Moin,
vor der Kirche von Groß Zünder liegt ein Grabstein, den wir mit Hilfe von Pfarrer Leszek Laskowski und ein Stück Kreide 2011 entziffern konnten:
Reinhard Wessel
Kgl. pr. Lt. d. R. des Rgts.
Königs-Jäger zu Pferde No 1
geb. d. 13. Juni 1890 in Groß Zünder
gefallen d. 19. September 1917 im
Luftkampf bei Laon
Wannow 1996 schreibt über ihn: "Er war Landwirt und Leutnant d. Res. bei den Königsjägern zu Pferde. Er ist als Fliegeroffizier im Luftkampf bei Laon (ca. 50 km nordwestl. von Reims) gefallen."
In den Verlustlisten des WK I ist er auch enthalten - mithin ist er ein Kollege des "Roten Barons" Manfred Albrecht Freiherr von Richthofen
Als wir den Stein entzifferten nahm ich an, dass es sich um eine Art Gedenkstein handelt für ein Kind des Dorfes, das in der Ferne im Krieg gefallen ist. Aber dann fand ich im KB:
"Reinhard Wessel, Leutnant der Reserve, im Feld, gestorben 18ten Sept. 1917, begraben 29ten Sept. 1917, Rede in der Kirche und Gebet am Grabe".
Eine ungemäße Frage: War es im WK I üblich, die Leichen gefallener Offiziere von Nordfrankreich quer durch das deutsche Reich - mehr als 1.200 km - in ihren Heimatort für die Beerdigung zu transportieren?
Und der gemeine Soldat wurde vor Ort verscharrt?
Beste Grüße aus Rabat,
Rainer MueGlo