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Thema: Reichsdeutsche im KZ Stutthof

  1. #1
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    Standard Reichsdeutsche im KZ Stutthof

    Sind Sie Angehörige eines ehemaligen deutschen Stutthof-Häftlings? Sind Ihnen Personen bekannt, die im Lager Stutthof in Haft waren? Können Sie über die NS-Zeit in Danzig und Umgebung berichten? Mit meiner Dissertation zum Thema „Deutsche und österreichische Häftlinge des KZ Stutthof” möchte ich eine Lücke im Wissen über das KZ bei Danzig ausfüllen. Um ein möglichst breites Panorama der deutschen Häftlingsgesellschaft im Lager schildern zu können, suche ich nach Personen, Zeugnissen und anderen Erinnerungsstücken, die für meine "Rekonstruktion" von Bedeutung sein könnten. Können Sie mich bei meiner Spurensuche unterstützen?
    Piotr Chruścielski
    KZ-Gedenkstätte Stutthof

  2. #2
    Forumbetreiber Avatar von Wolfgang
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    Standard AW: Reichsdeutsche im KZ Stutthof

    Schönen guten Nachmittag,

    ich habe mit Piotr, der ein wissenschaftlicher Mitarbeiter der KZ-Gedenkstätte in Stutthof ist, selber schon sprechen können. Die meisten Unterlagen über deutsche KZ-Häftlinge sind Ende des Krieges verloren gegangen oder wurden vernichtet. Es wird geschätzt, dass unter den ca. 120.000 Häftlingen ca. 6.000 Deutsche und deutschstämmige Danziger waren. Lange Zeit lag der Fokus der wissenschaftlichen Forschung auf nichtdeutschen Häftlingen, aber Fakt ist, dass es eben auch deutsche Opfer des Nationalsozialismus in Stutthof gab. Und dies ist nun Schwerpunkt der Dissertation Piotrs.

    Piotrs Bemühungen sind möglicherweise der letzte Versuch, eine umfassende Arbeit über diese deutschen und österreichischen Opfer zu erstellen. Wenn Ihr irgend etwas tun könnt, um ihn zu unterstützen, dann tut dies bitte! Ihr könnt Ihn natürlich auch privat kontaktieren wenn Hinweise nicht im Forum geschrieben werden sollen (z.B. wg. Beachtens der Privatsphäre oder wg. datenschutzrechtlicher Bedenken).

    Schöne Grüße aus dem Werder
    Wolfgang
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  3. #3
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    Standard AW: Reichsdeutsche im KZ Stutthof

    Hallo Piotr,
    es waren mehrere deutsche Zeugen Jehovas in KZ Stutthof. Einige leben noch. Ein paar Bücher haben einige davon geschrieben. Mehreren Artikeln von Augenzeugen wurde in „Der Wachtturm“ und „Erwache!“ gedruckt. Ich habe welsche in Dänisch und kann es ins Deutsche übersetzen.

    Sonst empfehle ich sie sich zum Jehova Zeugen in Deutschland, D-65617 Selters oder PL-05-830 Nadarzyn, ul. Warszawska 14 zu wenden.

    Unsere Homepage jw.org ist in 835 Sprachen zu suchen.

    Hermine Schmidt : Die gerettete Freude . Polnische Ausgabe: Ocalona radość

    Gruß aus Dänemark
    Olaf Berg Nielsen

  4. #4
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    Standard AW: Reichsdeutsche im KZ Stutthof

    Sehr geehrter Herr Chruścielski,
    Meine Informationen werden schwach werden, aber ich bitte Ihnen meine Unterstützung an, soweit ich in der Lage sein werde diese zu Beantworten. Bitte stellen Sie Ihre Fragen an mich, Fragen nur über meine mail h.mandey@t-online.de oder Fax +049 02822/53391 oder Telefonischer Kontakt an Electronicvertrieb-Emmerich Heinz Mandey +49 02822/53366

    Mit Freundlichen Grüßen Heinz Mandey.

  5. #5
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    Themenstarter

    Standard AW: Reichsdeutsche im KZ Stutthof

    Guten Morgen,
    vielen Dank für Ihre Zeilen!
    Ja, das stimmt, es ist der letzte Versuch, das Thema unter die Lupe zu nehmen. Ich bin bereits mit mehreren Familienangehörigen von ehemaligen deutschen Häftlingen getreten. Darunter gibt es u.a. Familienmitglieder von politischen Häftlingen, Homosexuellen, Bibelforschern und sog. Sippenhäftlingen. Die meisten Familien sind sehr positiv zu meinen Forschungen eingestellt. Sie liefern mich mit vielen wertvollen Informationen und Bildern aus ihren Privatarchiven.
    Schätzungsweise wurden ca. 5000 deutsche Häftlinge im Lager Stutthof gefangen gehalten. Es kommen noch ca. 100 österreichische Gefangene hinzu. Es sind aber nur Schätzungen von Dr. Marek Orski. Ich hoffe, dass meine Forschungen etwas mehr Licht in dieses Thema bringen. Einige Dokumente sind doch erhalten. Es geht jetzt darum, alles genau zu studieren. Anhand der Dokumentation kann man interessante Aspekte beleuchten, die sich vermutlich nur auf deutsche Häftlinge beziehen.
    Ich mache Sie auf meinen Beitrag im "Westpreußen" (Nr. 2/2016) aufmerksam:
    http://www.der-westpreusse.de/heft-2-2016-html-2.html
    Anfang 2017 erscheint in der Schrift ein weiterer Beitrag von mir!

  6. #6
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    Standard AW: Reichsdeutsche im KZ Stutthof

    Hallo Piotr,
    vielleicht ist das eine kleine Hilfe,es ist mir aufgefallen das in diesen Buch--Sonderfahndungs Buch Polen--auch Deutsche Namen zu finden sind ,in Danzig und auch im Umfeld von Danzig. Sie könnten Später auch nach dem KL Stutthof gelangt sein.
    Grüsse Roman

    http://www.sbc.org.pl/dlibra/docmeta...er_id=&lp=2&QI

  7. #7
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    Themenstarter

    Standard AW: Reichsdeutsche im KZ Stutthof

    Hallo Roman,
    danke für den Hinweis. Das Problem ist, ich sage jetzt über meine Forschungen, dass es manchmal schwierig ist, Polen und Deutsche voneinander zu trennen. Die Namen sind nicht immer aussagekräftig genug. Und die erhaltene Dokumentation hilft dabei nur wenig.
    Grüsse Piotr

  8. #8
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    Themenstarter

    Standard AW: Reichsdeutsche im KZ Stutthof

    Hallo,
    sind Ihnen folgende Namen bekannt?
    Fritz Nassat (Stutthof)
    Gertrud Moede (Stutthof)
    Friedrich Wunderlich (Küchwerder)
    Wilhelm Gröning (Tiege, Petershagen)
    Herta Geiling (Schiewenhorst)
    Mfg, Piotr

  9. #9
    Forumbetreiber Avatar von Wolfgang
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    Standard AW: Reichsdeutsche im KZ Stutthof

    Schönen guten Abend,

    zurück zum Thema, also zur Bitte Piotr Chruścielski ihn bei seiner Dissertation zu unterstützen.

    Ich habe einige unangemessene Beiträge eines Teilnehmers gelöscht sowie die Antworten darauf.

    Mit der Dissertationsarbeit widmet sich Piotr einem Thema, das bisher nie konsequent und umfassend erforscht wurde: Inhaftierten Deutschen, deutschen Danzigern und Österreichern.

    Dieses Thema ist zu wichtig um es hier von Spinnern diskreditieren oder kaputtreden zu lassen. Aus diesem Grund bitte ich Euch ausdrücklich darum, dass Ihr Euch nur mit konkreten Hinweisen und Unterstützungsangeboten beteiligt.

    Viele Grüße aus dem Werder
    Wolfgang
    -Admin und Betreiber des Forums-
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  10. #10
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    Standard AW: Reichsdeutsche im KZ Stutthof

    Wolfgang,#9
    Gerhard Jeske Nachdem der Polenfeldzug beendet war, verschwanden plötzlich verschiedene Männer. An einem Sonntag im Oktober besuchten uns die Eheleute Gnoyke, sie wohnten in der Großen Sperlingsgasse über der Drogerie. Er erzählte, dass ein Sozialdemokrat, also ein Nachbar abgeholt wurde und erst nach einigen Wochen wieder auftauchte. Er fragte ihn, wo er gewesen war, Der Nachbar antwortete, dass er in einem Lager in Stutthof eingeliefert wurde und dann" Fragt mich nicht weiter, ich mußte unterschreiben, dass ich nicht über das Leben im Lager erzähle," Einige Wochen später verstarb er. Auch mein Freund, ein Verwandter von Günter Grass, Gerard Koff wurde 1943 in Stutthof inhaftiert. Danach kam er ins Lager - Saspe- und mußte auf der Werft Zwangsarbeit verrichten. Er war ein politischer Gefangener und von ihnen gab es eine beträchtliche Gruppe von Danzigern in Stutthof. Nachtrag: Herr Günter Grass hatte sich niemals um seine Verwandten, die politisch verfolgt worden waren, gekümmert und davon gab es etliche.

  11. #11
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    Standard AW: Reichsdeutsche im KZ Stutthof

    zu jeske #10
    Herr Chruscielski in Danzig fragt
    [QUOTE=Piotrch]Sehr geehrter Herr Jeske, vielen Dank für Ihre Informationen!
    Wissen Sie etwas mehr über den Sozialdemokraten? Könnten Sie etwas mehr zum Fall Gerard Koff schreiben?
    Mit freundlichen Grüßen aus Danzig, Piotr Chruscielski
    Die folgenden Fehler traten bei der Verarbeitung auf
    Die folgenden Benutzer konnten nicht gefunden werden:
    Über Gerard Knoff besitze ich eine ausführliche Schilderung über seine Zeit ab 1939- 45 in Danzig, die ist auf Band aufgezeichnet und weil die nicht besonders zu verstehen war, hatte ich dieses Interview mit Verstärker in den Computer eingesetzt und auf eine CD übertragen. Leider ist die Schilderung so lang, das sie nicht ins Forum passt. Eine andere Schilderung von den Ereignisen vor und nach dem 1. 09. 1939 im Forum ist von mir eingesetzt worden
    Danziger Bürger wurde 1939 staatenlos
    1939 Danzig – Ohra Bericht des Fahrdienstleiters Gerhard Knoff geb. 3.5.1914 Im Forum. Gästebuch, Seite 2 kommt nach- Jüdische Bürger bestanden auf den Danziger Pass
    In der Bibliothek in Gdansk finden sie das umfangreiche Buch mit Schilderungen polnischer Bürger in Danzig, über ihre schwere Zeit dort, Titel "Gdansk 1939 / 720 Seiten mit Dokumenten und Fotos im Anhang. Ein Bericht von Gerard Knoff ist ab Seite 235 nachzulesen.
    Grüße sendet Gerhard Jeske

  12. #12
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    Themenstarter

    Standard AW: Reichsdeutsche im KZ Stutthof

    Danke! Ich weiß schon, woher mir der Name Gerhard Knoff bekannt war.
    Schöne Grüße, Piotr

  13. #13
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    Standard AW: Reichsdeutsche im KZ Stutthof

    Mein Papa Edmund Falow geb. 1920
    war auch in KZ Studhoff

  14. #14
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    Standard AW: Reichsdeutsche im KZ Stutthof

    Danke für den Hinweis! War Ihr Vater Deutscher?

  15. #15
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    Standard AW: Reichsdeutsche im KZ Stutthof

    Ja Danzig geb.

  16. #16
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    Standard AW: Reichsdeutsche im KZ Stutthof

    Gerhard Jeske informiert
    Das KZ Stutthof war ursprünglich für andere Zwecke gedacht. Ich setze ein Dokument ein, dass bezeugt, dass das Lager Stutthof ein Zentrum der Bauindustrie werden sollte und ebenso anderer Fertigungsstätten. Es wird hier deutlich, dass die SS nicht nur aus Bewaffneten bestehen sollte, sondern die SS strebte ein eigenes Wirtschaftsimperium an.

    Abschrift. Führerhauptquartier 19. 12. 1941
    Deı Reichführer T.gb. 8/ 29/91/ 41
    Mein Lieber Pohl!
    Ich war kürzlich gelegentlich meines Besuches im Gau Danzig Wetpreußen im Lager Stutthof.
    Ich bin zu der Überzeugung gekommen, daß Stutthof von größter Bedeutung für die spätere Besiedlung des Gaues Danzg- Westpreußen ist,
    1. Die Einrichtungen Bautischlereien und Bauschlosserei für die Siedlungstätigkeit in Westpreußen.-
    2. Vollste Ausnutzung der Schneider, Schuster und sonstigen Werkstätten für uns.
    Es werden dort eine große Menge von Aufträgen für die Wehrmacht ausgeführt.
    3. Einrichtungen einer Autoreparatur - Werkstatt für den dortigen SS - Oberabschnitt.
    4. Kauf einer Ziegelei am Haff, die sehr günstig liegt. die Kleinbahn und Kanal hat
    und die uns zurzeit angeboten wird.
    5. Stutthof muß außerdem in der Richtung ausgebaut werden, dass es in einem Lager später 20 000 Russen aufnehmen kann, mit denen wir dann den Siedlungsaufbau vollziehen können.
    Ich übersende anliegend eine Aufstellung über die Bodenbeschaffenheit, die in Stutthof gemacht wurde.
    Von Interesse könnte sein einesteils der Faulschlamm zur Düngung der Wiesen, wenn es sich lohnt in der Tiefe von 10-12 Meter abzubauen und anderenteils, die allerdings in 100. Tiefe liegende weiße, weiche, mittelharte und harte Kreide sein. Wenn ich mich nicht irre, ist in Danzig- Westpreußen an Zement
    und Kalk ein großer Mangel. Zur Kreide ließe sich beides gewinnen.
    Stutthof müßte nur von Ihnen und Brigadeführer Glücks als anerkanntes
    Konzentrationslager mit Wirtschaftsbetrieb übernommen werden.
    Heil Hitler, Ihr H.Himmler

  17. #17
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    Standard AW: Reichsdeutsche im KZ Stutthof

    Hallo Poitr
    Ich habe gelesen , Du suchst Namen von Deitschen die im KZ Stutthof ums Leben kamen , mein Großonkel "ALFRED GERLACH" , kam aus Königsberg , wurde dort auch geboren . Er fuhr zur See , mir ist von meiner Tante die ich gerade erst gefunden habe das er dort ums Leben kam .Vielleicht kommt man ja doch noch irgendwie zu Dokumenten
    Lg. Bettina

  18. #18
    Forum-Teilnehmer Avatar von waldling +6.8.2023
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    Standard AW: Reichsdeutsche im KZ Stutthof

    Hallo Bettina,

    Piotr ist selten bis gar nicht im Forum. Ich werde ihm eine Email schreiben.

    Herzliche Grüße
    Uwe

  19. #19
    Forum-Teilnehmer Avatar von waldling +6.8.2023
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    Standard AW: Reichsdeutsche im KZ Stutthof

    Hallo Bettina,

    leider hat Piotr sein Passwort zum Forum vergessen. Ich sende dir eine PN mit der Dienst-Email von Piotr. Da kannst du ihm schreiben. Vorab kann ich dir schreiben, er freut sich sehr über deinen Beitrag, und er hat bestätigt, dass Alfred Gerlach im KZ war. Was er an Unterlagen dort hat, kann er erst am Dienstag prüfen.

    Herzliche Grüße
    Uwe

  20. #20
    Forum-Teilnehmer Avatar von Ulrich 31
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    Standard AW: Reichsdeutsche im KZ Stutthof

    Hallo Herr Jeske,

    ich frage Sie, was Ihr Beitrag #16 hier soll: Soll er die SS entschuldigen oder gar verharmlosen? Lesen Sie bitte die beiden letzten Zeilen jenes Himmler-Briefes und dessen Hinweis auf die später aufzunehmenden 20 000 Russen in Punkt 5! Das sagt genug über dieses unmenschliche Verbrecherpack, von dem wir zum Glück befreit wurden.

    Ulrich

  21. #21
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    Standard AW: Reichsdeutsche im KZ Stutthof

    Zu 20 Ulrich 20, Sie hatten meine Artikel entweder nicht gelesen oder nicht verstanden. Ihr" Begriff-Verharmlosen ?" ist ,meilenweit von dem entfernt, was ich hier geschrieben hatte. Der Artikel ist eine, bisher unbekannte Information, über das, was die SS-Führung zukünftig vorhatten.ghd.jeske

  22. #22
    Forum-Teilnehmer Avatar von jonny810
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    Standard AW: Reichsdeutsche im KZ Stutthof

    Religion und Politik haben schon immer zu Krieg und zu Zerwürfnissen geführt.

    Menschen die diese Erkenntnis ignorieren oder bewusst verharmlosen, haben aus

    der Geschichte nichts gelernt.

    Die obigen Beiträge bestätigen meine These.

    Ich glaube, man sollte diese Themen in einem Heimat-Forum nicht zulassen.

    Allen ein schönes Wochenende.
    Es grüßt herzlich, Erhart vom Schüsseldamm.
    "Nec Temere - Nec Timide"
    Eine Freundschaft ist das, was man aus ihr macht. EKJ

  23. #23
    Forum-Teilnehmer Avatar von Belcanto
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    Standard AW: Reichsdeutsche im KZ Stutthof

    Jonny, da bin ich ganz deiner Meinung.

  24. #24
    Forumbetreiber Avatar von Wolfgang
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    Standard AW: Reichsdeutsche im KZ Stutthof

    Schönen guten Abend,

    zuerst: Nach mehr als 6 Jahren eine Reaktion auf einen hier im Forum geschriebenen Breitrag? - toll, da soll mir mal jemand zeigen, dass dies auch bei Facebook oder sonstwo vorkommt! Ein Schließen dieses Themas? Nur weil es kontrovers gesehen wird? Nein! Stutthof und das damalige Konzentrationslager dort ist Teil der Geschichte der "alten Heimat", der Danziger Niederung, des Freistaates Danzigs und der unsagbaren, der schier unvorstellbaren Verbrechen die dort begangen wurden.

    Ich kenne Herrn Jeske persönlich und weiß, dass ihm nichts ferner läge als irgend etwas zu verharmlosen. Allerdings zeigt seine Reaktion auf Ulrichs Vorwurf, dass er nicht so umfassend informiert ist wie er es sein sollte. Denn wäre er es, hätte er wahrscheinlich andere Aussagen getroffen oder sie anders formuliert.

    Entgegen seiner am 23.06. geäußerten Meinung, aus dem Brief Himmlers ginge eine "bisher unbekannte Information, über das, was die SS-Führung zukünftig vorhatte" hervor, kann nur angemerkt werden: Absolut nichts Neues, mehrfach im Internet zu finden, vor allem nichts Unbekanntes, sondern ein Mosaiksteinchen in der Terrorgeschichte des KZ Stutthof. Ich weiß nicht, aber ich glaube, ich habe diesen Brief sogar als Reproduktion in der Dauerausstellung des Museums KZ Stutthof gesehen - übermorgen bin ich dort, werde mich umsehen und darüber berichten.

    Was Herr Jeske vermutlich nicht wusste, ist, dass dieses Himmler-Schreiben in revisionistischen Kreisen, sprich: unter Holocaust-Leugnern, als EIN Beweismittel dafür angeführt wird, dass im KZ Stutthof zwar Menschen starben, dass aber im Grunde genommen alles was darüber erforscht wurde und berichtet wird, erstunken und erlogen ist. In diesem Zusammenhang -ohne darauf näher eingehen zu wollen- möchte ich nur die den Holocaust leugnenden Autoren Graf/Mattogno nennen.

    Herr Jeskes "Information" vom 29.05.2017 zeigt ein unvollständiges und missverständliches Bild auf. Er sagt "Das KZ Stutthof war ursprünglich für andere Zwecke gedacht". Mag sein, aber als es anfangs geplant und errichtet wurde, war es offiziell kein Konzentrationslager. Es hatte im Lauf seiner Geschichte verschiedene Bezeichnungen wie "Zivilgefangenenlager", "Sonderlager" und "Arbeitserziehungslager".

    Ursprüngliches Ziel war, alle sich in irgendeiner Weise patriotisch betätigende Polen und die gesamte polnische Intelligenz bzw. Elite zu inhaftieren und -wenn aus Nazi-Sicht notwendig- zu eliminieren, sprich: zu ermorden.

    Wenn in Deutschland über KZs und den Holocaust gesprochen wird, dann wird zuallererst an Juden gedacht die in den KZs ermordet wurden. Aber es gab auch einen Holocaust gegenüber den Polen, der polnischen Intelligenz, der Elite des polnischen Volkes. Und das war -neben dem Ausschalten jedweder anderer Opposition sowie religiös Andersdenkenden und anders sexuell Orientierten- am Anfang das primäre Ziel der Nazis. Stutthof war nicht das schlimmste Konzentrationslager unter all den furchtbaren Lagern, aber es war das erste KZ das ganz gezielt und geplant gegen Polen errichtet wurde.

    Nachdem ein großer Teil der polnischen gegen die Nazis gerichtete Opposition inhaftiert und teils ermordet worden war, wurde nach einem "Besuch" Himmlers im November '41 beschlossen, Stutthof in die "Inspektion der Konzentrationslager" (IKL) einzugliedern. Und damit änderte sich auch die primäre "Verwendung", der Einsatz der Häftlinge.

    Dieses Thema ist wichtig. Es soll aufzeigen, wohin letztendlich Intoleranz und Fremdenhass führen, und darüber muss gesprochen werden, auch wenn das in den letzten zwei Beiträgen nicht ganz so gesehen wird.

    Wir leben in einer Zeit in der die Demokratie in Gefahr ist. Nicht nur in der Türkei werden Andersdenkende inhaftiert. Der erste Schritt ist, darüber nachzudenken, was und wie man sich öffentlich äußert. Man zensiert sich selber, will nicht mehr wahrhaben was ist. Und dann beginnt der schleichende Weg in dem man Entschuldigungen sucht und dafür findet, keine Zivilcourage mehr zeigen zu können.

    So war es... - vor achtzig, neunzig Jahren. Müssen wir das noch einmal erleben?

    Wenn ich sage, dass Herr Jeske irrt, dann meine ich nicht, dass über das was er vertrat, nicht diskutiert werden sollte. Im Gegenteil. Wir dürfen nicht vergessen. Die vielen Opfer, die unschuldigen Opfer, auch die unpolitische Zivilbevölkerung, aber vor Allem diejenigen die Opfer wurden, weil sie Polen waren, Juden, Kommunisten, Sozialdemokraten, Andersdenkende, Sinti, Roma, Homosexuelle, verdienen dass ihnen gedacht wird.

    Stutthof lag im Gebiet des früheren Freistaates Danzig. Und damit kann es eigentlich gar nicht ausgeblendet werden unter all den Themen die wir hier im Forum behandeln.

    Schöne Grüße aus dem Werder
    Wolfgang
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  25. #25
    Forumbetreiber Avatar von Wolfgang
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    Standard AW: Reichsdeutsche im KZ Stutthof

    Schönen guten Nachmittag,

    vor drei Wochen schrieb ich "Ich weiß nicht, aber ich glaube, ich habe diesen Brief sogar als Reproduktion in der Dauerausstellung des Museums KZ Stutthof gesehen".

    Mittlerweile war ich mehrfach im ehemaligen KZ, ich fand auch die ausgestellte Reproduktion des Briefes, aber bisher gelang es mir nicht, ein akzeptables Foto ohne große Reflexionen zu machen. Auch heute hat das nicht geklappt, aber morgen werde ich wieder dort sein.

    A propos heute: Ich hatte dort eine Führung für eine Gruppe 13 junger Richter und Staatsanwälte aus Hamburg. Tief beeindruckend. Solche Führungen gehen an die Nieren, nicht nur bei der Gruppe sondern auch beim Führer.

    Schöne Grüße aus dem Land des Bernsteins, der Störche und der Elche
    Wolfgang
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