Hallo miteinander,
zur Helene-Lange-Schule finden sich u.a. schon Beiträge unter
Das Schullandheim der Helene-Lange-Schule:
http://forum.danzig.de/showthread.ph...e-Lange-Schule
Neue Baugedanken im alten Danzig - 1929 (Schul-Gebäude):
http://forum.danzig.de/showthread.ph...t=Helene+Lange
Langfuhr Mädchenschule:
http://forum.danzig.de/showthread.ph...t=Helene+Lange
hier im Forum.
Ab und an stößt man ja an den wundersamsten Stellen auf einen Danzigbezug - dass ich allerdings einen Beitrag zu einer Besonderheit dieser Schule in einem Exemplar der 'Deutsche Uhrmacher-Zeitung' aus dem Betriebsarchiv der Glashütter Uhrenbetriebe finden würde, hätte ich mir nicht träumen lassen.
Aus dem ohne Autorenangabe erschienen Artikel in der Deutsche Uhrmacher-Zeitung, 1930, Nr. 10, Seite 167, erschienenen Artikel zitiere ich nachstehend teilweise. Die technischen Besonderheiten der Uhr lasse ich hier unerwähnt.
Die Uhr an der Helene-Lange-Schule in Danzig
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Vor kurzem [Eröffnung des Schulbetriebs war zum 1. Oktober 1929] wurde eine eigenartige, recht bemerkenswerte Uhr an der Helene-Larıge-Schule (Lyzeum, Reformrealgymnasium, Seminar für Kindergärtnerinnen und Hortnerinnen) in Danzig-Langfuhr angebracht. ... das Schulgebäude [ist] im strengsten modernen Stile gehalten, dem natürlich auch die große Uhr angepasst werden musste, eine Aufgabe, die zweifellos in durchaus glücklicher Weise gelöst wurde.
Bild aus der Bauzeit - noch ohne Uhr (zitiert aus dem Bildarchiv Foto Marburg)
Hier dieselbe Ecke - jetzt mit Uhr
Das Gesamtbild des Bauwerkes mit den ausschließlich senkrechten und waagerechten Linien erforderte auch eine viereckige Gestaltung des Gesamtbildes der Uhr. Dies wurde durch die rechteckige nahezu quadratische Anordnung der zwölf Tierkreisbilder erreicht. Sehr zu begrüßen ist es jedoch, dass die Stundenmarken in Kreisform angeordnet wurden ... .
Ansicht der Uhr
Aber auch bei den Stundenmarken wurde ... dem neuen Stile dadurch Rechnung getragen, dass sie, ebenso wie der Minutenzeiger und im Wesentlichen auch der Stundenzeiger, in geraden Linien gebildet wurden. Der Strichmarkenkranz hat einen Durchmesser von 2,30 m. Die Stundenmarken sind rechteckige, blau angestrichene Zinkkästen von 30 cm Länge und 12 cm Breite. Die kupfernen Zeiger sind rot abgesetzt.
Die ganze Uhr einschließlich des Figurenschmuckes hat die Form eines Rechteckes von 5,40 m Breite und 4,40 m Höhe. Die Kupferplastiken, welche die Uhr erst zu einer hochwertigen Besonderheit erheben, haben eine Breite von durchschnittlich 1,20 m. Sie stellen, beginnend mit der Marke 12, die zwölf Figuren des Tierkreises dar: Widder, Stier, Zwillinge, Krebs, Löwe, Jungfrau Waage, Skorpion, Schütze, Steinbock, Wassermann und Fische. Hierdurch wird die Gepflogenheit des Mittelalters, an kunstvollen astronomischen Kirchenuhren die Bilder des Tierkreises anzubringen, in sehr ansprechender neuzeitlicher Weise wieder aufgenommen, wenn auch ohne die Zeichen.
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Der Entwurf der ganzen Uhr stammt von Regierungsbaurat Krüger vom Städtischen Hochbauamt in Danzig. Die Tierkreisbilder wurden vom Bildhauer Schwerdtfeger in Stettin entworfen und ausgeführt. Das Uhrwerk wurde durch Vermittlung einer Danziger Firma von der Neuen Turmuhrenfabrik Friedrich E. Korfhage in Buer, Bez. Osnabrück, geliefert.
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Ob es wohl noch Jemanden hier im Forum gibt, der sich an diese Uhr erinnert? Es würde mich sehr freuen, wenn noch weitere Fotos der Uhr existieren würden.
Viele Grüße
Peter