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Thema: Maler, Grafiker, Bildhauer

  1. #1
    Forum-Teilnehmer Avatar von waldkind
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    Standard Maler, Grafiker, Bildhauer

    Liebe Forumer,
    da sich manch einer hier über zu wenig Beteiligung der Forum-Mitglieder beklagt, möchte ich meinen Beitrag damit starten, etwas über die Danziger Maler, Grafiker und Bildhauer heraus zu finden. Mir schwebt dabei eine ernsthafte (nicht oberflächlich, trotzdem mit Humor) Auseinandersetzung vor. Ich lade alle, die das Thema interessiert dazu ein, etwas über die Danziger Maler, Grafiker und Bildhauer zu schreiben. Ich strebe Gespräche und Mitteilungen an, keine Informationsüberflutung. Beginnen wir doch einfach mit den weniger komplizierten Personen aus der Danziger Persönlichkeitenliste.

    Wilhelm van den Blocke 1550-1628, Bildhauer/Architekt
    Anton Möller 1563-1611, Maler
    Abraham van den Blocke 1572-1628, Bildhauer/Architekt
    Izaak van den Blocke 1572-1626, Maler
    Jeremias Falck 1610-1667, Maler
    Daniel Schultz 1615-1683, Maler
    Salomon Adler 1630-1709 Maler
    Andreas Schlüter 1660-1714 Architekt/Bildhauer
    Daniel Nikolaus Chodowiecki 1726-1801 Kupferstecher/ Grafiker
    Ludwig Pietsch 1824-1911, Maler
    Felix Meseck 1883-1955, Maler und Grafiker
    Ulrich Leman, 1885-1988, Maler
    Walter Sutlowski 1890-1983, Bildhauer
    Theodor M. Landmann 1903-1978, Glasmaler
    Willy Lütcke 1905-1982 Maler, Grafiker, Bildhauer
    Ernst Oldenburg 1914-1992, Maler und Bildhauer
    Mathias Goeritz 1915-1990, Maler, Bildhauer, Architekt
    Manfred Kandt 1922-1992, Maler, Bildhauer, Architekt
    Günter Kiefer-Lerch 1937-2014 Maler und Grafiker

    Natürlich sind einige Personen gut bekannt und einige haben bereits einen eigenen Link. Aber ich hätte sie gerne als kulturelles Gesamtpaket. Da ich eine schlechte Abschreiberin bin, achtet in der Liste bitte auf Fehler. Ich würde mich sehr freuen, wenn der eine oder andere Spaß an der Sache finden könnte. Neugierig auf eine farben- und formreiche Auseinandersetzung, das waldkind.
    Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit. (Karl Valentin)

  2. #2
    Forum-Teilnehmer Avatar von Uschi Danziger
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    Standard AW: Maler, Grafiker, Bildhauer

    Hallo Waldkind,

    Kunst ist meine Passion. Vielmehr die Werke der Künstler.
    Hast Du vielleicht auch irgendwelche Rätsel versteckt?
    Ich versuche es herauszufinden!

    Ulrich Leman ist in Düsseldorf geboren und in Danzig „nur“ aufgewachsen.
    Theodor M. Landmann nannte sich Theo, oder?
    Von Günter Kiefer-Lerch wurde in Wikipedia noch keine Seite erstellt. Von den anderen ja. Er ist über Google zu finden.

    Jetzt bin ich gespannt, was Du dazu meinst?

    Liebe Grüße

    Uschi Danziger

  3. #3
    Forum-Teilnehmer Avatar von waldkind
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    Themenstarter

    Standard AW: Maler, Grafiker, Bildhauer

    Hallo Uschi,

    ich freue mich, dass du dich auch für die Kunst begeisterst.
    Ich habe keine Rätsel versteckt, sondern fange bei Null an. Aber das mit den Rätseln könnte im Laufe der Zeit noch kommen. Die Liste der Künstler ist nur eine Einstiegsmöglichkeit, keine Pflicht. Jeder kann sich einen Namen heraus pieken und etwas dazu sagen. Aber wenn jemand andere Künstler kennt, möchten wir über den auch etwas erfahren.


    Mich interessiert, welche Künstler in Danzig gelebt haben, wie sie gelebt haben, was sie gemacht haben, wie sie gestorben sind und wie sie im Gedächtnis der Deutschen vorkommen. Mir ist aufgefallen, dass viele gute Künstler/Innen in unserem Land gar nicht gewürdigt werden, erst recht nicht die aus den früheren östlichen Gebieten. Künstlerinnen fallen sowieso unter den Tisch. Es könnte daher eine schöne Herausforderung sein, dem etwas entgegen zu setzen.

    Klar fange ich auch mit Google an und anderen, weniger bekannten Suchmaschinen, die oft noch andere Seiten aufmachen. Während des Lesens und Schlauer-Werdens ergeben sich dann Fragen, neue Ideen, neue Quellen usw. Bestimmt werde ich eigene Texte verfassen, damit Daten wikipedia-unabhängig gefunden werden können und schnell und einfach erfassbar sind, auch für den Laien. Wir können über Museen, Vereine, Stilrichtungen und Techniken sprechen. Es ist mir wichtig, dass sich hier niemand schämt „dumme Fragen“ zu stellen. Gemeinsam können wir versuchen, die Fragen zu lösen.

    Es ist mir wichtig, dass wir uns Zeit nehmen, denn Kunst braucht Muße und Geduld. Es ist auch eine Frage des Respektes gegenüber den Kunstschaffenden, dass man nicht über sie hinweg donnert.

    Hast du vielleicht schon einen Favoriten, mit dem wir beginnen wollen?
    Ich freue mich auf das Thema, weil es mal keine ausgetretenen Pfade bringt, sondern viel Neues.

    Ich freue mich auf deine Reaktion

    Miriam
    Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit. (Karl Valentin)

  4. #4
    Forum-Teilnehmer Avatar von waldkind
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    Standard AW: Maler, Grafiker, Bildhauer

    Nun habe ich noch drei Künstler entdeckt:
    Wie konnte ich ihn vergessen? Günter Grass
    Fritz August Pfuhle
    Herbert Waltmann, zu dem google nichts zu sagen hat.
    Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit. (Karl Valentin)

  5. #5
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    Standard AW: Maler, Grafiker, Bildhauer

    Liebes Waldkind,

    eine schöne Idee. Hier werde ich allerdings weitaus mehr lesen (also schweigen) als mitreden. Ich verstehe nicht viel von Kunst, von den genannten Künstlern ist mir nur Grass bekannt. Von ihm kenne ich allerdings nur die Romane (nicht alle gelesen). Ich weiß, dass er auch gemalt hat (oder hat er gezeichnet?). Kunst ist nicht meine größte Leidenschaft, aber durch das Mitlesen kann ich sicher etwas dazulernen.
    Also, hoffentlich bekomme ich einiges zu lesen!

    Liebe Grüße
    Iris

    PS: Unter älteren Beiträgen habe ich deinen Vornamen entdeckt. Ich spreche Menschen gerne mit ihrem Namen an, ich finde das persönlicher. Möchtest du hier nicht damit angesprochen werden, also lieber anonym bleiben? Dann respektiere ich das natürlich.

  6. #6
    Forum-Teilnehmer Avatar von Ulrich 31
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    Standard AW: Maler, Grafiker, Bildhauer

    Hallo Iris,

    ich empfehle Dir, #3 bis zum Ende zu lesen.

    Gute Nacht!
    Ulrich

  7. #7
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    Standard AW: Maler, Grafiker, Bildhauer

    Lieber Ulrich, liebe Miriam

    stimmt!

    Die Frage im PS hat sich erledigt.

    Viele Grüße
    Iris

  8. #8
    Forum-Teilnehmer Avatar von waldkind
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    Standard AW: Maler, Grafiker, Bildhauer

    Liebe Iris,
    ich freue mich, wenn dir dieser Thread gefällt. Es ist in Ordnung, wenn hier mancher nur mitliest und nichts schreibt.
    "waldkind" passt hier nicht in diesem Thread, hier steh ich nicht im Wald.

    Ich habe mich heute mit Günter Grass und seinem Buch Totes Holz auseinander gesetzt. In diesem Buch von 1990 geht es um ca 50 Kohle- und Tintenzeichnungen Totholz. Es war eine emotionsreiche und nahe Begegnung. Und so wird mein erster Beitrag genau darüber gehen.

    Bis bald
    Miriam
    Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit. (Karl Valentin)

  9. #9
    Forum-Teilnehmer Avatar von waldkind
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    Themenstarter

    Standard AW: Maler, Grafiker, Bildhauer

    Hier ein paar Daten zu Günter Wilhelm Graß
    deutscher Bildhauer, Maler, Grafiker, Schriftsteller

    * 16. Oktober 1927 in Danzig Langfuhr, Freie Stadt Danzig
    + 13.April 2015 in Lübeck
    1947/1948 Praktikum bei einem Steinmetz in Düsseldorf
    1948-1952 Studium der Grafik und Bildhauerei Kunstakademie Düsseldorf bei Josef Mages und Otto Pankok
    1953-1956 Studium an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin als Schüler des Bildhauers Karl Hartung

    1956-1959 Paris
    1960-1972 Berlin-Friedenau
    1972-1987 Wewelsfleth in Schleswig-Holstein
    ab 1987 Behlendorf bei Ratzeburg, Nähe Lübeck

    1954 Heirat mit Anna Margareta Schwarz, vier Kinder
    1972/1978 Trennung und Ehescheidung
    1974 Geburt der Tochter Helene (Schauspielerin) mit der Architektin und Malerin Veronika Schröter
    1979 Geburt der Tochter Nele mit Lektorin Ingrid Krüger
    1979 Heirat mit Organistin Ute Grunert(mit zwei eigenen Kindern)

    ab 1959 Ausstellungen von Plastiken und Grafiken. Lyrik, Drama und Kurzprosa
    ab 1957 Mitglied der Gruooe 47
    1959 Durchbruch mit dem Roman "Die Blechtrommel"

    war immer politisch aktiv
    1997 unterschreibt Grass die Frankfurter Erklärung zur Rechtschreibreform (reformkritische Bewegung), hält die traditionelle Rechtschreibung bis zuletzt durch

    1999 Nobelpreis für Literatur für sein Lebenswerk

    2002 Gründung des Günter-Grass-Haus in der Lübecker Altstadt. Träger des Hauses ist die Kulturstiftung Hansestadt Lübeck. Das Museum verfügt über mehr als 1300 Originalwerken an Zeichnungen, Lithographien, Aquarelle und Radierungen. Auch Plastiken sind zu bewundern

    Wer einen Eindruck von den graphischen Arbeiten bekommen möchte, könnte das über die Seite des Steidl-Verlages, der die Grassbücher verlegt, tun:

    https://steidl.de/Kuenstler/Guenter-...506324257.html
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  10. #10
    Forum-Teilnehmer Avatar von Peter von Groddeck
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    Standard AW: Maler, Grafiker, Bildhauer

    Hallo,
    auch in Danzig gab es eine Austellung mit Zeichnungen von Günter Grass.
    Gruß Peter
    Tue recht und scheue niemand.

  11. #11
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    Standard AW: Maler, Grafiker, Bildhauer

    Mich hat sehr geärgert die allgemeine Verurteilung von G. Grass wegen seiner jugendlichen Mitgliedschaft in der SS. Hier in unserem Land wird jede Möglichkeit genutzt, Mitmenschen zu verurteilen, meist ohne vorher zu überlegen.
    Was mich besonders bei ihm begeistert hat ist seine Haltung zur Rechtschreibereform, die ich übrigens auch bis heute durchhalte.
    Des weiteren hat mich berührt sein Buch " Vonne Endlichkait" mit interessanten Zeichnungen und Gedichten. .
    Grüße von Ada
    Was ist Geld? Geld ist rund und rollt weg, aber Bildung bleibt. (H. Heine)

  12. #12
    Forum-Teilnehmer Avatar von waldkind
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    Standard AW: Maler, Grafiker, Bildhauer

    Lieber Peter,
    danke für den Hinweis. Ich habe es den Danzigern hoch angesehen, dass sie Günter Grass die Achtung entgegen bringen, die er verdient als Sohn dieser Stadt. LG vom waldkind.

    Liebe Ada,
    ich stimme dir in allem zu. Ich bemängele das in Deutschland, dass von einem alles genommen wird, aber bei der kleinsten Kleinigkeit alles zerrissen wird. Das wirkt auf mich heuchlerisch. Ein Mensch, der gute Kunst macht, muss viel gelebt haben. Wie sonst könnte er denn Kunst machen? Woher sollten seine Impulse kommen? Und wen könnte er denn überhaupt erreichen? Ich bin auch gegen die Rechtschreibereform und halte die alten Regeln weitestgehend ein, aber nicht überall. Das hat damit zu tun, dass es mir bei einer Ausbildung ausgebläut wurde. Muss ich mal drüber nachdenken. Das Buch "Vonne Endlichkeit" habe ich auch gelesen in der Bibliothek. Es hat mich ebenso tief berührt.

    Im Westpreußischen Landesmuseum ist ein Katalog zu Grafiken von Günter Grass zu haben. Ich wollte ihn mir bestellen. Ich war so 2004 herum im Lübecker Grashaus und von seinen Werken angerührt. Irgendwie braucht es bei mir immer einen Augenblick bis es beim Anblick eines seiner Werke "Klick" gemacht hat. Dann schätze ich seine wirklich sehr eigenen Idee. Welcher Künstler hat heute noch eigene Ideen? Da klaut einer vom anderen und tut so als ob es sein eigen wäre. So was macht der Grass nicht. Was er uns anbietet, daß ist er selber. Von seinen Grafiken habe ich mehr in Erinnerung als von den Plastiken.

    Herzliche Grüße von eurem waldkind.
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  13. #13
    Forum-Teilnehmer Avatar von waldkind
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    Standard AW: Maler, Grafiker, Bildhauer

    Liebe Forumer,

    man könnte sich fragen, warum ich ausgerechnet mit Günter Grass beginne. Der ist ja nun wirklich kein Unbekannter. Der Zufall wollte es, dass ich das Buch hier liegen habe. Besser: Grass ist der Mensch, der mich in meinem Leben am tiefsten berührt hat. Da ist es nur fair, dass ich mit ihm einsteige. Was die Grafik angeht, so ist er mir hierin unbekannt genug, dass es einer Auseinandersetzung durchaus bedarf.

    Als waldkind kann ich mich nun nicht davon stehlen. Mit dem Buch "Totes Holz" bin ich wieder mitten drin im Wald. Ich werde einen Beitrag dazu schreiben, aber das dauert. Ich setze hier den Link vom Steidl-Verlag, da könnt ihr sehen, um welches Buch es sich handelt. LG wk.

    https://steidl.de/Buecher/Totes-Holz-1623244761.html
    Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit. (Karl Valentin)

  14. #14
    Forum-Teilnehmer Avatar von Ulrich 31
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    Standard AW: Maler, Grafiker, Bildhauer

    Guten Abend zusammen,

    wie sicher einige wissen, gibt es in Danzig eine Galerie, die Günter Grass gewidmet ist: Gdańska Galeria Güntera Grassa (auch mit der Abkürzung "GGGG" bekannt). Zu ihr ist im Internet Näheres zu erfahren.

    Im vergangenen Jahr habe ich diese Galerie erstmals besucht, war aber von der spärlichen Ausstellung dort zu jener Zeit (Anfang Juni) eher enttäuscht. Hier 3 Fotos, die ich vor und in der Galerie gemacht habe:

    Name:  1-P1020419.JPG
Hits: 1824
Größe:  203.1 KB Name:  1-P1020417.JPG
Hits: 1737
Größe:  248.2 KB
    Name:  1-P1020418.JPG
Hits: 1788
Größe:  166.3 KB und HIER das Ursprungsbild und sein Ersteller.

    Und hier noch ein Beitrag von kultura.trojmiasto.pl vom 13.10.2017 in verlinkter deutscher Google-Übersetzung zur Feier am 16.10.2017 anlässlich des gemeinsamen Geburtstages von Günter Grass (90 Jahre) und Daniel Chodowiecki (geb. am 16.10.1726 in Danzig): > https://translate.google.com/transla...o-n117412.html .

    Gute Nacht!
    Ulrich

  15. #15
    Forum-Teilnehmer Avatar von waldkind
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    Standard AW: Maler, Grafiker, Bildhauer

    Lieber Ulrich,
    es ist immer gut einen Anfang zu starten, auch wenn er klein ist.
    Danke für deinen Beitrag. LG wk.
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  16. #16
    Forum-Teilnehmer Avatar von Ulrich 31
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    Standard AW: Maler, Grafiker, Bildhauer

    Wie gut, Miriam, dass es andere im Forum gibt, die Großes zu diesem Thema beitragen.

    Ulrich

  17. #17
    Forum-Teilnehmer Avatar von waldkind
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    Standard AW: Maler, Grafiker, Bildhauer

    Lieber Ulrich,
    ich meinte die spärliche Ausstellung in GGGG. Es ist gut mit einer spärlichen Ausstellung im GGGG zu beginnen als keine Ausstellung zu machen, weil einem die Großheit an Exponaten fehlt. Sorry, habe ich erst hinterher bemerkt, dass ich das hätte dazu sagen müssen.

    Achtung!!!

    Ich möchte vorsorglich darauf hinweisen, dass es nicht automatisch erlaubt ist, Fotos von Kunstwerken in sozialen Netzwerken zu posten. Die Rechte an den Kunstwerken verstorbener Künstler liegen bei den Erben. Die muss man um Erlaubnis bitten. Ansonsten muss man mit einer Abmahnung rechnen!

    Beste Grüße vom waldkind
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  18. #18
    Forum-Teilnehmer Avatar von Felicity
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    Standard AW: Maler, Grafiker, Bildhauer

    Da tanze ich wieder aus der Reihe. Meine Lieblingskuenstler waren Moritz von Schwindt und Karl Spitzweg. Hatte ganze Mappen von ihnen und mein besonderes Bild war 'Die Hochzeitskutsche'. Bekam sogar in der Schule, fuer die Beschreibung dieses Bildes ein 'Ausgezeichnend'. Hatte mich so richtig in die kleinsten Einzelheiten hineingelebt und die machten das Bild ja so bekannt. Liebe Gruesse von der Feli

  19. #19
    Forum-Teilnehmer Avatar von waldkind
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    Ja Feli,
    da tanzt du aus der Reihe. Warte es ab, vielleicht findet sich in Danzig noch ein Künstler mit einer ebenso realistischen bzw. romantischen Handschrift. LG waldkind
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  20. #20
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    Standard AW: Maler, Grafiker, Bildhauer

    Noch einmal etwa zu Grass. Es gibt ein kleines Buch von einer M. Amelung, die als Haustochter 1 Jahr lang mit der Familie Grass in Berlin lebte und darüber ein Buch geschrieben hat "Fünf Grass'sche Jahreszeiten"". Kann ich empfehlen.
    Gruß von Ada
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  21. #21
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    Standard AW: Maler, Grafiker, Bildhauer

    Hallo in die Runde,

    bei meiner Suche, um etwas mehr über das Buch "Totes Holz" zu erfahren, bin ich auf dies gestoßen:

    https://schleswig-holstein.nabu.de/news/2011/17048.html

    Die einleitenden Worte: "Am 24. Januar 2011 trafen sich im Günter Grass-Haus in Lübeck der NABU-Präsident Olaf Tschimpke und der Literaturnobelpreisträger Günter Grass zu einem "Gespräch über Wälder". Anlässlich seines Todes am 13. April 2015 erinnert der NABU an die Zusammenarbeit."

    Im dann folgenden Gespräch findet sich einiges über das genannte Buch, über den Wald und wodurch er bedroht wird. Auch ein wenig über Danzig. Ich fand es sehr interessant.

    Viele Grüße
    Iris

  22. #22
    Forum-Teilnehmer Avatar von Ulrich 31
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    Hallo an die Grass-Interessierten im Forum,

    ich komme auf Miriams Meinung in #15, ergänzt in #17, zurück und erinnere hier an das von ihr am 03.07.2009 gestartete Thema "Günter Grass", zu dem bis zum 17.10.2017 mit 81 Beiträgen lebhaft diskutiert wurde. Es lohnt, jenen Thread nochmals durchzulesen (hier der Link zu ihm: > http://forum.danzig.de/showthread.ph...ighlight=Grass ).

    Viele Grüße
    Ulrich

  23. #23
    Forum-Teilnehmer Avatar von Ulrich 31
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    Standard AW: Maler, Grafiker, Bildhauer

    . . . und das noch zu meinem Beitrag #14 hier:

    Da bisher niemand auf meinen Hinweis dort zu den gemeinsamen Geburtstagen von Günter Grass und Daniel Chodowiecki (siehe letzten Absatz) eingegangen ist, erinnere ich hier zusätzlich, dass auch ein ganz Lieber unter uns, der uns leider schon verlassen hat, am selben Tag geboren wurde: am 16. Oktober. Hier der Thread zu diesem Doppel: > http://forum.danzig.de/showthread.ph...ighlight=Grass ).

    Ulrich

  24. #24
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    Hallo in die schweigsame Runde,

    ich verabschiede mich aus diesem Thread mit folgenden weiteren Informationen zu Günter Grass:

    - Eine gute Übersicht über Teile seiner künstlerischen Hinterlassenschaft neben der Schriftstellerei bietet die Website des Kunsthauses Lübeck, zu der dieser Link führt:
    > https://www.kunsthaus-luebeck.de/ind...0-54/biografie .

    - Außerdem, hier wohl nur ganz wenigen bekannt, gibt es im Hans Werner Richter-Haus in Bansin auf Usedom ein "Günter-Grass-Zimmer" mit einer Dauerausstellung etlicher Originalzeichnungen und -grafiken von Günter Grass.
    Hier zwei Links zu diesem Zimmer, in dem gelegentlich Vortragsveranstaltungen stattfinden (nähere Angaben zu den dort gezeigten Arbeiten von G.G. habe ich leider nicht gefunden; vielleicht gelingt das anderen Forumern):
    > https://www.bansin.m-vp.de/hans-werner-richter-haus/ ,
    > https://www.kaiserbaeder-auf-usedom....literaturtage/ .

    Tschüss
    Ulrich

  25. #25
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    Lieber Ulrich,

    danke für die vielen Hinweise. Bislang habe ich alles nur kurz angeklickt. Auf den Seiten des Kunsthauses Lübeck kann man sich (glaube ich als ziemlich "Unbedarfte") ein gutes Bild machen.

    Viele Grüße
    Iris

  26. #26
    Forum-Teilnehmer Avatar von waldkind
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    Liebe Grüße an alle
    und danke für eure Beiträge und Impulse.

    Den Artikel des Nabu werde ich nicht lesen. Ich stehe emotional noch mitten im Toten Holz und will da bleiben. Das ist wichtig um meinen Beitrag diesbezüglich völlig unbeeinflusst zu schreiben.

    Was ich früher über Grass geschrieben habe, ist mir momentan nicht wichtig. Das hier ist für mich ein anderer Ansatz. Hier lege ich den Schwerpunkt auf die Grafik nicht auf seine Schriftstellerei. Für mich ist wichtig z.B. mit welcher Technik er gearbeitet hat, welche Malmittel er benutzt hat. Sepia, Rötel, Kohle auf groben Papier. Dann mache ich meine Grafik einfach mal genau so, Kohle auf groben Papier. Mir gefällt seine Lithographie.
    Mir gefällt an ihm, dass er das einfache Motiv genauso hingebungsvoll zeichnet wie das kompliziertere.
    Manche Motive erinnern an van Gogh, die Pfeife, die Schuhe. Sie drücken bei beiden Künstlern in meinen Augen auch das gleiche aus.

    Es gibt über das Wes preußische Landesmuseum, auch über den Buchhandel ein Buch über die Bilderwelt des Günter Grass.

    "Das nie gehörte sichtbar machen"
    96 Seiten, Softcover, mit 18 farbigen und 58 s/w Abbildungen
    ISBN 978-3-927111-55-4
    15,-Euro

    Ich habe es bestellt und lasse mich überraschen.

    Danke Ulrich für den Hinweis nach Bansin. Vielleicht fahre ich dieses Jahr mal dorthin. LG waldkind.
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  27. #27
    Forum-Teilnehmer Avatar von waldkind
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    Nachtrag um Missverständnisse auszuschließen:

    Es sollte nicht heißen: "Den Artikel des Nabu werde ich nicht lesen."
    Es sollte heißen: Den Artikel des Nabu werde ich jetzt noch nicht lesen, sondern zu einem späteren Zeitpunkt.

    Eines wird dort gewiss zum Ausdruck kommen, dass Günter Grass auch ein "Waldkind" ist.LG wk.
    Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit. (Karl Valentin)

  28. #28
    Forum-Teilnehmer Avatar von waldkind
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    Liebe Forumer,
    wie versprochen hier nun meinen Beitrag zu Günter Grass' Totes Holz. Es ist mein erstes Empfinden, das ich beim Ansehen des Buches hatte. Damit wünsche ich euch einen schönen Sonntag, waldkind.


    Eine Reise durch Totes Holz
    Günter Grass nachgerufen
    aus literarischen Gründen geschrieben mit dem lyrischen DU

    Grafiken durchblättern, Überblick schaffen. Totholz überall.
    Rhythmische Strichführung fügt Grafik um Grafik harmonisch zum Trauergedicht. Licht und Schatten schaffen Toträume, in denen einst Kinder spielten. Du kennst viele Wald-Begriffe. Ein Waldkind kommt dabei nicht vor. Aber Grafiken schreiben von den Kindern des Waldes und dem Gesetz des Lebens.

    Du bietest mir deine Hand, lädst zu einer Reise durch Totes Holz. Durchblick willst du, nicht Überblick. Warum immer das Holz bohren, wo es am dünnsten ist?

    Ich nehme deine Hand, wir schlendern in den Wald. Ohne Hain und Tann verliere ich die Träume meiner Kindertage, gehen Märchenprinzen drauf, sterben ganze Froschgenerationen aus. Hat der Boden im Totholz Löcher? Komm nur, es ist mir zu einsam hier. Ziehen wir fort!

    Du nimmst meine Hand, gehst tiefer in die Wälder. Es gruselt mich, all die Gespenster, Gerippe. Seit 40 Jahren heißt es „Fünf vor Zwölf“. Ein alter Schinken. Ich habe den Minutenzeiger beluchst. Der hat die Zwölf durchbrochen. Holzauge sei wachsam! Ob sich das Blatt noch wendet? Hier fühlt es sich einsam an, lass uns fort von hier gehn.

    Fest umklammere ich deine Hand, tiefer gehen wir ins Holz. Ich spüre deine Traurigkeit, schamlos sind meine Tränen. Wozu Scham, wenn niemand hier ist? Wortlos bin ich, schwach, müde genug, um im Niemandsland zu verharren. Da sitzen wie ein mürbes Stück Holz, ohne jede Kraft zum Bäume ausreißen.

    Du nimmst meine Hand, ziehst mich weiter von Bruch zu Bruch, von Kahlschlag zu Kahlschlag. Sagen, Märchen, Lieder, Lyrik verlieren das mystische Erbe der Ahnen. Das grüne Holz der Philosophen hängt besten Falls in Museen herum. Entwurzelung? Schon sehe ich den Waldrand. Lass meine Hand los, laufen kann ich jetzt alleine. Die Straße ist frei.

    Noch hältst du mich, bietest mir die Reise in Prosa an. Glück gehabt. Ich habe richtig verstanden. Das ist in heutiger Zeit das Wichtigste, gescheit sein, kein Holzkopp sein. Das Wissen über die Wälder zählt, nicht die Wälder an sich. Für wen genau ist dieser Holzweg wichtig?
    Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit. (Karl Valentin)

  29. #29
    Forum-Teilnehmer Avatar von waldkind
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    Und schon ein Fehlerteufelchen entdeckt. In dem Abschnitt mit den Gespenstern und der Uhrzeit heißt der letzte Satz nicht "Hier fühlt es sich einsam an, lass uns fort von hier gehn.", sondern "Hier fühlt es sich heimatlos an, lass uns fort von hier gehn." Sorry.
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  30. #30
    Forum-Teilnehmer Avatar von waldkind
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    Hier einige Daten zu den Bildhauern und Malern Van den Blocke

    Willem van den Blocke, geboren um 1550 in Mechelen, gestorben am 18. Januar 1628 in Danzig, war der Sohn des Bildhauers Franciscus van den Blocke. Er ist der Vater von mindestens vier Söhnen und drei Töchtern, darunter der Danziger Bildhauer Abraham, der Danziger Stadtzimmermann Jakob, die Maler Isaak und David.

    Willem ist zunächst Schüler in der väterlichen Werkstatt, später Schüler des Meisterbildhauers Cornelius Floris in Antwerpen. Geht um 1569 nach Königsberg und arbeitet mit am Standbild des Fürsten Albrecht von Preußen. Sein Werk beinhaltet vor allem Epigraphien und Grabmale. Darunter das Grabmal von Christoph Báthory, dem Bruder des Königs Stephan von Polen. Mit einem Empfehlungsschreiben dieses Königs kommt Willem van den Blocke 1584 nach Danzig. Hier macht er sich vor allem durch die Schaffung des Hohen Tores und zahlreicher Epigraphien und Grabmale seinen Namen.

    Der Sohn Abraham macht sich als Bildhauer und Architekt ebenso einen Namen in Danzig. Er wird 1572 in Königsberg geboren und stirbt am 31. Jan. 1628 in Danzig. Seine Grabstätte befindet sich in der Danziger Marienkirche. Neben zahlreichen Grabmalen und Epigraphien in Danzig, erhält sein Werk Berühmtheit durch folgende Werke:
    1598-1611 Hauptaltar der Danziger Johanniskirche
    1609 Speymannhaus (Steffenshaus,Goldenes Haus)
    1612-1614 Langgasser Tor
    1616-1617 Fassade des Artushofes
    1618-1621 Neptunbrunnen

    Der Sohn Isaak ist um 1575 in Königsberg geboren und in Danzig verstorben. War ab 1612 Bürger der Stadt Danzig und arbeitete dort als Maler. Er war Mitbegründer der Malerzunft in Danzig und 1622 Leiter derselben. Es wird vermutet, dass Isaak seine Ausbildung bei dem flämischen Maler Hans Vredeman de Vries in Danzig machte und bei dem Danziger Maler Anton Möller. Hier wüsste ich gerne, wie lange de Vries Station in Danzig machte.

    Isaak vollendete das Hauptbild(Kreuzigung Christi) des Hochaltars in der St. Katharinenkirche. 1606-1609 schuf er 25 Deckengemälde im Roten Saal des Rechtstädtischen Rathauses, 1611-1614 fünf Wandbilder im Kleinen Ratssaal, vier Bilder für das Empfangszimmer des Bürgermeisters. 1614-1620 schafft er mehrere Gemälde für eine neunteilige Decke, die sich heute im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg befinden. Ab 1611 schafft er „Dianas Jagd“ für den Artushof und etliche Altarbilder in St. Katharinen, St. Barbara, St. Bartolomäus und in der Trinitatiskirche.

    Die Werke der van den Blockes findet ihr bei wikipedia genannt. Über die Suchmaschine kann man auch einige Bilder einsehen.

    Wer weiß denn etwas über das Bild „Der sich opfernde Pelikan“?
    Auch wüsste ich noch gerne etwas über die Malgründe.
    Viel Freude beim Suchen. waldkind


    Über den Maler David habe ich nochnichts gefunden. Wer weiß, was dieser gemacht hat? Und auch derZimmermann Jakob kommt im Netz sehr kurz weg. Das ist schade, denn erhat in Danzig bestimmt wertvolle Arbeit geleistet. LG vom waldkind.
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  31. #31
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    Der sich opfernde Pelikan soll ein Gemälde von Isaac van den Blocke in der Trinitatiskirche gewesen sein. Da mir das Motiv bildhauerisch bereits in Berlin begegnet war, nämlich am Eingang der Hugenottensiedlung, erweckt es meine Aufmerksamkeit. Das Motiv begründete sich mit der aufopfernden Pflege, die man dem Pelikan für seinen Nachwuchs nachsagt. Man glaubte, der Pelikan füttere seine Jungen mit dem eigenen Blut. In der christlichen Mystik steht der Pelikan daher für das Blut Christi.

    https://www.derkleinegarten.de/mehr-...n/pelikan.html

    Nun wüsste ich gerne, ob sich das Bild noch in der Trinitatiskirche befindet, und wie genau es ausschaut. LG wk.
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  32. #32
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    Hier sehen wir eines der 25 Deckengemälde des Roten Saals des Rathauses und erkennen hier einen Neptun. J.C.Schulz sprach davon, dass eines dieser Deckengemälde Inspiration für den Neptunbrunnen gewesen sein könnte.

    https://rkd.nl/en/explore/images/229329
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  33. #33
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    Ich vergaß zu sagen, wenn man auf den Vier-Pfeile-Button klickt, lässt sich das Bild wunderbar vergrößern und studieren.
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  34. #34
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    Hier ein Link mit zwei Bildern aus dem Empfangszimmer des Bürgermeisters. Da müsst ihr rechts anklicken. Das eine ist eines "Flucht der Menschen vor den steigenden Wassern der Sintflut", das andere Turmbau von Babel. Viel Spaß!

    https://rkd.nl/en/explore/images/230872
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  35. #35
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    Guten Abend!
    In meinem Reiseführer DANZIG&Ostpommern wird auf Seite 76 berichtet, dass sich im Roten Saal
    des Rechtstädtischen Rathauses 25 Deckengemälde von Izaak van den Blocke befinden. Sie bilden neun Allergorien
    zum bürgerlichen und Rechtsleben in Danzig (Seite 70).
    Ferner schuf Izaak van den Blocke das Gemälde "Turmbau zu Babel" um 1615 welches ebenfalls dort in den Ausstellungsräumen
    im 2.Stock zu finden ist(Seite 69).

    Viele Grüße Sigrid
    Nirgendswo ist es schöner als zu Hause mit der ganzen Familie vereint zu sein.
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  36. #36
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    Entschuldigung Waldkind,

    ich war zu übereifrig!
    Ich hätte Deine Beiträge vorher lesen sollen in denen Du hierzu schon geschrieben hast.

    Viele Grüße Sigrid
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  37. #37
    Forum-Teilnehmer Avatar von waldkind
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    Liebe Sigrid,
    ich mag eifrige Leser, die einen Beitrag bringen. Auch, wenn sich was wiederholt, steckt meistens ein neuer Impuls drin. Mich würde z.B. interessieren auf welchem Malgrund das Bild "Turmbau zu Babel" gearbeitet ist. Ich habe was von Leinwand gelesen, bin aber nicht wirklich überzeugt davon. Sagt dein Reiseführer was dazu?

    Oder weiß sonst jemand was? LG wk.
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  38. #38
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    Liebes Waldkind,

    leider habe ich dazu keine Angaben gefunden.

    Eine gute Nacht wünscht Dir Sigrid
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  39. #39
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    Liebe Miriam,

    mich erstaunen die Farben auf den Bildern aus dem "dunklen" Mittelalter. Weißt du, mit welchen Farben seinerzeit gemalt wurde? Oder waren die Farben wohl ursprünglich gedeckter? Ich bin eine solche "Kunstbanausin" und habe wirklich keine Ahnung.

    Liebe Grüße
    Iris

  40. #40
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    Liebe Iris,
    das freut mich, dass du das fragst. Man soll es nicht glauben, aber diese alten Bilder wurden in der Hauptsache mit sechs bis acht Farben gemalt. Deswegen wirken sie wohl auf den Betrachter so vertraut. Die Maler haben ihre Farben mit Pigmenten und Öl, z.B. Leinöl, selber gerührt. Die Pigmente haben sie zum Teil selber gerieben bzw. von ihren Schülern oder Hausangestellten reiben lassen. Das sieht man z.B. schön in dem Film "Das Mädchen mit dem Perlenohrring" dargestellt. Farben waren sehr teuer und so mussten diese oft der Auftragsbilder für ein Bild zahlen. Nebenbei Hobbymalerei zu betreiben war wohl bei den Preisen damals nur sehr wenigen vorbehalten.

    Wir haben das schöne Zinnoberrot, das ursprünglich die Griechen aus Spanien mitbrachten. Das Pigment heißt Cinnabarium. Die Farbe wird mit der Zeit Schwarz. Dieses wunderbare Blau wurde aus Lapizlazuli gerieben, einem wunderbaren Halbedelstein. Ocker findet man in der Erde und ein Dunkelbraun bestimmt auch. Schwarz wurde von Knochen gewonnen, der Ruß durch Verkohlung. Purpur gewann man von der Purpurschnecke, die arme. Das war eine Farbe für ganz reiche Leute. Grün könnte vom Malachit stammen. Dann gab es noch Gold, was tatsächlich durch echtes Gold erzeugt wurde. Bei Weiß bin ich mir gerade nicht sicher, welches Pigment auf solchen Bildern landete. Es gab weiße Tonerde, Muscheln, Kreide, Kalk, mit Knochen oder Eierschale konnte man auch ein Weiß herstellen. Da hatte wohl jeder Maler so seine Geheimnisse. Die Farben waren also auch etwas, was den Maler persönlich auszeichnete. Wenn man heute solche Farben kaufen will, muss man sehr tief in die Tasche greifen und solch ein Bild würde von daher schon recht teuer werden.

    Gute Grüße für einen schönen Tag, Miriam.
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  41. #41
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    Standard AW: Maler, Grafiker, Bildhauer

    So geht es auch noch heutzutage bei dem Icongrapher zu. Sie produzieren ihre eigenen Farben, von natuerlichen Pflanzen, Eigelb und dem Gold vom richtigen 23.5 carat Gold. Wir haben hier eine Gruppe von ihnen und als ich zur Ausstellung ging, kaufte ich mir ein kleineres Icon mit der Nativity Scene. Der Heiligenschein von Maria und dem Jesuskind sind unbeschreiblich. Das Gold der Heiligenscheine haben sie aus Italien hergebracht und die Schatten spiele, die das Licht mit dem Icon treibt sind unglaublich, man glaubt dass sie Leben in die Figuren bringen.
    Liebe Gruesse von der Feli.

  42. #42
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    Danke Feli, für deine Erfahrungen. Es gibt natürlich heute auch noch Maler, die ihre Pigmente selber zubereiten. Was bei den Farben wichtig ist, ist ihre Lichtechtheit. Die Lichteinwirkung verändert Farben. Aus Rot wird Schwarz, aus Gelb wird Braun usw. Daher achtet der Künstler heutzutage auf eine hohe Lichtechtheit. Aber manch eine weniger lichtechte Farbe ist so hübsch, dass man sie auch mal gerne ohne hohe Lichtechtheit verwendet. Es gibt Lasuren, die die Farben schützen. Aber bei alten Bildern kann man in Erwägung ziehen, dass sie schon mal restauriert wurden.

    Was mir heute Morgen nicht eingefallen ist zur Farbe Weiß. Das altertümliche Weiß war Bleiweiß. Es ist sehr giftig, aber kein alter Maler wird darauf verzichtet haben. Ursprünglich benutzte man es als Schutzanstrich für Schiffe. Heute verwendet man es wegen seiner hohen Giftigkeit nicht mehr in der Malerei. Da gibt es Titanweiß und Zinkweiß. Ich finde Titanweiß etwas kühler als Zinkweiß. Aber keines von beiden finde ich so hübsch wie Bleiweiß. LG waldkind.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Bleiweiß
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  43. #43
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    Nachtrag zu 42 (ich bin etwas vergesslich):
    Die Spezialisten können z.B. an der Beschaffenheit des Bleiweiß erkennen, wann ein Bild hergestellt wurde.
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  44. #44
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    Noch ein bisschen Farbenkunde,

    außer dem teuren Malachit als schönstes Grün, nahm man grüne Erden als Pigment für die Grüntöne. Braune Erden für Brauntöne. Wenn man Erde brennt entstehen neue Farbtöne. Werden Erden gebrannt, entstehen daraus wieder ganz andere Farbtöne. So hatte wohl jeder Maler auch seine Geheimnisse der Farbherstellung. Bei Grün sind gewiss auch die Herstellung aus Kupferspan zu erwähnen. Wir können vermuten, dass die Maler, was die Giftigkeit der Farben anbelangte, recht gefährlich lebten. Es mag daher nicht verwundern, dass der eine oder andere Maler mit zunehmender Berufstätigkeit geistige Allüren bekam

    Wenden wir uns kurz dem Gelb zu: Der älteste Gelbton ist der gelbe Ocker. Er hat sich durch alle Jahrhunderte der Menschheit bis heute bewährt und ist aus der Malerei nicht wegzudenken. Selbst Van Gogh, der die neuen Gelbtöne rauf und runter ausprobierte, sehnte sich zuletzt nach dem schlichten Ocker zurück. Das Ocker brauchte man nicht nur in der Landschaftsmalerei, sondern vor allem auch für die Hautfarbe. Das leuchtende Gelb des Mittelalters ist Arsensulfid, das als natürliches Mineral von Orangegelb bis Zitronengelb reicht. Auch bekannt unter den Namen "opperment", "arsenikon" und "auripigmentum". Dieses hochgiftige Gelb hat eine glimmerartige Struktur und glänzt daher schön. Eine hochgiftige Farbe. Dann gab es noch gelbe Bleiverbindungen, z.B. gelbes Bleioxid.
    Heute malen wir mit Neapelgelbe, Chromgelbe und Cadmiumgelbe. Man kann nun leicht nachvollziehen, dass man die Entstehung eines Bildes an Hand der vorhandenen Pigmente bestimmen kann.
    Da sich Farben durch Einwirkung des Lichtes, aber auch durch die Beschaffenheit der Luft leicht verändern, gehört es auch zum Wissen eines Malers die Pigmente so gut es geht vor Veränderung zu schützen. Dafür gibt es Firnisse, in die die Farben eingebettet werden.

    So weit erst mal zu den Farben des Mittelalters. Nach allem, was wir bis hierher über Farben gehört haben, lässt sich leicht verstehen, warum die Landschaften und Porträts mancher Maler so düster oder Braun in Braun wirkten. Finden wir z.B. in einem Porträt so ein schönes Rot, können wir fast sicher sein, dass der Auftraggeber bereit war tief in die Tasche zu greifen. LG wk.
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  45. #45
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    Liebe Miriam und alle anderen Interessierten,

    vielen Dank für die vielen Erklärungen! Es muss eine Wahnsinnsarbeit gewesen sein, die Farben zu reiben, vor allem bei den Steinen. Es gab ja noch keine Maschinen. Davon, dass viele Farben giftig sind, habe ich schon gehört. Auch, dass die Maler "geistige Allüren" davontrugen.

    Noch etwas zu den Bildern "Sintflut" und "Turmbau zu Babel" von Isaac van den Blocke: Ist beides nicht erschreckend aktuell? Neulich sah ich Fotos von einer dieser Inseln, die durch den steigenden Meeresspiegel wohl bald nicht mehr da sein werden. Und wollen die Menschen nicht immer noch zu hoch hinaus? Ich bin kein "bibeltreuer Christ", d.h. ich will damit nicht sagen, dass die Menschen nun gottesfürchtiger leben sollten. Es sind die Assoziationen, die sich bei mir einstellten als ich mir die Bilder ansah. An einen strafenden Gott glaube ich nicht, der Mensch straft sich schon selbst genug.

    Viele Grüße
    Iris

  46. #46
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    Standard AW: Maler, Grafiker, Bildhauer

    Liebe Iris,

    historisch ist die Sintflut nicht nachgewiesen. Vielleicht ist diese Geschichte als warnende Vorausschau gedacht. So weit kann es kommen, wenn die Menschen nicht von ihren bösen Taten ablassen. So manch ein Mensch mag nicht einmal merken, dass uns das Wasser bereits bis zum Halse steht. Das Wasser ist hier ein Symbol für die Eigenwilligkeit des Menschen. Damit ist das Bild wie durch alle Jahrhunderte hindurch aktuell. Es enthält auch die Lösung. Sie heißt z.B. Sensibilität oder Ehrfurcht. Wir sehen in dem Bild wie sich die Menschen oberflächlich amüsieren, Gelehrte scheint es zu geben, die die Gebete Noachs in den Wind schlagen. Was bei einer Betrachtung der Geschichte leicht zu wenig Bedeutung bekommt, ist Noachs Sensibilität für die Tiere. Die Tiere folgen ihm auf das Schiff. Sie verstehen Noach, aber die Menschen tun das nicht. Warum nicht? Was fehlt ihnen, dass sie nicht des Überlebens fähig sind?

    Das erzählt die Geschichte vom Turmbau zu Babel. Wie du schon sagst, die Menschen wollen zu weit hinaus, wenn's geht bis in den Himmel. Ihnen ist die Sprache des Herzens abhanden gekommen, die jeder versteht bzw. verstehen müsste. Was van Blocke mit großer Meisterschaft ausdrückt, ist die Verwirrung, die die Menschen befallen hat. Man muss sich förmlich durch ein Wirrwarr wurschteln. Und das genau bedeutet "Babel" - Wirrwarr. Wir erkennen aber auch, dass es um eine Art Flucht geht oder Verstreuung. Die Frauen tragen und nähren ihre Kinder, aber erscheinen heimatlos. Ihnen ist aufgetragen, von diesem Ort, der sich Babel nennt, fort zu ziehen.

    Gerade heute und in den vergangenen Tagen berührt uns dieses Thema erneut auf tragische Weise. Rohe Gewalt und Egoismus gegenüber dem großen weiten Herzen. LG Miriam.
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  47. #47
    Forum-Teilnehmer Avatar von waldkind
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    Liebe Forumer,

    damit es auch heute am Sonntag noch etwas zu lesen gibt, ein paar Worte zum Kunststil, dem die Werke des Izaak van der Blocke zugeordnet werden, dem Manierismus. Darunter versteht man eine Stilrichtung, die zwischen der Renaissance und dem Barock angelegt ist, für Deutschland und die Niederlande von etwa 1560 bis 1610, für Italien von 1520 bis 1600. Manieristen sind die Nacheiferer Michelangelos, Raffaels, Leonardos und Corregios, die Maler der italienischen Hochrenaissance.

    Gerade für diese Zeit könnte man meinen, dass alles, was in Deutschland gemalt wurde, einen flämischen, niederländischen oder italienischen Ursprung hätte. Dabei liegt die Betonung auf Italien, denn auch der Flame und Niederländer schaute in seiner Ausbildung nach Italien. Man machte eine Italienreise, lernte von einem Italiener, nannte einen Italiener seinen Freund, und wer das alles nicht hatte, der starb zumindest in Italien. Der flämisch/niederländische Maler stand in Deutschland hoch im Kurs, denn seine Ausbildung war streng und wohl geordnet und der manieristische Maler orientierte sich eben auch an Italien. In den Gemälden Izaak van der Blocke sehen wir, wie viel Können der Maler beherrschen musste. Die Aufstiegschancen eines Malers hatte oft mit seiner Herkunft und mit dem Namen seines Lehrmeisters zu tun.

    Was bietet der italienische Stil anderes gegenüber der deutschen Renaissance-Malerei? Sie ist im Motiv umfangreicher, die Motive pompöser, die Landschaft wird eingebunden, aber vor allem verehrt sie die Malerei nackter Körper. Eine Venus konnte man nackt malen, eine Jungfrau Maria nicht. Die deutsche Renaissance bot dem gegenüber eine ruhige harmonisch komponierte Porträtmalerei und religiöse Szenen mit Blick auf das Wesentliche. Vergleicht einmal van der Blocke mit den Gemälden von Hans Holbein dem Jüngeren, dann versteht Ihr, was ich meine.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Holbein_der_Jüngere

    Die Zuordnung alter deutscher Gemälde ist oft schwierig. Denn nur anerkannte Meister signierten ihre Bilder. Wobei die Signatur „Meister Hans“ nicht besonders hilfreich ist. Die alten Meister dachten mehr an die Gegenwart und gingen davon aus, dass man wusste, wer ein Bild gemalt hat. An die Nachwelt dachten sie dabei nicht. Wer nicht als Meister galt, der signierte sein Bild nicht. Mancher schrieb „Anonym“ auf das Bild.

    Mit diesem Hintergrundwissen stellt sich die Frage: Wer ist ein Danziger Maler? Ist es der Maler, der in Danzig geboren ist? Ist es der Maler, der Danziger Bürgerrecht besaß? Oder wollen wir auch all denen eine Chance geben, die vielleicht nur ein Bild zu Danzig malten oder deren Namen nicht einmal bekannt war? Schaut doch einmal nach, welche Schätze an Postkarten, Bildern in Truhen und Schubkästen Ihr findet.

    Euch allen einen kunstreichen Restsonntag. Miriam.
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  48. #48
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    Auf Reisen durch Portugal ist mir dort der portugiesische Manierismus in der Architektur aufgefallen, der einen ganz anderen Stil besitzt als z.B in Deutschland oder Italien. Man merkt, daß die Portugiesen am "Ende der Welt" lebten und ihre eigenen Ideen besaßen. Leider habe ich kein Bildmaterial, um das zu zeigen. LG von Ada
    Was ist Geld? Geld ist rund und rollt weg, aber Bildung bleibt. (H. Heine)

  49. #49
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    Schon bei meinen Eltern hing nach der Flucht ein einfaches Aquarell. Es zeigt die Mottlau mit der Krantorseite. Es ist nicht signiert, aber es hat für uns einen tiefen Wert, es war das erste Bild, das meine Eltern in der "neuen Heimat" aufgehängt haben .
    LG von Ada
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  50. #50
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    Hallo Ada,

    Die Italienliebe der Deutschen zieht sich durch alle Jahrhunderte, im Nationalsozialismus gipfelt er in den Wahnsinn. Vielleicht hat es etwas mit dem Vitruvmann Leonardos zu tun, der die idealen Proportionen des Menschen neu festlegte. Nun sind es aber nicht nur die Italiener, sondern auch die Niederländer, denen man huldigt. Später kamen in anderen Bereichen die Franzosen dazu.
    Einen wichtigen Vorteil hatten die Niederländer. Sie setzten seit dem 15. Jh. mehr und mehr die Tempera-Malerei ab durch Ölmalerei. Mit Öl lassen sich weichere Übergänge schaffen als mit Tempera. Auch ließ diese den neuen Malgrund aus Leinen zu, der wesentlich leichter zu transportieren ist und damit größere Formate zulässt. Bei Holbein sehen wir, dass es einige Zeit lang auch Mischtechniken Öl-Tempera gab.

    Solche Bilder meine ich, Ada, wie deine Eltern eines aufgehängt haben. Solch unsignierte Bilder gibt es von Danzig wohl viele. Schade, dass man sie nicht zuordnen kann. Ich habe ein bisschen meine Bücher durchgeblättert, da finden sich noch einige Künstler, so dass uns hier vorerst nicht langweilig wird.

    Wenn man nun bei Google "Roter Saal Rathaus Danzig" eingibt, dann findet man noch Bilder zu dem Deckengewölbe mit diesen wunderbaren Bildern von Isaac van der Blocke. Bei Hans Joachim Kürtz "Danzig" sehen wir dieses auf den Seiten 36/37 mit der berühmten Allegorie auf den Danziger Handel. Schönen Sonntag Abend wünsche ich dir und allen, die hier lesen. Miriam.
    Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit. (Karl Valentin)

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