Herrmann ist weg.
Von Erhart Karl Joniszus
Januar 2016
Ne Olsche rennt zum Telefon
und wählt die Nummer 110.
Auf dem Revier kennt man sie schon,
es ist schon öfter mal gescheh’n.
Hier spricht der Kommissario „Dreier“-
wat kann ick für sie tun Madam?
Die Olsche sagt, ich heisse Meyer,
mein Herrmann hat mir wehgetan.
Mit Blaulicht und Tatü-Tata -
war „Dreier“ schnell zur Stelle.
Beruh’jn sie sich – erzählnse ma,
Ik bin der Mann für „schwere Fälle“.
Wo is denn nu der wilde Typ
der Sie misshandelt hat im Wahn?
ich weiß es nicht, ich hab ihn lieb -
was hat Er mir bloß angetan?
Für enen Steckbrief brauch ik Daten.
Och für die Zeitung jute Frau.
Ik kann ja nich nur stehn und warten,
brauch ne Beschreibung, ziemlich genau.
Trägt er Perücke oder Brille,
vielleicht ne Mütze odern Hut?
is jetrübt schon die Pupille,
isser taub, hört er noch jut?
Na nu machen se mal bischen hinne,
ik hab ja nich unendlich Zeit.
In mir da flüstert ene Stimme,
beeil dir „Dreier“- es wird Zeit.
Nein nein sagt Sie, er ist ein kleiner,
solch schwarzer mit nem langen Schwanz.
Mit dem Er wedelt wie sonst keiner
mit Anmut und voll Eleganz.
Auf einmal klopft es an der Tür.
Die Nachbarin von neben an.
Hält auf dem Arm, ein Katzen-Tier,
die Olle Meyer plärrt sie an.
Was mache Sie mit meinem „Partner“
mit „Herrmann“ auf dem dunklen Flur?
der Kommissario erstarrte,
ergriff die Flucht und staunte nur.
Er fühlte sich total düpiert,
und völlig fehl am Platze.
Hat seinen Dienst sofort quittiert -
das wegen einer schwarzen Katze.