Schönen guten Abend,
in einem Rundschreiben der NSDAP-Kreisleitung Tiegenhof vom 26.10.1944 wird auf ostpreußische Flüchtlinge aufmerksam gemacht, die "sehr oft wilde Gerüchte" verbreiten und dadurch eine "starke Beunruhigung" verursachen. Die Ortsgruppenleiter sollen energisch darüber wachen, dass keine Panik aufkommt.
Es heißt dann wörtlich weiter: "Die Bevölkerung unseres Gaues kann sich voll und ganz auf unseren Gauleiter verlassen, der bei evtl. Gefahr das Nötige vorher rechtzeitig veranlassen und tun wird, damit kein Mensch aus unserem Gaugebiet auch nur im geringsten in irgendeine Gefahr kommt."
Drei Monate später sah alles anders aus. Wer diesen Beschwichtigungen vertraute, wer sich darauf verließ, war bald verlassen. Selbst als der Untergang unmittelbar bevorstand, wurde noch hingehalten. Und als alles zu spät war, als die Parole nur noch hieß "rette sich wer kann", setzte sich der Gauleiter feige ab und überließ die Bevölkerung ihrem Schicksal.
Hier das Rundschreiben im Original:
Schöne Grüße aus dem Werder
Wolfgang