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Thema: Maler, Grafiker, Bildhauer

  1. #301
    Forum-Teilnehmer Avatar von waldkind
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    Standard AW: Maler, Grafiker, Bildhauer

    Liebe Forumer,

    es ist schade, dass niemand eine Meinung hat hier im Forum zur Rückführung der Predella und der Retabel von Berlin nach Danzig. Eure Meinung hatte mich interessiert. Nun habe ich den thematischen Schwerpunkt des Artikels verändert, also kein Meinungsbild taucht auf. Ich hoffe trotzdem, dass ich Euch und insbesondere unseren Vorfahren und der kunstinteressierten Nachwelt einen Dienst erwiesen habe. Wenn es denn soweit ist, setze ich den Link zum Artikel hier ins Forum. LG, wk.
    Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit. (Karl Valentin)

  2. #302
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    Standard AW: Maler, Grafiker, Bildhauer

    Liebes waldkind, sehe Deine Frage erst jetzt.

    M. E. war die Schenkung an die polnische Kirche in diesem speziellen Fall nicht falsch: Das Kunstwerk ist exakt für die Danziger Marienkirche angefertigt worden und hatte immer seinen Standort dort. Es ist vorreformatorisch, stammt also nicht aus spezifisch evangelischen Zusammenhängen, die für polnische Katholiken nicht relevant sein können. Das grundsätzliche Eigentum der deutschen unierten evangelischen Kirche an den Gegenständen aus unseren ehemaligen Ostgebieten wird jedenfalls nicht in Frage gestellt. Die Gemäldegalerie in Berlin hat andere Sammlungsschwerpunkte, die Kirchengemeinde in Moabit dürfte als heutige Großstadtgemeinde in Berlin vermutlich auch wenig mit dem Bild anfangen können. Sehr wesentlich: die notwendige konservatorische/restauratorische Begleitung für die Tafeln ist in Danzig bei dem allgemein hohen Stand der Leistungen in Polen auf diesem Gebiet gewährleistet.

    Es handelt sich also hier um eine Besonderheit. Andere Kunstwerke und kulturell signifikante Gegenstände aus den verlorenen Ostgebieten z. B. im Eigentum der unierten Kirche, etwa der Paramentenschatz in Lübeck, sollten davon nicht berührt werden, da sie nicht die vorgenannten Besonderheiten aufweisen. Eine nach Lage der Dinge auch nur ausnahmsweise denkbare Überführung nach Polen sollte immer im Einzelfall vernünftig begründbar sein.

    Beste Grüße
    Marc

  3. #303
    Forum-Teilnehmer Avatar von waldkind
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    Standard AW: Maler, Grafiker, Bildhauer

    Lieber Marc,

    ich danke dir herzlich für deine fundierte Meinung. Ich teile sie, bis auf den Punkt, die Moabiter könnten vermutlich nicht viel mit dem Bild anfangen. Ich glaube, dass diese Predella in der Moabiter Johanniskirche eine sehr große Rolle gespielt hat. Auch mich hatte der rötliche Schimmer der Tafel und die Art der Darstellung, sowohl die Dreifaltigkeitsdarstellung als auch die Ritter, gefangen genommen. Ich glaube, gerade in dieser Kirche kam der eindringlich traurige und tröstliche Blick Gottes so großartig zum Tragen. Das hat mich fasziniert, dass ein unbekannter Künstler es schafft diesen kleinen Blick gegen einen ganzen Kirchenraum durchzusetzen. Dazu kommt, dass Moabit inzwischen mit zum Zentrum der künstlerischen Metropole Berlin gehört. Für eine Moabiterin, wie ich, mit Danziger Wurzeln bedarf es einiges an Auseinandersetzung. Mein emotionales Ergebnis ist: "Wer zwei Heimaten hat, so wie die Predella, ist immer gut aufgehoben." Man kann versuchen, es einmal aus der Sicht des Kunstwerkes und des Künstlers zu betrachten. Letzten Endes ist deine Ausführung aber die richtige, denke ich.

    Ich bin mit meinen Recherchen fertig und begeistert, auch was die Unterstützung der Gemäldegalerie in Berlin, der Evangelischen Pfarrgemeinde Berlin-Tiergarten und der Marien-Basilika in Danzig angeht. Sechs Tage habe ich noch und brauche ich noch, um meine Informationen noch einmal abzugleichen und den Beitrag an die Erfordernissen der redaktionellen Vorgaben anzupassen.

    Danach freue ich mich hier auf eine lebendige Diskussion. Mit guten Grüßen vom waldkind.
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  4. #304
    Forum-Teilnehmer Avatar von waldkind
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    Standard AW: Maler, Grafiker, Bildhauer

    Liebe ForumerInnen,

    nun ist es soweit. Die 16. Ausgabe der Moabiter Kiezzeitung steht online. Auf den Seiten 14 - 15 findet Ihr den Beitrag zur Predella, die im Krieg 1945 aus der Danziger Marienkirche über einige Umwege nach Berlin Moabit kam. Von Moabit aus wurde sie im Frühjahr 2020 zurückgeführt in die Marienkirche zu Danzig gemeinsam mit einer Altartafel, die zuletzt auf der Predella in Danzig stand und ebenso 1945 dort demontiert wurde.
    Printexemplare kann man beim Quartiersmanagement Moabit-Ost anfragen.
    Gerne können wir über anstehende Fragen sprechen. Das Schicksal der Altartafel ist nicht minder spannend. Aber eins nach dem anderen, damit wir nicht durcheinander kommen.

    Ich wünsche euch viel Freude beim Lesen, das waldkind (diesmal im Eichenwald)

    https://www.moabit-ost.de/fileadmin/..._Ost_16_21.pdf
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  5. #305
    Forum-Teilnehmer Avatar von waldkind
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    Standard AW: Maler, Grafiker, Bildhauer

    Liebe Forumer,

    ich wage diese selige Ruhe hier kaum zu stören. Trotzdem möchte ich die Punkte, die mich zur Predella nach wie vor beschäftigen, hier ansprechen.

    Dass es sich bei dem linken Ritter auf der Predella um den Hl. Georg handelt, steht außer Zweifel. Zum Ritter auf der rechten Seite gibt es verschiedene Ansichten zwischen Olaf von Norwegen und dem Hl. Viktor. Was das Outfit des Ritters angeht, passt es sehr wohl zur mittelalterlichen norwegischen Rittertracht. Allerdings frage ich mich, warum Olaf hier mit einer Lanze dargestellt werden sollte und nicht mit einer Axt, da er ansonsten immer mit der Axt dargestellt wird. Es gibt eine Ansicht, dass es sich nicht um Olaf handeln könne, da er nicht mit den königlichen Insignien dargestellt ist. Dem will ich gegenüber setzen, dass es in der Predella-message nicht um irdische Würdenträger geht, sondern um die Verbreitung des Christentums und dem dazugehörigen ritterlichen Kampf. Die Ritterlichkeit bedeutet hier auch so viel wie "der edle Kampf".
    Wie man nun auf Viktor kommen kann, der hier gemeint sein könnte, weiß ich nicht. Ich weiß auch nicht, welche Beziehung Danzig oder die Georgen-Bruderschaft zum Hl. Viktor hatte. Fest steht für mich, dass der Norden für Danzig eine wichtige wirtschaftliche Rolle besaß und Olaf eine wichtige Rolle für die Christianisierung des Nordens. Daher ist es für mich plausibel, dass es sich um die Darstellung des Hl. Olaf handeln kann. Dem käme eine Darstellung des nordischen Königs als Mitstreiter und Verbündeter Danzigs gleich.

    Vielleicht hat hier jemand Ideen dazu???

    An dieser Stelle noch ein herzliches Dankeschön an Marc Malbork ohne dessen Inspiration der Artikel zur Predella nicht entstanden wäre.

    Euer waldkind, heute ganz ohne Wald.
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  6. #306
    Forum-Teilnehmer Avatar von Ulrich 31
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    Standard AW: Maler, Grafiker, Bildhauer

    Hallo zusammen,

    ohne die von Dir, liebes waldkind, in #305 erfragte Idee zu haben, melde ich mich jetzt hier mit einem harten Bruch zum Predella-Thema (sorry, waldkind!) mit einem Sprung in die Gegenwart, indem ich Euch einen gerade gefundenen gdansk.pl-Artikel als Link zeigen möchte, der ganz aktuell über den Danziger (?) Maler Włodzimierz Szpinger (* 1942) berichtet [> https://translate.google.de/translat...search&pto=aue ; > https://translate.google.de/translat...search&pto=aue ; > https://translate.google.de/translat...search&pto=aue ], der dem Danziger Museum gestern sein Gemälde "Das Danziger Kirchenschiff" schenkte. Dieses Gemälde "enthält in einer für den Künstler charakteristischen Weise allegorische, symbolische und eindeutig groteske Bezüge, die von den Werken alter Meister inspiriert sind." (Zitat aus dem betr. Artikel)

    Hier der Link zum betr. Artikel:
    > https://www.gdansk.pl/wiadomosci/naw...anska,a,198414.

    Mit besten Wünschen und Grüßen zum heißen Wochenende
    Ulrich

  7. #307
    Forum-Teilnehmer Avatar von waldkind
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    Standard AW: Maler, Grafiker, Bildhauer

    Plastik im Villengarten

    Aus aktuellem Anlass ein paar Worte zur Plastik im Villengarten.

    Das Schoene eines Villen- oder Landhausgartens ist, dass er die praktische Nutzbarkeit eines Gartens mit den Vorzuegen der Lustwandelbarkeit angenehm in sich vereint. Wir sehen das sehr gut im Hoene-Gartenplan. Zu einem Villengarten, so er zum Lustwandeln einladen sollte, gehoert ohne Zweifel die schoene Plastik. Man muss die Gartenplastik als Teil einer harmonischen Garteneinheit verstehen. Sie ist selbst nichts anderes als ein in Form geschlagener Stein. Liegt doch der Garten selbst auch auf einem großen Stein! Da mancher Villengarten hin und wieder für das Publikum geöffnet wurde, so zeugt die Plastik vom Wohlstand des Gartenbesitzers.

    Im Danzig des 18. Jahrhunderts haben wir es mit zwei bedeutenden Bildhauern zu tun. Das ist zum einen der Meißner, über den wir schon ausgiebig gesprochen haben und der eine spezielle Art von Humor besessen haben muss. Chodowiecki soll die Unmoral des Bildhauers gerügt haben, der seine eigene Tochter als Modell für die Figurengruppe "Vier Jahrezeiten" im Rosenberg-Garten genommen haben soll. Das aber sieht eher nach Hahnenkampf aus. Der andere damals bekannte Bildhauer war Eggert, zu dem noch zu recherchieren waere.

    "Die Vier Jahreszeiten" waren damals ein sehr beliebtes Motiv. Tat keinem weh und war herzallerliebst anzusehen. Eine solche Figurengruppe fanden wir im Zweiten Pelonker Hof. Unschwer erkennt man hier die Hand Meißners. Vielleicht strebte Meißner damals schon das sogenannte Alleinstellungsmerkmal an, ohne das heute kein Künstler mehr was werden kann. LG waldkind

    Infos zu den Plastiken und Bildhauern siehe in: Alte Bürgerliche Gartenkunst, Hans Reichow, Verlag der Gartenschoenheit Berlin-Westend 1927
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  8. #308
    Forum-Teilnehmer Avatar von Ulrich 31
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    Standard AW: Maler, Grafiker, Bildhauer

    Hallo miteinander!

    In diesem besonders langen Forum-Thread hat unser waldkind in ihrem Beitrag #197 mit großem Fleiß begonnen, eine Namensliste aller Kunstmaler, Grafiker und Bildhauer der Stadt Danzig zu erstellen. In dieser ersten Liste befindet sich u.a. der Maler und Gewerbelehrer Reinhold BAHL aus Oliva, über den in diesem Thread bisher, soweit ich es überblicke, nicht weiter berichtet wurde.

    Am 31. Januar 2022 hat nun das Danziger Stadtportal gdansk.pl in der Rubrik "Geschichte von Danzig - Danziger Geschichten" den in deutscher Übersetzung verlinkt folgenden Artikel mit der Überschrift "Verschollene Gemälde von Reinhold Bahl" veröffentlicht:

    https://www-gdansk-pl.translate.goog..._x_tr_pto=wapp.

    Dieser Artikel berichtet von den Fotos von vier Gemälden dieses Danziger Künstlers, die Motive aus Danzig zeigen und im Hochsommer 1943 gemalt wurden. Diese Fotos der vermutlich nicht mehr existierenden Gemälde befinden sich in den Archiven des Nationalmuseums in Danzig (ehemaliges Franziskanerkloster, jetzt in der ul. Toruńska [Thornscher Weg] 1).

    Die betr. Gemälde zeigen: 1) Teil der Brotbänkengasse, 2) Teil der Jopengasse, 3) Villenterrasse am Pelonker Weg in Oliva oder in Brösen, 4) Teil der Straße Karpfenseigen am Radaunekanal.

    Der Artikel enthält auch einige Angaben zur Vita von Reinhold Bahl (1869-1945), zu dem es abschließend heißt (Zitat): "Auch das Schicksal des Autors der vorgestellten Werke ist nicht vollständig bekannt. Reinhold Bahl, im März 1945, ein Mann in den Siebzigern, ist wie seine Gemälde spurlos verschwunden."

    Viele Grüße
    Ulrich

  9. #309
    Forum-Teilnehmer Avatar von Inge-Gisela
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    Standard AW: Maler, Grafiker, Bildhauer

    Hallo Ulrich,

    vielen Dank für diesen Bericht. Gottlob existieren von den Gemälden noch Fotos. Ich finde sie beeindruckend. Sie sagen einiges über das damaligeDanzig aus.

    Lieben Gruß

    Inge-Gisela

  10. #310
    Forum-Teilnehmer Avatar von waldkind
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    Standard AW: Maler, Grafiker, Bildhauer

    Herbert Wentscher,

    bin gerade beim Stöbern wieder einmal über diesen Namen gestolpert. Man findet ihn mit samt einem Bild von der Weichsel bei Graudenz im Danziger Hauskalender von 1983. Und siehe da, wikipedia hat einen Eintrag.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Herbert_Wentscher_(Maler)

    Wentscher ist nicht in Danzig geboren. Er hat aber dort in etwa 14 Jahre gewohnt, wenn ich wikipedia richtig interpretiere. So wird er ja dort auch als Künstler tätig gewesen sein. Jedenfalls ist er gerne gereist. Bisher habe ich keine weiteren Bilder entdeckt. Wenn also jemand was entdeckt, bitte hier melden. LG Miriam
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  11. #311
    Forum-Teilnehmer Avatar von Ulrich 31
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    Standard AW: Maler, Grafiker, Bildhauer

    Liebe Miriam,

    ich kannte Herbert Wentscher persönlich. Von Ostern 1941 bis Ostern 1944 hatte ich im Realgymnasium zu St. Johann [unter A.H. 'Oberschule St. Johann'] (im ehemaligen Franziskanerkloster in der Fleischergasse 25/28, jetzt Nationalmuseum Danzig in der Toruńska [Thornscher Weg] 1) Herbert Wentscher als Lehrer im Fach Kunst ('Zeichenlehrer'). *)

    Viele Grüße
    Ulrich

    *) In der Neuauflage 1978 der Geschichte des Realgymnasiums zu St. Johann, Danzig, unter dem Titel "Von der Johannisschule in Danzig bis zum Realgymnasium zu St. Johann in Danzig, ein Beitrag ostdeutscher Gymnasial- und Familiengeschichte" sind in Teil III, "Die letzten Jahre", auf Seite 2 als zugehörig zum Lehrerkollegium mit dem Fach Kunst aufgeführt (ohne Nennung der Vornamen) nicht nur Wentscher, sondern auch Kreisel (!).





  12. #312
    Forum-Teilnehmer Avatar von waldkind
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    Standard AW: Maler, Grafiker, Bildhauer

    Lieber Ulrich,
    recht herzlichen Dank für deine Erläuterungen. Ich hoffe, Wentscher war ein guter Kunstlehrer!
    Ich habe vergessen zu erwähnen, dass sich in den Quellenangaben von wikipedia ein Zeitungsartikel über Wentscher befindet unter folgender pdf-Datei auf Seite 5. LG Miriam

    https://archiv.preussische-allgemein...8_07_13_28.pdf
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  13. #313
    Forum-Teilnehmer Avatar von waldkind
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    Standard AW: Maler, Grafiker, Bildhauer

    Sorry, ich habe auch vergessen zu erwähnen, dass sich im Hauskalender 1983 ein Bild von Paul Kreisel befindet, nämlich "auf dem Karpfenseigen". Das Motiv hat er wohl insgesamt sehr gemocht. Ein ähnliches Motiv hatte ich mal auf einer Briefmarke entdeckt. Bei Kreisel ist das Erstaunliche, dass er sehr unterschiedliche Techniken anwendet und damit zeigt, was ein Künstler so alles drauf haben kann. Das ist eine Art, die heute nicht mehr so gängig ist. Schade!

    Der Danziger Hauskalender von 1983 hat Kunst als einen Schwerpunkt. Deshalb stehen dort gute Sachen drin, vor allem auch mit Bildern verschiedener Danziger Künstler wie z.B. Buchholz. Über einen Künstler habe ich bisher nichts gefunden, Leopold Schneider. Von ihm gibt es in dem Kalender einige sehr schöne Aquarelle. Wenn einer was über ihn weiß ...
    LG Miriam
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  14. #314
    Forum-Teilnehmer Avatar von Ulrich 31
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    Standard AW: Maler, Grafiker, Bildhauer

    Liebe Miriam,

    zu #312: Ja, Wentscher war ein guter Kunstlehrer. Ich mochte sehr seinen kameradschaftlichen Umgang mit den Schülern.

    Für Deinen Hinweis auf den interessanten Artikel über ihn im Ostpreußenblatt vom 13. Juli 1968 danke ich Dir sehr.

    Viele Grüße
    Ulrich

  15. #315
    Forum-Teilnehmer Avatar von waldkind
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    Standard AW: Maler, Grafiker, Bildhauer

    Lieber Ulrich,

    es freut mich, dass Wentscher ein netter Mensch war. Auch mich freut der Zeitungsartikel, so haben wir ein Foto von ihm und ein paar Zeichnungen.
    Wieder eine Zeichnung "Stadtansicht von Danzig", aber eine sehr ordentliche, die dem Zeichner Aufmerksamkeit und Geduld abverlangte. Im Vordergrund links der Milchkannenturm, rechts der Bleihof an der Mottlauschleife. Mittig die Marienkirche, links davor das Rathaus. Langer Markt mit Krantor (rechts). Noch rechtster die Johanniskirche. In der Mottlauschlaufe ein Stück Speicherinsel. Das Gebäude vor dem Rathaus kann ich nicht wirklich identifizieren, Türmchen zu hoch. Auch links im Hintergrund bin ich unschlüssig. Danzig 1939 - das ist ein ganz besonderer Zeitpunkt.
    LG Miriam
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  16. #316
    Forum-Teilnehmer Avatar von Ulrich 31
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    Liebe Miriam,

    Wentschers Zeichnung "Danzig im Jahre 1939" hat mich auch besonders interessiert, vor allem deshalb, weil sie die damalige Bebauung der Nordspitze der Speicherinsel zeigt. Auch ich habe Probleme, das Gebäude mit dem Türmchen zwischen Rathaus und Mottlau zu identifizieren. Es könnte in der Brotbänkengasse liegen; doch dort finde ich keine hinweisenden Angaben im EB 1942. -
    Vielleicht kann uns dazu Peter (sarpei) mit seinem umfassenden Quellenmaterial helfen.

    Viele Grüße
    Ulrich

  17. #317
    Forum-Teilnehmer Avatar von Ulrich 31
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    Liebe Miriam,

    Peter kann sich seine Hilfe sparen. Ich habe das Haus mit dem Türmchen gefunden. Es ist das Englische Haus in der Brotbänkengasse. Hier verlinkt die Informationen dazu:

    • Foto bei Fotopolska: > https://fotopolska.eu/Gdansk/u109987...l?f=11619-foto ,

    • Deutsche Wikipedia-Seite "Englisches Haus (Danzig)": > https://de.wikipedia.org/wiki/Englisches_Haus_(Danzig) ,
    > https://commons.wikimedia.org/wiki/C...aliszewska.jpg ,

    • Polnische Wikipedia-Seite "Dom Angielski w Gdańsku" in deutscher Google-Übersetzung: > https://pl-m-wikipedia-org.translate..._x_tr_pto=wapp .

    Mit guten Sonntagsgrüßen
    Ulrich

  18. #318
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    Ergänzung zu #317:

    Hier noch aus dem Bildkatalog des Herder-Instituts die Galerieansicht 'Englisches Haus Danzig':

    > https://www.herder-institut.de/bildk...768e13173b6e2c.

    Ulrich

  19. #319
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    Nachtrag zu #317 und #318:

    Nun habe ich noch (nicht über die Suchmaske des Forums, sondern bei Google) das von Wolfgang am 31.08.2010 gestartete Forum-Thema "Das Englische Haus" gefunden, auf das auch damals schon niemand reagiert hat.

    Hier zum Nachlesen: > http://forum.danzig.de/showthread.ph...Englische-Haus.

    Ulrich

  20. #320
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    Danke Ulrich für deine Fleißarbeit.
    Auf das Englische Haus bin ich auch gekommen, weil es nun mal mit dem Artushof vor dem Rathaus liegt. Nur war mir das Türmchen was hoch. Könnte aber ja sein, dass das Türmchen 1939 hoch war. eine Zeichnung ist ja auch keine Fotografie. LG Miriam
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  21. #321
    Forum-Teilnehmer Avatar von waldkind
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    Allegorisches Gemälde auf den Frieden von Oliva

    Neulich habe ich in einem Kalender 2020 mit historischen Fotografien aus dem Messbildarchiv (Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum) bezüglich des Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg eine interessante Schwarz-Weiß-Fotografie entdeckt. Es handelt sich um eine allegorische Darstellung auf den Frieden von Oliva. Der Große Kurfürst hat soeben einen Triumphbogen durchritten und deutet auf einen Thron. Ich interpretiere es so, dass der Triumph der Sicherung der preußischen Herrschaft gilt. Es soll ein großformatiges Gemälde gewesen sein, das der flämische Maler Theodoor van Thulden schuf (1666). Es befand sich im Marmorsaal des Stadtschlosses in Potsdam. Da dieses Schloss im Zweiten Weltkrieg zerbombt wurde, verbrannte dieses Bild. Was schade ist, denn es ist exellente Barock-Kunst gewesen.

    Es gibt bei wikipedia eine Farbaufnahme. Ich weiß aber nicht, was das für eine Aufnahme ist. Es kann nicht das Originalfoto sein, das ja aus dem Jahr 1935 stammt.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Potsda...wa_in_1660.PNG

    Gewiss ist van Thulden kein Danziger und dieses Gemälde hing nicht in Danzig, aber ich fand es an dieser Stelle interessant, dass es dieses Bild gab.
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  22. #322
    Forum-Teilnehmer Avatar von Inge-Gisela
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    Liebes Waldkind,

    "Allegorie auf den Frieden". Den Frieden würden wir uns gerade jetzt auch wünschen. Aber so lange die Welt bestehen wird, wird es immer Menschen geben, die nach Macht, Ruhm und Geld streben. Egal, wie viele Menschen sterben. Und auf beiden Seiten. Das wird sich nie ändern.
    Es ist schon beeindruckend, wenn ein Gemälde entsteht mit vielen Personen, auch so detailliert gemalt. Wie lange wohl an so einem Bild gearbeitet wurde. In Schwarz-Weiß kann ich es mir allerdings nicht gut vorstellen. Ob man die Details so gut erkennen konnte.

    Im Gegensatz dazu gefällt es mir nicht, wenn ein ursprünglicher Schwarz-Weiß Film später koloriert wird. Manche Filme wirken farblich nicht mehr so beeindruckend, wenn man sie vorher in Schwarz-Weiß kannte.

    Lieben Gruß

    Inge-Gisela

  23. #323
    Forum-Teilnehmer Avatar von waldkind
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    Hallo Inge-Gisela,

    das Bild im Netz ist sehr schlecht und ich habe noch nicht recherchiert wie es entstanden ist. Die Schwarz-Weiß-Fotografie des Messbild-Archivs ist dagegen sehr detailliert, scharf und alles gut zu erkennen. Ja, wenn man die Maltechniken drauf hätte von früher und die Farben von früher und man überhaupt genug Ahnung hätte davon, worauf Wert gelegt wurde und was der Auftraggeber erwartet hatte, dann könnte man so ein Bild tatsächlich rekonstruieren. Einfach bisschen Farbe reinträufeln ist eher Verschandelung einer großen Kunst. Aber das sagt ja nur, mit wie wenig der Mensch sich heutzutage zufrieden gibt. Wenn ich etwas Zeit finde, werde ich diesem Kunstwerk ein wenig nachgehen. LG Miriam
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