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Thema: Der Teufelstein an der Radaune / Sage

  1. #1
    Forum-Teilnehmer
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    Standard Der Teufelstein an der Radaune / Sage

    Zwischen den Dörfern Straschin und Gischkau im Kreise Danziger Höhe
    macht die Radaune ein scharfes Knie.An dieser Stelle lag früher mitten
    im Radaunebett ein gewaltiger Stein, der im Volksmunde
    "Diewelsteen" (Teufelstein) genannt wurde.Der Teufel soll den Stein
    einst bis hierher geschleppt haben, um den Leuten der Umgebung einen
    bösen Streich zu spielen.Aus unbekannten Gründen musste er ihn aber
    vorzeitig fallen lassen,ohne den Zweck erreicht zu haben.Drei große,
    lange Teufelsfinger sollen noch jezt am Steine kenntlich sein.Die
    Radaune fließt in jener Gegend recht rasch dahin.Ihr Wasser umbrauste
    und umschäumte den Teufelsstein,so dass das Geräusch weithin zu hören
    war.Obwohl der Fluss in unmittelbarer Nähe des Teufelssteines nicht
    besonders tief war, mieden es die Knaben der Umgebung doch ängstlich,
    hier zu baden.Es war nämlich allgemein der Glaube verbreitet,dass, wer
    hier badete, untergehen musste und vom "Diewel" geholt
    wurde.Vorwitzige Knaben wagten es wohl,mit einem anderen Steine nach
    dem Teufelssteine zu werfen,aber sogleich fing er zu bluten
    an.Alljährlich in der Johannisnacht führte der Teufel mit den Hexen an
    dem Steine lustige Reigen auf und drehte sich im wilden Tanze.Dann
    wagte aber niemand,die unheimliche Gegend zu betreten,dann war hier
    der "Diewel" los.
    Im Laufe der Zeit hat die raschfließende Radaune, die hier ein
    besonders starkes Gefälle hat,ihr Bett verändert.Daher liegt der
    Teufelsstein jetzt ungefähr acht Meter vom rechte Radauneufer
    entfernt. Alte Leute wissen sich zu erinnern,dass er einst am linken
    Ufer lag und später tatsächlich von der Radaune umschäumt wurde.

  2. #2
    Forum-Teilnehmer Avatar von waldkind
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    Standard AW: Der Teufelstein an der Radaune / Sage

    Es ist eine schöne Geschichte, die um den Teufelsstein. Ich will dazu sagen, was mir hierbei spontan einfällt.
    Wenn in einem Landschaftselement der Name "Teufel" auftaucht, wie hier beim Teufelsstein, so liegt die Vermutung sehr nahe, dass es sich zur heidnischen Zeit um eine Altar-, Gebets-, oder Opferstelle handelte. Diese religiösen Orte wurden mit der Christianisierung mit dem Teufel in Verbindung gebracht, damit die Menschen von ihrer Heiligen Stätte abließen. Die Johannisnacht muss zur Heidenzeit eine sehr besondere Nacht gewesen sein, denn viele Pflanzen wurden speziell in der Johannisnacht, 24.Juni, gepflückt, weil ihre Heilkraft dann am größten war. Leicht konnten die Kirchen die Kräuterfrauen und -männer mit Hexen und Zauberer in Verbindung bringen. Aber trotz aller Hexen- und Teufelsprozesse haben sich bis heute vielerorts die Johannisfeuer gehalten. Ich könnte mir gut vorstellen, dass es am Teufelsstein zur Heidenzeit rituelle Waschungen oder Opferhandlungen zu Ehren der Wassergötter gab. LG waldkind
    Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit. (Karl Valentin)

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