Suche Vorfahren Auguste Wilhelmina Noch/August Krause

[Thorsten]

Guten Abend zusammen,

im Laufe der Jahre sind inzwischen so viele Familienstammbücher, Sterbeurkunden und
Geburtsurkunden bei mir aufgelaufen, dass ich mich nun intensiv mit meiner Familiengeschichte
befassen möchte.

Dabei bin ich in einer Sackgasse gelandet.
Zu meiner Urgroßmutter väterlicherseits habe ich nur folgende Daten:

Auguste Wilhelmine Noch
geb. am 06.09.1884 in Schönrohr
verheiratet seit ??
mit
August Krause
geboren am 12.07.1886 in ???? (auf jeden Fall im Raum Danzig)

Leider wissen weder mein Vater noch meine Tante genaueres hierzu.

Ich habe nun schon einige Zeit im Internet recherchiert aber keine weiteren
Informationen gefunden.

Für ein paar Tipps wie ich weiterkommen könnte wäre ich sehr dankbar.

Gruß

Thorsten

[sarpei]

Hallo Thorsten,

willkommen hier im Forum! Ich wünsche dir viel Erfolg bei deinen Nachforschungen.

Bezüglich deiner Uroma könntest du z.B. eine Kopie aus dem Geburtsregister im Staatsarchiv Danzig anfordern.

Leider ist das Register des für Schönrohr zuständigen Standesamtes (Gottswalde) noch nicht online. Den Status zur Quellenlage findest du unter

http://www.westpreussen.de/cms/ct/st...len.php?ID=147

Hast du denn eine durchgängige Dokumentenlage bis zu den Urgroßeltern?
Gibt es einen Ahnen-Nachweis aus dem dritten Reich in deiner Familie?

So sind deine Vorgaben ein wenig 'schmal'.


Viele Grüße

Peter

[Thorsten]

Hallo Peter,
na das ging ja schnell!
Danke für Deine Antwort.
Ich bin noch neu in der Ahnenforschung.
Was meinst Du mit durchgehender Dokumentenlage?
Ich kann noch dienen mit den Daten meiner Großmutter:
evangelisch
geboren am 06.07.1911 in Letzkauerweide (Geburtsregister Nr. 75/1911 bestätigt durch das Standesamt Schönbaum)

Mein Urgroßvater ist gestorben und meine Urgroßmutter hat 1922 in Methler wieder geheiratet. Daher ist das ursprüngliche
Stammbuch nicht mehr vorhanden.

Mehr Daten stehen mir zur Zeit leider nicht zur Verfügung

Gruß

Thorsten

[sarpei]

Hallo Thorsten,

ein kleiner 'Exkurs' in Ahnenforschung.

Ausgehend von der aktuellen Generation - als dir - werden die Basisdaten (Name, Vorname(n), Geburts-/Heirats-(Sterbe)datum, Religion) durch Auszüge aus den entsprechenden Standesamtregistern belegt. Wenn dies für eine Generation erfolgt ist, kommt die nächste dran. Liegen also alle diese Dokumente bis zur Uroma vor, hast du eine durchgehende Dokumentenlage.

Ist das von dir erwähnte Methler der heutige Stadtteil von Kamen? Falls ja, dann könntest du beim zuständigen Stadt- bzw. Kreisarchiv einen Einblick in die sog. Sammelakte erbitten. In den Sammelakten werden vom Standesamt die Antragsunterlagen für einen Personenstandseintrag gesammelt - daher der Name. Diese Sammelakten werden zusammen mit den Personenstandsregistern des Standesamts archiviert. Einen Versuch wäre es also wert.

Ich verstehe ja deinen Mitteilungsdrang bzgl. weiterer Personen, das hilft aber nicht unbedingt bzgl. deines ursprünglichen Beitrags.

Und ohne die Kenntnis deines Unterlagenstatus (welche liegen in welcher Form (Kopie aus dem Register/Urkundenabschrift) vor, wie vollständig) und der darin enthaltenen Informationen (nur Basisdaten, Hinweise auf vorhergehende Ereignisse, Stempelungen) sind schwer Ansätze zu vermitteln.

Ich vermute jetzt mal, dass deine Uroma Anfang des 20. Jahrhunderts nach Westdeutschland kam. Also würde ich zu allen bekannten Orten die Standesämter/Archive und Meldeämter abklappern.

Das war jetzt die Antwort auf deine beiden Fragen ...


Viele Grüße

Peter

[Thorsten]

Hallo Peter,

danke für den kleinen Exkurs.
Damit habe ich anscheinend eine durchgehende Aktenlage bis zur Geburt meiner Ur-Großmutter.
Also, ich habe von der gesamten Linie um die es hier geht entsprechende Geburts- und Sterbeurkunden
bzw. beglaubigte Abschriften. Alle Unterlagen sind gestempelte Originale oder wie gesagt beglaubigte
Abschriften.
Auch wenn es so wirkt als wäre ich schwer von Begriff. Welche Infos könnte ich denn zusätzlich von
einem Standesamt wie Methler bekommen. Hätten die denn damals Unterlagen bezüglich meiner Ur-Urgroßeltern gespeichert?
Anscheinend wurde ja nur eine Abschrift der Geburturkunde meiner Urgroßmutter angefordert.

Ich merke, ich muss noch viel lernen.

Gruß

Thorsten

[sarpei]

Hallo Thorsten,

für mich besteht ein kleines Problem darin, dass du von beglaubigten Urkunden schreibst. Du glaubst ja nicht, was für Fehler Standesbeamte beim Abschreiben so fabrizieren können. Aber lassen wir das einfach mal beiseite.

Soweit erst mal Gratulation zu deinem Dokumentenstand.

Wenn ich beim Querlesen deiner Angaben alles richtig verstanden habe, dann hat deine Uroma in Methler zum zweiten Mal geheiratet. Dafür musste sie dann aber z.B. beim Aufgebot nachweisen, dass sie nicht mehr verheiratet ist - ansonsten bestünde ja die Gefahr von Bigamie. So ein Nachweis könnte nun eine Scheidungsurkunde, eine Sterbeurkunde des ersten Ehemannes oder was weiß ich sein. Ich habe ja auch nicht behauptet, dass diese Unterlagen wirklich existieren müssen, dass es sich allerdings lohnen würde, genau dieses abzuklären. Für mich gab es dabei schon drei Hauptgewinne .....

Ach ja: ich habe nicht geschrieben, dass du diese Unterlagen vom Standesamt bekommst! Bitte nochmals Beitrag #2 lesen.
Generell gilt: Standesämter halten die Register vor, die jünger sind als
100 Jahre bei Geburten
80 Jahre bei Heiraten
30 Jahre bei Sterbefällen.
Sind diese Fristen verstrichen, wandern die Unterlagen in die Archive.


Viele Grüße

Peter

[sarpei]

.... ach ja: 'gespeichert' hat man 1922 noch nicht ... da wurde noch brav Papier im Original abgelegt ...

[Thorsten]

Hallo Peter,
ein weiteres mal Danke für Deine Ausführungen.

Du bist aber auch pingelig.
Das die Dokumente damals in Papierform archiviert wurden, war mir auch klar.
Aber Speicher gibt es ja nicht erst seit Einführung der EDV. Da gab es Kornspeicher, Wasserspeicher...
Ne, Spaß beiseite, kommen wir zum Wesentlichen.

Ich bin in der glücklichen Lage Verwandte zu haben, die recht alt geworden sind.
Daher habe ich mehrere Urgroßeltern noch kennenlernen dürfen, u. a. die besagte Auguste Wilhelmina,
die übrigens die besten Königsberger Klopse gemacht, die ich je gegessen habe.
Deshalb kann ich Geburtstag, Geburtsort und auch die Daten des verstorbenen 1. Ehemann und auch des
2. Ehemanns verifizieren.
Zusätzlich habe ich auch noch ein paar Ansichtskarten die Zeiten und Orte untermauern.
Ich habe schon als kleiner Junge alle möglichen Dokumente und Fotos vor dem Müll gerettet.
Daher kann ich mütterlicherseits anhand vorhandener Unterlagen die Linie bis zu meinen Ur-Ur-Ur- Großeltern
zurückverfolgen. Dabei habe ich Berufbezeichnungen gefunden, die noch nicht kannte.
Ist alles mächtig interessant
Väterlicherseits habe ich es bis zu meinen Ur-Ur-Großeltern geschafft, nur bei Uroma Auguste Wilhelmina hakt es noch.

Ich hoffe ich war jetzt nicht zu ausschweifend. Ich möchte nur klarstellen, dass ich wirklich ernsthaftes Interesse an meinen
Ahnen habe und nicht auf der Ancestry- und wie sie alle heissen Welle mitreite.

Gruß

Thorsten

[sarpei]

Hallo Thorsten,

das finde ich toll, wenn man noch Gelegenheit hatte, seine Urgroßeltern zu befragen. In meiner väterlichen Linie konnte ich meine Großeltern nie kennenlernen - beide waren vor meiner Geburt verstorben. Mein Vater war das jüngste Kind in der Familie und auch erst acht Jahre alt, als sein Vater verstarb. So habe ich auf dem Weg kaum etwas erfahren können. Die mütterliche Seite war für mich genau so nebulös: meine Mutter wollte nach der Flucht aus Ostpreussen nie mehr über ihre Erlebnisse sprechen. Und so wühlte ich mich durch Papiere und Internet-Portale. Und ja, wenn ich dabei nicht pingelig gewesen wäre, hätte ich vieles nicht gefunden oder wäre über manche Hürden nie hinweg gekommen.

Meinem Vater bin ich sehr dankbar dafür, dass er ein paar alte Dokumente seines Vaters über Jahrzehnte vor dem Wegschmeißen gerettet hatte. Diese bildeten den Ausgangspunkt meiner Suche.

Und die Königsberger Klopse meiner Mama waren auch nicht zu verachten - obwohl ich die Kapern immer rausgefischt habe.


Viele Grüße

Peter