arbeitern gewaltsam befreit.
    8. 2 000 Abstimmungsberechtigte auf 5 Dampfern ins Abstimmungsgebiet gefahren.
    22. Danziger Hafenarbeiter verweigern die Löschung eines polnischen Dampfers mit Kriegsmaterial.
    29. Demonstration vor dem Landeshause gegen Steuern und Teuerung. Mißhandlung des Oberbürgermeisters Sahm.
    30. Proklamation des Oberkommissars Tower gegen die Ausschreitungen.
    1. August Lyzealdirektor, Pfarrer a. D. Dr. Weinlig verstorben.
    11. Verfassung in dritter Lesung angenommen.
    20. Verfassunggebende Versammlung erklärt Neutralität des Danziger Freistaates in Russisch-Polnischem Kriege.
    20. Weizenbrotpreis auf 1,80 Mark pro Kilo erhöht.
    26. Oberkommissar Tower vewarnt die Stadt Danzig wegen Verstoß gegen Bestimmungen des Friedensvertrages. Rechtfertigende Gegenerklärung des Oberbürgermeisters.
    29. August Schwerer Nordsturm. Große Schäden am Strande. Bei Rixhöft 4 Seeleute mit Schleppkahn untergegangen.
    31. Hafenarbeiter willigen in Löschung polnischer Munition.
    31. Margarine wird fortan markenfrei verabfolgt.
    3. Sept. Eisenbahnabkommen zwischen Danzig und Polen abgeschlossen.
    6. Oberkommissar Tower begibt sich nach Paris zu Verhandlungen über Danzig.
    15. Besetzung der neuen Freistaatgrenze, Zuwachs für Danzig im Oliva-Zoppoter Walde.
    27. Danziger Delegation unter Führung von Oberbürgermeister Sahm begibt sich nach Paris.
    29.-30. Streik in den Danziger Staatsbetrieben.
    1. Oktober Großfeuer auf der Werft. Schaden 2 Millionen Mark.
    1. Verordnung über die Befriedung des Gebäudes der Volksvertretung.
    11. Probefahrt des vom Kreuzer Gefion auf der Staatswerft zum Handelsdampfer umgebauten „Adolf Sommerfeld“.
    15. Vermittlungsentwurf Massigny-Caro von der Botschafterkonferenz angenommen.
    18. Roggenbrot von 1,60 Mark auf 1,80 Mark, Weizenbrot von 1,80 Mark auf 3 Mark pro Kilo erhöht.
    20. Namens der Botschafterkonferenz überreicht Cambon der Danziger Delegation den „endgültigen“ Wortlaut des Danzig-polnischen Vertrages und ladet zur Unterschrift für den 23. Oktober ein.
    20. In der Verfassunggebenden Versammlung zerreißt Abg. Mau ein an die Versammlung eingegangenes Schriftstück des Landgerichtspräsidenten.
    22. Oberst Strutt als stellvertretender Oberkommissar schließt die Verfassunggebende Versammlung bis auf weiteres.
    23. Die Danziger Delegation unterzeichnet, Polen weigert sich.
    24. Die Danziger Delegation lehnt weitere Verhandlungen ab, da Entwurf der Botschafterkonferenz als unabänderlich bezeichnet ist.
    26. Die Stadtverordneten-Versammlung bewilligt 7 Millionen Mk. für Erwerbslosenunterstutzung.
    29. Cambon gewährleistet Änderung des Vertragsentwurfes nur unter Zustimmung beider Parteien.
    2. Nov. Zollfreie Ausfuhr Danziger Waren bis 31. Dezember verlängert.
    5. Beschlagnahme Danziger Flugzeuge durch die Entente.
    9. Unterzeichnung des Danzig—polnischen Vertrages in Paris.
    11. Nov. Oberbürgermeister Sahm geht mit Delegation nach Genf.
    12. Das Deutsch-Danziger Beamtenabkommen mit Gültigkeit bis 1. April 1925 unterzeichnet.
    15. Konstituierung der Freien Stadt Danzig in Sitzung der Verfassunggebenden Versammlung.
    18. Völkerbundsrat in Genf gibt in Communiqué Änderungen der Danziger Verfassung bekannt, betont u. a., daß die Stadt Danzig nicht Militär- und Flottenbasis sein dürfe und verkündet Rücktritt Towers.
    20. Freigabe der Danziger Flugzeuge.
    22. Schweres Eisenbahnunglück bei Marienburg. 11 Tote, 30 Schwerverletzte.
    22. Dr. Wagner in Thorn zu einem Jahr Gefängnis verurteilt und begnadigt auf Grund des Amnestieerlasses.
    26. Das Lebensmittelabkommen zwischen Danzig und Polen bis 1. Januar 1921 verlängert.
    26. Die englischen Truppen räumen Danzig.
    28. Nov.-5. Dez. Schaufenster-Woche.
    1. Dez. Rückverlegung der Tages-D-Züge D 1 und D 3, D 2 und D 4 von der Stettiner auf die Konitz—Dirschauer Strecke.
    2. Vierstündiger Proteststreik im Danziger Hafen gegen Revisionen durch polnische Kriminalbeamte.
    7. Die Verfassunggebende Versammlung erklärt sich auf Grund Artikel 116 der Verfassung zum Volkstag mit Amtsdauer bis 31. Dezember 1923.
    7. Wahl des Senats durch die Verfassunggebende Versammlung.
    7. Der neuernannte Senatspräsident Sahm übergibt die Geschäfte des Oberbürgermeisters an Bürgermeister Dr. Bail.
    8. Vereidigung der Senatoren.
    8. Festlegung der Grenzen der Freien Stadt Danzig gegen Osten.
    10. Vizepräsident Dr. Ziehm gibt im Volkstag eine Programmerklärung des Senats.
    11. Bernardo Attolicos zum Oberkommissar ernannt.
    15. Ersttagung des Volkstages im ehemaligen Generalkommando.
    16. Ankunft Attolicos in Danzig.
    16. Ausgabe des ersten Danziger Grünbuches.
    17. Ernennung General Hakings zum Oberkommissar für die Dauer eines Jahres.
    20. Stürmische Sitzung des Volkstages. Eine Stinkbombe kommt zur Wirkung.
    21. Optionsvertrag zwischen Danzig und Deutschland im Reichsrat angenommen.
    21. Theaterdirektor, Kommissionsrat Hugo Meyer verstorben.
    31. Danzig ohne Zeitungen infolge Buchdruckerstreiks.


    Viele Grüße

    Peter

  32. #32
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    Standard AW: Danziger Jahreschronik

    ..... die Selbständigkeit Danzigs wird auf die Probe gestellt ....
    Da eine Seite der Chronik im Adressbuch beschädigt ist, konnte ein Teil der Einträge nicht bzw. nur annähernd rekonstruiert werden.

    Chronik 1921
    =========
    31. Dez. 1920-9. Jan. 1921 Buchdruckerstreik.
    5. Jan. Beginn der Wirtschaftsverhandlungen Danzigs mit Polen.
    9. Protestversammlung der deutschen Katholiken Danzigs zur Wahrung kirchlicher Rechte gegenüber polnischen Bestrebungen.
    17. Erhöhung der Kur- und Verpflegungskosten im städtischen Krankenhause.
    18. Volkstag bewilligt (zu früher bewilligten 300 000 Mk.) noch 600 000 Mk. für den Umbau des Generalkommandos zum Volkstagsgebäude.
    21. Zusammenschluß der „Deutsch-Demokratischen Partei für den Freistaat Danzig“ mit der „Freien Wirtschaftlichen Vereinigung“ zur
    „Deutschen Partei für Fortschritt und Wirtschaft“.
    21. Der Danziger Optionsvertrag im Deutschen Reichstag angenommen.
    23. Evangelische Kirchenwahlen.
    24. Ankunft des neuen Oberkommissars Haking.
    ??. Spaltung der Danziger U.S.P.; Zusammenschluß des größten Teiles der Partei unter Führung Raube-Reim als Kommunistische Partei.
    ??. Geheimrat Matthaei zum Volkstagspräsidenten gewählt.
    28. Jan. Schwerer Nordweststurm mit Hochwasser und Schneeverwehungen.
    29. Oberkommissar Haking lehnt Regierungsgebäude als Wohnsitz ab.
    29. Rahn tritt als Vizepräsident wegen Fraktionszerfall zurück.
    30. Wirtschaftsabkommen zwischen Danzig und Polen bekanntgegeben und dem Volkstage zur Genehmigung vorgelegt.
    31. Ausgabe der Danziger Verfassungsbriefmarken (Koggenmarke).
    4. Februar Dr. Loening zum Vizepräsidenten des Volkstages gewählt.
    6. Kommission zur Verteilung des Staatseigentums in Danzig von der Botschafterkonferenz eingesetzt: Italiener Konsul Bertanzi, Engländer Carr, Franzose Dr. Fromageot.
    8. Volkstag tagt ohne Senatsvertreter.
    8. Volkstag räumt Generalkommando.
    8. Geh. Finanzrat Dr. Volkmann-Berlin zum Finanzsenator gewählt.
    10. Oberkommissar Hakings Entscheidung über das polnische Wachkommando in Neufahrwasser.
    11. Senator Jewelowskis Enthüllungen im Volkstag über den Abgeordneten Rahm.
    12. Febr. Neuorganisation der: Polizei im Freistaat: Schutzpolizei und Verwaltungspolizei.
    15. Stadttheater hat ein Defizit von 1,2 Millionen Mark.
    16. Brotpreis auf 2,40 Mk. pro Kilo erhöht.
    16. Generaldirektor Noé tritt als Senator der Staatsbetriebe zurück.
    17. Beginn der Danzig-polnischen Verhandlungen in Warschau.
    27. Oberst de Reynier Vorsitzender des Hafenausschusses.
    28. Völkerbund verbietet Gewehrlieferung der Danziger Gewehrfabrik an Peru sowie Waffenherstellung innerhalb drei Jahren.
    4. März Dienstentlassung der Reichs— und Staatsbeamten zum 1. Juli vom Völkerbund verfügt.
    8. Wiedereinführung des Haushaltungsunterrichts. l
    Eine zweite polnische Schule.
    Verstadtlichung der Knorrschen Handelsschule.
    8. Krise der Danzig—polnischen Wirtschaftsverhandlungen. Danzigs Lebensmittelversorgung bedroht.
    12. Änderung der Gerichtsverfassung in Danzig.
    Abkommen über den Korridorverkehr.
    16. Danzigs Anteil an der Vorkriegsschuld 0,876 Prozent.
    17. Tätlichkeiten im Volkstag. Abg. Fischer (U.S.P‚) schlägt Abg. Dahsler (Dt.).
    21. Brotpreis von 2,40 Mk. auf 3,40 Mk. für das Kilo erhöht.
    25. Danziger Observatorium in der Telegraphenkaserne neu errichtet.
    13. April Gründung einer Gesellschaft mit 4 Mill. Mk. Kapital zum Betrieb des Autobusverkehrs Danzig—Heubude und Danzig—Zoppot.
    15. Zuteilung Von 62 1/2 Gramm Butter erstmalig seit Jahresbeginn.
    23. Nothaushaltsgesetz mit Kredit von 200 Mill. Mk. bewilligt.
    1. Mai Erhöhung der Post- und Telegraphengebühren.
    6. Staatssteuerprovisorium. Für erstes Quartal Erhebung der alten Sätze zu späterer Verrechnung.
    8. Aufhebung der Zwangswirtschaft mit Fleisch.
    13.-31. Streik der Straßenbahnen.
    13. Mai—1. Juli Streik der Friseurgehilfen. Fliegende Rasierstuben.
    26. Mai Volkstag übersiedelt, nachdem er aushilfsweise im Regierungsgebäude getagt hat, endgültig ins ehemalige Landeshaus als Volkstagsgebäude zurück.
    28. Volkstag bewilligt Brotzulage für Erwerbslose.
    1. Juni Hafenausschuß übernimmt Hafenverwaltung.
    Steuernotgesetz verabschiedet.
    Erörterungen in der Presse für und wider die Erbauung eines Wolkenkratzers in Danzig.
    6. Juni Explosionskatastrophe in einem Laden der Junkergasse fordert drei Menschenleben.
    15. Bekanntgabe des neuen Steuertarifes.
    18. Umgestaltung des Zoppoter Spielklubs zu einem gemischt-wirtschaftlichen Unternehmen unter Beteiligung der Kommunen des Freistaates.
    19. Völkerbund verlangt Verkürzung der Amtszeit der Senatoren.
    20. Provisorische Bestätigung der Danziger Verfassung.
    24. Völkerbund verbietet Waffenherstellung.
    5. Juli Amtseinführung des neuen diplomatischen Vertreter Polens Plucinski.
    8. Bankhaus Meyer & Gelhorn geht in Dresdner Bank auf.
    9. Dreimonatige Hundesperre verfügt.
    10. Nordische Journalisten in Danzig.
    20. Danziger Verfassung in Kraft.
    30. Greifswalder Geographische Gesellschaft in Danzig.
    Entscheidungen der Verteilungkommission von Reichs- und Staatseigentum (u.a. Hochschule und Gymnasien, Stadttheater, Postgebäude an Danzig und Freistaat).
    1. August Zuteilung an Danzig: u.a. Artilleriewerkstatt, Gebäude der Gewehrfabrik, Langfuhrer Kasernen, Elisabethkirche, Konsistorium. An Hafenausschuß: u.a. Westerplatte, Gelände an der Weichsel. An Polen: u.a. Kaserne Petershagen, Teil der Telegraphenkaserne, Gelände vor Neugarter Tor. 2. Warnung des Senats vor Demonstrationen am 4. August.
    4. 24stündiger Generalstreik.
    Verhaftung der Abgeordneten Schmidt und Hahn im Volkstage.
    6. Senatserklärung über die Vollmacht des Volkstagspräsidenten.
    Rücktritt des Präsidenten Matthaei.
    6.-8. Wolkenkratzerpolemik.
    12. Ergebnis der Danzig-polnischen Verhandlungen.
    16. Oberkommissar Hakings Schiedsspruch für Zuteilung der Danziger Eisenbahnen an Polen.
    26. Protestkundgebungen gegen Hakings Schieds-Spruch.
    26. Senat ruft Völkerbund gegen Hakings Eisenbahnentscheidung an.
    29. Eröffnung der Danziger Devisenbörse.
    3. Sept. Hakings Schiedsspruch unterstellt Verwaltung der Weichsel dem Hafenausschuß.
    3. Umbau der Jenkauer Anstalt zur Luftkurheilstätte.
    6. Entscheid des Oberkommissars betr. ????? und Währung bei den Eisenbahnen auf Danziger Gebiet.
    10. Danzig ohne Zeitungen wegen Streiks der Hilfsarbeiter im Zeitungsgewerbe.
    13. Sept. Stadtverordnetenversammlung beschließt Erhöhung der Hundesteuer auf 200 Mk. und neue Erhöhung der Krankenhaussätze, sowie
    Neuregelung der Hotelsteuer.
    14. Erhöhung der Umlage für Getreide im Freistaat auf 15 000 Tonnen.
    14. Skandinavische Pressevertreter als Gäste Polens in Danzig. Beschwerde des Senats bei diplomatischem Vertreter Polens, Minister von
    Plucinski.
    15. Lahmlegung des Danziger Flugverkehrs.
    21. Berufung des Senats gegen Hakings Eisenbahnentscheidung.
    21. Bebauung von Zigankenberg an der Großen Molde begonnen.
    26. Weihe der neuen Siedlung „Grünes Dreieck“ bei Schellmühl.
    29. Danzig-polnischer Eisenbahnvertrag unterzeichnet, Eisenbahn—Hauptwerkstätte wird Aktiengesellschaft unter Beteiligung Danzigs und Polens.
    30. Gymnasialdirektor Dr. Treichel zum Volkstagspräsidenten gewählt.
    l. Oktober Englische Journalisten als polnische Gäste in Danzig.
    3.—11. Die Abgeordneten Rahn und Schmidt vor dem Schwurgericht.
    3. Eröffnung des Obergerichts in Danzig.
    5. Beginn der Deutschkundlichen Woche.
    12. Rumänische Pressevertreter als polnische Gäste in Danzig.
    16. Beginn der Tuberkulose—Woche.
    18. Stadtverordnetenversammlung bewilligt 400 000 Mark für Kinderspeisung.
    19. Völkerbunds-Entscheidung über Flugzeug- und Luftschiffbau in Danzig.
    25. Unterzeichnung des Deutsch—polnischen Abkommens in Warschau.
    Die Hochhausfrage im Heimatbund.
    27.10. Der Volkstag zum Empfang auswärtiger Pressevertreter durch Polen in Danzig.
    7. Nov. Razzia gegen die „Schwarze Börse“ am Langen Markt.
    9. Die Stadtverordnetenversammlung bewilligt 15 Mill. Mk. für Kartoffelbeschaffung.
    16. Hamsterepidemie in Danzig wegen bevorstehenden Danzig—poln. Handelsabkommens.
    21. Streik der Senatsangestellten.
    25. Einstellung des Autobusverkehrs.
    26. Hundertjähriges Bestehen des Danziger Sparkassen-Aktien—Vereins.
    30. Die Handelskammer über die Gefahren des polnischen Zolltarifes.
    1. Dez. Übergabe der Eisenbahnen an Polen.
    5. Hakings Entscheidung in der Optionsfrage.
    9. Fünfzigjähriges Jubiläum des Vereins der Gastwirte.
    9. Entscheidung des Oberkommissars über Polens Recht in Danzig.
    10. Ausfahrt des in Homeric umgetauften Columbus, der am 17. Dezember 1914 bei Schichau vom Stapel ging.
    14. Entscheidung des Verteilungsausschusses über Geräteverteilung der Gewehrfabrik.
    16. Annahme des polnischen Schulgesetzes im Volkstag.
    17. Bibliotheksdirektor Dr. Günther nach Breslau berufen.
    Staatsminister a. D. Delbrück, Danzigs früh. Oberbürgermeister, verstorben.
    18. Großer Sturm am „Goldenen Sonntag“.
    Stadtrat W. Toop, verstorben.
    20. Entscheidung des Oberkommissars über Danzigs auswärtige Angelegenheiten.
    23. Zusatzvertrag zum Danzig—polnischen Abkommen. Zollvergünstigungen.
    30. Stadtrat a. D. Albert Neumann verstorben.
    31. Das Danzig-polnische Wirtschaftsabkommen ratifiziert.


    Viele Grüße

    Peter

  33. #33
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    Standard AW: Danziger Jahreschronik

    ..... im Jahr 1923 erschien kein Danziger Adressbuch (Streikfolge?). Dankenswerterweise gibt das Adressbuch des Jahres 1924 aber einen Überblick über die zwei Jahre davor. erstmals findet sich auch folgender einleitende Satz: "Nähere Angaben finden sich in der 'Danziger Zeitung' an den angegebenen Daten."

    Chronik 1922
    =========
    2. Jan. Der Dollar 186.
    3. Großfeuer in Schidlitz, 11 Familien obdachlos.
    4. Jan. bis Mitte Februar ununterbrochen starker Frost.
    7. Senatspräsident Sahm reist zur Völkerbundstagung nach Genf.
    10. Stadtrat Wilhelm Poll verstorben.
    11. Inkrafttreten der Zollunion mit Polen.
    13. General Hakings Mandat als Hoher Kommissar ein Jahr verlängert.
    21.—24. Freistaat-Schulkonferenz.
    26. Wiederwahl des Volkstagspräsidiums.
    27. Der Senat genehmigt die Gründung eines polnischen Gymnasiums (Eröffnung am 1. April in der Kaserne Petershagen).
    7. Hauptversammlung des Deutschen Frauendienstes im Freistaat.
    1.Febr. Der Dollar 204.
    3. Gründung der Theatergemeinschaft Danzig-Zoppot.
    16. Annahme des Wertzuwachssteuergesetzes.
    18. 2. Parteitag der Deutschen Partei.
    22. Verhandlungen der Danziger Finanzkommission in London.
    25. Großfeuer auf der Speicherinsel.
    21. März Der Dollar 230.
    8. Endgültige Verteilung des Reichsgutes. (Genaue Angaben s. Danz. Ztg. Nr. 121 v. 12.3.22)
    Übernahme des Zeughauses in städtische Verwaltung.
    15. Verkauf der Artillerie-Werkstatt an die Industrie-Werke A.-G. für 21 Millionen Mark.
    18. Abschluß der Danzig-polnischen Wirtschaftsverhandlungen, Aufhebung der Wirtschaftsgrenze.
    23. Raubmord in der Niederstadt.
    29. Die Stadtverordnetenversammlung genehmigt die Errichtung von neun polnischen Schulklassen in den Vororten.
    30. Razzia auf dem Langen Markt gegen Schwarze Börse.
    April Der Dollar 298.
    1. Der Finanzsenator Volkmann berichtet, daß der Freistaat in 2 1/4 Jahren einen Fehlbetrag von 80 Millionen Mark aufweist.
    5. Der Volkstag lehnt die vom Völkerbund geforderte Änderung der Verfassung betr. Amtsdauer der hauptamtl. Senatoren abermals ab.
    6. Schriftsteller Bruno Pompecki verstorben.
    8. Entscheid des Hohen Kommissare Haking über die Lagerung polnischer Munition an der Nordostecke des Holms (am 18. April Protest der
    Handelskammer gegen den Entscheid).
    13. Der Danziger Senat protestiert bei der Botschafterkonferenz gegen die dem Danziger Freistaat von den Verbündeten auferlegten Besatzungskosten im Betrage von 400 Millionen Mark.
    21. Weiterer Ausbau der Überlandzentrale Straschin-Prangschin.
    23. Einrichtung einer Elektromotorenfabrik auf der Danziger Werft.
    25. 100 Jahre „Danziger Kaufmannschaft“ (Feier im Artushof am 13. August).
    27. Der Hohe Kommissar Haking entscheidet, daß einfache Mehrheit für den Verfassungsänderungsantrag betr. Amtsdauer der hauptamtlichen
    Senatoren genügt.
    29. Päpstliche Delegatur in Danzig. Bischof Graf O’Rourke als Delegat berufen.
    1. Mai Der Dollar 282.
    4. Fund eines Steinkistengrabes mit 6 Urnen in Langfuhr am Klein-Hammer—Weg.
    6. Appell der Deutschen Partei an den Völkerbund betr. Lagerung polnisoher Munition auf dem Holm.
    Senatspräsident Sahm kündigt die Absicht der Aufnahme einer 100—Millionen-Anleihe im Auslande zur Förderung des Wohnungsbaues an.
    12. 50-Jahrfeier der Danziger Straßenbahn.
    13. Die Danziger Verfassungsänderung durch Entscheid des Hohen Kommissars im Kraft gesetzt.
    15. Geheimrat Prof. Dr. Conwentz, Danzige ehemaliger Direktor des naturwissenschaftlichen Museums und Leiter der Staatlichen Stelle für
    Naturdenkmalpflege in Berlin, verstorben.
    22. Völkerbundsbeschluß über Herabsetzung der Besatzungskosten. Garantien gefordert für Gleichgewicht im Staatshaushalt.
    25. Konsul Georg Apreck verstorben.
    1. Juni Der Dollar 272.
    6. Verteilung des Telegraphen- und Fernsprechmaterials zwischen Danzig und Polen.
    Opern- und Konzertsänger Franz Fitzau verstorben.
    13. Tumultuarische Versammlung des „Deutsch-sozialen Vereins“ im Schützenhaus („Knüppel—Kunze“).
    17. Taufe des Dampfens „Columbus“ auf der Schichauwerft. Mißglückter Ablauf. Erst am 8. August gelingt es, das Schiff völlig zu Wasser zu bringen.
    27. Besuch schwedischer Journalisten in Danzig.
    28. Der Leipziger Männerchor in Danzig.
    1. Juli Der Dollar 401.
    35 1/2 Grad im Schatten. Heißester Tag seit 28 Jahren.
    7.-9. Dänisches Geschwader, zwei Küstenverteidigungsschiife und drei Torpedoboote im Danziger Hafen.
    12. Motorboot „Bübchen“ vor dem Zoppoter Seesteg verbrannt.
    28. Karl Mommsen in Berlin, Danzigs früherer Reichstagsabgeordneter, verstorben.
    1. August Der Dollar 643.
    4.-7. Schwedisches U—Boot—Mutterschiff mit 5 U-Booten im Danziger Hafen.
    12. Richtfeier der Lungenheilstätte in Jenkau.
    13. Danziger Beamtentag.
    14. Generaldirektor Oscar Kupferschmidt verstorben.
    17. Unglück auf dem Putziger Flugplatz (13 Tote).
    23.-24. Finnischer Flottenbesuch, zwei Avisos.
    24. Entscheid des Hohen Kommissars über Befugnisse des diplomatischen Vertreters Polens in Danzig.
    25. Entscheid des Hohen Kommissare betr. Danzig bei internationalen Verträgen.
    Der Musikgelehrte Prof. Dr. Carl Fuchs, Kritiker der „Danziger Zeitung“, verstorben.
    30. „Altershilfe“ beginnt umfangreiche Tätigkeit zu entfalten.
    31. Besuch des Leipziger Studentenchors.
    1. September Der Dollar 1 298.
    7.—13. Besuch von drei britischen Kreuzern und Torpedobootszerstörern im Danziger Hafen.
    9. Vorlage des Einkommensteuergesetzes mit Gegenwartsbesteuerung und Lohnabzug, im Volkstag angenommen am 27. Dezember.
    16. Hafenarbeiterstreik.
    22. Radauszene im Volkstag. Verschärfung der Geschäftsordnung.
    23. Danzig-polnische Vereinbarung betr. Munitionslagerung.
    Werft und Eisenbahnhauptwerkstätte einer Gesellschaft mit 30 Proz. engl.‚ 30 Proz. franz.‚ 20 Proz. Danziger und 20 Proz. poln. Kapital übereignet.
    30. Geheimrat Prof. Dr. Bail verstorben.
    1. Oktober Der Dollar 1 812.
    Die Wohnungsmieten auf sechefachen Friedensbetrag gesetzt.
    8.—16. Deutschkundliche Woche.
    12. 25 Millionen vom Senat zur Kartoffelversorgung Minderbemittelter bereitgestellt.
    Ein Fünftel der Zuckerernte für die Freistaatbevölkerung sichergestellt.
    21. 25-Jahrfeier des „Gode Wind“.
    25. 360 Millionen städtisches Notgeld ausgegeben.
    1. November Der Dollar 4 539.
    6. Neue Funkstation auf dem Hagelsberg.
    8. Entscheidung des Hohen Kommissare über Verpachtung von Gelände im Hafen.
    11. Der Danziger Dampfer Progreß verschollen.
    19. Deutsch-polnisches Schiedsgericht in Danzig.
    25. November bis 7. Dezember Streik im Danziger Zeitungsgewerbe.
    1. Dezember Der Dollar 7 631.
    8. Großfeuer in der Hasseschen Tabakfabrik am Altstädtischen Graben.
    12. Einführung des Reichsversorgungsgesetzes in Danzig.
    17. u. 19. Dauersitzungen im Volkstag um Einkommensteuergesetz.
    17. Der Generalsuperintendent D. Reinhard-Stettin, früher Generalsuperintendent in Danzig und Präsident des Volkstages, verstorben.
    20. 50 Millionen für Wohnungsbau bewilligt.
    22. Der frühere Danziger Polizeipräsident Früngel als Polizeipräsident nach Remscheid berufen.
    24. Entscheidung des Hohen Kommissars betr. polnische Briefverteilungsstelle im Hauptbahnhof.


    Viele Grüße

    Peter

  34. #34
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    Standard AW: Danziger Jahreschronik

    ..... am Golde hängt, zum Golde drängt doch alles .....

    Chronik 1923
    =========
    1. Januar Neujahrsempfang des Senats im Artushof.
    2. Der Dollar 7 240.
    4. Korridor-Schiedsgericht eingesetzt u. zusammengetreten.
    5. Entscheid des Hohen Kommissars betr. poln. amtliches Reisebüro am Bahnhof.
    11. Pressefest im Volkstagsgebäude. General Hakings Abschiedsrede.
    14. Sympathiekundgebung für Deutschland wegen Ruhrbesetzung.
    16. Danziger Gründungskosten bis 6. Januar 1924 gestundet.
    19. Ankunft des White-Star-Dampfers Conopic mit Passagieren und Fracht im Danziger Hafen.
    25. Neuwahl des Präsidiums im Volkstag: Treichel (Dt.-nat.)‚ Gehl (Soz.)‚ Loening (D.P.).
    26. Danziger Notgeldscheine a 100 Mk.
    1. Februar Der Dollar 41 400.
    1. Not des Ärztestandes. Versammlung der Berufsvereinigung.
    2.-4. Streik der Eisenbahner.
    4. Dr.-Carl-Fuchs—Feier im Stadttheater.
    Es wird gemeldet, daß die Danziger Bark Nal am 15. Januar an der patagonischen Küste gescheitert ist. Mannschaft gerettet.
    Senkungen in der St.Trinitatis-Kirche durch Wasserrohrbruch. Langwieriger Prozeß zwischen Kirche und Stadtverwaltung.
    8. Danziger Wohlfahrtsküche, verwaltet durch Frau Stadtv. Richter auf Grund von Stiftung von 4 500 Dollar durch Amerikaner Sorieri.
    12. Sympathiekundgebung der Gewerkschaften für Ruhrbevölkerung.
    13. Deutsch—nationaler Antrag auf Verminderung der Abgeordneten von 120 auf 60. Ablehnung erfolgt am 20. Juni.
    24. Die im Kriege beschlagnahmten Dampfer Maria Therese und Prosper den Danziger Reedereien zugesprochen. Der Dampfer Maria Therese im
    Hafen eingetroffen.
    1. März Der Dollar 22 743.
    3. u. 4. Senatspräsident Sahm spricht im Volkstage gegen polnische Anzapfungen.
    4. Der Danziger Motorschoner Hieronymus in der Nordsee wrack geworden. Mannschaft gerettet.
    5. Ankunft des neuen Hohen Kommissars Mac Donell.
    10. Städt. Notgeld à 1 000, 10 000 u. 50 000 Mk.
    21. Senator Jansson vor den Untersuchungsausschuß gestellt. Mehrmonatige Untersuchung, die völlig ergebnislos verlief.
    25. Beginn eines mehrtägigen Streiks der Beamten im Zoppoter Kasino.
    1. April Der Dollar 20 900.
    8. u. 15. Erwägungen über anderweitige Unterbringung der Börse, da Bau eines Bürohauses am Karrenwall aussichtslos geworden ist.
    30. Verhandlungen beim Völkerbund in Genf, wo der Hohe Kommissar Mac Donell die Durchführungsmaßnahmen von Entscheidungen bemängelt. Präsident Sahm stimmt zu, der polnische Delegierte Askenazy macht Vorbehalte.
    1. Mai Der Dollar 31 620.
    3. Entscheidung des Hohen Kommissars betr. Paßvisums für Danziger.
    Werft und Eisenbahnhauptwerkstätte an Danzig und Polen übertragen; von beiden an Aktiengesellschaft in Form eines Pachtvertrages weitergegeben.
    5. Seit April wiederholt vorgekommene polnische Angriffe, insbesondere die programmatische Rede des poln. Staatspräsidenten in Karthaus,
    geben Senatspräsident Sahm Anlaß zu Erklärung im Volkstage.
    6. Öffnung der Zeughaus-Passage.
    13. Museum im Grünen Tor. Neuaufstellung der vorgeschichtlichen Sammlung.
    19. Der Berliner Erksche Männergesangverein in Danzig.
    22. Hundertjahrfeier des Seebads Zoppot.
    29. Die Stadtgemeinde erwirbt Gelände am Olivaer Tor, evtl. für Bau eines neuen Stadttheaters.
    1. Juni Der Dollar 74 560.
    5. Besuch des Generalsekretärs des Völkerbundes, Sir Eric Drummond, in Danzig. D. rühmt die loyale Art, in der Danzig seine Verpflichtungen erfüllt.
    9. Königsberger und Elbinger Lehrergesangverein in Danzig.
    14. Herbert. v. Dirksen erhielt Exequatur als deutscher Generalkonsul in Danzig.
    15. Die Krefelder Sänger in Danzig.
    Heimatschriftstellerin Elise Püttner in Zoppot verstorben.
    18. Flugplatzweihe in Langfuhr.
    22. Die in Zoppot geplante Lohengrin-Aufführung in der Waldoper wird abgesagt.
    25. 600-Jahrfeier in Prangenau.
    28. Wohnungsmiete ab 1. Juli das 700fache der Friedensmiete.
    30. Hypothekensperrgesetz in dritter Lesung verabschiedet.
    1. Juli Der Dollar 157 000.
    Rektoratswechsel an der Hochschule: Professor de Jonge an Stelle von Professor Fr. W. Otto Schulze.
    4. Sperre des kleinen Grenzverkehrs mit Polen.
    Konzertfahrt des Danziger Lehrergesangvereins durch Mittel- und Süddeutschland.
    5. Beschleunigter Kleinbahnzug nach Marienburg eingelegt.
    8. Der Danzig-polnische Konflikt in Genf beigelegt. Der kleine Grenzverkehr wiederhergestellt.
    19. Denkschrift des Finanzsenators Dr. Volkmann zur Währungsreform.
    1. August Der Dollar 1,1 Million.
    2. Mehrtägige Schließung der Reichsbank wegen Mangels an Noten.
    15. Krieg der Ärzte und Apotheken gegen die Krankenkassen.
    Ende der Brotkarte.
    18. Feststellung des Arbeiterwochenlohnes durch Errechnung des Goldpfennigs als Mittel zwischen Durchschnittskurs des engl. Pfundes und des
    Danziger Index.
    19. Blüthner-Orchester in der Marienkirdhe.
    24. Tagung Deutscher Architekten und Ingenieure in Danzig.
    29. Der amerikanische Kreuzer Pittsburgh im Danziger Hafen.
    31. Danziger Gesellschaft für deutsche Vorgeschichte begründet.
    1. September Der Dollar 11,1 Millionen.
    4. Eigene Angestelltenversicherung in Danzig.
    15. Städt. Kassen, Eisenbahn, Elektr. Bahn gehen zur Goldrechnung über.
    16. Norwegische Dampfjacht Meteor im Danziger Hafen. Weihe der Holzfelder der Fa. Bergford.
    21. Ausgabe von Industrieschecks in Höhe von 4,20, 2,10 und 1,05 Goldmark (gleich 1, 1/2 und 1/4 Dollar) durch private Firmen. Im Anschluß daran Kleingeldscheine durch die Einkaufsgenossenschaft der Kolonialwarenhändler.
    23.-30. Bürobedarfsmesse im Schützenhause.
    24.—29. Deutschkundliche Woche.
    26. Ausbau des neuen Radaunekraftwerkes in Angriff genommen.
    30. Ab 1. Oktober Wohnungsmieten in Goldmark; für Oktober 7 1/2 Proz.‚ November 10 Proz., Dezember 15 Proz. der Friedensmiete.
    1. Oktober Der Dollar 200 Millionen.
    16. Danziger Delegation in Warschau bei Explosion der Zitadelle in Lebensgefahr.
    17. Gesetz- über den Zwischengulden.
    18. Neubildung von Parteien (Deutsch-Danziger Volkspartei, Angeste11ten-, Beamten- u. Arbeiterpartei, Mieterpartei, Deutschsoziale Partei).
    26. Erste Lohnzahlung in Zwischengulden.
    28. 200-Jahrfeier des Rennerstifts.
    1. November Der Dollar 4,4 Billionen.
    3. Veröffentlichung des Währungsgesetzentwurfs.
    18. Volkstagswahl (Deutschnationale 33, Sozialdemokraten 30, Zentrum 15, Kommunisten 11, ‚ Deutsche Partei 8, Deutschsoziale Partei 7,
    Deutsch-Danziger Volkspartei 6, Polen 5, die Aba-Gruppe 3 Sitze, die Fischer- und die Mieterpartei je 1 Sitz).
    28. Ausfahrt des Columbus.
    1. Dezember Der Dollar 7,1 Billionen.
    18. Stadtrat Francis B. Stoddart verstorben.
    Die ersten Danziger Silbergulden im Verkehr.
    20. Der Senator Volkmann im Volkstag über Danzigs Währungskredit.
    21. Ab 1. Januar Wohnungsmieten 50 Proz. der Friedensmiete.
    28. Ausbau der städt. Sparkasse beendet.


    Viele Grüße

    Peter

  35. #35
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    Standard AW: Danziger Jahreschronik

    ..... erste Schritte zur Normalisierung ....
    Das war der bisher schrierigste Brocken. Dünnes Papier mit durchscheinender Rückseite und 'Schattendruck' führten zu einer miserablen Erkennungsquote. Eigentlich ist dies abgeschrieben .....

    Chronik 1924
    =========
    1.-18. Januar Große Schneefälle. Verkehrsstockungen.
    1. Jan. Neujahrsempfang des Senats im Artushof.
    3. Danziger Gesellschaft für Segelfug begründet.
    9. Kunsthistoriker Dr. Artur Lindner-Breslau (aus Danzig stammend) verstorben.
    10. Eröffnungssitzung des neu gewählten Volkstages.
    12. Hochschulprofessor Dr. Adelbert Matthwaei verstorben.
    14. Generalsuperintendent a. D. D. Doeblin in Berlin (früher in Danzig) verstorben.
    15. Zweiter Silbertransport mit 1/2 und 5 Guldenstücken eingetroffen.
    18. Dritter Silbertransport mit 2—Guldenstücken eingetroffen.
    24. Minister Plucinski verabschiedet sich als diplomatischer Vetreter in Danzig. Nachfolger Dr. Strasburger.
    26. Eröffnung der Ausstellung „Der Mensch".
    29. Letzte Sitzung der Stadtverordnetenversammlung nach 71jährigem Bestehen.
    31. Völkerbundskommission trifft ein zur Prüfung der Frage eines polnischen Munitionslagers.
    31. Entscheidung des Hohen Kommissars über Danzigs Recht, Pässe auszustellen.
    1. Februar Schneeabfuhr im Januar: 38 637 Fuhren unter Mitwirkung von 4 161 Arbeitern und 6 891 Hilfsarbeitern. Kosten 57 959,50 Gulden.
    1. Amtsgericht in Neuteich eingerichtet.
    5. Konstituierung der Bank von Danzig.
    7. Wahl der Stadtbürgerschaftsmitglieder im Volkstag. l
    9. Agrément für Dr. Strasburger, früheren poln. Handelsminiter, als diplomatischer Vertreter in Danzig.
    12. Erste Sitzung der Stadtbürgerschaft durch Vizepräsident Ziehm eröffnet.
    18. Generalstaatsanwalt Sachse verstorben.
    28. Neue 100-Guldennoten ausgegeben, die 100-Gulden-Zwischennoten werden eingezogen.
    28. Senator Volkmann legt ersten Guldenetat vor.
    2. u. 5. März Massenproteste gegen Verwendung der Westerplatte als Munitionslagerplatz.
    7. Ergebnis der Volkszählung vom 1. November 1924: Bewohner im Freistaat: 364 380 (gegen 356 700 am 8. Okt. 1919), in der Stadt Danzig
    201 752 (gegen 194 953 am 8. Okt. 1919).
    12. Ein Danziger Vertreter dem polnischen Konsulat in Hamburg zugeordnet (z. Z. Ober-Reg.-Rat Dr. Böttcher).
    14. Stürmische Volkstagssitzung. Der Volkstag nimmt die Beamtem-Besoldungsvorlage an.
    20. Neue Sturmszenen im Volkstag.
    23. Kommerzienrat Fritz Wieler verstorben.
    26. Pastor em. Ostermeyer verstorben.
    30. März bis 1. April Sehr starkes Weichselhochwasser. Drohende Gefahr bis auf eining Durchquellungen beseitigt.
    l. April 25 Jahre Städtisches Elektrizitätswerk.
    4. April Rokokoportal des ehemaligen Gouvernements auf Langgarten abgebrochen und in städtisches Gewahrsam zu anderweitigem Aufbau genommen.
    14.—15. Pädagogische Osterwoche.
    25. Der Verkehr zwischen Danzig und gesamtem Ostpreußen gilt als „kleiner Grenzverkehr“, der keines deutschen Sichtvermerks bedarf.
    28. Kantfeiern in Danzig.
    5. Mai Danzig-polnisches Abkommen betr. Eisenbahn, Pässe und Hafenausschuß.
    8. Deichhauptmamn Nickel verstorben.
    11. Einrichtun der Wohnungsbaulotterie.
    15. Kunstmaler Max Wendrich verstorben.
    17. Volkstag verabschiedet Zwangspensionierungsgesetz.
    17.-19. Landwirtschaftliche Ausstellung.
    22. 2 Millionen Gulden für Wohungsbauten bewilligt.
    23. Beginn der Arbeit des Untersuchungs-Ausschusses gegen den bisherigen Senator Jewelowski.
    25. Gemeindewahlen im Freistaat. Stimmenverluste im polnischen Lager.
    29. Erweiterung des Urnenhains im Krematorium.
    Eröffnung des Autobusverkehrs Danzig-Heubude.
    2. Juni Hochschulprofessor Ernst Petersen verstorben.
    5. Infolge ungünstiger Abstimmung im Volkstag erklären sich die nebenamtlichen Senatoren „bereit, aus der Regierung auszuscheiden“.
    9. Pfingstagung der deutschen Burschenschafter.
    Pfingstagung der hanseatischen Geschichtsvereine und des Vereins für niederdeutsche Sprachforschung.
    Besuch des Vereins der Danziger in Königsberg.
    14. Ökonomierat Steinmeyer verstorben.
    15. Danzigs Anteil am polnischen Munitionslagerplatz auf der Westerplatte beträgt 3 Millionen Gulden.
    17. Kommerzienrat Ad. Unruh verstorben.
    18. Ausgabe von 25-Guldenscheinen.
    20./21. Tagung deutsche Journalisten in Danzig.
    27. Lärmszenen im Volkstag.
    28. Elbinger Sänger in Danzig.
    1. Juli Rektoratswechsel in der Hochschule. Rektor Geh. Rat Prof. Dr. Sommer, Prorektor Prof. de Jonge.
    3. Vertrauenskundgebung des Volkstages für die Regierung.
    4. Herabsetzung der deutschen Sichtvmerksgebühren.
    10.-13. Polizeifachausstellung in Zoppot.
    10. Den ital. Rechtsanwalt Aug. Weiller als Sachverständiger des Völkerbundrates in Danzig.
    14. Bauhandwerkerstreik beigelegt.
    18. Ford-Taxameter in Danzig.
    19./20. 4. Danziger Beamtentag.
    22. Stadtbürgerschaft beschließt Anlage von Tagwasserkanälen zur Wasserableitung der Dachrinnen.
    25. Juli bis 5. August Waldoper in Zoppot: Walküre
    30. Juli bis 10. August Italienischer Kreuzer Mirabello im Danziger Hafen.
    3.-5. August Geologenkongreß.
    6. Autoverkehr Danzig-Meisterwalde eröffnet.
    8. Aug. bis 5. Okt. Hafenarbeiterstreik.
    15. u. 16. 100-Jahrfeier des Johann-Realgymmasiums als höhere Bürgerschule.
    19. Zusammenbruch der Wohnungsbaulotterie.
    Großfeuer in Langfuhr (Danziger Strohhülsenfabrik).
    22. Hindenburg in Zoppot.
    25. Bauarbeiterstreik beendet.
    27. Staubecken Hochstrieß fertiggestellt.
    31. Volkszählung.
    1. September Allgemeiner Gewerbeverein aufgelöst.
    Verstaatlichung der Polizei.
    6. Regelmäßige Verbindung Danzig-Stockholm für Passagiere und Frachten.
    9. Ausbau des verlängerten Karrenwalls beginnt.
    10. Haffkrankheit tritt auf.
    15. Autobuslinie Danzig-Zoppot eingerichtet.
    20. Lampionfahrt auf der Mottlau anläßlich des Rudertages.
    21. Deutscher Rudertag.
    23. Neue Danziger Guldenbriefmarken mit Stadtansichten.
    27. Die Eisenbahnverhandlungen mit Polen gescheitert.
    30. Großfeuer in den Hansa-Sägewerken an der Roten Brücke.
    2.-5. Oktober Zweite internationale Messe.
    7. Oktober Beginn der Renovierung des der Danziger Sparkasse gehörigen Steffensschen Hauses.
    8. Prof. Dr. Otto Günther. Bibliotheksdirektor in Breslau, früher in Danzig, verstorben.
    10. Wiedereinführung der Brieftelegramme.
    15. Die Haffkrankheit auch im Freistaat.
    Einführung Prof. Dr. Kloses als Chefarzt für äußere Krankheiten am Städtischen Krakenhause.
    20. Wiederaufnahme der durch den Rechttstreit mit der Firma Schichau unterbrochenen Bauarbeiten am Radaunewerk.
    19.-26. Deutschkundliche Woche.
    23. Fridolf Carlson, der Besitzer der Schichauwerke verstorben.
    2. November Geh. Justizrat R. Keruth verstorben.
    5. Flugzeugunglück bei Langfuhr, Pilot und drei Passagiere getötet.
    11. Endgültige Beilegung des Rechtsstreites der Stadt mit der Firma Schichau.
    14. Beginn der Bauarbeiten für den polnischen Munitionshafen auf der Westerplatte.
    17. Feier in der Technischen Hochschule aus Anlaß von deren 20jährigem Bestehen (6. Okt.).
    20. Besuch Danziger Heimatvereine in Danzig.
    22. Prügelszenen im Volkstag.
    1. Dezember Eisenbahnunfall bei Knüppelkrug.
    5. Ein Danziger Jugendhaus in der Kaserne Samtgasse.
    17. Vereinigung der drei landwirtschaftlichen Kreisverbände.
    18. Errichtung eines polnischen Hafenpostamtes auf der Westerplatte.


    Viele Grüße

    Peter

  36. #36
    Forum-Teilnehmer Avatar von sarpei
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    Standard AW: Danziger Jahreschronik

    ..... zur Haffkrankheit schreibt v. Bülow im 'Klinisches Wörterbuch' von Otto Dornblüth aus dem Jahr 1927:

    "Haffkrankheit, erstmalig im Sommer 1924 am "Frischen Haff" (Ostpreußen) aufgetreten, dann jährlich abnehmend wiedergekehrt. Äußerst akut auftretende Erkrankung, deren wesentliche Symptome in plötzlich einsetzenden, heftigen Muskelschmerzen in den Extremitäten, dann am ganzen Körper, Zerfall von Muskelfasern, Eintreten von mehr oder weniger ausgesprochener Ausscheidung von Methämoglobin oder Hämoglobin im Urin, Albuminurie und Cylindrurie bestehen, selten mäßiger Erhöhung der Temperatur. Das Gesamtbild deutet auf Intoxikation, nicht auf Infektion. Als Ursache wurde zuerst Vergiftung durch eingeatmete arsenhaltige Gase aus Industrieabwässern angenommen. Spätere Untersuchungen ergaben, daß die Erkrankungen durch Genuß von Aalen vom nördlichen Teil des Frischen Haffes hervorgerufen werden. Es ist aber anzunehmen, daß nur ein geringer Teil der gefangenen Aale giftig ist, daß beim Menschen eine bestimmte Disposition erforderlich ist, und daß eine äußere Veranlassung (Anstrengung) eine Rolle spielt. Die Zubereitung der Aale (roh, gekocht, gebraten, geräuchert, gesalzen) ist ohne Bedeutung. Außer Menschen erkrankten auch Katzen. Das Gift entsteht höchstwahrscheinlich im Haffgrund durch faulfähige, eingeleitete Königsberger Abwassersedimente unter dem Einfluß von Wärme und zeitweiliger Stagnation und kann von Kaltblütern (erst Larven, Muscheln usw., dann Aalen) gespeichert werden. Warmblüter (Menschen, Katzen, Seevögel) erkranken nach deren Genuß."


    Viele Grüße

    Peter

  37. #37
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    Standard AW: Danziger Jahreschronik

    Ergänzung zu den neue Danziger Guldenbriefmarken mit Stadtansichten vom 23. September 1924:
    Eine Sendung mit einer Nachlieferung der Wertstufen 1 und 2 Gulden, die am 29. September von Berlin nach Danzig geschickt wurde, geht auf dem Postweg verloren.
    Der Nominalwert der gestohlenen Marken war 120.000 Gulden!
    Die Postverwaltung reagiert, indem sie die betroffenen Wertstufen außer Kurs setzt und die entsprechenden Marken in geänderten Farben neu herausgibt.

    Siehe auch:
    http://www.danzig.org/en/wp-gallery/...y-img-id=12630
    und
    http://www.danzig.org/en/wp-gallery/...y-img-id=12631

    SC

  38. #38
    Forum-Teilnehmer Avatar von sarpei
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    Standard AW: Danziger Jahreschronik

    Hallo miteinander,

    gute Absicht - jähes Ende.

    Ab dem Jahr 1926 fehlt in den mir verfügbaren Adressbüchern der Jahresrückblick im Vorwort! Es tauchen nur noch das Sachregister und der Nachtrag auf. Es macht mir auch den Anschein, dass es sich nicht um verloren gegangene Seiten handelt sondern schlichtweg um Weglassung.
    Im Dritten Reich gibt es dann noch zusätzlich einige eher touristisch einzuordnende Beiträge. Zwar sind Karten wie 'Verkehrswege von und nach Danzig' oder 'Lage von Danzig und seinen Vororten' oder der Stadtplan von Danzig (Innenstadt) auch hilfreich - aber eben nicht ein Ersatz für die fehlende Chronik.

    Sorry, es tut mir leid!

    Sollte jemand auf entsprechende Chroniken stoßen, dann bin ich gerne zu weiteren 'Untaten' bereit.


    Viele Grüße

    Peter

  39. #39
    Administratorin Avatar von Beate
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    Standard AW: Danziger Jahreschronik

    Hallo Peter,

    ja, wirklich schade, es wären jetzt die "Jahrgänge meines Vaters" gekommen.. Aber auch so kann ich mir schon besser vorstellen,wie meine Großeltern aufwuchsen, ihr Leben...

    Ganz,ganz herzlichen Dank, dass Du Dir diese Arbeit gemacht hast, um uns diese interessanten und, zumindest für mich, recht lehrreichen Rückblicke zu ermöglichen!
    Hab mir die Rückblicke zur Ahnenforschung gespeichert,gibt mein "Hintergrundwissen."

    Schöne Grüße und einen sonnigen Feiertag,
    Beate
    ..wirklich? Taktgefühl ist nicht nur ein Begriff in der Musikwelt?

  40. #40
    Forum-Teilnehmer Avatar von Ulrich 31
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    Standard AW: Danziger Jahreschronik

    Hallo Peter,

    auch ich bedauere sehr, dass Deine so lobenswerte Fleißarbeit nun dieses frühzeitige Ende gefunden hat. Mit besonderer Spannung hatte ich u.a. auf evtl. Angaben zur starken Bauentwicklung im östlichen Schidlitz in den Chroniken Ende der 1920er Jahre gewartet.

    Genieße dafür jetzt das besondere Feierwochenende ohne Chronistendruck, und sei dankbar gegrüßt von
    Ulrich

  41. #41
    Forum-Teilnehmer Avatar von sarpei
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    Standard AW: Danziger Jahreschronik

    Hallo miteinander,

    einen Nachschlag wird es hier auf jeden Fall noch geben. Im Danziger Hauskalender 1957 ist vorne im Kalenderteil ein Rückblick auf das Jahr 1934 enthalten. Leider enthält sich der Hauskalender (wie übrigens so oft ...) jeglicher Quellenangabe. Wie ich beim Überfliegen feststellen konnte, scheint wirklich jeder Tag des Jahres sein Ereignis bekommen zu haben. In so fern wird dieser Jahresrückblick etwas umfangreicher ausfallen als die anderen. Eingescanned sind die Seiten, auch die OCR-Erkennung hat gut geklappt. Es fehlt jetzt noch der zeitaufwändigste Teil: das erstmalige Korrekturlesen.


    Viele Grüße

    Peter

  42. #42
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    Standard AW: Danziger Jahreschronik

    Lieber Peter ,
    auch von mir besten Dank für die Mühe , die Du Dir mit der Einstellung der Jahreschroniken gemacht hast . Für mich war es sehr interessant , diese Chroniken zu lesen . Ich habe mich seit einiger Zeit besonders mit der Entstehung der " Freien Stadt Danzig " beschäftigt , deren Errichtung bzw. Gründung auf den Versailler Vertrag zurückgeht . Auch aus den Chroniken der ersten Hälfte der 20-er Jahre geht verschiedentlich hervor , daß die Existenz dieses Freistaates von Anfang an zu Spannungen zwischen Danzig und Polen führte . Ich bin kein Historiker , aber ich glaube , daß bei einem normalen zwischenstaatlichen Verhältnis zwischen Danzig und Polen - bei Anerkennung der Tatsache , daß Danzig ein selbstständiges Staatsgebilde ist - sich die Dinge für Danzig anders entwickelt hätten , als es dann leider der Fall war .
    Noch einen schönen Sonntag wünscht allen der Heubuder Rudi

  43. #43
    Forum-Teilnehmer Avatar von sarpei
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    Standard AW: Danziger Jahreschronik

    Hallo miteinander,

    hier die angekündigte Chronik des Jahres 1934. Umgangreich und für mich unheimlich spannend. Danzig-polnische Nickligkeiten über das ganze Jahr und dann die Übernahme der politischen Macht durch die Nationalsozialisten - ein Historien-Krimi. Interessant auch die 'Presseschauen' mit polnischen Zeitungen.

    Chronik 1934
    =========
    Januar
    ------
    1. Die Anfangstöne des Liedes: „An der Weichsel gegen Osten“, neues Pausenzeichen des Landessenders Danzig.
    Neujahrsempfang beim Präsidenten des Senats Dr. Rauschning.
    3. Scharfer Geburtenrückgang in Danzig, gegenüber 1913 fast um die Hälfte.
    Starker Rückgang des Alkoholverbrauches.
    Die Danzig-poln. Annäherung auf wirtschaftlichem und kulturellem Gebiet Gegenstand einer Unterredung des Präsidenten Rauschning mit einem Vertreter des „Il. Kurj. Codzanny“.
    4. Senatsvizepräsident Greiser zur repräsentativen Jagd des poln. Staatspräsidenten in Bialowiez eingeladen.
    Prangenauer Polen geloben Verteidigung der poln. Interessen.
    5. Feststellungen des Chefredakteurs des poln.—jüd. Blattes „Die Jüdische Welt“, daß sich Danzig den Juden gegenüber loyal verhält, wie er bei seinem Besuch in Danzig feststellen konnte.
    6. 25 Jahre Postscheckamt in Danzig.
    7. Gdinger Fischverbände fordern Einfuhrverbot für Fische aus Danzig.
    8. Entscheidung des Völkerbundkommissars Rosting, daß poln. Zollinspektoren nicht auf die Diplomatenliste kommen, außerdem Entscheidung, daß poln. Zollinspektoren in dienstlichen Angelegenheiten nicht Danziger Gerichtsbarkeit unterstehen.
    Danzig—poln. Verständigung über Steuerbefreiung poln. Grundstücke und poln. Niederlassungen.
    9. Gründung eines Landesverkehrsverbandes für das Gebiet der Freien Stadt Danzig. Senator Batzer organisiert großzügige Verkehrswerbung.
    10. Abschiedsessen für den Hohen Kommissar Rosting. Überreichung eines Danziger Gemäldes als Andenken an die Freie Stadt Danzig.
    Marschall Pilsudski und Außenminister Beck anerkennen die Grundsätze Dr. Rauschnings über die Gestaltung der Danzig-poln. Wirtschaftsbeziehungen.
    11. Abreise Rostings nach Genf.
    Danzig—poln. Verhandlungen über Fragen der Sozialversicherung.
    12. Polen erklärt Interesse an der Förderung der Danziger Industrie durch die poln. Wirtschaft. Profit durch den Bedarf poln. Rohstoffe.
    13. „Gazeta Gdanska“ spricht vom Bau strategischer Straßen in Danzig. Gemeint ist die Straße in Richtung Ostpreußen.
    14. Danziger Ausstellung: „Maler unserer Heimat“.
    Eintopfgericht-Sonntag erbringt für das WHW 32 000 Gulden.
    15. Rückgang im Danziger Außenhandel, im Gesamtjahr 323 077 Tonnen weniger Umschlag.
    Personalwechsel in der diplomatischen Vertretung der Republik Polen: Legationsrat Lalicki wird abberufen.
    16. Eröffnung ständiger Danzig-Ausstellung in Berlin.
    17. Die Danziger Verfassungsfragen in Genf. Besuch Dr. Rauschnings beim Völkerbund.
    Erweiterung des Passagierverkehrs Danzig—Schweden. Stapellauf des Dampfers „Marieholm“.
    18. Dr. Rauschning vor der internationalen Presse in Genf.
    Danzig-poln. Zusammenarbeit im Rudersport.
    Starke Zunahme der Viehhaltung in Danzig.
    Kapitän Grapow gestorben.
    19. Die Danziger Verfassungsfrage vor dem Rat. Genf lehnt es ab, sich mit den vorliegenden Petitionen zu befassen. Erklärungen Dr. Rauschnings über Danzigs Aufgaben und Danzigs Verhältnis zu Polen vor der Presse.
    20. Französische Stimmen über die Danzig—poln. Zusammenarbeit. „Le temps“ läßt sich angebl. aus Warschau melden, daß Dr. Rauschnings Verständigungspolitik in Deutschland auf scharfe Kritik stoße.
    21. Neue Besoldungskürzungen bei den Danziger Eisenbahnbediensteten der poln. Staatsbahndirektion.
    22. Winterhilfsmarken der Danziger Post.
    23. „Il. Kurj. Codz.“ fordert Abberufung des Gauleiters Forster, da dieser Pommerellen unterminiere.
    Gründung der Arbeitsgemeinschaft katholischer Deutscher.
    Danzig-Werbung in Köln.
    24. Der neue Hohe Kommissar Lester in Danzig eingetroffen.
    Danziger Verkehrswerbung in Dortmund.
    Gründung der Danzig—poln. Übersee-Aktiengesellschaft. Poln. Pressestimmen werden gegen diese Gesellschaft laut.
    Beschlagnahme des „Robotnik“ in Warschau wegen Artikel über Ausgang der Genfer Tagung. Poln. Regierung erklärt sich solidarisch zum Standpunkt Dr. Rauschnings.
    25. Entscheidung Rostings über Arbeitnehmerausschüsse bei der poln. Staatsbahn in Danzig. Danziger Gesetze nicht gültig. Klärung dieser Frage auf besond. Danzig-poln. Verhandlung.
    „National keine Bedrohung des Friedens“, Genfer Stimme über die Politik Dr. Rauschnings.
    Danzig auf Welt-Postunion—Kongreß.
    Poln. Kriegervereine in Danzig und Praust.
    26. Einweihung der Gas- und Luftschutzschule in Neufahrwasser.
    Die Zunahme der russ. Holzausfuhr eine schwere Gefahr für Danzig.
    27. Deutsch—poln. Verständigungspakt.
    28. Verschmelzung des Kernstahlhelms mit der SA.
    29. 100 000—Gulden-Spende des Winterhilfswerkes aus Anlaß der Jahresfeier der nationalen Revolution.
    Einweihung des zweiten poln. Horstes in Langfuhr.
    30. Französische und englische Stimmen bezeichnen Danzig als Schrittmacher für das deutsch-poln. Abkommen.
    Oberbürgermeister Lewerentz, Zoppot, seines Amtes enthoben.
    Poln. Reserveoffiziere in Danzig schießen um das Schützenabzeichen.
    31. Tagung der Verkehrszentrale in Berlin mit erfolgreichen Ergebnissen.
    Zoppoter Arbeitsdienstlager wird Gruppenstammlager und Arbeitsdienstführerschule.

    Februar
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    1. Großzügige Organisation der Fremdenwerbung, ein Danzig-Heft in 24 Sprachen.
    Minister Strasburger spricht in Kattowitz über Polen und Hitler-Deutschland. Er erklärt, außenpolitisch wünsche Hitler mehr Raum. Hitlers Idee: Mit Polen gegen Rußland. Dieses kommt unerwartet, da Verständigung Polens mit Rußland von großer Bedeutung.
    2. Poln. Angriffe gegen die Danzig-poln. Übersee-AG, die Gesellschaft untergrabe angeblich die Tätigkeit der Gdinger Kommission zur Förderung des Exportes. Aufruf gegen eine Unterstützung dieser AG.
    Der Berliner Vertreter d. „Il. Kurj. Codz.“ berichtet, daß Deutschland nicht polenfeindlich ist. Antipoln. Bücher aus den Auslagen der deutschen Buchgeschäfte verschwunden.
    3. Jahreshauptversammlung der Danziger Eisenbahner. Die von poln. Seite auf personellem Gebiet getroffenen Maßnahmen völlig ungerechtfertigt, über
    1 000 Prozesse vor den Gerichten anhängig.
    4. Bau einer Messehalle neben der Sporthalle geplant, blieb Planung.
    5. Errichtung einer Landeskulturkammer in Danzig. Leiter: Senator Boeck.
    Sperrung des Hafenbeckens wegen Ausfuhr von explosivem Kriegsmaterial.
    Auflösung der Kathol. Jugend Danzigs.
    6. Minister Beck über Polens Außenpolitik und die Beziehungen zu Danzig: Fortschritte in dem Verhältnis Polens zu Danzig festgestellt. Das Bestreben nach gerechten und billigen Abkommen wird auch in Zukunft günstige Resultate zeigen. Beginn der Danzig-poln. Wirtschaftsverhandlungen. Delegation unter Führung von Staatsrat Büttner in Warschau.
    Ausschaltung der Danziger Stadtbürgerschaft. Poln. Presse übt Kritik, zweifelt an Verfassungsmäßigkeit.
    Besuch Techn. Hochschule: 1534 Studierende, darunter 60 Damen.
    7. Glaubensbewegung deutscher Christen in Danzig, Ob.—Reg.-Rat Gallasch zum Geschäftsführer der Bewegung ernannt.
    Steuererleichterung zur Belebung der Danziger Wirtschaft, Ermäßigung der Gewerbemindeststeuer bis zu 50 %.
    8. Danzig als Mittler zwischen England und Polen. Artikel G. H. Morisons in „Financial Times“. Danzig sei vor Jahrhunderten der Mittler für den Handel zwischen England und Polen gewesen und könne diese Rolle auch weiterspielen, nachdem die Gegensätze zwischen Danzig und Polen beseitigt seien.
    Abschluß des Danzig—poln. Vertrages über die Finanzen des Hafenausschusses, Regelung über die Zahlung der von beiden Staaten etwa zu leistenden Zu-
    schüsse.
    „Gazeta Gdanska“ meldet in 40 Orten günstige Meldungsergebnisse für die poln. Schulen.
    9. Rund 900 Anträge für poln. Schulen und Klassen beim Senat eingegangen.
    10. Senat errichtet ab 1.4.1934 jüdische Schule in Danzig.
    Ermäßigung der Biersteuer.
    Beamtenschaft „verzichtet“ auf 400 000 Gulden Nachzahlung der für verfassungswidrig erklärten Pensionskürzungen.
    12. Bei den Danzig—poln. Wirtschaftsverhandlungen in Warschau verlangt Polen die Übertragung der Danziger Zollverwaltung auf Polen, Danzig fordert Beseitigung der sogenannten Wirtschaftskontrollen.
    13. Hirtenbrief des Bischofs von Danzig, Motto: „Wenn der Herr das Haus nicht baut, bauen die Bauleute vergebens“.
    600 Polen an der Techn. Hochschule immatrikuliert.
    14. Landrat des Kreises Höhe, Walzer, verläßt Danzig. Zum Konsistorialpräsidenten im brandenburgischen Konsistorium berufen.
    15. Errichtung der Danziger Arbeitsfront. Laut poln. Meldungen ohne Verständigung mit der Danziger Regierung, sehen darin Gegensatz zwischen Präsidenten des Senats Dr. Rauschning und Gauleiter Forster.
    Forster zum SS-Gruppenführer ernannt.
    Einrichtung einer Fremdenführerschule.
    Wechsel in der Pressestelle des Senats, an Stelle von Direktor Lubiantski Referent Streiter. Lubianski wieder zur Werbestelle zurückgekehrt.
    16. Poln. Gymnasium in Danzig öffentliche Rechte zuerkannt, zum erstenmal Abiturientenexamen unter Danziger Staatlicher Prüfungskommission.
    Danzigs Entwicklung als Holzhafen, Steigerung des Verkehrs 1933 auf 733 800 t gegenüber von 507 000 t im Vorjahr.
    17. Hauptversammlung der Nationalen Vereinigung deutscher Reisebüros. Offizielle Empfänge durch den Senat und die Stadt Zoppot.
    18. Erster Transport von „Kraft durch Freude“ mit Danziger Arbeitern nach Bad Reinerz.
    l9. Generalversammlung des Syndikates poln. Journalisten in Danzig.
    Besichtigung der SS durch Brigadeführer v. d. Bach—Zelewski, Abschied von Gruppenführer Lorenz.
    20. Leiter der Danziger Postverwaltung, Staatsrat Nordmann, scheidet aus dem Amt.
    21. Reorganisation der Danziger Hafenverwaltung.
    Eröffnung eines polnischen Heimes in Kahlbude.
    22. Anbringung eines vergoldeten Danziger Staatswappens am Eingang des Senatsgebäudes.
    Studienrat Beyl zum Leiter der Oberrealschule zu St. Petri und St. Pauli ernannt.
    Erfreuliche Entwicklung der Weichselschiffahrt, Getreidetransporte dreimal so groß als in den letzten Vorkriegsjahren.
    23. Kein Rücktritt des Präsidenten Dr. Rauschning. Amtliche Erklärung zu Gerüchten in der poln. Presse. „Kurj. Warszawski“ spricht von Attacke Forsters gegen Dr. Rauschning.
    Rückgang der poln. Fischexporte. Poln. Fischhandel löst sich von der Vermittlung durch Danziger Firmen.
    24. Uraufführung der komischen Oper „Der Herr von gegenüber“ von Ernst Schliepe.
    25. Vereidigung der politischen Leiter der NSDAP in Danzig in Verbindung mit der großen Reichsvereidigung durch Radio.
    26. „Danziger Volkszeitung“ wegen Artikels: „Die Wahrung der Danziger Verfassung, eine theoretische Erörterung“ beschlagnahmt.
    Die Danziger Polen fordern die poln. Staatsbürger auf, der Danziger Arbeitsfront nicht beizutreten.
    Infolge poln. Einfuhrsperre Betriebsschließungen, 1 600 Arbeiter dadurch brotlos.
    27. Ratifikation des deutsch—poln. Nichtangriffspaktes.
    Geheimrat Dr. Ehler gestorben, Ehrenbürger der Techn. Hochschule in Danzig.
    Autobahn Danzig—Stettin, der Bauplan durch das Reich genehmigt.
    28. Das bisherige engl. Konsulat in Danzig zum Generalkonsulat erhoben. Der britische Konsul Robinson in Amsterdam zum Generalkonsul ernannt.

    März
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    1. 40 ausländische Vertretungen in Danzig, Hoher Kommissar des Völkerbundes, Diplomatische Vertretung der Republik Polen, 13 Generalkonsulate, 25 Konsulate in Danzig.
    2. Betrachtungen des „Kurj. Poranny“ über Danzig, große Beachtung des Winterhilfswerkes, wie auch über Konflikt zwischen Regierung und Gauleitung, derselbe sei nur eine Meinungsverschiedenheit in der Auffassung über das Tempo. Dr. Rauschning habe sich in Polen einen guten Namen gemacht. Innere Lage in Danzig zeige allgemeine Beruhigung. Optimismus in bezug auf die Entwicklung der
    Danzig—poln. Beziehungen sei am Platze.
    3. Einheitliche Organisation des Danziger Kraftfahrwesens. Bezirk Danzig dem Gau 8 Ostland des ADAC unterstellt.
    4. Einweihung der Adolf-Hitler-Führerschule in Saskoschin.
    5. Minister Papée über die Bedeutung der Presse zur Klärung der Danzig-poln. Beziehungen. „Der Wille und Mut zur Objektivität ist in den gegenwärtigen Beziehungen zwischen Danzig und Polen für die Presse auf beiden Seiten das Gebot der Stunde.“
    6. Tagung der polnischen Eisenbahner in Danzig.
    7. Vier Monate Danzig—poln. Hafenabkommen. Einfuhr über die Häfen Danzig und Gdingen verhält sich wie 39:61 Prozent, Ausfuhrverhältnis wie 51,7 : 48,3 Prozent.
    8. Im Prozeß gegen die Brüder Steinhardt Urteil mit je 15 Jahren Zuchthaus wegen Raubüberfalls auf Dr. Gördeler.
    9. Der Hohe Kommissar Sean Lester über Danzig. Betonung freundl. Empfanges. Hinweis auf Dokument aus dem 17. Jahrh. mit dem Ersuchen der engl. Regierung um Blockierung der irischen Häfen. Feststellung der Einmütigkeit zwischen Deutschen, Danzigern und Polen.
    10. Große Danzig—Kundgebung in Hannover. Forster spricht dort vor 50 000 Teilnehmern.
    Danzig-Ausstellung in 17 westdeutschen Städten.
    12. Danzig erhält eine Hochschule für Lehrerbildung.
    13. 600-Jahr-Feier in Trutenau.
    Amerikanischer Journalist Knickebocker schreibt über Danzig: Danzig bedroht den Frieden nicht. Über die Korridorfrage habe Präsident Dr. Rauschning betont, daß die Hoffnung auf Rückkehr Danzigs zum Reich nicht aufgegeben sei.
    14. Danzig tritt in den poln.-amerikanischen Handelsvertrag vom Jahre 1924 ein, bereits ab 24. 3.1934.
    15. Danzig erfüllt das Minderheitenabkommen. Loyale Erklärung auf der Versammlung des Verbandes der poln. Lehrer.
    16. Danziger Gesellschaft zum Studium Polens. Feierliche Eröffnungssitzung im Altstädt. Rathaus. Eröffnungsansprache und programmatische Rede des Präsidenten des Senats. Übertragung auf die poln. und den Danziger Sender. Minister Papée zum Ehrenmitglied ernannt.
    Exequaturerteilung an Karl Steindrück als Konsul von Panama.
    Ostgermanische Grabfunde in Pelonken und Baarenhütte. In Pelonken vermutlich Reste eines Friedhofes, in Baarenhütte drei Steinkistengräber.
    Direktor Schell von den Danziger Oelkerwerken wegen angeblicher Beleidigung der Regierung verhaftet.
    17. Ausführliche Wiedergabe der Rede Dr. Rauschnings in allen poln. Zeitungen. Begeisterte Aufnahme in den deutschen Zeitungen Polens.
    Anerkennung des poln. Berufsverbandes durch den Senat.
    Senator Batzer spricht über den westdeutschen Rundfunk über „Danzig, ein deutsches Reiseziel“.
    18. Eröffnung eines poln. Kriegerheimes im Dom Polski.
    19. Dr. Rudolf Köstlin gestorben, ehem. Leiter der Staatl. Frauenklinik.
    20. Danzigs Arbeitsbeschaffungsprogramm. 10 000 Erwerbslose sollen in Arbeit. Bau von Wagenhallen für die Straßenbahn, eines Empfangsgebäudes auf dem Flugplatz, eines Hallenschwimmbades. Straßenbauten, Landgewinnung, Stadtrandsiedlung. Dreijahresplan für Energiewirtschaft. Einleitung der Arbeitsschlacht von Vizepräsident Greiser.
    21. Amtsenthebung des Zoppoter Bürgermeisters Dr. Fließbach.
    22. Einführ. des Danziger Bischofs Beermann durch Reichsbischof Müller.
    23. 600 Jahre Gottswalde und Trutenau. Durch Ordenshochmeister Luther von Braunschweig den beiden Gemeinden in Handfesten Recht und Gesetz verliehen.
    Baumeister König, Ehrenbürger der Techn. Hochschule, gestorben.
    Eröffnung eines Heimes des Verbandes der Polen in Schidlitz.
    24. Danzig in den Inlandscheckverkehr des Deutschen Reiches einbezogen.
    Abschluß der Bank von Danzig, wie in den beiden Vorjahren keine Dividende. Gewinnvortrag für das neue Geschäftsjahr 109 916 Gulden.
    27. Pfarrer Brausewetter anläßlich seines 70. Geburtstages die Große Schillerplakette überreicht.
    Danzig—Vortrag in Schweden durch Studienrat Dr. Anderson. Anerkennung der Bemühungen Danzigs um die Erhaltung des Friedens.
    Danzig—Ausstellung in Koblenz.
    Tagung der Danziger Gesellschaft für Völkerbundfragen. Bekenntnis des Präsidenten des Senats zum Völkerbund: „Jede internationale Beziehung für Danzig von großem Wert.“
    28. Danzig—Ausstellung in Mühlheim.
    Obergericht verurteilt Staatsbahn zu voller Bezahlung der den zwangspensionierten Eisenbahnern zustehenden normalen Bezüge.
    Poln. konservative Zeitung „Czas“ betont, daß die polenfeindliche Politik der Freien Stadt Danzig seit der Machtübernahme der Nationalsozialisten Zusammenbruch erlitten habe.
    Verordnung zum Schutz weiblicher Arbeitnehmer vor der Niederkunft.
    14 000 Arbeitslose weniger als im vergangenen Jahr. Anstieg der Spareinlagen.
    29. „Danziger Volkszeitung“ auf drei Monate verboten‚ wegen Artikels „Die Danziger Katholiken im Kampf um ihre kirchlichen Rechte“.
    Errichtung eines Ehrenbuches Danziger Bauerngeschlechter, die über 200 Jahre auf ihrem Anwesen sitzen.
    30. Danzigs Fremdenverkehr 1933, insgesamt 38 287 Personen, davon Deutsche 20 381, Polen 13 673.
    31. Wechsel in der ärztlichen Leitung des Marienkrankenhauses. Chefarzt Dr. Schulz zurückgetreten, Nachfolger Dr. Neukirch.

    April
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    1. Einrichtung des Ostsemesters der Deutschen Studentenschaft.
    2. Der tschechische Autoklub „Aero“ besucht den ADAC in Danzig.
    3. Chudzinski propagiert Gdingen als Volkshochschule.
    4. Tragen einheitlicher Sommerkleidung (Uniform) nur mit Senatsgenehmigung.
    Poln. Arbeitsfront will alle Polen in Danzig vertreten.
    Aufruf zum Eintritt in den Kreis der (poln.) Pfadfinderfreunde.
    Abnahme der Kriminalität, Anzeigen von Diebstahl usw. von 5 579 auf 4 027 zurückgegangen.
    5. Auf Intervention des Bischofs Graf O’Rourke Senator Hohnfeldt wegen Einmischung in religiöse Auseinandersetzung, von Forster allen Parteigenossen untersagt, beurlaubt.
    6. Wechsel in der Danziger Außenpolitik, Staatsrat Böttcher übernimmt an Stelle des Ob.-Reg.-Rats Dr. Ferber die Leitung der Auswärtigen Abteilung des Senats.
    Ausstellung des Schrifttums über Ostfragen im Landesmuseum Oliva.
    Danzig—Ausstellung in Mühlheim, Koblenz und Bochum.
    7. Herausgabe einer jüd. Wochenschrift in Danzig, „Danziger jüdische Stimme“. Partei und Regierung geben Rechenschaft über ihre Tätigkeit.
    8. Negative Beurteilung der Rauschning-Rede in der poln. Presse. Man
    schreibt, Rauschning suche die Politik Danzigs auf die Bahn eines Streites zu lenken. „Gazeta Polska“ stellt fest, daß eine evtl. Verselbständigung der Danziger Wirtschaft auch politisch sich empfindlich im Danzig-poln. Verhältnis zeigen würde.
    9. „Gazeta Gdanska“ fordert die poln. Eltern auf, ihre Kinder von den Schulen zurückzuhalten, bis Entscheidung über Einschulung in poln. gefällt.
    Ausschußtagung des Verb. d. Dt. Volksgruppen in Europa.
    10. Danzig-Ausstellung in Bonn. Vizepräsident Greiser und Oberbannführer Zirwas sprechen.
    11. Danzig-Ausstellung in Gelsenkirchen, Greiser und Zirwas sprechen vor 20 000 Menschen.
    „Gazeta Gdansk“ meldet Finanzierung öffentlicher Arbeiten in Danzig durch das Reich, 100 000 Reichsmark für den Wege- u. Straßenbau.
    Danziger Artushof wieder Börsenlokal.
    12. Prügelei auf dem Olivaer Bahnhof zwischen drei uniformierten Hitlerleuten und poln. Eisenbahnbeamten.
    Das Arbeitsdienstjahr der Danziger Abiturienten.
    13. Danzig-poln. Schulkämpfe.
    „Gazeta Gdanska“ schreibt von Beschimpfung zweier Danziger Polen durch einen Danziger Zollbeamten auf dem Bahnhof Brösen.
    14. Danzig-Propaganda in Köln und Dortmund. Eröffnung der Ausstellung in Köln, in Dortmund sprechen Greiser und Zirwas vor 12 000 Menschen.
    Senat weist Vorwürfe betr. Einschulung der poln. Kinder in poln. Schulen zurück.
    15. Tagung der poln. landeskundlichen Gesellschaft in Adlershorst. Vorschläge zur Ausgestaltung der poln. Touristik in Danzig: Herausgabe eines poln. Führers, Bau einer poln. Jugendherberge. Herausbringung einer Fotoausstellung.
    16. Rumänische Pfadfinder werden in Danzig durch poln. Pfadfinder empfangen.
    Einweihung d. poln. Pfadfinderhauses in Neufahrwasser.
    „Dziennik Bydgoski“ bezeichnet Vortrag von Prof. Keyser „Das Weichselland und wir“ vor dem BDO in Stettin als unerhörte Provokation.
    H. Knoblauch, Inhaber des Cafe „Vaterland“, zu 5-Monaten Gefängnis verurteilt, wegen Hetze gegen die NSDAP.
    l7. Belegschaft der Schichau-Werft um das Fünffache zugenommen.
    Vorbereitung des Rotfrontkämpferbundes zum bewaffneten Aufstand. Hermann Totzki zu einem Jahr Gefängnis verurteilt.
    18. Reichsarbeitsführer Hierl besichtigt den Danziger Freiwilligen Arbeitsdienst.
    Der bisherige 1. Sekretär der Sowjet-Gesandtschaft in Stockholm, Wladimir Meschtscheriakow, neuer Generalkonsul der UdSSR in Danzig.
    Die Angeklagten Lewerentz, Franz Bailard, Friedrich und Karl Hase zu hohen Gefängnisstrafen wegen angeblichen Staatsverrats verurteilt. Poln. Presse verdächtigt und beschuldigt in diesem Zusammenhang Danziger Behörden.
    19. Danzig-Kundgebung im Gürzenich in Köln. Greiser und Zirwas sprechen.
    30 Gemeinden des Großen Werders werden an das Lichtnetz angeschlossen.
    Danziger Rundfunk erhält den Namen: „Landessender Danzig“.
    Die Errichtung einer pommerellischen Universität wird in Polen propagiert. Gefordert wird Einführung eines pommerellischen Trimesters für alle poln. Studenten.
    20. Große Hitler-Geburtstagsfeiern im Freistaat Danzig.
    Danzig-poln. Pfadfinder feiern den St. Georgstag.
    „Gazeta Gdansk“ fragt, ob der Bahnhof ein Ort der hitleristischen Demonstration ist, anlässlich des Empfanges des Reichsarbeitsführers Hierl.
    21. Befürchtungen der poln. Textilindustrie, durch deutsche Waren verdrängt zu werden.
    22. Danzig-Ausstellung in Hamm. Es sprechen dort Senator Batzer und Zirwas.
    Eröffnung eines poln. Seeheimes in Brösen.
    23. Der 2. große poln. Lauf: „Quer durch Danzig“ (3 600 m mit 70 Läufern am Start).
    24. Ein Zentralkomitee der poln. Katholiken der Danz. Diözese gebildet.
    25. Einweihung der priv. poln. Schulen in Gr. Trampken u. Lamenstein.
    26. Gaugeschäftsführer Johst zum Landrat des Kreises Danziger Niederung ernannt.
    „Warschauer Zeitung“ fordert, daß der größte Teil der Polen in Danzig studiere, um von den Deutschen Arbeitsweisen zu lernen und unter den Danzig-Polen d. poln. Geist hochzuhalten.
    27. Nationaldemokratische Presse Polens gegen die offizielle poln. Danzig-Politik, es habe genug Gelegenheiten gegeben, um Danzig ohne einen Schuß Pulver einzunehmen.
    28. Eröffnung der poln. Privatschule in Simonsdorf.
    Einweihung der deutschen Schule in Simonsdorf.
    Bittschrift des Zentrums—Abg. Formell an den Hohen Kommissar des Völkerbundes wegen Verbots der „Danziger Volkszeitung“.
    29. Nach „Gazeta Gdansk“ klagen poln. Eltern, daß Lehrer an der Johannisschule in Danzig Hakenkreuzabzeichen trügen und auf poln. Fragen deutsch geantwortet hätten.
    30. Verleihung der alten Bezeichnung „Gendarmerie“ an die Danziger Landjägerei.

    Mai
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    1. Anläßlich der Feier des 1. Mai mahnt Gauleiter Forster Polen zu einer wirtschaftlichen Verständigung, vor 120 000 Danzigern auf dem Kleinen Exerzierplatz in Langfuhr.
    Eröffnung der 3. poln. Privatschule in Simonsdorf.
    Poln. Radfahrstafette durch Danzig.
    2. Beschwerde der Zentrumspartei beim Hohen Kommissar wegen Verbotes der „Danziger Volkszeitung“ vom 28. April.
    3. Schließung des Büros der poln. Zollkontrolle in Danzig aus Protest wegen Beleidigung eines poln. Zollinspektors am 1. Mai.
    4. Schritt des Senats beim Diplomat. Vertreter der Republ. Polen und beim Hohen Kommissar wegen poln. Provokationen am 1., 2. und 3. Mai. Zwischenfall b. d. Überführung d. Leiche eines poln. Offiziers in Neufahrwasser, Zwischenfall auf dem Flugplatz u. a. d. Bahnhof.
    5. Danziger Arbeitsdienst schafft Neuland durch Trockenlegung eines Haffstreifens, 100 Hektar werden gewonnen.
    Eröffnung der Gerichtsbarkeit beim Verband der Polen.
    6. Feierlicher Empfang der „Hansestadt Danzig“ am Zoppoter Seesteg zur Eröffnung des Seedienstes Swinemünde—Zoppot—Pillau.
    7. Aussprache zwischen Dr. Rauschning und Minister Papée über die Zwischenfälle an den Nationalfeiertagen.
    Rücktritt Senator Prof. Dr. Hoepfners, kehrt wieder an den Lehrkörper der Techn. Hochschule zurück.
    8. Senator Huth Nachfolger von Senator Hoepfner.
    9. Standesamtliche Trauung des Gauleiters Forster in Berlin. Reichskanzler Hitler und Reichsminister Hess als Trauzeugen.
    10. Danziger Flieger mit 7 Maschinen beim Deutschlandflug.
    11. Die poln. Pfadfinder dürfen in Danzig Uniform tragen. Abkommen zwischen Danzig und Polen.
    Zu dem von Lück herausgegebenen Buch: „Deutsche Aufbaukräfte in der Entwicklung Polens“, Geleitwort des Präsidenten des Senats Dr. Rauschning.
    12. Weihe der Studentenherberge am Bosseweg.
    Der Hohe Kommissar fährt zur Tagung des Völkerbundes nach Genf.
    Trauung Gauleiter Forsters in der Christuskirche in Langfuhr durch Bischof Beermann.
    13. Einrichtung eines Danziger Gemeindetages.
    14. Wikingerfunde in Ohra-Niederfeld, Ausgrabung alter Wikingerboote.
    Der Vorsprung des Hafens Gdingen hat sich trotz Hafenabkommen gegenüber dem Danziger Hafen weiter vergrößert.
    15. Erste Versammlung der poln. Arbeitsfront in Danzig.
    Aushebung einer Hetzkolonne jugendlicher Kommunisten, Führer der Schiffszimmermann Christian Ehmke aus Bremen.
    16. Laut „Il. Kurj. Codz.“ hat der Hohe Kommissar des Völkerbundes gegen die Einsetzung eines Staatskommissars bei der Stadtbürgerschaft im Hinblick auf die Verfassung Einspruch erhoben.
    17. Wiedereinführung der Sonntagsbriefzustellung.
    Führertagung in Danzig. 600 SS-Führer aus dem Reich versammelt.
    18. Welterfolg des Danziger Professors Erbach, eine der größten Dieselmotorjachten der Welt wird nach seinem Entwurf gebaut.
    19. Polen fordert poln. Schulinspektorat in Danzig.
    20. Von der poln. Schulmutter wurden 1933 = 700 000 Gulden ausgegeben, für 1934 wurden 900 000 Gulden eingesetzt.
    22. Tagung des Vereins Deutscher Bibliothekare und des Verbandes deutscher Volksbibliothekare vom 22.—27. Mai in Danzig.
    23. Poln. Ministerialkommission im Danziger Hafen zur Besichtigung der Getreideverladeeinrichtungen.
    24. Einrichtung des Postanweisungsverkehrs zwischen Danzig und Polen.
    70 Studenten der Techn. Hochschule Warschau zum Besuch des Danziger Hafens.
    25 Amtsdauer des Präsidenten des Hafenausschusses, Dr. Benzinger, bis 1.10.1934 verlängert.
    Poln. akademischer Sportverband darf einheitliche Trainingskleidung tragen.
    26. Wiederaufnahme der Danzig-poln. Wirtschaftsverhandlg. in Danzig.
    27. Parteitag der Sozialdemokratischen Partei in Danzig. Parole: Festhalten am alten Ziel. Abg. Brill zum Ehrenpräsidenten des Parteitages gewählt.
    28. Auflösung der Kommunistischen Partei in Danzig.
    Ankunft des neuen Generalkonsuls der Sowjetunion in Danzig.
    29. Einweihung des Heimes des Verbandes der Polen in Lamenstein.
    30. Senator Batzer zum Staatskommissar in der Fr. Wohlfahrtspflege ernannt.
    31. Danzig—Werbung in Schweden, Dänemark und England.
    Danzig-Besuch des Stabschefs der SA, Röhm, wegen Erkrankung abgesagt.

    Juni
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    1. Der Hohe Kommissar interessiert sich für jüdische Fragen, führt Unterredung mit A. H. Guttmann vom Jewish Foreign Committee in London.
    Deutsche Autokarte der Firma Shell-Oil mit deutschen Ortsnamen in Pommerellen findet entrüstende Stimmen in poln. Zeitung Danzigs.
    2. Der jüdische Rechtsanwalt Dr. Neumann als Vertreter Danzigs nach Genf zur Tagung der Völkerbundsligen entsandt.
    3. Tag der Luftfahrt in Danzig. Errichtung eines F1iegerlagers. Taufe von 2 Segelflugzeugen.
    Start von 2 000 Reisebrieftauben von Kolberg nach Danzig.
    4. Wird ein Danziger in Polen einem Neger gleichgesetzt? Beachtenswerte Kritik des „Wilnaer Slowo“ zu der Verurteilung des Fürsten Pleß in Oberschlesien, weil er einen Danziger beschäftigt hatte.
    Errichtung eines poln. Musikkomitees in Danzig.
    5. Danziger Lebenshaltungskosten im Mai. 107,6% auf Basis 1913 gleich 100 %, 77% auf Basis 1927.
    Goldenes Jubiläum des poln. Vereins „Einheit“ unter Teilnahme des Bischofs O’Rourke.
    6. 6% Dividende der Zuckerfabrik Neuteich. 1,6 Mill. Zentner Rüben im Geschäftsjahr 1933/34 verarbeitet.
    7. Direktor des Danziger Pathologischen Instituts Dr. Bingeler von dem in London tagenden Komitee Lady—Tata-Stifung zur Erforschung der Leukämie zum zweitenmal mit Stipendium ausgezeichnet.
    7. Poln. Presse gegen Danziger Flugsport, sie bemerkt, „Ziel des deutschen Flugsportes Wegnahme der verlorenen dtsch. Provinzen“.
    8. Danzig—poln. Verhandl. in Krakau, Forts. der Warschauer Verhandl.
    9. Poln. Rechtspresse gegen angebl. Berliner Einflüsse in Danzig. Feststellung, daß Polen umfangreiche Mittel für den Danziger Hafen aufbringe. Vorwurf gegen poln. Regierung, daß sie in Danzig poln. Einheit zersplittere.
    Eröffnung der Ausstellung „Leben und Gesundheit“ in der Messehalle.
    10. Danziger Segelflieger Kuhn stellt Weltrekord auf, 85 Loopings hintereinander.
    Senat berücksichtigt poln. Proteste über abgelehnte Schulanträge.
    Beginn der Aufnahmen auf dem Langen Markt für den Danziger Werbefilm.
    11. Erster poln. Pilgerzug zur Reliquie des Hl. Wojciech nach Ohra, Bischof O’Rourke erteilte den erzbischöflichen Segen.
    12. Die poln. Gesellschaft der Freunde der Kunst und Wissenschaft in Danzig gab ihren Tätigkeitsbericht, 6 Jahrbücher mit 500 Seiten herausgegeben. Errichtung einer Station für minderbemittelte poln. Gelehrte und Studenten in Danzig.
    13. Rechtsverordnung zum Schutze des Bernsteins, nach welcher nur Naturbernstein unter diesem Namen in den Handel gebracht werden darf.
    Jahreshauptversammlung des Danziger Kathol. Frauenbundes, Frau Direktor Landmann zur Ehrenvors. ernannt, Frl. Dr. Semrau zur 1. Vors. gewählt.
    Studienrat August Müller für Abt. Schrifttum, Prof. Kloeppel für Abt. Bildende Kunst als neue Abteilungsleiter der Landeskulturkammer.
    14. Danzig-poln. Vereinbarung über Verlängerung der Einfuhrmöglichkeit von Speisefetten, Fischen und Käse nach Polen.
    Neuer Kurdirektor für Zoppot. Franz Bauer vorl. für das Jahr 1934 ernannt.
    15. Wechsel im belgischen Generalkonsulat, Maurice Volcke nach Hamburg versetzt.
    Vergrößerung der Danziger Handelsflotte, deutscher Dampfer „Heinrich Podeus“ von Fa. Otto Behnke als 3. Schiff gekauft.
    16. Tagung des Reichsverbandes der Deutschen Eisenbahnervereine in Danzig.
    3 000 Teilnehmer in Sonderzügen angemeldet.
    Senatsempfang anläßlich des Internationalen Reitturniers, Begrüßung durch Dr. Rauschning.
    17. Internationales Reitturnier in Zoppot. Poln. Reiter holten den Preis von Zoppot und den Kasinopreis. Die Hauptkonkurrenz, der Preis von Danzig, fiel nach Pommern.
    18. „Le Temps“ meldet Begegnung Hitler-Pilsudski in Danzig, Dementi der zuständigen Stellen.
    Interessante Ausgrabungen auf dem Zoppoter Schloßberg, der dort befindliche Burgwall aus der Zeit um 750 bis 1 000 n. Chr.
    19. Anläßlich des Festes des Meeres in Gdingen trifft Danziger Polenverband die Feststellung, daß Danzig für Polen unentbehrlich ist.
    20. Jahrestag der nationalsoz. Machtübernahme in Danzig. Viele Reden.
    21. Glückwünsche Polens zum Jahrestage der Machtübernahme.
    Deutschlandflieger in Danzig, Präsident Loerzer und Ministerialrat Christiansen auf dem Danziger Flugplatz.
    22. Der argentinische Generalkonsul Pineyro in Danzig gestorben.
    23. Staatlicher Arbeitsdienst in Danzig, Einziehung von 500 Mann bereits zum 1. August, Dienstpflicht vom l7. bis 20. Lebensjahr.
    Eröffnung der Deutschen Luftfahrtausstellung.
    Dr. Recke zum Ord. Prof. für Geschichte an der Technischen Hochschule ernannt.
    24. Einweihung eines Kriegerdenkmals in Schöneberg.
    25. Danzig-poln. Abkommen über die Bildung einer 24 Köpfe starken, paritätisch zusammengesetzten Hafen- und Stromwache.
    26. Neue Volksschule in Simonsdorf.
    Polenverband sammelt bei seinen Mitgliedern, Ortsgruppe Langfuhr, f. d. poln. Seeverteidigungsfond.
    27. „Danziger Volksstimme“ wegen angeblicher dauernder Stimmungsmache gegen die Regierung auf 6 Monate verboten.
    Poln. Presse erblickt in Senatsverfügung über Eierverkauf nach Gewicht neue Erschwerung des poln. Exportes nach Danzig.
    28. Eröffnung des ständigen Passagierverkehrs nach Kopenhagen, dänische Journalisten als Gäste der Stadt.
    29. Gründung eines Automobilklubs unter dem Namen Danziger Touringklub durch Vizepräsident Greiser. [Besteht heute wieder in der Bundesrepublik Deutschland.]
    30. 75 Jahre Danziger Feuerwehr.
    Kaffeegeschäfte Danziger Firmen mit brasilianischen Pflanzern in Zlotywährung.

    Juli
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    1. Einweihung des Albert-Forster-Stadions.
    2. Raiffeisentagung in Steegen, 101 Genossenschaften dem Verband angeschlossen.
    Urteile im Neuteicher Krankenkassenskandal.
    3. Senator Hohnfeldt scheidet aus Danzig.
    Gleichstellung Danziger und poln. Sozialversicherung, Anrechnung der beiderseitigen Versicherungszeiten und -beiträge.
    4. Poln. Klage, daß bei Grunderwerb in Praust Gemeinde von Vorkaufsrecht Gebrauch gemacht habe, um poln. Schulbau zu verhindern.
    5. Japanischer Prinz Kaja in Zoppot.
    Neuer Plan zur gerechten Verteilung der Hafenarbeit.
    Grenzlandturnfest in Danzig. Eintreffen der 10 000 ausw. Turner in Sonderzügen und mit Sonderdampfern.
    6. Auflösung der Kommunist. Partei in Danzig rechtskräftig geworden.
    Aufmarsch der Turner im Großkurgarten beim Ostlandturntreffen.
    7. Zwei Danziger Vertreter zu den poln.-engl. Verhandl. nach London entsandt.
    Bannerübergabe d. Turner a. d. Senat a. d. Langen Markt.
    8. Intervention des jüd. Gemeindeverbandes beim Senat. Beschwerde über das beabsichtigte Schächtverbot sowie über Wirtschaftsboykott.
    9. Obersekretär Leufgen Nachfolger Hohnfeldts als Führer der Danziger Beamten.
    10. Brief des Präsidenten des Senats an Bischof O’Rourke über die Bereitwilligkeit Danzigs zum Abschluß eines Konkordates.
    11. Der angebl. antipoln. Zwischenfall in Meisterswalde. Die Angeklagten Müllermeister Fuchs und Lehrling Zobel abermals freigesprochen. Hoher Kommissar u. diplomatischer Vertreter der Republik Polen wohnten der Verhandlung bei.
    Jubiläumsfeier der Danziger Feuerwehr, Ansprachen von Branddirektor Winschenbach, Polizeipräsident Frobös, Senator Huth und Vizepräsident Greiser.
    12. Schwedische Schulschiffe „Najaden“ und „Zarramas“ in Danzig zum Besuch eingetroffen.
    Wolkenbruch über Danzig, zahlreiche Straßen überschwemmt.
    Einführung d. amtl. Flugscheines auch für Danzig.
    13. 62 amerikanische Professoren und Studenten in Danzig zu Besuch.
    Aufhebung des Verbotes der „Danziger Volksstimme“ nach Abgabe einer Loyalitätserklärung.
    Neue Danziger Werbeschrift: „Mein schönes Danzig“.
    14. Verordnung des Senats gegen Schiebungen bei Vergebung von Aufträgen der öffentl. Hand.
    Herabsetzung des Brotpreises um 10%.
    15. Danzig—deutsch-poln. Verkehrsabkommen schafft Erleichterungen im Verkehr durch Danzig und Polen nach Ostpreußen.
    16. Der poln. Außenminister in Danzig.
    Meisterschaft der deutschen Meere in Zoppot.
    Umbau der großen Orgel in Oliva. 2 065 Pfeifen wurden ausgebessert.
    17. Ausflug Prager Studenten ans „poln. Meer“ beim Besuch Danzigs und Gdingens.
    Landgerichtsdirektor Hartmann neuer Vorsitzender des Landesarbeitsgerichtes.
    70jähriges Stiftungsfest des Korps Baltica, dem ältesten Korps der Hochschule.
    18. Danziger Flieger Bassany landet in Afrika, hatte Danzig am 26.6. verlassen.
    Poln. Presse berichtet über Boykott jüdischer Kaufleute.
    19. Ausstellung Danziger Künstler in der Zoppoter Kunsthalle, 43 Aussteller vertreten.
    20. Sanierung der Rentenversicherung. Neuregelung der Beiträge und Leistungen in der Invaliden- und Angestelltenversicherung. Anpassung an die dtsch. Grundsätze.
    1933 wurden von der Eisenbahn 6,4 Mill. Fahrkarten verkauft.
    23 791 918 Personen wurden 1933 mit der Straßenbahn befördert, zurückgelegte Wegkilometer 6 505 419.
    21. Besuch der HJ-Führer des Obergebietes West in Zoppot zum Zweck des Studiums der Danziger Verhältnisse.
    22. „Preußische Garnisonen in Danzig.“ Ausstellung im Olivaer Schloß.
    Schwedische Automobilisten in Danzig, Empfang durch den Senat.
    23. Motorboot „Hela“ vor Glettkau gestrandet, Mannschaft gerettet, das Boot zerschlagen.
    Reichsschulungstagung der NSDAP in Zoppot.
    Apothekerkammer als Körperschaft des öffentl. Rechts anerkannt.
    24. Hermann Merz zum Generalintendanten der Zoppoter Waldoper ernannt.
    Errichtung eines Gesundheits- und rassenpolitischen Amtes. Leiter Dr. Kluck.
    25. Poln. Hochwasserwelle erreicht Danzig.
    Beginn der Ernte im Danziger Gebiet.
    26. Die poln. Gesangvereine in Danzig schließen sich korporativ dem Verband der Polen an.
    Die Danzig-poln. Verhandlungen abgeschlossen. Die Wirtschaftsentwürfe den Regierungen unterbreitet.
    27. Inangriffnahme des Jungferschen Lakenprojektes. Entwässerung von 18 000 ha Werderland.
    Beschlagnahme der „Gazeta Gdanska“ wegen unrichtiger Meldungen betr. Rücktritt von Danziger Senatoren.
    28. 300 Jahre Westerplatte, von der ehemaligen Sandbank zum Seebad.
    Verteilung poln. Handwerkerkarten an jüd. Danziger Handwerker in einer Sitzung der Warschauer Handelskammer.
    29. Weihe der Ostlandbrücke über die Nogat durch Senator Huth in Anwesenheit deutscher Behördenvertreter aus Ostpreußen.
    Wiedersehensfeier der alten Fußartilleristen. Gedächtnisfeier am Brösener Ehrenmal.
    Abschluß der Reichsschulungstagung in Zoppot mit Vortrag Prof. Reckes über den „Kampf im Ostraum in den letzten Jahrzehnten“.
    30. Umbildung der Danziger Schulverwaltung, Neueinteilung der Schulaufsichtsbezirke.
    31. Danziger Tennismannschaft in Gdingen, Sieg des Gdinger Sportklubs über Olivaer Tennisklub.
    Im Sommersemester 1 264 Studierende, darunter 46 Damen, an der Techn. Hochschule.
    Die Danziger Polen auf der Warschauer Tagung der ausländischen Polen. Die Danziger Delegierten: Dr. Moczynski und Muszkiet.
    Fortfall der Haftprüfungstermine laut Änderung des Strafrechtes und des Strafrechtsverkehrs.

    August
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    1. Prof. Dr.-Ing. Höltje v. der Techn. Hochschule scheidet aus Danzig.
    2. Reichspräsident von Hindenburg gest. Beileidstelegramm des Senats.
    3. Danzig trauert um den verstorbenen Reichspräsidenten als dem Ehrenbürger ihrer Stadt. Trauergottesdienst in St. Johann.
    40. deutscher Philatelistentag in Danzig vom 3.—6. August. Sonderstempel der Post während der Tagung, Postkarten mit Markendruck von Köpfen berühmter Danziger.
    4. Segelschulschiff „Deutschland“ im Danziger Hafen.
    5. Trauerfeier des Senats im Volkstag anläßl. des Todes des Generalfeldmarschalls von Hindenburg.
    Über 27 000 Besucher bei den Zoppoter Waldfestspielen, im Vorjahr 23 862 Besucher.
    7. Verbot des Gesanges antipoln. Lieder durch den Senat.
    8. Englische Ärzte in Danzig.
    150 Danziger Lehrer in der Versuchsschule von Prof. Dr. Kade in Wörsdorf.
    9. Hissung der Danziger Flagge in Stockholm vor dem königl. Schloß anläßlich einer Esperantotagung.
    Teilnahme von 200 Danziger Lehrern an der Lehrertagung in Frankfurt a. M.
    Schließung der jüd.—poln. Studentenvereinigung durch den Rektor der Hochschule.
    Poln. Intervention beim diplomatischen Vertreter Polens.
    10. Danzig-poln. Wirtschaftsvereinbarungen. 6 Abkommen wurden unterzeichnet. 1. Abkommen zur Regelung versch. Zollangelegenh., 2. Abkommen über die Beteiligung Danzigs an den poln. Einfuhrkontingenten, 3. Abkommen über den Verkehr mit Lebensmitteln und Bedarfsgegenständen, 6. Übereinkommen über den Absatz landwirtschaftlicher Erzeugnisse im Zusammenhang mit der Danziger Marktregulierung.
    Errichtung neuer Körperschaften der Wirtschaft, außerdem Errichtung einer Kammer für Außenhandel.
    Akademischer Festakt im Olivaer Schloß. Zwei engl. Gelehrte von der Universität Durham, Sir Thomas Oliver und Dr. Georg Ernest Annis, zu Ehrendoktoren der Techn. Hochschule ernannt.
    Gleichberechtigung der poln. Arbeitsfront mit den Danziger Berufsverbänden.
    11. Dr. Rauschning in den Senat der Deutschen Akademie berufen.
    12. Verhaftung des poln. Staatsangehörigen Lucjan Lemke wegen Beleidigung des Danziger Staatspräsidenten.
    13. Nach poln. Pressemeldungen ist eine Abwanderung der Danziger Spareinlagen nach Gdingen infolge mangelnden Vertrauens zur Guldenwährung bemerkbar.
    14. Briefwechsel zwischen Gauleiter Forster und dem Präsidenten Dr. Rauschning über die Danzig-poln. Wirtschaftsabkommen, gegenüber verschiedener Gerüchte soll er die Übereinstimmung zwischen Partei und Regierung dokumentieren.
    15. Pfarrer Szymanski, Vikar an der St. Josephskirche, die Ausübung der weiteren seelsorgerischen Tätigkeit untersagt.
    16. Danziger Volkstag billigt die Wirtschaftsverträge mit Polen.
    Senator v. Wnuck als Nachfolger Senator Hohnfeldts zum hauptamtlichen Senator gewählt.
    Verurteilung eines Zollbeamten wegen Beleidigung von Polen.
    17. Ansätze zu einem Boykott durch die jüd. Textilindustrie wegen angebl. Bedrückungen der Juden in Danzig.
    Angebl. Schmuggel von jüd. Personen über Danzig nach Palästina. Führer dieser Schmuggelaktion angebl. ein Vertreter einer deutschen Schiffahrtsgesellschaft.
    18. Der Vatikan erwartet in allernächster Zeit Fühlungnahme mit der Danziger Regierung wegen des Konkordates.
    Zentrumsprotest gegen die Aufhebung der Immunität des Abg. Posack, Erklärung des Abg. Kurowski in der 15. Vollsitzung des Volkstages.
    Fest des poln. Soldaten auf der Westerplatte.
    Erklärung des Gauleiters über den Umbau des Staatstheaters.
    19. Weihe der Gedenktafeln für die Gefallenen des Danziger Infanterieregiments Nr. 128. Aufstellung der Tafeln für die Evangel. in St. Johann, für die Kathol. in der St. Josephskirche.
    20. Zum Präsidenten der Außenhandelskammer Dr. Schnee, zu Präsidialmitgliedern Dr. Chrzan und Dr. Moscynski (Pole) ernannt.
    21. Die Sasper Wiesen trockengelegt. Die Redefka wird umgeleitet, Saspe wird entwässert.
    Verbot des Allg. Arbeiterverbandes vom Oberverwaltungsgericht aufgehoben.
    22. Saarland—Treuestaffel in Danzig eingetroffen. Kundgebung auf dem Heumarkt und auf dem Seesteg in Zoppot. Polnische Presse übt heftige Kritik an dem von der Stafette übermittelten Schreiben, das die Politik Dr. Rauschnings desavouiere (verleugne).
    Die zweite der vier neuen Brücken im Nogat-Weichsel-Delta vor der Vollendung.
    23. Gute Fortschritte im Ausbau der Radaune-Kraftwerke, Bauplan des ersten Jahres wird erfüllt.
    Kürzung der Danziger Beamtengehälter durch Herabsetzung des Ausgleichszuschlages von 6 auf 1/2 Prozent.
    24. Verwirklichung der Arbeitsdienstpflicht in Danzig für jeden Danziger zwischen 18 und 25 Jahren.
    Gesetzliches Rabattverbot für Lebensmittelhandel.
    25. Die Führer der neuen Wirtschaftsvertretungen vom Senat ernannt.
    Handelskammer: Dr. Schnee, Handwerkskammer: Konditormeister Braun, Führer des Wirtschaftsrates: Präsident Dr. Schäfer.
    26. Übersiedlung des Freiw. Arbeitsdienstes nach Wormditt.
    27. Ende der Danziger Arbeitgeberverbände. Arbeitsfront tritt an ihre Stelle.
    28. 20prozentige Kürzung der sachlichen Ausgaben bei den Behörden.
    29. Ernennung eines Staatskommissars für die Versorgungsverbände zur Durchführung der Wirtschaftsabkommen. Dr. Dormeyer ernannt.
    Vergleich im Prozeß Prälat Sawatzki gegen Chefredakteur Zarske.
    30. Poln. Gerüchte über Zurückberufung der in Danzig wohnenden Reichspensionäre laut „Gazeta Gdanska“, Senatsdementi gegen unbegründete Gerüchte einer Abwertung des Danziger Gulden.
    31. Danzig-poln. Vereinbarung über die Besetzung der Beamtenstellen. Keine Einstellung von deutschen Beamten in den nächsten 5 Jahren, leitende Beamte ausgenommen. Poln. Beschwerde daraufhin beim Hohen Kommissar zurückgenommen.
    Dr. Rauschning über die Beziehungen Danzigs mit Polen und Deutschland. Kriegsgefahr gänzlich ausgeschlossen. Interview eines Vertreters des „Petit Journal“ mit dem Senatspräsidenten.

    September
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    1. Unterredung des Vertreters des „Petit Journal“ mit dem Leiter des Danziger Heimatdienstes U. Beelitz, dem Hohen Kommissar u. dem diplomat. Vertreter der Rep. Polen über die Besserung in den Danz.-poln. Beziehungen.
    Poln. Pressestimmen zur Kürzung der Beamtengehälter. Hinweis darauf, daß das Reich keine Subvent. mehr zahle.
    2. Engl. Parlamentsmitglied informiert sich über Nöte und Interessen der jüdischen Bevölkerung in Danzig.
    Danzig auf der jüdischen Weltkonferenz in Genf vertreten.
    3. Tagung der Bundesleitung des VDA in Danzig.
    Pensionierung Oberstleutnants Schlieckriede von der Schulzpolizei.
    Freilichtbühne im Olivaer Schloß. Aufführung von Schäfers „Der 18. Oktober“.
    4. Der engl. Militärattache in Berlin besucht Danzig. Orientierung über den augenblicklichen Stand des Danziger Hafens.
    5. Danziger Fragen auf der Septembertagung des Völkerbundrates. Präsident Dr. Rauschning nach Genf abgereist.
    6. Zoppoter Saisonergebnis weist 4 000 Kurgäste mehr als im Vorjahr auf.
    Windhose im Wiesenthaler Forst. 2 000 Bäume wurden entwurzelt oder zerschmettert.
    7. Danzig vor dem Völkerbundrat. Die Ergebnisse der Danzig-poln. Verständigung mit Befriedigung zur Kenntnis genommen. Die in den Danzig-poln. Sozialabkommen vorgesehene Ernennung eines Schiedsgerichtsvorsitzenden durch den Hohen Kommissar ohne Einwendungen angenommen.
    8. Auf Grund einer Danzig-poln. Verständigung Dr. Nederbragt, Holland, zum Präsidenten des Danziger Hafenausschusses gewählt.
    9. „Danziger Echo“ vom 9.9. plädiert für Übernahme der deutschen Steuererleichterungen auch für Danzig.
    10. Abschluß der Danzig-poln. Verhandl. über die Brancheabkommen, dazu Verordnung des Senats über die Neuregelung des Warenverkehrs mit Polen.
    Danziger Juden fordern in Danzig normale Lebensbedingungen, dann auch kein Boykott des jüd. Weltmarktes gegen Danzig.
    11. Konsolidierung der poln. kathol. Bewegung in Danzig. Drei poln. Kirchen seit 1922 errichtet.
    Nach Ansicht poln. Presse hat Polen durch die neuen Zollabreden mit Danzig stärkere Einflußnahme auf die Tätigkeit der Danziger Zollbeamten.
    12. Verhaftung eines Danzigers beim Betreten eines der sowjetrussischen Kriegsschiffe in Gdingen. Es handelt sich um Zoppoter Fahrradhändler Jünemann, der dem russischen Kommandeur eine kommunistische Adresse überreichen wollte. Auslieferung an die Danziger Polizei.
    13. Ehrung des 100 000. Seedienstpassagiers in Zoppot.
    14. Eröffnung der Luftschutzausstellung.
    Neue Mitglieder des Aufsichtsrates der Danziger Werft, Senator a. D. W. Szujski, Warschau.
    15. Stapellauf des größten Saugbaggers der Welt: „Chien She“ auf der Schichauwerft in Gegenwart des Berliner chinesischen Gesandten.
    40 Jahre „Danziger Neueste Nachrichten“.
    16. Deutschland folgte dem Beispiel Danzigs mit der Einführung der Handwerkerkarte.
    17. Norwegischer Dampfer „Dusken“ kentert i. Hafen v. Neufahrwasser.
    18. Kritik der poln. Rechtspresse über das Danzig-poln. Fischhandelsabkommen. Poln. Fischereiwesen werde durch das Abkommen stark gefährdet.
    19. Katholische Pfarrer der Diözese Danzig wenden sich an Hohen Kommissar wegen Entscheidungen des Senats über die katholischen Jugendorganisationen.
    Sozialdemokratische Anfrage im Volkstag betr. Vorlegung der Haushaltspläne.
    20. Verluste der Bank von Danzig durch die Gerüchte über Abwertung des Danziger Guldens. Rückgang des Devisenvorrates um 8,45 Mill. Gulden.
    21. Schließung der Danziger Allgemeinen Zeitung AG.
    Herausgeber des „Danziger Echo“, Redakteur Loewy, verhaftet. Freispruch vor dem Schnellrichter.
    An Stelle von Reg-Rat Nickel Kaufmann Kurt Boskamp zum stellv. Mitglied des Bankausschusses der Bank von Danzig ernannt.
    Erstes Entmannungsurteil in Danzig. Betroffen wurde der Invalide Anton E. aus Weichselmünde, der zehnmal wegen Exhibitionismus vorbestraft worden ist.
    22. Baldur von Schirach in Danzig.
    23. Der Vertreter der Häfen Danzig und Gdingen in Haifa, Dr. Kurt Nawratzki, bringt Erklärungen über die Bedeutung Palästinas für den Danzig-poln. Export.
    24. Erholungsurlaub des Präsidenten des Senats Dr. Rauschning mit Rücksicht auf seine angegriffene Gesundheit!!!
    Pfarrer Daniel tritt in den Ruhestand.
    25. Wöchentlicher Tourendienstt zwischen Zoppot—Finnland vorgesehen.
    26. 375 Jahre Rathausturm.
    Gründung eines Zentralkomitees der poln. Katholiken in Danzig auf Antrag des Bischofs O’Rourke.
    Kommunistischer Abg. Raschke vor dem Obergericht, seine Revision verworfen.
    Erneuerungsbauten an St. Marien.
    27. Kommentar des „Nasz Przeglad“ unter der Überschrift: „Droht der jüdischen Bevölkerung in Danzig neue Gefahr durch den Urlaub des Präsidenten des Senats Dr. Rauschning?“ Folgerung eines Gegensatzes zwischen Partei und Regierung.
    28. Ende der „Danziger Landeszeitung“ mit Abschiedsartikel „Schuld und Aufgabe in Danzig“.
    Staatsrat Scheunemann gestorben.
    Ehrenbürger Danzigs, Generalfeldmarschall v. Mackensen 85 Jahre Soldat.
    29. Abschiedsausgabe der „Danziger Allgemeinen Zeitung“.
    30. Angebliche Forderungen des Gauleiters an den Senat. Nach poln. Pressemeldungen u. a. Verbot der Oppositionspresse gefordert, Verhaftung sämtlicher katholischer Geistlichen, Anwendung sämtlicher Polizeimittel zur Liquidierung der Oppositionsparteien. Poln. Zeitungen mit Überschriften wie: „Die Partei regiert den Staat“, „Wer regiert in Danzig“, mit Hinweis darauf, daß der Gauleiter nicht die Verträge anerkenne, sondern nur vollendete Tatsachen. Allgemeine Ansicht, daß trotz Dementis Differenzen zwischen Partei und Regierung bestehen und der Konflikt Forster-Dr. Rauschning erst in Wochen durch Berlin entschieden werde.

    Oktober
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    1. Während der nächsten 14 Tage beschäftigt sich die poln. Presse mit dem Konflikt zwischen Partei und Regierung in Danzig.
    Weihe des Segelfliegerlagers Klempin.
    Einweihung des erweiterten Diakonissenkrankenhauses und der Diakonissenkirche.
    2. Empfang der Vertreter der poln. Presse. durch das Gaupresseamt, dabei Dementis der poln. Gerüchte über Konflikt zwischen Gauleitung und Senat.
    3. Poln. Klagen über das Danzig-poln. Fischabkommen, die poln. Fischer erhielten dadurch geringere Preise als vor dem Abkommen.
    4. Poln. Betrachtungen über die poln. Minderheit in Danzig. Sie sei nicht Untermieter im fremden Hause.
    5. 30 Jahre Techn. Hochschule in Danzig.
    Zufriedenheit in Pommerellen über die Auswirkungen d. Danzig—poln. Lebensmittelabkommen.
    6. Staatsminister Schemm vor der Danziger Lehrerschaft.
    7. Die Juden in Polen stellen fest, daß gegen Danzig kein Boykott verhängt worden sei.
    8. 10jähriges Bestehen des Vereins der Danziger in Hamburg. Dem Verein wurde die Danziger Heimatflagge verliehen.
    9. Im Zusammenhang mit dem Beitritt Rußlands zum deutsch—poln. Roggenabkommen wurde Danzig als Zentrale der drei Getreidebüros ausersehen.
    10. Große Massenkundgebungen der Partei im ganzen Danziger Land gegen die poln. Gerüchte über die Uneinigkeit zwischen Partei und Regierung. Poln. Presse widerlegt diese Erklärungen.
    Leiter der Pressestelle des Senats, Streiter, mit sofortiger Wirkung beurlaubt. Beileid der Danziger Regierung zum Marseiller Attentat.
    11. Tierschutzgesetz bringt Strafverschärfungen gegen Tierquälerei.
    12. Enthüllung der neuen Verkehrstafel am Bahnhof
    13. Prälat Sawatzki gestorben. Anerkennende Nachrufe über seine Tätigkeit als Geistl. u. Politiker.
    Das Problem Danzig u. Gdingen in poln. Beleuchtung sieht eine Knebelung Danzigs nicht im poln. Interesse, weil dadurch nur die deutschen Häfen profitieren würden.
    14. Ein Jahr Verband selbständiger jüdischer Gewerbetreibender und Handwerker in Danzig.
    15. Senator Boeck, Führer der vereinigten Frontkämpfer.
    Ausklang der deutschkundlichen Woche.
    Auslegung des Goldenen Buches der Not im Stockturm zur Einsichtnahme der Bevölkerung.
    16. Oberregierungs- und Schulrat Behrendt wegen angeblicher schwerer Verfehlungen im Amt verhaftet. Ihm wird vorgeworfen, amtliches Material vertraulichen Charakters an einen Vertreter einer auswärtigen Macht mitgeteilt zu haben.
    17. Erklärung des Senatspräsidenten Dr. Rauschning, daß die poln. Meldungen über einen Streit zwischen ihm und dem Gauleiter erfunden sind.
    Erklärung Forsters, daß es innerhalb der Partei hinsichtlich der Gestaltung der Danzig-poln. Beziehungen keine Meinungsverschiedenheiten gegeben habe. Die Partei denke nicht an eine Revision des Danziger Statutes!!!
    18. Keine Anleiheverhandlungen Danzigs in London. Die Nachricht englischer Blätter, daß Präsident Schäfer von der Bank von Danzig ergebnislose Verhandlungen geführt habe, ist nicht zutreffend. Dementi auch der „Financial Times“, die das Gerücht aufgebracht hatte.
    Errichtung einer Gedenktafel für die gefallenen Danziger Totenkopfreiter in der Stolper Schloßkirche.
    19. 25 Jahre Verein Danziger Handelsvertreter.
    Die für die Pleß’schen Interessen tätige Danziger Baltische Kohlenhandelsgesellschaft von der poln. Zwangsverwaltung durch die poln. Firma Warta ersetzt.
    20. Erklärung des Bischofs Beermann über die Tätigkeit der Bekenntnisgemeinschaft. Brandmarkung des Versuchs, den Kirchenstreit auch in die ev. Kirche Danzigs zu tragen.
    28 000 Gulden am 1. Eintopfsonntag gespendet.
    Poln.-jüdische Verbindung Unja an der Hochschule wieder zugelassen.
    21. Das deutsch—poln. Kompensationsgeschäft — eine Chance für Danzig. Danziger Banken an der Finanzierung beteiligt.
    22. Angeblich kroatische Zeitungen in Danzig. Meldungen der ausländ. Presse in Verbind. mit dem Marseiller Attentat. Dementi d. Senats.
    23. Winterhilfswerk hat 70 000 Zentner Kartoffeln angekauft.
    Eröffnung der poln. Volkshochschule durch Minister Papée.
    24. Gewerbliche Betriebszählung in Danzig stellt 14 148 Gewerbetreibende mit 62 553 Beschäftigten fest.
    25. Minister Papée über das Danzig-poln. Vertragswerk. Hinweis, daß das Danzig-poln. Verhältnis auf eine völlig neue Grundlage gestellt sei. Danzig-poln. Minderheit habe ein eigenes Rechtsstatut erhalten.
    Die NS-Presse kündigt neue Wahlen an.
    26. Auflösung der Danziger Union-Konservenfabrik A. G. in Langfuhr.
    Pumpwerke in Glettkau und Heubude fertiggestellt.
    Der Harzburger Mörder, der den Danziger Ingenieur Kraus ermordet hatte, wurde zum Tode verurteilt.
    Poln. Kritik an der Danziger Milchzentrale. Teuere Preise bei verminderter Qualität.
    27. Ausschreibung von Kreis- und Gemeindewahlen am 18. November für die Kreise Großes Werder und Niederung.
    Pfarrer Masiak vom Senat die Erteilung von Religionsunterricht versagt.
    28. Unerlaubter sozialdemokratischer Umzug. Redakteur Thomat von der „Danziger Volksstimme“ zu 2 Monaten Gefängnis verurteilt.
    29. Dänisch-Danziger Abend in der Ressource—Concordia.
    Aufsichtsratssitzung des Verbandes der Polen, der in Danzig 19 Heime und 5 789 Mitglieder besitzt.
    30. Zusammenschluß der Deutschnationalen mit dem Zentrum zu einer christlich-nationalen Arbeitsgemeinschaft im Wahlkampf in den Kreisen und Gemeinden.
    31. Rundfunkrede des Vizepräsidenten des Senats über die Wahlen. Freiheit der Wahl verbürgt. Ankündigung einer Verwaltungs- und Steuerreform.

    November
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    1. Der poln. Ministerpräsident über die Danzig-poln. Zusammenarbeit. Erklärungen vor dem Sejm. Die neuen Septemberverträge und insbesondere ihre Durchführung müssen Ursachen der Streitfragen beseitigen und zu einer harmonischen Zusammenarbeit mit Danzig als einer der poln. Häfen führen.
    Schwimmender Getreideelevator aus Rotterdam im Danziger Hafen. Tägl. Leistung 200—250 t.
    2. Sitz des Zentralbüros der Getreidekonvention zwischen Deutschland, Rußland und Polen in Danzig.
    Die „Gaz. Polska“ meldet die Verhaftung des Danziger Fleischermeisters Dröwke wegen Landesverrates, weil er sich angeblich wegen einer poln. Angestellten an die diplomatische Vertretung der Republik Polen gewandt habe.
    3. Brückenweihe in Stutthof und Fischerbabke.
    4. Besprechung der Vertreter der jüdischen Gemeinde mit Vizepräsident Greiser.
    5. Neuer Vorstand des kathol. Männervereins, Schirmherr Probst Rogaszewski, Vorsitzender Rektor Michna.
    6. Zusammenkunft der Danziger und poln. Pressevertreter in Gegenwart des Gauleiters, des Hohen Kommissars und des diplomat. Vertreters der Republik Polen. Ansprachen des Gauleiters und des Hohen Kommissars über „Die Presse als Mittler der Verständigung“.
    Stabsleiter der PO Dr. Ley in Danzig.
    7. Urteil des Obergerichtes, daß die Einsetzung von Staatskommissaren nicht der Verfassung widerspricht.
    „Danziger Volksstimme“ auf drei Tage verboten.
    8. Verstärkter Polizeidienst zur Sicherung der Wahlfreiheit, scharfes Durchgreifen gegen Ruhestörer durch Verfügung des Senats.
    9. Verhaftung der sozialdemokrat. Redakteure Brost und Hirschfeld unter dem Verdacht der Verbreitung von Greuelnachrichten.
    350 Jahre Danziger Glaserinnung.
    Zoppot erhält einen großen Sportplatz durch staatlichen Hilfsdienst.
    10. Redakteur Hirschfeld ausgewiesen.
    3 Monate Gefängnis für den Überfall auf poln. Pfad?nder in Brösen. Anerkennung des Urteils in der poln. Presse.
    Die „Volkszeitung“ meldet Mordanschlag auf den Listenführer der christlich-nationalen Arbeitsgemeinschaft im Kreise Niederung.
    11. Generalversammlung der zionistischen Organisation in Danzig.
    12. Pfarrer Heydt-Berlin hält Festvortrag zur Lutherfeier des evangel. Danzig.
    Uraufführung des Danziger Werbefilms im Ufapalast.
    Ein Pole wegen Nichtgrüßens einer Hakenkreuzfahne geschlagen, wie viele andere Danziger auch, die politisch anders als die Nationalsozialisten dachten. Unterdrückung Andersdenkender an der Tagesordnung.
    13. Ein 2. schwimmender Getreideelevator für Danzig in Auftrag gegeben.
    Verbesserung des Fährverkehrs über die Stromweichsel, 20 Autos können gleichzeitig befördert werden.
    14. Auflösung des griechischen Generalkonsulats in Danzig.
    15. Poln. Betrachtungen über die kommenden Wahlen. Polen uninteressiert an dem Kampf der deutschen Parteien. Feststellung, dass hinter den poln. Wählern nicht nur der Völkerbund, sondern auch die ganze Macht des poln. Staates stehe.
    16. Herabsetzung der Beamtenpensionen verfassungsmäßig. Obergericht billigt den Standpunkt des Senats.
    l7. Rückläufige Erwerbslosenziffer in Danzig. Ende September 1934: 16 588, 1933: 25 219, 1932: 30 469 Personen. / Zum Leiter der Danziger Utersuchungspolizei Kommissar Gräffer aus Mainz ernannt, Polizeirat Reile nach Kassel als Hauptmann der Reichswehr versetzt.
    18. Devisenschwierigkeiten im Reich erschweren den Bankenkredit für die Finanzierung des Überseehandels.
    19. Bei den Wahlen im Kreise Niederung und Werden 80 % der abgegebenen Stimmen auf die NSDAP entfallen. Sozialdemokraten und Kommunisten verlieren in den Kreistagen 25 Sitze, Deutschnationale und Zentrum je 4 Sitze.
    Schaufensterwettbewerb unter Beteiligung von 2 510 Firmen.
    20. Nach Auffassung Danziger Zentrumskreise ist die wahre Volksmeinung nicht zum Ausdruck gekommen.
    21. Poln. Siegeshymnen über poln. Wahlerfolg in Danzig auf Grund der Steigerung der poln. Stimmen von 171 auf 255 im Großen Werder.
    22. Der „Kurj. Warszawski“ spricht von dem Ausgang der Wahl als der Diktatur einer fremden Macht in Danzig.
    Danziger Bilder auf den Hapagschiffen, eine wirksame Werbung für Danzig.
    23. Die Danziger Wahlen in England teilweise sehr kritisch betrachtet, poln. Presse weist auf den Einfluß Deutschlands hin.
    24. Rücktritt des Präsidenten des Senats, Dr. Rauschning. Großes Echo in der gesamten poln. Presse.
    „Kurj. Codz.“ bringt eine Würdigung der Verdienste Dr. Rauschnings an der Bereinigung der Danzig-poln. Beziehungen, der Rücktritt sei ein Sieg der Richtung Forster.
    „Il. Kurj. Codz.“ bringt Wiener Meldung, daß Dr. R. auf Antrag Berlins gestürzt sei.
    „Kurj. Warszawski“: Der Rücktritt sei eine Bedrohung der Danzig—poln. Beziehungen.
    „Gaz. Gd.“ spricht von wichtigen Folgen innen- und außenpolitischer Natur.
    Das jüdische Blatt „Nasz. Przeglad“ fürchtet einen Kurs gegen das Judentum.
    „Kurj. Poznanski“ behauptet, daß Dementi Rauschnings über Differenzen mit Gauleiter gefälscht worden sei.
    25. Wahlergebnis Kreis Niederung: NSDAP 11 612 (15 Mandate), Christl.-Nat. 960 (1 Mandat), Soz. 1 577 (2 Mand.), Arbeiterliste 480 (0 Mand.).
    26. Deutsch—Danziger Abkommen über die Mästung von Schweinen. Rücktransport von 12 000 aus Deutschland in Käsereien großgezogenen Läuferschweinen.
    27. Wahlergebnis Kreis Großes Werder: NSDAP 18 033 (19 Sitze), Christl.-Nat. 2 188 (2), Soz. 2 063 (2), Kommunisten 8 215 (1), Polen 255 (0).
    Vier Wölfe aus dem Freudentaler Wildpark ausgebrochen. Alle Ausbrecher am gleichen Tage erschossen, drei in Danzig, einer in Polen. Eine Frau und ein Kind schwer verletzt.
    28. Das Zentrum im weiteren Rückgang begriffen. Situationsbericht des Senators Wiercinski—Keiser in Monatsversammlung der Arbeitsgemeinschaft Katholischer Deutscher.
    29. Senatsvizepräsident Greiser zum Präsidenten des Senats gewählt.
    Regierungserklärung des neuen Präsidenten.
    Ausschluß des Abg. Weber (Soz.) für zwei Sitzungstage.
    Uranträge des Zentrums betr. Ehrenschutz polit. Verbände und Schutz der Wahlfreiheit durch Umzugs- und Uniformverbote abgelehnt.
    Geschäftsverteilung des Senats: Präsident Greiser Äußeres und Inneres, Huth Wirtschaft, Rettelsky Landwirtsch.
    Landrat Gallasch scheidet a. d. Amt.
    30. Große Kundgebung zur Präsidentenwahl, Antrittsbesuche des neuen Senatspräsidenten.
    Personalveränderungen bei der NSDAP. Adjutant des Gauleiters Strautmann in den Senatsdienst getreten, Reg.-Rat Krüger von der Personalabteilung mit sofortiger Wirkung beurlaubt.
    Der ehemalige Leiter der Pressestelle des Senats, Streiter, aus der Partei ausgeschlossen.

    Dezember
    --------
    1. Schaffung eines Staubeckens in Gischkau mit einem Fassungsvermögen von
    360 000 cbm.
    Eine halbe Million Gulden für Ehestandsdarlehen ausgegeben.
    Weihnachtsmesse der Danziger Maler in der Kunstkammer.
    Scharfe Kritik der „Gaz. Gd.“ an Artikel von Dr. Keyser „Danzigs Volkstum im Wandel der Zeiten“, und an Artikel von Dr. Recke „Slawen und Germanen im deutschen Ostraum“, die beiden Danziger Gelehrten werden der wissenschaftlichen Unwahrheit bezichtigt.
    2. Palästina—Zertifikate für Danzig zur Einwanderung nach Palästina.
    3. Hundertjahrfeier der ev. Kirchengemeinde in Oliva.
    Einreihung der ev. Pfarrer des Höhenkreises in die Bekenntnisfront.
    Poln. Presse zum Präsidentenwechsel mit Überschriften wie: „Wer regiert in Danzig?“
    Militärattache der Berliner engl. Botschaft besucht Danziger Behördenstellen.
    Poln. Restaurateur Muszewski in Langfuhr wegen Beleidigung des Präsidenten Greiser zu 5 Monaten Gefängnis verurteilt.
    4. Früherer Leiter der Pressestelle des Senats, Streiter, verhaftet. Große Notizen in der poln. Presse.
    Feuer im Speicher Vistula.
    5. Redakteur Grimsmann der „Gaz. Gd.“ wegen falscher Berichterstattung über die Ausweisung des Reichsdeutschen Ziemann zu 150 G. Geldstrafe verurteilt.
    Um die Strafbarkeit des Verkaufs nicht verbotener Zeitungen mit staatsgefährdendem Inhalt, hebt Obergericht Strafurteil des Schnellrichters auf.
    6. Entlassung von 170 deutschstämmigen Eisenbahnern, 130 sollen folgen.
    Oberschulrat Behrendt aus der Haft entlassen.
    Appell des „Kurj. Warszawski“ an Präsidenten Greiser zum Einschreiten gegen die letzten antipoln. Vorfälle mit Hinweis auf Verdrängung von Polen aus Danziger Arbeitsplätzen.
    7. Das Danzig-poln. Hafenabkommen hat den fremden, ehemals feindlichen Faktoren das Primat eingeräumt, lautet die poln. Kritik.
    8. „Berlin regiert in Danzig.“ Kommentar des „Robotnik“ zur Rede des Gauleiters über die Anordnung der Ausschreibung von Neuwahlen.
    9. Der Danziger Automobilmarkt schwach durch hohe Zölle.
    10. Reichssendung des Danziger Schulfunks unter dem Motto: „Brüder im Reich, wir rufen Euch.“ Erstes Frontkämpferkreuz an Greiser überreicht.
    11. „Wandlungen in Danzig“, „Gazeta Warszawska“ meldet politische Entwicklung Danzigs zuungunsten Polens. Danzig sei deutscher als je zuvor.
    12. „Gazeta Handlowa“ zum Rücktritt des Präsidenten Dr. Rauschning. Betonung, daß Dr. Rauschning Verständnis für die realen Forderungen der poln. Wirtschaft gehabt habe. Wohlstand Danzigs hänge von der Vorherrschaft wirtschaftlicher Denkungsart ab. „Danziger Volksstimme“ unterstreicht diese Auffassung, wie auch alle Einsichtigen.
    Wieder Christmesse in St. Marien. Wesentliche Fortschritte der Renovierungsarbeiten.
    Am Kanzelfuß der Marienkirche Entdeckung wertvoller Urkunden und Silbermünzen.
    Poln. Presse führt Klage darüber, „daß Danzig heute nicht nur ideenmäßig, sondern auch verwaltungstechnisch eine Vertretung Berlins geworden sei“.
    13. Die Leiter des Gaswerkes zwangsweise beurlaubt.
    Kriminalrat v. Pokrziwnitzki gestorben.
    Danzig-poln. Konferenz über das Bahnbeamtenabkommen im Danziger Büro der poln. Staatsbahnen.
    14. Stadtverordnetensitzung in Neuteich, Ortsgruppenleiter Schürmann wird Bürgermeister.
    Umbildung und Einsparung von Senatsabteilungen.
    15. Neue Danziger Delegierte beim Hafenausschuß: Dir. Buchholz, Kapitän a. D. Droescher, Gabriel, Ob.-Reg.—Rat Hoffmann.
    Verbot der „Volksstimme“ während der Wahlzeit aufgehoben.
    Personelle Veränderungen bei den Danziger Gerichten, Auswechslung von Strafrichtern.
    Einschränkung des Hausiererhandels.
    16. Tankdampfer „Genota“ der Shellgruppe unter Danziger Flagge.
    17. Einweihung der Jugendherberge in Zoppot.
    Weihnachtsgratifikation der Arbeitsfront für 8 000 Erwerbslose.
    Verkaufsverbot für poln. Radiogeräle in Danzig auf Grund eines Urteils der Fa. Telefunken.
    18. 25-Gulden-Noten ab 1. 1.35 ungültig.
    19. Jungfernfahrt des chinesischen Baggers „Chien She“. Probebaggerungen vor Pillau.
    20. Danzig selbständiger Teilnehmer bei der Olympiade. Anmeldung eines Danziger olympischen Komitees beim Internationalen Komitee in Lausanne.
    Flucht aus dem Danziger Gulden. Die Golddeckung der Bank von Danzig innerhalb zwei Wochen von 63,4 auf 55,3 % gesunken.
    21. Die Klage der früheren Gewerkschaften vom Obergericht abgewiesen. Sie haben kein Recht auf das Gewerkschaftsvermögen.
    Errichtung einer staatlichen Akademie für praktische Medizin.
    Der künstlerische Leiter des Danziger Rundfunks, Normann, beurlaubt.
    22. Errichtung einer Volksbücherei mit 1 600 Bänden in Zoppot.
    Gedenktag es 100. Geburtstages des Malers W. Stryowski.
    Lange wird Kreisleiter von Langfuhr.
    23. Die nächstjährige Ferienordnung ergibt 85 Ferientage.
    27. Neue 6- und 30-Pfennig-Marken, vorläufig durch Überdruck.
    Bildung einer NS-Schwesternschaft.
    28. Der ehemalige Leiter der Pressestelle in Untersuchungshaft nach 20tägiger Schutzhaft.
    Abschaffung der Steuermarken, statt Steuerbuch Steuerkarten.
    29. Danzig-Propaganda auf dem Lloyddampfer „Bremen“, Danziger Bilder auf den Speisekarten.
    30. Großfeuer in Oliva. Speicher der Dahlmannschen Mühle niedergebrannt.
    31. Staatsbesuch in Warschau durch Präsident Greiser angekündigt.
    Verordnung zur Bekämpfung der Schwarzarbeit.


    Bei der obigen Chronik handelt es sich um eine nach bestem Wissen gefertigte Abschrift eines Dokuments der damaligen Zeit.
    Die Verwendung national-sozialistischer Begrifflichkeiten erfolgt ausschließlich zum Zwecke eines unverfälschten Zitats!


    Viele Grüße

    Peter

  44. #44
    Forum-Teilnehmer
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    Standard AW: Danziger Jahreschronik

    Hallo Peter eine wahnsinnige Fleißarbeit, danke danke. Lb..Grüße

  45. #45
    Forum-Teilnehmer Avatar von JuHo54
    Registriert seit
    11.12.2008
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    Standard AW: Danziger Jahreschronik

    Hallo Peter ,
    D A N K E !!!!!
    Liebe Grüße
    Jutta
    Jeder Tag ist ein kleines Leben für sich.

    Artur Schopenhauer* 1788 Danzig

  46. #46
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    Standard AW: Danziger Jahreschroniken 1904-1934

    Wo ist Autobusverkehr in Meisterwalde?

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