Hallo zusammen,

Eduard von Baggo war ein baltendeutscher Adeliger, welcher sich um 1920 in Danzig niedergelassen hatte. Er war Briefmarkensammler und Briefmarkenhändler.
Zunächst hatte er in Westerplatte eine Villa bezogen. Von dort startete er seine ersten Aktivitäten:
Die neuen Briefmarken der "Freien Stadt Danzig" (Berliner Ausgabe) kombinierte er beispielsweise gerne mit den nach wie vor gültigen Briefmarken des Deutschen Kaiserreiches bzw. der frühen Weimarer Republik, so daß interessante Mischfrankaturen vorlagen.
Später fing er dann an mit den Danziger Briefmarken ein wenig herumzuspielen:
So hat er schon einmal eine Postkarte absichtlich unterfrankiert und an eine unzustellbare Adresse in die Schweiz geschickt.
Dort wurden dann sogenannte Portomarken aufgebracht und die Karte wurde nach einem erfolglosen
Zustellungsversuch nach Danzig zurückgeschickt.
Hier wurden dann Danziger Portomarken ("Vom Empfänger einzuziehen") angebracht und er bekam seine alte Sendung mit Schweizer und Danziger Nachportomarken zurück...
Solche "gemachten Belege" sind in der Regel bei Sammlern nicht sonderlich beliebt, aber ohne die Aktivitäten des Herrn von Baggo kann man manche interessante Frankatur kaum wiedersehen...

Im Internet kann man dann noch die eine oder andere Information über Eduard von Baggo finden.
Sein Ende war tragisch: Er hatte sich mit seinen Sammlungen auf die Gustloff begeben...

SC