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Thema: Frank Fischer: Die zerbrochene Stadt

  1. #1
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    Standard Frank Fischer: Die zerbrochene Stadt

    Heibuder schrieb: Standard AW: Rechte politische Gefahr nicht unterschätzen ...
    Frank Fischer hat die Freie-Stadt-Entstehungsgeschichte in seinem Buch "DANZIG-Die zerbrochene Stadt" eindrucksvoll zusammenfassend dokumentiert.
    (Siehe Kapitel "Kopfgeburt der Siegermächte - Danzig als Freie Stadt (1919 - 1939)"; ab Seite 288.)
    Gerhard Jeske . Ich hatte das Buch gelesen. Herr Fischer hatte von anderen Büchern Material zusammengetragen und auf Grund dieses Wissens, sein Buch geschrieben. Dabei fiel mir auf, dass Herr Fischer in seinem Vorwort, seine eigene Meinung über den Untergang Danzigs vertritt. Der Autor Frank Fischer beschreibt mit wenigen Sätzen, aber eindringlich, wie Bombenangriffe und die Kämpfe die Innenstadt Danzig zerstörten. Hier ein Zitat: " Seite 13: Die Brände auf der Speicherinsel konnten nicht mehr gelöscht werden, allmählich griffen sie auf die anderen Stadtteile über. Giftgelbe Rauchwolken quollen aus den Ruinen, färbten sich schnell dunkel. Dazwischen lohten grelle Feuerbündel aus den Straßenschluchten, wuchsen von Stunde zu Stunde mehr zusammen, wurden zum Flammenmeer".. Trümmerberge machten ein Durchkommen fast unmöglich." Diese konzentrierte Darstrellung ist gelungen aber nur beinahe richtig. . Auf Seite 15 beschreibt er den Kampf in den Straßen und Häusern, " Wo sie sich mit den deutschen Verteidigern verbissene Häuserkämpfe lieferten." Ich traute meinen Augen nicht, wie ich auf Seite 17 genau das Gegenteil las." Die Soldaten zogen mit Kanistern von Haus zu Haus, legten Sprengsätze und warfen benzigetränkte Schnüre auf die Holztreppen usw." Den Höhepunkt dieser Orgie erfindet er wie folgt:" Das durch Kriegseinwirkungen beschädigte, aber nicht zerstörte Krantor wurde von sowjetische Pionieren auf Grund einer Wette, daß auch derart starke Mauern gesprent werden können, zerstört. Der Wetteinsatz betrug eine Flasche Wodka." Jeske meint: Das ist die Propaganda des Kalten Krieges. Aber so eine faustdicke Unwahrheit ist mir in keinem Bericht über den Untergang Danzigs vorgekommen.

    Im "Facebook Gisela Schwedtje" finden wir einen nervenaufreibenden Film über die Straßenkämpfe in Danzig. Dieser Film ist aus einem Archiv in Gdansk. Ich wundere mich, dass solche Dokumente bisher nicht veröffentlicht wurden. Das ist auch ein Thema, worüber nachgedacht werden sollte. Ich wünsche mir, dass dieser Film im Forum veröffentlicht werden könnte. Der Film ist im Facebook im unteren Teil zu finden, gleich nach der Flüchtlingskolonne-
    und Gisela Schwedtje lobe ich besonders, dass sie sich Zugang zu solchen Film verschaft hatte.
    Giesela Schwedtje Facebook
    Gisela Schwetje hat Gdańsk Historyczny - Das Historische Danzigs Video geteilt. Schwere Kämpfe in der zerstörten Stadt Danzig.

  2. #2
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    Standard AW: Frank Fischer: Die zerbrochene Stadt

    24.05.2016
    Lieber Herr Jeske,

    wissen Sie zufällig mehr über Frank Fischer (z. B. Geburtsdatum)? Da meine gesamte Familie "Fischer" im Krieg untergegangen ist, könnte dies ein sprichwörtlicher Strohhalm sein.

    Mit freundlichen Grüßen von Lilofee

  3. #3
    Forum-Teilnehmer Avatar von sarpei
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    Standard AW: Frank Fischer: Die zerbrochene Stadt

    Hallo Lilofee,

    zunächst einmal zu dem Autor des Buches 'Danzig - Die zerbrochene Stadt'

    Frank Fischer, geboren 1968 in Annaberg-Buchholz (Sachsen), Studium der Geschichte und Germanistik in Dresden und Erlangen, Promotion in Zeitgeschichte.
    1999 bis 2004 Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Erlangen. Mitarbeiter an der Edition 'Willy Brandt (Berliner Ausgabe)'. Veröffentlichungen zur Geschichte der SPD. Lebt und arbeitet in Nürnberg.

    Damit scheidet er als dein Verwandter aus. Als einzigen weiteren Anhaltspunkt entnehme ich deinem Beitrag, dass deine 'gesamte Familie "Fischer" im Krieg untergegangen ist'. Falls Frank Fischer als Soldat ums Leben kam, ist er möglicherweise einer der drei 'Frank Fischer', die sich bei Gräbersuche online finden lassen. Einer ist offenbar bereits im ersten Weltkrieg umgekommen. Beim zweiten ist neben der Grablage nur noch das Todes-/Vermisstendatum bekannt: 31.05.1945. Vom dritten ist nur noch bekannt, dass er Oberfeldwebel war und am 09.08.1912 geboren wurde.

    Falls du weitere Hinweise hättest - und seien sie noch so unscheinbar - könnte sich daraus möglicherweise ein weiteres Suchfädchen spinnen ...


    Viele Grüße

    Peter

  4. #4
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    Standard AW: Frank Fischer: Die zerbrochene Stadt

    26.05.2016
    Lieber Herr Jeske - lieber Peter,
    vielen Dank für de Hinweise. Leider ist der Name Fischer zu häufig, so dass es sicherlich keine neuen Erkenntnisse mehr geben wird.
    Mit freundlichen Grüßen von Lilofee

  5. #5
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    Standard AW: Frank Fischer: Die zerbrochene Stadt

    Interessant wäre es eine glaubwürdige Quelle bezüglich der Zerstörung des Krantores zu haben.
    Der Wiederaufbau der zerstörten Altstadt durch die neuen Bewohner war schon eine großartige Leistung, auch wenn das nicht immer 1:1 geschah.

    Ursprünglich sollte die zerstörte Altstadt ja nach dem üblichen Schema wiederaufgebaut werden, aber die neuen und teilweise alten Bewohner wollten die Altstadt wieder neu erstehen lassen.

    Man stelle sich einmal vor, wenn das anders gekommen wäre!

    SC

  6. #6
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    Standard AW: Frank Fischer: Die zerbrochene Stadt

    zu #5 StampCollector
    Gerhard Jeske.
    Die Mottlau wurde für mindesten drei Tage die Hauptkampflinie. Da dort deutsche Schiffe ablegten war die Lange Brücke und der Lange Markt mit dem Grünen Tor als Fluchtweg der Wehrmacht und Zivilisten leider ständig unter Granatenbeschuß. Als die deutsche Soldatrn auf der Seite der Speicherinsel waren, eröffneten sie von dort das Schießen gegen die Lange Brücke, was den Häusern den Rest der Zerstörung gab. In dem Film sehen wir, dass sowjetische Granatwerfer auf der Langen Brücke stehen und unaufhörlich werden von einem Soldaten Granaten abgefeuert. In einer andern Aufnahme erkenne ich, dass sogar ein sowj. Panzer dort steht und die deutschen Soldaten auf der anderen Seite der Mottlau beschießt. Die Speicherinsel ist in Rauch eingehüllt. Eine andere Aufnahme zeigt, wie über eine Bretter- Notbrücke sowj. Soldaten im Sturmangriff zur Niederstadt stürmen. Wenn Herr Frank Fischer schreibt, dass durch den Brand der Speicher Danzig in Flammen aufging, dann ist das seine zweite falsche Aussage.

  7. #7
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    Standard AW: Frank Fischer: Die zerbrochene Stadt

    StampColekctor #5
    Gerhard Jeske informiert. Im Buch" unvergänglicher Schmerz" Seite 117 schreibt Karl Willer über das Krantor. Zitat" Am Palmsonntag den 25. 03 45 gingen wir nicht mehr aus dem Keller. Es war zu gefährlich. In viele Häuser schlugen Granaten ein, aber es brannte noch nicht überall. Das berühmte Krantor war allerdings schon niedergebrannt und auch der Turm der Marienkirche brannte eines Nachts"
    Jeske informiert weiter.
    Nachdem die Motllau die Hauptkampflinie geworden war, schreibt Siegfried Bernstein auf Seite 85 "Wehrmacht und SS hatten sich über die Mottlau in dieSpeicher verschanzt. Von hier aus beschossen sie alles, was sich im Blickwinkel durch das Johannistor zeigte."

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