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Thema: Bitte um Lesehilfe einer handschriftlichen Ergänzung eines Buches

  1. #1
    Administratorin Avatar von Beate
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    Standard Bitte um Lesehilfe einer handschriftlichen Ergänzung eines Buches

    Guten Abend zusammen,

    es folgt ein Text von Peter von Groddeck mit der Bitte um Lesehilfe:

    "In einem Buch über Danziger Geschichte aus dem Jahre 1687 hat ein Besitzer später handschriftliche Ergänzungen vorgenommen. Eine davon habe ich gescannt und hier als Anlage beigefügt. "

    Name:  Buchscan2.jpg
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    Folgendes wurde bisher entziffert:


    Bei welchen hier unten das
    Wort coelebs dabeistehet,
    bedeutet daß solche noch als
    unverheirathe Pers. (? zum hohen Ansatz von "S") Schöppen
    gern wurden (?) werden, u. (?) etliche Frauenp. (ersonen)
    erst geheiratet haben, doch
    (Angabe gestrichen) nicht alle; eg.
    J.W. Gagdorn.. E.
    ...schwitz; Groddeck;
    d.(en ?) 5. Nov. plötzlich
    über ..ischen.
    Unterdeßen geht
    das Wohl (groß, klein ?) am Lauf (?)
    der Altstadt; aber
    nicht auf der Frucht (?)
    ..ahstie (?)


    Vielleicht gelingt es, noch mehr zu enträtseln?
    Danke schön für Eure Bemühungen im Voraus!

    Fröhliche Grüße, Beate

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    ..wirklich? Taktgefühl ist nicht nur ein Begriff in der Musikwelt?

  2. #2
    Administratorin Avatar von Beate
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    Themenstarter

    Standard AW: Bitte um Lesehilfe einer handschriftlichen Ergänzung eines Buches

    Moin zusammen,

    hab den scan mit eingesetzt jetzt, meine aber, das pdf ist besser zu lesen.
    Ich finde die Schrift schwer lesbar, Hut ab vor denjenigen, die bisher entziffert haben!

    Fröhliche Grüße, Beate
    ..wirklich? Taktgefühl ist nicht nur ein Begriff in der Musikwelt?

  3. #3
    Forum-Teilnehmer Avatar von sarpei
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    Standard AW: Bitte um Lesehilfe einer handschriftlichen Ergänzung eines Buches

    Moin, moin, Beate,

    zum ersten Teil habe ich folgende Meinung:

    N[ota]b[ene]

    Bey welchen hier unten das
    Wort COELEBS [caelebs = ehelos, unverheiratet; gilt für Junggesellen und Witwer] dabey stehet,
    bedeutet daß solche noch als
    unverheyrathe Pers[onen] Schöppen
    geworden, v. etliche Frauenp[ersonen]
    erst geheyrathet haben, doch
    nicht alle; e.g.
    J[ohann] W[ilhelm] Gagdorn; A[drian] E[rnst] [v.]
    Peschwitz; Groddeck;

    Für die weiteren Einträge wäre ein Scan der ganzen Seite als Kontext möglicherweise hilfreich. Für mich liest sich das wie ein Verzeichnis der Schöppen (u.a.) der Altstadt Danzig etwa zu Beginn des 18. Jahrhunderts (siehe auch Curicke).


    Viele Grüße

    Peter

  4. #4
    Forum-Teilnehmer Avatar von sarpei
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    Standard AW: Bitte um Lesehilfe einer handschriftlichen Ergänzung eines Buches

    ... oh nee, jetzt ist der 'Hagedorn' doch als 'Gagdorn' durchgerutscht ...


    Peter

  5. #5
    Forum-Teilnehmer Avatar von sarpei
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    Standard AW: Bitte um Lesehilfe einer handschriftlichen Ergänzung eines Buches

    ... in Summe komme ich jetzt auf:

    N[ota]b[ene]

    Bey welchen hier unten das
    Wort COELEBS [caelebs = ehelos, unverheiratet; gilt für Junggesellen und Witwer] dabey stehet,
    bedeutet daß solche noch als
    unverheyrathe Pers[onen] Schöppen
    geworden, v. etliche Frauenp[ersonen]
    erst geheyrathet haben, doch
    nicht alle; e.g.
    J[ohann] W[ilhelm] Hagedorn; A[drian] E[rnst] [v.]
    Peschwitz; Groddeck;
    -------------------------------------------
    d[en] 5. Nov[ember] plötzlich
    über ????? .................................... [bezieht sich wahrscheinlich auf den Eintrag links daneben]
    -------------------------------------------
    Unterdessen geht
    das wohl auch auf
    der Altstadt, aber
    nicht auf der Rechst[adt].
    [lateinischer Ausdruck???] expl. ist.


    Viele Grüße

    Peter

  6. #6
    Forum-Teilnehmer Avatar von Ulrich 31
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    Standard AW: Bitte um Lesehilfe einer handschriftlichen Ergänzung eines Buches

    Prima, Peter (sarpei)! - Und was hat jetzt der fragende Peter von Groddeck davon? Seine Antwort interessiert mich.

    Gruß Ulrich

  7. #7
    Forum-Teilnehmer Avatar von waldkind
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    Standard AW: Bitte um Lesehilfe einer handschriftlichen Ergänzung eines Buches

    Guten Morgen Ulrich,
    zumindest weiß Peter von Groddeck nun, dass der Johann Albrecht Groddeck noch unverheiratet war, als er Schöffe wurde.
    Gute Grüße an alle für einen schönen Tag, waldkind.
    Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit. (Karl Valentin)

  8. #8
    Forum-Teilnehmer Avatar von Peter von Groddeck
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    Standard AW: Bitte um Lesehilfe einer handschriftlichen Ergänzung eines Buches

    Hallo Peter
    und alle anderen Beteiligten,
    zunächst herzlichen Dank für Eure Hilfe. Nun ist mir zumindest der Sinn der Ergänzung klar geworden. Aus anderen Familienunterlagen weiß ich, dass Albrecht II. ein Jahr nach Erwerbung des Bürgerrechts in Strafe genommen wurde, weil er noch nicht geehelicht hatte. Diese Notiz in dem Buch könnte eine Bestätigung sein.
    Waldkind, wie kommst Du in #7 auf Johann Albrecht?
    Beste Grüße
    Peter
    Tue recht und scheue niemand.

  9. #9
    Forum-Teilnehmer Avatar von sarpei
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    Standard AW: Bitte um Lesehilfe einer handschriftlichen Ergänzung eines Buches

    Hallo Peter,

    ich will jetzt keinesfalls auf deine Frage in Richtung Waldkind antworten, aber kurz auf meine möglicherweise vergleichbaren Gedanken eingehen.

    Grundsätzlich bedauere ich es, wenn 'Herausforderungen' wie diese hier aus ihrem Kontext gerissen werden. So bleibt es einfach unklar, ob es sich bei der 'abgeschnittenen' Anlistung von 'Schöppen/Rathmann/Bürgermeister/Starb' um die Rechtstadt oder die Altstadt handelt. Wegen der möglicherweise lascheren Handhabung der Regularien bzgl. der Ernennung eines Schöppen, habe ich auf die Altstadt getippt. Und dort ist mir nur der Johann Albrecht Groddeck als Schöppe bekannt, ernannt 1733 und verstorben am 16. März 1747 (Curicke).

    Folgende Informationen zu Albrecht II. sind mir bekannt:

    Groddeck, Albrecht II., * 17.04.1638 Lagschau, † 17.10.1714 Danzig
    Vater: Albrecht (I) Groddeck; später Erbschulz zu Rambeltsch
    Mutter: Maria Andreßen.
    Albrecht II. war Anfang des 17. Jahrhunderts durch die Protestantenverfolgung aus Schlesien vertrieben worden.
    Er gründete 1661 in Danzig das Handelshaus Groddeck, dessen Handelsbeziehungen bis Kleinasien (Smyrna, Aleppo) reichten.
    Albrecht II. gehörte zu den führenden Reedern der Stadt. Ihm gehörten die Großer und Kleiner Groddeck benannten mächtigen Speicher in der Hopfengasse. Als einer der einflussreichsten Kaufleute Danzigs bewirtete und beherbergte er 1698 in seinem Landhaus in Ohra den zum König von Polen gewählten Kurfürsten August den Starken von Sachsen vor dem feierlichen Einzug in die Stadt.
    Albrecht II. heiratete 1669 Barbara Figk verw. Rebeschke und übernahm das von der Familie seiner Frau seit 1556 geführte Wappen. Das Ehepaar hatte vier Söhne.

    Quellen: Löschin, Bürermeister, ...
    ........... Zernecke, Geschichte der Farnilie Zernecke, Seite 290
    ........... Stammbuch des Sohnes, Staatsarchiv Danzig

    So erschienen mir seine Lebensdaten auch ein wenig außerhalb des erkennbaren Rahmens der 'Leseprobe' zu liegen.


    Viele Grüße

    Peter

  10. #10
    Administratorin Avatar von Beate
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    Standard AW: Bitte um Lesehilfe einer handschriftlichen Ergänzung eines Buches

    Moin, zusammen,

    nun, das Origilnalbuch stammt von 1687, die Eintragungen, Ergänzungen wohl eher von 1700paar Zerquetschten, schätze ich, wenn das Datum am Textende das Ergänzungsdatum ist. Bin ich soweit richtig? Nun, dann kann ja nur geraten werden, welcher Groddeck gemeint ist, oder?

    Fragende Grüße, Beate
    ..wirklich? Taktgefühl ist nicht nur ein Begriff in der Musikwelt?

  11. #11
    Forum-Teilnehmer Avatar von Peter von Groddeck
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    Standard AW: Bitte um Lesehilfe einer handschriftlichen Ergänzung eines Buches

    Hallo Peter,
    Verzeihung, dass ich nicht den richtigen Hinweis gegeben habe. Du hast recht. In diesem Buch sind auf der Seite 109 die sog. Alt-Städtischen Herren verzeichnet. Es kann sich also nur um Johann Albrecht Groddeck (1698-1747) handeln. Er starb übrigens unverheiratet.
    Eine kleine Korrektur, Albrecht I. ist in Schlesien geboren und mit seinem Vater Stanislaus dort vertrieben worden. Albrecht II. ist nach meinen Unterlagen 1638 in Wartsch geboren.
    Gruß Peter
    Tue recht und scheue niemand.

  12. #12
    Forum-Teilnehmer Avatar von sarpei
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    Standard AW: Bitte um Lesehilfe einer handschriftlichen Ergänzung eines Buches

    Hallo Peter,

    danke für deine Korrekturen!

    Ich habe meine handschriftlichen Notizen nochmals durchgeschaut und dort steht - wie sollte es auch anders sein - etwas vom 'Ahnherrn', der aus Schlesien kam. Und das war natürlich Albert I. bzw. dessen Vater Stanislaus. Also merke ich mir: nicht dreimal hintereinander von sich selbst abschreiben ... .

    Bzgl. der Geburt von Albrecht II. habe ich aus den genannten Quellen abgeschrieben, was dort zu finden war. Im Deutsches Geschlechterbuch 182, S. 162, tauchen sogar beide Angaben (Wartsch und Lagschau) auf.


    Viele Grüße

    Peter

  13. #13
    Forum-Teilnehmer Avatar von Peter von Groddeck
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    Standard AW: Bitte um Lesehilfe einer handschriftlichen Ergänzung eines Buches

    Hallo Peter,
    für Albrecht II. gibt es beide Quellen: Lagschau und Wartsch. Meine Altvorderen hielten aber Wartch für wahrscheinlicher.
    VieleGrüße
    Peter
    Tue recht und scheue niemand.

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