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Thema: ... weiter geht`s...

  1. #1
    Forum-Teilnehmer
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    Standard ... weiter geht`s...

    Hallo, meine Lieben!
    Wie bereits angekündigt, versuche ich hier wieder Kontaktpunkte meiner Familie mit anderen Personen zu finden.
    Mein Großvater war damals Mitglied der Danziger Einwohnerwehr (Kaserne Langfuhr), später dann bei der Reservepolizei (Ausbildung in Allenstein). Sein Vater war Feuerwehrhauptmann (Walter Karl August Palm). Seine Mutter, Maria Palm geb. Stanisczewski soll in Danzig einigermaßen bekannt gewesen sein, weil sie für die Firma "Maggi" oder "Persil" als Hausiererin ziemlich weit herumgekommen ist.
    Ein anderer Verwandter hieß Johann Josef Blawath und war Viehhändler mit einem kleinen Hof im Danziger Werder.
    Mein Großonkel Felix Palm wurde noch 1945 zum Volkssturm eingezogen und fiel bei einer Ortschaft, die mir als "Mews" genannt wurde (nur mündlich überliefert, korrekte Schreibung unbekannt, vielleicht kann jemand was damit anfangen).
    Bis bald, Dominik

  2. #2
    Forum-Teilnehmer
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    Standard weiter geht's ... Volssturm aus Danzig

    Hallo Dominik,
    in der Literatur find ich hier einen Hinweis auf Einsatz vom Volssturm aus Danzig in Meve. Das war sicher der gesuchte Name, die bekannte Stadt liegt westlich der Weichsel. Mein Freund Peter Rembold war auch südlich dieser Gegend eingesetzt und wurde dort verwundet. Seine Rettung war das Sanitätsschiff Pretoria, das ihn nach Dänemark brachte.
    Im Text des Buches von :
    "Pantenius, Letzte Schlacht an der Ostfront, von Döberitz bis Danzig,
    ISBN 3 8132 0741 2 , Erscheinungsjahr 2002 , Verlag Mittler & Sohn, Hamburg"
    ist folgender Hinweis auf Ersatzeinheiten enthalten,
    - Brigade Lobach, aus Danzig, Generalkomando XX zusammengestellter
    Verband, dort wird u.a. ein Volkssturmbatalion erwähnt.
    Die Bezeichnungen der anderen militärischen Einheitn sind genau aufgelistet.
    Es ist für die Niederschrift aus schlaggebend gewesen, das der Verfasser
    H.J.Pantenius als junger Major zu der Zeit Kommandeur des Volksgrenadierregiments 690 war. Es sind viele Kartenteile im Buch eingearbeitet, die aus verschiedenen Militärarchiven zusammen getragen wurden. Nach Krieg und Gefangenschaft bis 1950, studierte Pantenius danach Neuere Geschichte. -
    In den Quellen sind auch Hinweise auf nahmhafte Archive hier in Freiburg und Aachen usw. genannt. In diesem Forum habe ich ja auch schon Berichte von polnischer Seite gelesen, die sich ebenfalls
    auf diese Quellen beziehen. Es sind die gleichen Hinweise, wie sie auch Peter Poralla in seinem Buch UNVEGÄNGLICHER SCHMERZ verwendet hat.
    Diese Fragen werden immer wieder im Zusammenhang mit geschichtlichen
    Forschungen auftauchen und von Interesse sein.
    Auch was mir mein Vater von seiner Zeit als Lokführer 1944/45 berichtet
    hat, läßt sich mit allen diesen Veröffentlichungen in Zusammenhang
    bringen. - So z.B. das Unvermögen der Panzereinsätze auf deutscher
    Seite. Die per Bahn so weit zur jeweiligen Front gebracht werden mußten,
    weil der Kraftstoff zu knapp war. Dort waren sie nach Einsatz auch meistens verloren. - Über das letzte Jahr der Reichsbahndirektion Danzig, gibt es einen Bericht im Westpreußen-Jahrbuch 1987, Band 37.
    Titel: Eisenbahnen in Westpreußen, Rückzug, Räumung und Auflösung der Reichsbahndirektion Danzig. Dort ist auch der sogenennte Befehlszug
    erwähnt, bei dem mein Vater 1944/45 als lokführer dienstverpflichtet wurde, er war nicht Soldat und hat mir in jungen Jahren aus seiner
    Eisenbahnereinsatzzeit während des Krieges erzählt. So wurde ich schon als Junge mit dem Unrechtssystem der Nazis vertraut gemacht.
    Meinem Vater bin ich in der Erinnerung zu großem Dank verpflichtet für
    seine Standhaftigkeit sich nicht politisch vereinnahmen zu lassen.
    Sein Urteil über Hitler und das kommende Unheil fällte er schon 1932, das
    ist aus Erzählungen durch meine Familie verbürgt. Als wir als Familie im
    September 1945 als Vertriebene in Magdeburg landeten, fuhr mein Vater mit mir zur Generaldirektion nach Berlin zurück, um Papiere für seine
    Berufsausbildung zu besorgen. - In dem e.g. Bericht steht auch der Hinweis, daß die RBD Hamburg die Restgeschäfte der RBD Danzig, auf
    Weisung der britischen Besatzungsmacht im August 1945 übernahm.
    Dort lagen auch die Personalakten und so konnte mein Vater zwei
    wichtige Dinge Nachweisen : 1. Seine Qualifikation und
    2. Das er nicht Mitglied der NSdAP war.
    Ich habe es noch in Magdeburg erlebt, daß im Bereich der SBZ, solche
    Lokführer , die vormals in der NSdAP gewesen waren, nicht nach 1945
    auf der Lok fahren durften.
    So bin ich schon als Junge aufgeklärt worden und habe mich durch das Vorbild meiner Eltern von der NS-Propagnda nicht beeinflussen lassen.
    Mit wachen Augen entdeckte ich Dinge, die andere Jungen gar nicht
    wahrnahmen. Dieses habe ich auch schon in allen meinen Berichten, die ich in den vergangenen Jahren geschrieben habe, zum Ausdruck gebracht.
    Schon früh bin ich also aufgewckt gewesen und genoss das Vertrauen
    meiner Eltern.
    Auch das sogenannte antifaschistische System der SBZ und dann der DDR
    konnte mir nichts vormachen. So habe ich dann im November mit zwei
    Aktentaschen Papiere die DDR verlassen und mich nicht vom Komminismus vereinnahmen lassen. Das Wichtigste nahm ich mit, nämlich meinen Beruf als Bauingenieur des Allgmeinen Ingenieurbaues.

    Und nun möchte ich hier unter diesen Bericht gleich vermerken, Unterstellungen zu unterlassen und Zurückhaltung zu üben, mit Vorurteilen
    über Gedankengut Anderer. Es wäre an der Zeit, angesichts beginnendem
    Austausch, auch mit der nachgewachsenen Genaration der Polen in meiner
    Heimat objektive Gespräche zu führen. Da helfen dann aber keine
    Anschuldigungen. - Vor Jahren habe ich persönlch berichten was ich auch schon als Junge über Juden, Kriegsgefangene aller Nationen. Polen und Ukrainer und Russen gesehn habe. - Als wie hier noch gar nicht in einer
    Liste geschrieben haben, bekam ich vom Zentralrat der Juden in Deutschland ein Anerkennungschreiben für meine Objektive Berichterstattung.
    Es grüßt Erwin Völz

  3. #3
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    Hallo Erwin! Vielen Dank für deinen interessanten Bericht. Mütterlicherseits war man bei uns in der Familie früh begeistert für die "Sache" der NSDAP, in Danzig aber waren meine Leute doch sehr kritisch, was mit Hitler damals auf sie zukam. Als mein Großonkel Felix, der auf der Schichau-Werft als Nieter arbeitete, mal wieder seine große Klappe nicht halten konnte, wurde er angeschwärzt und mußte ins Arbeitslager, Eisenbahngleise verlegen. Er erzählte damals wenig von dieser Zeit; er und seine Leidensgenossen mußten demnach in selbstgegrabenen Erdlöchern übernachten, alles in allem wohl eine sehr harte Zeit. Danach hat er nichts Kritisches mehr von sich gegeben (wenn wundert`s).
    Gruß, Dominik

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