Vor einiger Zeit erhielt ich eine Kopie dieser Aufzeichnungen.Wo das Original ist, weiß ich nicht.Es wäre meiner Meinung nach schade, wenn diese Chronik verloren ginge. Deshalb habe ich mich entschlossen, den Text abzuschreiben. Es ist schwierig, denn die Kopie ist von schlechter Qualität und die Handschrift sehr individuell. Was ich nicht lesen kann, habe ich durch ... Pünktchen ersetzt oder mit ? Fragezeichen versehen.
Es geht in Abschnitten bis zum Jahr1938, als Pfarrer Schütz die Gemeinde verließ.
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In nomine domini Prangenau, am 22. Oktober 1934 am Festum Dedicationis Paclisiä
Einem inneren Drange folgend,will ich beginnen am hohen Fest der Kirchweihe chronikartige Aufzeichnungen über Erkenntnisse und Erlebnisse, aber auch und besonders über wichtigere Ereignisse und Stand und Art der Seelsorge, der Vereine, des Beneficiums u.a.während meiner nunmehr 8 jährigen Tätigkeit als Pfarrer von Prangenau zu machen. Ich habe es bei der Übernahme der Pfarrei vermisst,daß ich nichts vorfand, als ein großes Aktenspind mit vielen alten Akten.Nur langsam und mit Mühe gelang es,sich ein Bild von der Geschichte der Pfarrei unter Pfarrer Howald und Lemke zu machen. Die Geschichte der Pfarrei Prangenau zu erforschen und zu schreiben wird ein hochinteressantes und verdienstvolles Werk. Wer wird’s unternehmen? Die kleine, aber aber sehr schöne Chronik des Ortes und der Pfarrei Prangenau von Pfarrer Bruno Lemke, herausgegeben zur Feier des Bestehens des Ortes und der Kirche Prangenau a.1923 berücksichtigt leider nur ganz kurz die Geschichte der Pfarrei. Ich hoffe,daß meine Nachfolger diese Aufzeichnungen fortsetzen werden als zeitgenössische Chronik der Pfarrei Prangenau.
Erlauschtes.....
Von dem Onkel des Pfarrgutspächters Formella, Okroy aus Schöneck, dessen Vorfahren in Prangenau …...?(wohnten?), erfuhr ich die beste und wohl richtige Herleitung des Namens „Prangenau“. Von seinem Großvater hat er sie gehört. „In alten Zeiten wohnten hier Riesen.Sie sehnten (pragnali) sich nach einer Kirche.Da trugen die Riesenweiber die Steine zusammen, die Männer schichteten sie auf. So entstand die Kirche. Sie nannten die Kirche „Pragowo“, das ist unsere „Sehnsucht“.Die übriggebliebenen Steine bilden noch heute die Mauer um die Kirche.“ Praehistorische Funde, dort auf dem Fichtenberg (gegenüber dem Pfarrhaus), der fast als Zentralfriedhof angesehen werden kann,deuten darauf hin, daß unsere Höhen gut besiedelt waren und auf dem Kirchplatz sich eine Opferstätte,Götterhain befand. Vielleicht sind die beiden Weihwasser-Steine im Eingang alte Opferschalen, und später Taufsteine. Die Sage vom „Prangenauer Butten“deutet darauf hin,daß auf dem Kirchplatz ursprünglich eine kleine Kapelle gestanden hat..... Kann man annehmen,daß schon sehr früh,ca 1000 das Christentum hier gepredigt wurde,(von St.Albrecht aus ?-) und auf dem alten Opferplatz die kleine Kapelle errichtet wurde.Verlassen und vergessen wurde sie, u. als später der „Schloßberg“ besiedelt wurde (ev.1200), wieder entdeckt (Bullen-Sage) und bald erweitert (Progowo) bis die Ordensritter der Kirche die heutige Gestalt gaben, und St.Rochus zum Patron. Prof. La Baume, dem ich die Sage vom Namen „Prangenau“ erzählte, meint,daß der Name vorchristlichen Ursprungs sei und vielleicht mit der „Sehnsucht“ nach der Opferstätte oder dem Begräbnisplatz auf dem Fichtenberg in Verbindung zu bringen ist. ...Prangenau ist stets dem Glauben treu geblieben.
Die Kirche
- Die Muttergottes von Prangenau
In der rechten dunklen Abstellkammer unterm Chor in der äußersten feuchten Ecke fanden wir – Herr Baurat Richert und ich – die Überreste einer alten Holzskulptur, einer Pieta.Sie fiel in viele Stücke zusammen, ehe wir sie bargen. Museumsdirektor Prof. Manowski und Museumskustos Dr. Drost nahmen die Stücke behutsam nach Danzig. Untersuchungen ergaben,daß es sich um eine kostbare Holzschnitzarbeit aus Lindenholz aus dem Jahre 1430 handelt.Mit vieler Mühe hat Museumsrestaurator Aackmann(?) die Stücke zusammengesetzt. Die Pieta steht jetzt als „Leihgabe der Pfarrei Prangenau“ als außergewöhnlich ausdrucksvolles Stück im Kreuzgang des Museums in der Fleischergasse.(Leihurkunde ist bei den Pfarrakten.) Ob die kostbare Pieta von den Brigitten, denen Prangenau 1430 gehört, geschenkt ist? Ob sie von „Wallfahrern“, oder für „Wallfahrer“ gestiftet ist?- Alte Leute erzählen,daß sie vor 50 Jahren auf dem Kirchenboden- wo übrigens noch heute eine schöne Holzfigur von Christus im Grabe liegt,(1700?)) lag und noch ganz war.Sie war wohl ein „stiller Vorwurf“ und musste dann „zum Verkommen“ in dem dunklen, nassen Winkel begraben. Eine größere Photographie der restaurierten Pieta hängt in der Kirche über dem rechten Weihwasser-Stein, eine andere liegt bei den Akten.
Die alte Glocke
„Gott sei Dank“, sie ist dem Kriege u. der Einschmelzung nicht zum Opfer gefallen, diese alt-ehrwürdige „große Glocke“.Sie trägt die Jahreszahl 1519 und die Umschrift:“Jesus nasaremus,en Konick der Juden. help o maria madalena. Anno 1519." Also eine Christkönigsglocke aus dem Jahre 1519, und zugleich eine Bußglocke.Durch Buse zur Liebe des Konigs! Damals und heute und immerdar! In den Akten fand ich eine Notiz vom Konservator,daß die Glocke nur selten und kurz geläutet werden darf, wegen Gefahr des Zerspringens.- Sie müßte auch gelegentlich wieder umgehängt werden.- Die beiden anderen Glocken sind im Krieg eingeschmolzen...nach dem Krieg durch Pfarrer Lemke 1924 ersetzt.2 Bronceglocken, Firma Ullrich Golda(?), 1859,59 Gm.
Der Hochaltar,u.a.
Woher mag er stammen? Es scheint doch, daß er nicht für die Kirche geschaffen ist.Oder ob die Kirche früher ein Gewölbe gehabt, nur der Altar hineingepasst hat? Im Altar war früher das nun an der lk.Seite hängende schöne Bild des Hl. Thomas von Aquin, des Sängers des Hl. Frohnleichnams. Das ausgezeichnete Gemälde ist von Hermann Hahn geschaffen,einem bedeutenden Deg.Kunstler(?) des 17. Jhd., des Schöpfers des Hochaltars und des berühmten Marie-Himmelfahrt-Seiten-Altars im Pelpliner Dom.Es stellt die Vision des Hl.Thomas dar, als er die Hymnen dem Heiland bringt.“Bene scriptisti de sue,Thom...“, liest man auf dem Spruchband. Interessant ist am linken Bildrand oben der angedeutete Höllenpfuhl. Eine Versammlung von „magistri“? Arte Gegner des hl.Thomas mit roten Doktoren-Hüten hält Beratung. Der Höllenfürst füstert den Vorsitzenden- siehe das Spruchband-ins Ohr „tolle Thomam,et dirsigabo...................“(unlesbar) Das berühmte Gemälde- ich hatte vor, von ihm kleine Reproduktionen herstellen zu lassen – hat eine traurige Geschichte. Es war wohl unansehlich geworden,oder man hat es nicht verstanden,Es wurde erstetzt durch ein Abendmahlsbild und an der Wand des Kirchenschiffes aufgehängt.Als die minderwertigen Kreuzwegbilder aus Pappmaschee angeschafft wurden (Herr Howald) musste das Bild verschwinden, in die dunkle, feuchte Kammer, wo schon die alte Pieta moderte.Es wäre verkommen, wenn wir es zugleich mit der Pieta nicht entdeckt und gerettet hätten. Der Museumsrestaurator hat es in fast 5tägiger Arbeit restauriert, Tischler Buchna gefertigt.Nun hängt es wieder an einem ehrenvollen Platz, wie es sich gebührt.- Von demselben Maler Hermann Hahn ist auch die Predalla. Sie stellt die Geburt des hl. Thomas von Aquin dar. Da das Bild sehr vom Wurm verfressen und unscheinbar geworden ist,wir auch keinen rechten Platz u. Verwendung für das Bild hatten,haben wir es auf Bitten des Museums... Gerümpel und sind bei der Restaurierung der Kirche wieder zu Ehren gekommen. Ein Vergleich mit dem Hermann Hahnin Pelplin ergibt,daß der Umbau in derselben Werkstatt geschnitzt ist, wenn auch nicht so vollkommen.Also der ganze Altar (er war früher wie der Pelpliner Altar echt vergoldet) ein altes Stück. Fast möchte ich annehmen,daß er ursprünglich in einer Danziger Pfarrkirche stand und bei der „Bilderstürmerei“ gerettet und nach Prangenau gekommen ist. Aber vielleicht ist er auch von den …Official in Danzig, der ja zugleich Pfarrer von Prangenau war,bestellt und gestiftet. Über der Sakristei hängt das Wappen eines Wohltäters, der E.VYd.i...... gewesen ist. Ob das nicht ein früherer Official von Danzig und Pfarrer von Prangenau und vielleicht der Stifter des Hochaltars war? Bei den Seitenaltären ist das Bild des Marienaltars (ev.1750?) bemerkbar wegen der Darstellung des Jesuskindes, das vom Schoß der Gottesmutter vom Himmel wieder herabspringen will. Beim Josefsaltar oben die Statue der hl.Brigitte, beim Antoniusaltar das sehr alte, ausdrucksvolle Bild.- Das St.Rochusbild hing früher neben der Sakristei.Alte Leute erzählten mir,daß auf dem Bild früher anstatt der Engel der Hund stand.Als vor Jahren das Bild nach Pelplin zum Restaurieren geschickt wurde,verschwand der Hund,und der Engel kam wieder zum Vorschein.
Die Reliquien
Die Autantiken(?) sind bei den....., haben wohl die.... von Prangenau u.Dzg, wenn sie aus Rom zurückkamen, mitgebracht.Ich habe sie aus Winkeln und Kästen zusammengesucht und auf den Antoniusaltar gestellt zur Verehrung.Ich glaube doch, sie haben uns reichen Segen gebracht. Im Pacificale war früher eine Kreuzpartikel.Als die „Knöpfchen“ an die Strahlen angenäht wurden, hat der Juwelier die schwarze (?) Partikelchen aus dem Kristallkreuz „entfernt“. Das Kruzifx gehört, glaub ich,übrigens der Kirche in Saalau. 1927 erhielten wir durch Vermittlung von Vikar Dr.Splett aus Rom die Reliquie des hl. Rochus. Es ist geplant, ein würdiges Reliquiar anzuschaffen. Einstweilen ist die kostbare Reliquie am Pacificale angebracht.- Unterm Otor (?) , bei den ….. steht an der Säule die Hl. Teresia vom Kinde Jesu. Familie Srock (?) ,Bölkau-Botukof hat sie gestiftet.Auf Wunsch von Frau Srock bekam sie ihren Platz, weil sie ihren Mann bekehrt hat, d.i.noch frömmer gemacht hätte. Das schöne Prager Jesulein ist von Pfarrer Howald angeschafft. Wir beten und singen mit den Kindern:“Ich liebe einen Königssohn, ihn lieb ich ganz allein, er trägt die allerschönste Kron, von Gold und Edelstein.“
Die Restaurierung der Kirche
Die Kirche befand sich 1926 in einem sehr defektem Zustand. In der Sakristei „triften“ die Gewände bei jedem Regen von Wasser, so defekt war das Dach.Die Abdeckungen und Bekrönungen der Pilaster waren heruntergefallen oder „hangen“ unter Lebensgefahr. Der Turm stand 1,30 m im Lot vom Helmansatz geneigt,bebte und krachte bei jedem Sturm, daß „man Angst hatte.“ Der Helm war zum Teil provisorisch mit Pappe gedeckt, da Zinkplatten heruntergefallen waren.Die Verschalung des Turmes war defekt, und ließ viel Regenwasser hinein. Das „Innere“ sah aus,wie Praelat Sienigk bei einer Besichtigung laut sagte, „wie ein Stall.“ Die Holzdecke dunkel blau-grau, die Wände abgeplustert, von Farbe keine Spur, das Gestühl mit „eisener“ Kasernenfarbe gestrichen.Die Altäre, besd.der Hochaltar recht bunt,- aber nicht unschön- bemalt. Zuerst 1927 bekam die Sakristei ein neues Dach und wurde um 30cm gehoben. Anfang 1928 gings an die Restaurierung des Turmes.Es gab langwierige Vorverhandlungen.Schließlich gings.Das Gestühl wird z.T. ausgewächselt, neu verstrebt, der Halm(?) im Scharnier des Königsbalkens gerade gerichtet, neu gelattet und in Kupfer gedeckt.Es war eine gefährliche und aufregende Arbeit. Die Zimmerarbeiten hatte Ordowski- Bölkau, den Helm hat Katschkowski, Babenthal, singend und betend nur freudig- die letzte größere Arbeit seines Lebens – sauber und gewissenhaft in Kupfer gedeckt. Ordowski bekam II 336,65 G. Katschkowski 2641,10 G. 7600 G Patronatsbeitrag waren bewilligt und sind gezahlt worden. 1929 ging es an die Restaurierung der Aussenmauern und Giebel nun an die Ausmalung.Alles ging glatter.Malerm. Baranowski hat zu unserer größten Zufriedenheit die Malerarbeiten ausgeführt, Ordowski die Maurerarbeiten. Ordowski bekam 5542,64 G Baranowski 2922,02 G. 1932 erhielt die Kirche noch die Blitzschutzanlage. Firma Seinens hat sie ausgeführt. Die Ableitung ist zur Pumpe auf den Hof des Th…. geführt.427,75 G. Der Patronatsbeitrag ist gezahlt worden. Bei der Abrechnung über die Malerarbeiten ergaben sich Schwierigkeiten mit den Patron. Er bestritt,bei Altären und Bänken beitragspflichtig zu sein.Auf unsern Protest hin, konnte er … doch seinen Standpunkt nicht beweisen und gab nach- und zahlte den Anteil. Die kirchl. Gebäude Pfarrgehöft,Organistengehöft, Pfarrkrug und Totengräberwohnung, alles schrie nach Restaurierung.1927 werden im Pfarrhaus Läden und Fenster gestrichen und restauriert,im Organistenhaus Dachreparaturen gemacht und besd. die schöne hintere Freitreppe(früher war dort ein lebensgefährlicher Steinhaufen) errichtet. Das Pfarrhaus bekam neue Giebel, Türen, die Oberstube wird gerohrt(?) und geputzt und 2 neue Öfen gesetzt,die Totengräberkate bekommt einen neuen Ofen und einen neuen Giebel. 1931 wird im Pfarrkrug ein neuer Brunnen gegraben, mit viel Sorge,weil kein klares Wasser sich fand.Brunnenmeister Krostuchowski (?) hat ihn ausgeführt.(ev.500 G).1932 wird für ev. 800 G.das Dach der Pfarrscheune von Firma Kluzmann umgedeckt.Früher war Strohdach. Patronatsanteil ist gezahlt.200 G, Zuschuß gab der DJM (Jugend... Verband.) 1933 wird im Esszimmer des Pfarrhauses ein neuer Ofen gesetzt, desgleichen im Organistenhaus, 1934 ein neuer Ofen im Amtszimmer des Pfarrers. April/ Mai 1934 zu meinem Priesterjubileum wird Treppenhaus, Oberstube, und mein Amts- und Schlafzimmer von Maler Friedrich – Kahlbude neu gemacht. Auf seine Kosten hat der Pächter des Pfarr....1929 im Obergeschoß eine Mädchenkammer eingebaut,desgl. 1932 den großen Anbau mit Keller. Die Kirchengemeinde hat sich verpflichtet,den Anbau bei einer Neuverpachtung zu übernehmen, od.3000 G.(siehe Kontrakt). Bei einer Neuverpachtung müßte von der Pacht eine best. Summe zum Unterhalt der Oberstuben, der 2 Anbauten, ….zur …. des 2. Anbaus vom Pfarreinkommen abgerechnet und besd. verwaltet werden. 1932, als beim Totengräber das 4. Kind kam,erhielt die Kate für e. 250 G. Den kleinen Vorbau und das Innere des Hauses wurde gründlich restauriert und etwas erweitert. 1932 wird auch der Kirchhofszaun z.T. erneuert und der Kirchhofsbrunnen für 100 G. gegraben. Die Finanzierung Den Grundstock bildet vom ersten Tag meiner Tätigkeit ein Zeil der Kollekte jeden Sonntag,- 20 G., seit 1933 in dem Baufond.In den Jahren 1927 -31 dazu Erträge des Gemeindefestes. 1927 – 1000 G.,28/31 rd.500 G. 300 G, Auch ein Ausflug vom Bonifatius-Verein(200 G.) wurde für den Turm bewilligt...... Nun, es war nicht leicht.Man musste rechnen und zahlen, zahlen. Sämtliche zur Verfügung stehenden Gelder, auch meine privaten …. ? immer in der Baukasse. Geborgt und verzinst waren nur 5000 G. für den Turm vom Kirchenbau -Verein Stangenwalde. Heute ist die ganze Bauschuld bis auf einen kleinen Rest getilgt. Leicht wars nicht. Ich kann verstehen,daß Praelat Maikowski mich mal warnte vor „überziehen“, anderseits das Consistorium 2x dem Kirchenvorstand Anerkennung aussprach, für „tatkräftiges Angreifen der nötigen Bauten.
Dankbar will ich hier gedenken eines guten Rates von P. Brors (?)C.v.s.R. aus Braunsberg.
- Alles aufschreiben, genauestens
- alles verfügbare Geld in eine Kasse und es„rollen“lassen
- auf Gott vertrauen.Er schickte mir ein Bildchen mit einem kräftigen Gebet zum hl.Clemens,Pr....bauer (?), der wahrhaftig.... kannte.Das habe ich viel gebetet.Und er hat wirklich geholfen.Jedem meiner Nachfolger rate ich dringend, einen besonderen Baufond stets , auch wenn gerade keine notwendigen Bauten sind,zu verwalten und anzufüllen. Alle Gebäude sind alt.Die Restaurierungen werden nicht aufhören. Und man darf nicht alles dem „Nachfolger“ überlassen!
B. Nachholen möchte ich etwas Kurioses zur Kirche.An der Vorderwand des Gestühls an der Epistelseite , aus dem 18.Jh.sind 3 seltsame Bilder gemalt.Das Haupt des hl. Johannes auf der Schüssel mit der Aufschrift:“ Inimicus factus sum vorum diceus.“ Kreuz und Krone auf blauem Grund und die Inschrift „Dei virtus est nobis“, an der Tür aufgehende Sonne über verworrenem Gestrüpp und … illuserit ??Was mag es für eine Bewandnis mit den Bildern haben? Ob ein kunstsinniger Administrator „seinen Gefühlen“ gegen den Danziger Pfarrherrn Ausdruck verliehen und... Kampf verewigt hat? Streitigkeiten zwischen Administrator hat es oft gegeben.Am Rittergiebel an der Ostseite schlingt sich um den Giebel ein Band, (Schildriemen). Baurat Richard hatte das Band wegstemmen lassen, um die Felder und die gotischen Formen mehr zur Geltung zu bringen.Der Denkmalsrat, Herr von Zirkwitz, hat sich mächtig und immer wieder darüber aufgeregt, bis 1932 Baurat Richard bei einer Gelegenheit den Riemen wieder einmauern lies.Bei genauem Hinschauen bemerkt man,daß das Band aus“neuen“ Steinen besteht.Wer weiß, wie lange sie halten werden?!--Den Hahn auf dem Giebel hat Herr Dipl.Ing.von Kolkow entworfen,die Wetterfahne auf dem Turm Schmiedemeister Stellmach, Prangenau gestiftet und geschmiedet.P u. M habe ich einmeißeln lassen.Der rote Fliesenfußboden ist durch Vermittlung des Herrn Dr. Russkowski von Firma Russkowski gestiftet.Die „Felsen“ des alten, sehr holprigen Fußbodens liegen noch an der Mauer.--Die Kirche ( auch Schaplitz und Saalau) steht unter Denkmalschutz.In einem Bericht des alten Conservators der Prov.Westpreußen Baurat Schmidt finde ich die Bemerkung, daß das Pfarrhaus wegen seiner Lage in der Form keine Veränderung erfahren dürfe, und daß auch die alte “Cyklopenmauer“ erhalten bleiben soll.
Popowken