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Thema: "Polnische Wirtschaft" in Danzig

  1. #1
    Forumbetreiber Avatar von Wolfgang
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    Standard "Polnische Wirtschaft" in Danzig

    Schönen guten Morgen,

    ich habe mir überlegt ob ich den Thementitel "Polnische Wirtschaft" verwenden soll. Denn in früheren Zeiten war das ein meist abwertend verwendeter Reizbegriff. Heute jedoch symbolisiert es eher im positiven Sinne die florierende polnische Wirtschaftskraft und -leistung. Trotzdem wird der Begriff noch argwöhnisch aufgenommen. Er garantiert Aufmerksamkeit.

    Und diese Aufmerksamkeit will ich auch wecken indem ich auf einen aktuellen Online-Artikel in der "Welt" hinweise: "Polnische Wirtschaft"

    Es ist diesem Artikel eigentlich nicht viel hinzuzufügen, außer vielleicht, dass es natürlich auch in Danzig solche "Bar mleczny" und "Bar turystyczny" gibt. Nicht alle sind so hervorragend wie man es nach Lektüre des "Welt"-Artikels vermuten könnte, aber es lässt sich dort trotzdem durch die Bank weg gut, schnell und preiswert essen. Wer nicht immer in eines der guten teuren Restaurants gehen möchte, wer ein bisschen seinen Geldbeutel schonen will, wer schnell wieder die Stadt besichtigen möchte, der sollte die Milchbars nicht links liegen lassen.

    Hier ein Link bei Google in dem die Standorte der Milchbars gezeigt werden: Bar mleczny

    Schöne Grüße aus dem Werder
    Wolfgang
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  2. #2
    Forum-Teilnehmer Avatar von mottlau1
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    Standard AW: "Polnische Wirtschaft" in Danzig

    Guten Tag Wolfgang,

    als ich vor vielen Jahren auf diese "Bar Mleczny" aufmerksam wurde sah ich überwiegend Menschen dort reingehen die nicht so gut bei Kasse waren.
    Ob sich das inzwischen geändert hat vermag ich nicht zu sagen. Auch nicht über die Qualität des angebotenen Mittagstisches. Ich hörte sogar von Bekannten
    aus der Dt. Minderheit, daß sie diese Bars besuchten. Irgendwie hatte ich damals eine Scheu dort was zu essen. Es mußte ja nicht immer ein teures Resto sein aber auch keine Milchbar.

    Es gab z.B. dieses Resto in der Jopengasse links kurz vor der Marienkirche wo man sehr guten Fisch mit Beilagen essen konnte. Du hattest mal davon vor sehr langer Zeit berichtet. Dort aß ich mehrmals sehr gutes Zanderfilet mit Reis und Soße (man konnte sich aus verschiedenen eine aussuchen -wie z.B. Koperka). Nur eins hatten die Betreiber an sich, sie goßen einfach die Soße über den Fisch. Ich bat aber darum sie in einem extra Schälchen zu bekommen. Denn sonst schmeckte man ja nichts vom Fisch. Ob dieses Resto noch heute so guten Fisch anbietet weiß ich leider nicht.

    Schöne Grüße aus dem gewittrigen Aachen
    Jutta
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  3. #3
    Forumbetreiber Avatar von Wolfgang
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    Standard AW: "Polnische Wirtschaft" in Danzig

    Schönen guten Nachmittag,
    hallo Jutta,

    wenn ein Besucher die lange Anreise hinter sich hat, wenn er Besonderes erleben will, wenn die Atmosphäre durchgängig stimmen soll, dann wird er -sofern es das Reisebudget erlaubt- in der Regel auch in eines der besseren Restaurants gehen.

    Trotzdem sind die "Milchbars" (sie haben mit Milch überhaupt nichts am Hut) eine Alternative. Wer schnell und preiswert etwas essen möchte und nicht unbedingt ein großes kulinarisches Erlebnis erwartet, der kann in eine Bar mleczny oder Bar touristyczne gehen. Dort treffen sich Jung und Alt, Student, Rentner, Angestellter, Arbeiter und natürlich auch Danzig-Besucher.

    Guten Appetit!

    Schöne Grüße aus dem Werder
    Wolfgang
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  4. #4
    Forum-Teilnehmer
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    Standard AW: "Polnische Wirtschaft" in Danzig

    Hallo guten Morgen Jutte,
    meine Kindheit und Jugend,verbrachte ich bei meiner Tante in Danzig Schidlitz (1970 1980)jeweils 2-3 Monate im Jahr und es waren doch schon schwere Zeiten (Polnische Wirtschaft)in Danzig.Es gab zu dieser Zeit,gerade in der Altstadt, auch sehr viele Restaurants mit guter Küche,aber für die Polen waren diese Restaurants fast Unerreichbar,außer man hatte ein paar Dollar oder auch D Mark unter dem Tisch. So das es nicht viele Möglichkeiten für das gemeine Volk gab,schön aber auch Finanzierbar (Zlody) essen zu gehen.Aber es gab die Milchbars" ,zu dieser Zeit gab es noch kein Fleisch in diesen Restaurants,aber das Essen war Gut und Preiswert ,es machte die Familie Satt und zufrieden.
    Ich fliege immer 3-4 Mal im Jahr nach Gdansk-Danzig.Und besuche oft Lokale, Außerhalb der Touristen Hochburgen ,diese Restaurants haben keinen effektvollen Namen und haben eine harte Bestuhlung aber das Essen ist LECKER.
    Bin ja auch ein Danziger und kein Tourist
    Viele Grüsse Roman

  5. #5
    Forum-Teilnehmer Avatar von mottlau1
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    Standard AW: "Polnische Wirtschaft" in Danzig

    Hallo guten Tag Roman,

    was Du schreibst kann ich absolut nachvollziehen. Als ich 1978 das erste Mal nach Danzig kam um meine Familie kennenzulernen war ich bestürzt über die Engpässe in den Geschäften speziell was Fleisch-u. Wurstwaren anging. Sie waren fast leer was ich mir im Traum nicht hätte vorstellen können. Als ich meine Familie besuchte war ich erstaunt was es alles zu essen gab, vor allem an Fleisch. Kann sagen der Tisch bog sich. Ich fragte mich wie sie das bewerkstelligt hatten. - Später erfuhr ich, daß sie dank ihrer Beziehungen- unter dem Ladentisch- Dinge kaufen konnten die für die Normalbürger nicht zu haben waren.
    Meine Scheu in eine sogen. Milchbar zu gehen war deswegen, weil ich mir sagte die Menschen die dort reingehen haben es nötiger als ich mit DM in der Tasche.
    Mir war es auch peinlich wenn ich in ein Restaurant wie z.B. im sogenannten Hotel MONOPOL am Bahnhof gegenüber ging u. trotz dem " Hinweis auf Reservierung" Platz nehmen durfte. -Es kam aber auch vor, dass man mich nicht Platz nehmen ließ mit dem Hinweis: Gruppa-Reservierung! - Zwangsläufig landete man dann in den sogenannten besseren Restaurants wie dem LACHS. Da war der Gast mit Westgeld immer willkommen.
    Ich fuhr damals als in Danzig-Langfuhr Geborene und war dennoch auch eine Touristin die ihre Geburtsstadt u. dort verbliebene Familie als Einzelkind kennen lernen wollte. Von 1978 an bis 2015 fuhr ich mit Mann u. Sohn jedes Jahr nach Danzig. Lernte dann auch die nahe wie weite Umgebung kennen.
    Soweit mal meine Eindrücke von damals.

    Jutta
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  6. #6
    Forum-Teilnehmer Avatar von Bartels
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    Standard AW: "Polnische Wirtschaft" in Danzig

    Einen schönen guten Abend,

    - der Begriff "Polnische Wirtschaft" entstammt vor allem der Nazi-Propaganda,
    - und wurde noch von unseren roten Brüdern aus der DDR abwertend benutzt.
    Beste Grüsse
    Rudolf H. Böttcher

    Max Böttcher, Ing. bei Schichau (aus Beesenlaublingen & Mukrena);
    Franz Bartels & Co., Danzig Breitgasse 64 (aus Wolgast);
    Familie Zoll, Bohnsack;
    Behrendt, Detlaff / Detloff, Katt, Lissau, Schönhoff & Wölke aus dem Werder.
    Verwandt mit den Familien: Elsner, Adrian, Falk.

    http://bartels-zoll.blogspot.de/2012/07/ahnentafeln-zoll.html

  7. #7
    Forumbetreiber Avatar von Wolfgang
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    Themenstarter

    Standard AW: "Polnische Wirtschaft" in Danzig

    Schönen guten Abend,
    hallo Rudolf,

    falsch, den Begriff "Polnische Wirtschaft" gibt's schon seit mehr als 200 Jahren. Und er war meist negativ besetzt. Wenn er verwendet wird, dann ist ihm höchste Aufmerksamkeit sicher.

    Also, ist es nicht an der Zeit ihn positiv zu besetzen? Lautete der Thementitel "Milchbars" oder "Polska knajpa" oder "Polska restauracja" - wer läse das? Und so kam "Die Welt" auf die gute Idee einen Artikel mit "Polnische Wirtschaft" zu betiteln.

    Wunderbar! Wer eine gute polnische Wirtschaft kennenlernen will: In Danzig gibt es mehrere - die Milchbars!

    Schöne Grüße aus dem Werder
    Wolfgang
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  8. #8
    Forum-Teilnehmer Avatar von Bartels
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    Standard Ein Hoch auf die Milchbars in Danzig usw.

    Hallo,

    in Milchbars gab es früher um 15:00 Uhr "Firmenessen" (Arbeitszeit 7-15 Uhr mit/ohne Pausen), besonders zur Stärkung fürs Schlangestehen. (Die zweitlängste Schlange hatte 1979 der Fleischladen (Draussen steht Fleisch dran, drinnen steht nur der Fleischer ...) in der Langgasse, die längste die Visaausgabe der deutschen Botschaft.

    Das beste Stück Fleisch (50 Gramm) meines Lebens habe ich damals in einer Fernfahrer-Bar bekommen. (0,60 DM)

    ... und im "Lachs" konnte man Fisch mit Wein noch für 3 DM bekommen. Gleich teuer aber grottenschlecht wars im Hotel Budapest in Warschau.

    Aber meistens bekam ich fürs Essengehen Gehalt (1900 Zloty).

    2015, letztes Jahr habe ich in Sopot meinen Fisch mit den Bauarbeitern vom Bahnhof verspeist, - ich wusste schon vorher, dass der Pott Kaffee mit 5-6 Sorten Zucker im "Haffner" teurer wird.
    Beste Grüsse
    Rudolf H. Böttcher

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  9. #9
    Forum-Teilnehmer Avatar von Bartels
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    Standard AW: Ein Hoch auf die Milchbars in Danzig usw.

    Schönen guten Abend,
    hallo Wolfgang,

    ich glaube kaum, dass man Begriffe die ein Reichspropagandaminister breitgetrampelt hat, wieder positiv besetzen kann.

    Auch wird eine positive Wiederbelebung der Liebfrauenmilch nicht möglich sein.

    Der deutsche Weinbau hat drei Katastrophen erlebt:
    - den ersten Weltkrieg
    - den zweiten Weltkrieg
    - die Liebfrauenmilch.

    Dagegen ist der aktuelle Riesling vom "Kirchenstück" super ...
    Beste Grüsse
    Rudolf H. Böttcher

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  10. #10
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    Standard AW: "Polnische Wirtschaft" in Danzig

    Hallo,

    diesen alten Begriff "Polnische Wirtschaft", der damals diskreditierend gemeint war, kann man aus heutiger Sicht durchaus auch positiv gesetzt sehen.
    Als Beispiel mal die Süsswarenindustrie:
    In manch einem deutschen Supermarkt kann man heutzutage auch polnische Lebensmittel kaufen.
    Darunter sind auch diverse Süssigkeiten, die ich teilweise auch schon einmal probiert habe.
    Ich finde, daß manche Artikel da auch recht gut gemacht sind und auch definitiv international konkurenzfähig sind.
    Da gibt es z.B. Schokotaler der Marke Jezyki, welche absolut die selbe Qualität haben, wie die üblichen Markenriegel hier in Deutschland.
    Dann gibt es aber auch Schokoriegel, die man nicht sofort als polnisches Produkt erkennt:
    Der Waffelriegel der Marke mit der Lila Kuh (Nuss...) wird z.B. auch in Polen hergestellt...

    SC

  11. #11
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    Standard AW: "Polnische Wirtschaft" in Danzig

    Hallo,guten Morgen
    da ich meine Kindheit in Danzig verbrachte ,fällt mir auch etwas Süßes und Leckeres ein ,KROWKA--KUH-BONBONS,das war schon das etwas sehr Gutes und ist es immer noch.Aber leisten konnte ich mir diese Leckerei nur selten.
    Grüsse Roman

  12. #12
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    Standard AW: Ein Hoch auf die Milchbars in Danzig usw.

    Hallo Rudolf,
    ja Schlange stehen,war Damals auch für mich als Kind etwas das ich nicht verstand und Probleme bereitete.
    Ich wohnte ja in Deutschland und das war für polnische Verhältnisse ein Schlaraffenland.
    Nach 5 Stunden Schlange stehen,gab es aber nicht immer etwas Gutes,das Wort -Remanent-Ausverkauft liegt mir Heute noch in den Ohren.
    Grüsse Roman

  13. #13
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    Standard AW: "Polnische Wirtschaft" in Danzig

    Aber Roman,

    Kruwki waren do recht preiswert ,du hättest deine Oma, besser uebereden müssen, damit die Ihren Geldbeutel weiter öffnete, etwas anders hat es bei Wawel Pralinen oder Czekolada Stoleczna aus gesehen, die waren von einer hohen Qualität zu haben, aber etwas teurer, die konnte man in der Ulica Dluga kaufen .

    Guten Appetit Mandey

  14. #14
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    Standard AW: "Polnische Wirtschaft" in Danzig

    Hallo Mandey,
    Ja,das sind gute Leckereien,aber eingekauft wurde auf der Ulica Dluga nur bei Festlichkeiten und zwar bei Pewex,Schinken und Grsaovka und für mich Pepsi Cola.
    Grüsse Roman

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