Die Kaschuben, Gedanken zu ihrer Geschichte, von Gerhard Jeske Hamburg
Die Entwicklung im Norden der Weichsel wurde vom Deutschen Ordens mitbestimmt. An dieser Stelle muß ich feststellen, damals war der deutsche Orden kein nationaler Orden des römischen Reiches Deutscher Nation , sondern ein Schwertorden der katholischen Kirche. Er unterstand, wie alle anderen Orden der Kurie in Rom. Seine Eroberungen erfolgten unter dem Auftrag der Heidenbekehrung . Alles Land was der Deutsche Orden den Heiden abnahm fiel dem Orden zu und nicht der weltlichen Herrschaft. Dieses Privileg wurde dem Deutschen Orden vom Vatikan gewährleistet.Die Politik der Heidenbekehrung ließ sich nicht aufrechterhalten. Denn sowohl die Prussen und die Ostpommern waren bis zum 13. Jahrhundert bekehrt. Von Ostpommern bis zur Weichsel , einschließlich Danzigs begann zwischen Polen, dem Deutschen Orden, Brandenburg und Danzig, später Schweden, Preußen und dem Deutschen Reich ein ständiger Kampf um das Kaschuben Land. In der Westkaschubei, mit der Stadt Bytow, das auch die westlichste Stadt Hinterpommerns ist, lagen die Verhältnisse für den Orden günstig. Im Jahre 1329 verkauften die Söhne des pommerschen Marschalls Behr das Bytower Land an den Deutschen Orden für 800 Mark. So kamen die Westkaschuben unter die Herrschaft des Deutschen Ordens. Um diese Herrschaft zu festigen wurde um 1390, die Ordensburg in Bytow gebaut, die bis heute erhalten ist. Diese Burg wurde späer zu einem Schloß rweitert und beherbergt zur Zeit das Kaschubische Museum und ist ein Kulturzentrum geworden. In der heutigen Geschichte des Bytower Landes wird die Ordenszeit nicht nur negativ beschrieben. Der Orden legte die Grundlagen für eine neue dörfliche Gemeinde, indem er administrative Verantwortung delegierte. So wurde der Gemeinderat eingeführt und die Wahl eines Schulzen und ein Gemeidewegerecht. In der Rechtsprechung blieb das alte slavische Recht neben dem deutschen bestehen. So durfte ein deutschstämmiger
Dorfschulze nicht einen Kaschuben oder Polen verurteilen. Man geht ja auch davon aus, daß diese Pratiken
die Grundlagen für eine
moderne staatliche Entwicklung geworden waren. In der Reformationzeit faßt die evangelische Kirche in Bytow und Umgebung unter den deutschtämmigen Bewohnern Fuß . In einigen Dörfern gab es neben der katholischen auch eine evangelische Kirche. Die Kaschubische Bevölkerung blieb meisten katholisch und über ihre Kirche mit der polnischen Sprache verbunden.
Im Norden, an der Ostsee, verlief die Entwicklung entgegengesetzt, dort lebten -östlich von Stolp, in den bekannten Dörfern Leba, Rowy und Gluky die Slowinsen, die See Kaschuben, die von der nördlichen Handelsstraße und den Seewegen beeinflußt wurden und dazu auch auch protestantisch . Das führte zur Integration in die deutsche Kultur. Evangelische Schriften und Lieder wurden ins kaschubisch-slowenische übersetzt. 1586 ließ der Pastor Simon Krofey bei Jacob Rhode in Danzig das erste kaschubische Gesangbuch drucken. Es ist so die Ironie der Geschichte, daß der kaschubisch-slowinzische Dialekt zwar zuerst gedruckt wurde, aber danach ausstarb.

Der Osten der Kascchubei zieht sich über die Küste bis zur Danziger Bucht hin. Das bekannteste Fischerdorf war auf der Halbinsel Hela: Jantarnia, - Heisternest und vor Danzig; Zoppot, das später das berühmte Seebad wurde. In Danzig erinnerte der -Kaschubische Markt, an die kaschubisch Bevölkerung und an den alten kaschubischen Fischerort. Das aktive Kaschuben daran festhalten, dass Gdansk die Hauptstadt der Kaschuben ist, das ist aus dem Nachholbedarf ihrer Geschichte verständlich. Doch die heutige Zeit drängt solche Wünsche an denRand, je mehr sich Gdansk zur Metropole entwickelt