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Thema: Dies war Danzig - dies ist Gdansk, ein Bericht aus dem Jahre 1948

  1. #51
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    Standard AW: Dies war Danzig - dies ist Gdansk, ein Bericht aus dem Jahre 1948

    Felicity,#46
    Verehrte Feli, Ich bin dankbar für diese kluge Antwort, Gerhard Jeske

  2. #52
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    Standard AW: Dies war Danzig - dies ist Gdansk, ein Bericht aus dem Jahre 1948

    Moin Kurt,

    Btr: deine Schilderung zu Nr.38 ist vollkommen Richtig ,so war es . das sollte niemand Rechthaberisch Verdrehen, on nü hohl de Ohren stiew on bliew gesund on Munta



    v Heinz Mandey üt Neckelswohl aun de Wissel

  3. #53
    Forum-Teilnehmer Avatar von vklatt
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    Standard AW: Dies war Danzig - dies ist Gdansk, ein Bericht aus dem Jahre 1948

    Guten Tag,

    also ich lebte nach der Flucht von Danzig ca 3 Monate auf dem Gut Groß Görnow bei Sternberg
    in Mecklenburg. Bis uns meine Schwester, die in Elmshorn bei Bauer Engelbrecht eine Hauswirtschaftslehre machte, nach 'Elmshorn
    holte. Wir hofften nur, daß die Engländer es schaffen vor den Russen in unserem Gebiet zu sein. Sie schafften es und waren sehr nett und
    hilfsbereit. Sie gaben uns Weißbrot - ein Gedicht - damals für uns, Schokolade und Corned Beef in Dosen.
    Ich habe nie gehört, daß Jemand durch die englische Besatzung zu Schaden gekommen ist. Im Gegensatz zu den Luftangriffen auf die
    Städte.
    Siehe:" Unternehmen Gomorrah" auf Hamburg. In einer Nacht sind 18 Personen aus meiner Verwandschaft gefallen.
    Mein erster Mann hat gerade mal 17jährig mit schweren Phosphor-Verbrennungen überlebt, weil er als Luftschutzwart-Helfer im Treppenaus
    sein durfte und von dem Feuersturm mitgerissen wurde bis er auf einer Brücke zusammenbrach. Er hat als Einziger aus dem Haus überlebt.

    Ich habe wohl 2mal hier geschriehen, erst die Luftangriffe auf Hamburg und später die Flucht von Danzig.

    Aber gerade deshalb - wünsche ich uns Allen ein schönes Wochenende,

    Vera

  4. #54
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    Standard AW: Dies war Danzig - dies ist Gdansk, ein Bericht aus dem Jahre 1948

    Was den Sozialismus nach stalinistischer Prägung anbelangt, so war der auch nicht wesentlich besser als der Faschismus.
    Immerhin haben 1939 diese beiden Systeme paktiert!
    Menschenrechte?
    In beiden Systemen gleich Fehlanzeige!
    Ich bin wirklich froh darüber, daß man heute diese beiden Systeme korrekt bewerten kann!

    SC

  5. #55
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    Standard AW: Dies war Danzig - dies ist Gdansk, ein Bericht aus dem Jahre 1948

    Gerhard Jeske,Diese Worte der verehrten Malala fand ich jetzt, aber in keiner bürgerlichen Zeitung
    " Ich bin davon überzeugt,
    der Sozialismus ist die Einzige
    Antwort, und ich fordere alle
    Genossinen auf, diesen Kampf
    zu einem siegreichen Ende
    zu führen. Nur das wird uns von
    den Ketten des Fanatismus und der
    Ausbeutung befreien."
    Malala Yousafzai
    Nobelpreisträgerin 2014
    Auch Polen hatte mit NS-Deutschland und der Sowjet Union Freundschaftverträge abgeschlossen. Oder irre ich mich?

  6. #56
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    Standard AW: Dies war Danzig - dies ist Gdansk, ein Bericht aus dem Jahre 1948

    Liebe Felicita, danke für Deine Zustimmung zu meinem Bericht mit verschiedenen Bildern von Zeitzeugen.
    Meine Gedanken in meinem Bericht hatte ich den Zeitverlauf für die Räumung nur geringfügig beschrieben.
    Wir Danziger waren uns doch wohl alle längst darüber im Klaren, daß der russische Vormarsch vor Danzig
    keinen Halt machen würde. Jeder Danziger Bewohner ahnte unser Land ist verloren, was wird aus uns,
    wenn wir nicht räumen dürfen. Die Wehrmachtsangehörigen gaben zu, sie können unser Land nicht mehr
    retten. Warum hat die Danziger Parteiführung nicht schon rechtzeitig den Danziger Betrieben die Räumung
    erlaubt, als die Flüchtlinge von Ostpreußen ihre Durchreise zum Deutschen Reich über den Weg von Danzig
    nahmen. Die Flüchtlinge von Ostpreußen haben uns über die Vorgänge ihrer Flucht ausreichend informiert,
    sodass wir uns ausrechnen konnten, was uns bei dem Russeneinmarsch blühen würde. Jeder Landwirt hätte
    doch wohl versucht mit Pferd und Wagen seine Habseligkeiten und Viehzeug nach Deutschland zu bringen.
    Es wäre sinnvoll gewesen die Flucht schon im Januar oder zuvor anzutreten. Die Not der Flüchtlinge und
    auch für die Einheimischen Deutschen hätte 1945 sehr gelindert werden können. Nun aber kamen wir als
    Bettler nach Deutschland, da muss man sich doch wohl die Frage stellen, was ist nur in den Köpfen deutscher
    Führungsschichten vorgegangen. Mir fehlen die Worte um das zu vertstehen und zu sagen.
    kurt m

  7. #57
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    Standard AW: Dies war Danzig - dies ist Gdansk, ein Bericht aus dem Jahre 1948

    Hallo Kurt,

    was der Sinn des Durchhaltebefehls war, das habe ich in # 37 versucht zu beschreiben. Es war der Versuch möglichst viele russische Kräfte, möglichst lange im Osten zu binden, um inzwischen die letzten eigenen Kräfte zu konzentrieren. Auch gab es die Vermutung in der deutschen Heeresleitung, dass bewohnte Städte weit verbissener verdeitigt würden als leere Trümmerlandschaften. Diesen Trick allerdings hatten die Russen seit Stalingrad schon längst erkannt, auch war ihnen bekannt welch schwache Kräfte ihnen in den Städten gegenüber standen. Also zogen sie mit ihrer Hauptmacht einfach weiter und umstellten die Widerstandszonen einfach mit ihren weniger beweglichen (weil verbrauchten) Kräften, gaben noch reichlich Artillerie hinzu, und hielten einfach drauf. Und jetzt wurde der Fehler des Durchhaltebefehls erst so richtig sichtbar, die vielen Zivilisten verstärkten den Verteidigungswillen nicht nur nicht, nein sie schränkten oft auch die Verteidigungsmöglichkeiten der Wehrmacht in den Städten ein, da man immer versuchte auf Zivilisten Rücksicht zu nehmen, und man auch irgend wie deren Versorgung mit aufrecht erhalten wollte. Die Schiffe, welche man schließlich zur Evakuierung freigab fehlten dann natürlich auch für militärische Verwendung. Dieses Konzept ging also richtig nach hinten los!

    Tschü.....

  8. #58
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    Standard AW: Dies war Danzig - dies ist Gdansk, ein Bericht aus dem Jahre 1948

    Lieber Kurt,
    mir fehlen auch die Worte warum eine ganze Nation auf einen Adolf Hitler hereinfallen konnte. Ist es wirklich so, daß in manchen Dingen der Verstand aussetzt ? Auch heute fehlen mir bei manchen Entscheidungen unserer Regierenden die Worte ob Ihrer Sprüche und ihres Handelns. Die meisten erkennen zu spät welcher Weg der richtige ist. Heute noch stehe ich sprachlos vor den Ereignissen in Danzig und Ostpreußen, wie das alles passieren konnte, herbeigewählt von einem sonst doch so gebildeten und zivilisierten Volk. Es kann also heute wieder passieren, daß wir den falschen Weg beschreiten :aus Angst, aus Dummheit , weil wir keine eigene Meinung haben und so weiter, Abendliche Grüße von Ada
    Was ist Geld? Geld ist rund und rollt weg, aber Bildung bleibt. (H. Heine)

  9. #59
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    Standard AW: Dies war Danzig - dies ist Gdansk, ein Bericht aus dem Jahre 1948

    Martschinke #56
    Nun, geehrter Martschinke ,hat sich heute etwas geändert? Was ging in den Köpfen der Fuhrungskader im VW Konzern vor. Die Milliarden, die die Banken und jetzt VW als Strafe bezahlen müssen, fehlen den sozial schwachen Menschen in unserem Land. Das ist wieder eine Niederlager der sogenannten deutsche Führungsschicht. Gerhard Jeske

  10. #60
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    Standard AW: Dies war Danzig - dies ist Gdansk, ein Bericht aus dem Jahre 1948

    Ja, Herr Jeske, ich habe mich schon oft gefragt, wie passt das wohl zusammen. Der Mensch gehört zu
    der Gattung hochentwickelter Säugetiere. Hut ab vor ihrer erreichten Intelegenz, sie haben den Mond
    erzwungen und werden auch den Mars erzwingen aber selbst regieren können sie sich nicht. Schade,
    es könnte sonst so schön in unserer Welt sein.
    kurt m

  11. #61
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    Standard AW: Dies war Danzig - dies ist Gdansk, ein Bericht aus dem Jahre 1948

    Lieber Kurt ! Genau wie Du gibt es da Hunderte die nicht verstehen koennen warum wir diesem Unglueck nicht entkommen konnten. Wir mussten durchhalten und ein neues Leben anfangen. Das war ja auch nicht immer leicht, manche hatten Hilfe aber viele auch nicht. Wie koennen die Menschen das alles so schnell vergessen und nichts davon lernen.
    Heute sieht man wieder die Not und Heimatlose die sich an das Leben klammern. Ich will Dir immer wierder sagen, bin froh dass Du geschrieben hast. Da ist doch so ein schoener Satz : "Geteilte Freude ist doppelte Freude und geteiltes Leid nur ein Halbes." Liebe Gruesse von der Feli

  12. #62
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    Standard AW: Dies war Danzig - dies ist Gdansk, ein Bericht aus dem Jahre 1948

    Liebe Felicity, manche Sprüchworte sind nicht so ganz von Ungefähr, vielleicht sogar unverständlich für uns.
    Ich erwähne mal einige, die auch grausam sein können, wie zB.: Not macht erfinderisch, Kriege bringen Fortschritt,
    Ende gut alles gut, ( wenn es auch nicht immer stimmt ) es ist traurig aber nicht unwahr.
    Wir Danziger haben nach dem Verlust unserer lieben Heimat eine neue Heimat heute in Wohlstand gefunden,
    wir leben aber heute weltweit von einander zerstreut und das ist ein lebenslänglicher, bleibender Schmerz.
    Ich selbst finde, es ist nicht ganz gleich, ob man seine Heimat zwangsweise verlassen muss oder man tut es
    aus eigenem Begehren seiner Zukunft. Wie gerne wäre ich in unserer alten Freien Stadt Danzig geblieben,
    wenn sie nur weiter existiert hätte. Heute kommen viele Flüchtlinge aus aller Welt zu uns nach Deutschland und
    erhalten hier Schutz im Lande. Sie können in ihrer Heimat nicht leben, weil sie dort verfolgt werden,
    aber einen Unterschied zwischen ihnen und uns Danzigern gibt es doch, die Beendigung des Bürgerkrieges in
    ihrer Heimat wird wahrscheinlich nicht sehr lange auf sich warten lassen, weil die Großmächte sich für die
    Beendigung des Krieges einsetzen und die Beibehaltung ihres Staates stabil halten werden. Diese Flüchtlinge
    dürfen dann wieder in ihrem friedlichen Land nach Hause, wenn sie nur wollen. Für uns Danziger waren die
    Großmächte nicht dazu bereit. Wir wurden von ihnen in Kollektivschuld genommen, weil wir als Danziger
    dieselbe Sprache hatten, wie die Verursacher des 2.ten Weltkrieges. Ich weiß es doch und habe es auch selbst
    erlebt, wer die polnische Sprache sprechen konnte war mit wenigen Ausnahmen ein guter Mensch, ganz gleich ob er
    davor ein Kommunist oder ein Nazi war. So dankte man den Lieben Gott für die Wiedergabe ihres verloreren Landes.
    Die bösen Nimce waren die Schuldigen, es wurde nicht danach gefragt wer ein echter, waschechter Danziger war.
    Die Sprache war allein entscheidet, wer gut oder böse war.
    Viele liebe Grüße kurt.

  13. #63
    Forum-Teilnehmer Avatar von Antennenschreck
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    Standard AW: Dies war Danzig - dies ist Gdansk, ein Bericht aus dem Jahre 1948

    Hallo Feli,

    da nun Kurt schon mal das Thema angesprochen hat, könntest du uns ja einmal etwas über die Einwanderungspolitik Australiens von damals (nach dem 2. WK) und heute erzählen. Das dürfte für uns heute sicher nicht ganz uninteressant sein.

    LG Arndt

  14. #64
    Forumbetreiber Avatar von Wolfgang
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    Standard AW: Dies war Danzig - dies ist Gdansk, ein Bericht aus dem Jahre 1948

    Schönen guten Morgen,

    ich sehe, ein interessantes Thema, das zu vielen anderen und neuen Aspekten und Nebenthemen inspiriert.

    Bitte erinnert Euch bei künftigen Beiträgen an das Ursprungsthema: "Dies war Danzig - dies ist Gdansk, ein Bericht aus dem Jahre 1948"

    So manches Thema hier verliert sich im Allgemeinen oder weicht vollkommen vom Ursprungsthema ab. Um für Leser auch künftig interessant zu sein, müsste es aber stehts heißen "bitte am Ball bleiben".

    Für vollkommen neue Themengebiete bitte ein neues Thema aufmachen, so z.B. auch zur Einwanderungspolitik Australiens.

    Schöne Grüße aus dem Werder
    Wolfgang
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  15. #65
    Forum-Teilnehmer Avatar von Antennenschreck
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    Standard AW: Dies war Danzig - dies ist Gdansk, ein Bericht aus dem Jahre 1948

    Schon klar, nicht optimal. Werde dazu nix mehr posten.

  16. #66
    Forumbetreiber Avatar von Wolfgang
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    Standard AW: Dies war Danzig - dies ist Gdansk, ein Bericht aus dem Jahre 1948

    Moin, Arndt, ich wollte auf keinen Fall sagen, dass nix mehr gepostet werden soll, sorry! Ich bin mir sicher, dass Feli antworten wird, wenn Du ein neues interessantes Thema aufmachst.

    Schöne Grüße aus dem Werder
    Wolfgang
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  17. #67
    Forum-Teilnehmer Avatar von Antennenschreck
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    Standard AW: Dies war Danzig - dies ist Gdansk, ein Bericht aus dem Jahre 1948

    Hallöle Wolfgang,

    ich sag mal so, wenn Feli das als Thema für wichtig hält so wird sie sich dazu äussern. Und dann sehen wir, ob es sich lohnt dazu extra ein neues Thema aufzumachen. denn aus meiner Sicht hat das schon ein wenig Danzigbezug, wenn uns Feli beschreibt, wie das Ganze aus ihrer Sicht damals empfunden hat, und ob sich da inzwischen irgend etwas aus heutiger Sicht verändert hat bei diesem Thema.

    Tschü....

  18. #68
    Forum-Teilnehmer Avatar von Felicity
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    Standard AW: Dies war Danzig - dies ist Gdansk, ein Bericht aus dem Jahre 1948

    Lieber Arndt und lieber Wolfgang ! Es ist, so wie ich es glaube, nicht noetig einen neuen thread aufzunehmen. Die Frage nach der Einwanderungspolitik von damals und heute, werde ich so gut ich kann, kurz beantworten. Ich spreche da ja nur aus meiner eigenen Erfahrung und 'General knowledge'.
    1. Einige wichtige Punkte
    Australien ist ein grosser Kontinent, hat in der Mitte des Landes eine unbewohnte Wueste, wegen Wassermangel und hat die Bevoelkerung um die Kueste angesiedelt. Die Bevoelkerung ist multikulturell aber durch die gemeinscaftliche, englische Sprache und der Australischen Staatsbuergerschaft, streng vereint. 120,000 Europaeische Emigranten wurden nach dem Krieg, als D.Ps. hier angesiedelt. Heute sind 25 % der Bevoelkerung uebersee geboren und 45 % von uebersee geborenen Eltern. Englisch ist die offizielle Sprache. Die Bevoelkerung kommt von 150 verschiedenen Laendern. Alle sind Staatsbuerger von verschiedenen Nationen.
    2. Emigration nach dem Krieg
    Die groessten Passagierschiffe und Troop Transports von Europa und Amerika brachten uns nach Australien. IN den 4-6 Wochen auf hoeher See, war das Leben der Passagiere streng reguliert. Sie hatten Englischen Untericht, lernten die Kultur und Geschichte des Landes kennen und wurden auch ueber die Gesundheit und das Klima orientiert. In Deutschland's Resettlement Camps, wurden wir auf gesundheitlichem, kriminellem und politischem Hintergrund geprueft und aussortiert. Wir mussten einen 2-jaehrigen Kontrakt unterschreiben, dass wir dort arbeiten wuerden wo die Regierung uns hinschickt und wo wir gebraucht wurden, auf vollem Gehalt und allen anderen sozialen Versorgungen.
    3. Today's Einwanderungs Politik
    Es hat sich nur so viel geaendert, insofern die Auffangslager nicht in Deutschland sind, sonder auf Inseln vor der Kueste Australien's. Emigranten die anfliegen oder auf Passagierschiffen nach Australien kommen, haben von den Botschaften und Konsulaten die noetigen Papiere erhalten und haben keine Schwierigkeiten. Das Problem liegt mit den Boot People, die von Kriminellen in das Land, auf seeuntuechtigen Booten und meistens ohne Papiere, in das Land geschmuggelt wurden. Das hat sich geaendert. Sie werden von der Kriegsmarine aufgefangen, die Boote versenkt und die Kriminellen Schmuggler festgenommen. Die Fluechtlinge kommen in Lager auf den Inseln und werden dort aussortiert bevor sie auf das Festland kommen. Wenn sie einmal auf Australischem Boden sind, steht ihnen die soziale Innenstruktur des Lander zur Verfuegung. Viele von ihnen sind nicht Fluechtlinge und haben andere Motive, die werden dann eben zurueck geschickt.
    4. Zur heutigen Voelkerwanderung in Europa
    Australien hat sich bereit erklaert Assylum Seekers aufzunehmen und Emigration Officers sind nach Europa geflogen um dieses in Lauf zu setzen.

    Wie schon gesagt, diese sind meine Erlebnisse und wenn Ihr mehr wissen wollt ueber dieses Theme, Mr. Google kann alles beantworten. Bitte nicht zu vergessen dass Australien in 1900 eine Bevoelkerung von 4 Millionen hatte in 1949, als wir ankamen, 11 Millionen und in 2011, sind wir zu 22 Millionen angestiegen, eine kleine Bevoelkerung fuer so ein grosses Land. Ich hoffe das beantwortet Deine Frage Arndt und ich sende Euch alle liebe Gruesse von Down Under

  19. #69
    Forum-Teilnehmer Avatar von Felicity
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    Standard AW: Dies war Danzig - dies ist Gdansk, ein Bericht aus dem Jahre 1948

    Lieber Kurt ! Danke fuer Deine Worte. Wenn man 88 ist, kann man oefters auch zwischen den Zeilen lesen. Es hoert sich nicht an, als ob Du Kurt, gluecklich und zufrieden in der neuen Neimat bist. Wolfgang hat einen Spruch auf seiner Seite :"Das ist die hoechste aller Gaben, geborgen sein und eine Heimat haben." Ich wuensche so sehr, dass Du diese Gabe gefunden hast. Liebe Gruesse von der Feli

  20. #70
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    Standard AW: Dies war Danzig - dies ist Gdansk, ein Bericht aus dem Jahre 1948

    Liebe Felicity, doch, doch, da kann ich Dir ganz beruhigt mitteilen, ich bin schon glücklich und zufrieden, weil
    ich Wohlstand, Kapital, Sicherheit und Geborgenheit in meiner neuen Heimat gefunden habe. Es täuscht aber nicht
    darüber hinweg, dass ich die Gedanken einer sehr schmerzlichen Vergangenheit einiger Jahre der Nachkriegszeiten
    nicht ausschalten kann. Ich beneide jeden der das konnte, diese Gabe habe ich leider auch bis heute nicht ausschalten
    können. Wie schön wäre es, für mich alleine gedacht, wenn ich die Fähigkeiten besäße unerwünschte Gedanken zu
    löschen oder in glückselige zu verwandeln.
    Liebe Grüße kurt.

  21. #71
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    Standard AW: Dies war Danzig - dies ist Gdansk, ein Bericht aus dem Jahre 1948

    Ich weiss nicht um welches Buch es gehen soll? Empfehle mal das Buch: "Die Flüchtlinge"
    von Günter Böddeker - Die Vertreibung der Deutschen im Osten. Bes. Artikel XI.VERSCHLEPPUNG
    - Frauen zwischen Eismeerund Schwarzmeer - Erinnert mich an den Transport der Menschen aus Danzig und Umgebung. U.a. meiner Verwandten und meines Vaters.(Ullstein Sachbuch
    ISBN : 3548 34322 8 vom Mai 1085

  22. #72
    Forum-Teilnehmer Avatar von Ulrich 31
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    Standard AW: Dies war Danzig - dies ist Gdansk, ein Bericht aus dem Jahre 1948

    Zu #21:

    Zitat: ". . . und schließlich Adolf Hitler. Durch ihn verlor Danzig mehr als nur die Freiheit und das Leben vieler seiner Bewohner, es verlor seinen Namen , sein Deutschtum, sich selbst. . . ."

    Aber die Freie Stadt Danzig hat ihn gewollt! Hier nur ein jüngst angeführtes Beispiel dafür im Forum-Threat "Jakob-Hegge-Kapelle": > http://forum.danzig.de/showthread.ph...063#post108063 . Siehe dort die Beiträge #40 bis #42.

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