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Thema: Maler, Grafiker, Bildhauer

  1. #51
    Forum-Teilnehmer Avatar von waldkind
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    Standard AW: Maler, Grafiker, Bildhauer

    Liebe Forumer,

    ich möchte euch das Buch „ErnstKolbe – Ein Impressionist aus Westpreußen“ vorstellen.

    http://westpreussisches-landesmuseum...-westpreussen/

    Ernst Kolbe, 1876 in Marienwerder geboren, ging mit 19 Jahren nach Berlin in das Atelier von Adolf Schlabitz. Er studierte Malerei und Zeichnung an der Akademie der Bildenden Künste in Berlin (1895-1899) und trat danach in das Atelier des Landschaftsmalers Eugen Bracht ein, dessen Meisterschüler er in Dresden wurde. Ab 1906 arbeitete Kolbe selbständig in Berlin Steglitz.

    Das Buch stellt 49 Werke des Künstlers vor, die sich im Bestand des Westpreußischen Landesmuseums befinden. Neben impressionistischen Landschaften und Stadtansichten gibt es vier Interieurs und zwei Innenansichten von Kirchen. Es handelt sich durchweg um Ölgemälde, einigen Ölskizzen und einer Farblithographie, die die Danziger Marienkirche zeigt. Wenn Kolbe auch kein Danziger Maler im engeren Sinne ist, so machte er doch eine Studienreise nach Danzig. Von sechs Stadtansichten, die das Werk im Westpreußischen Landesmuseum enthält, zeigen zwei immerhin eine Danziger Ansicht. Besonders stimmungsvoll finde ich die „Winterliche Ansicht von Danzig“. Das Buch zeigt einen Zeitungsausschnitt, auf dem ein Hauseingang des Alten Danzig zu sehen ist. Ich will vermuten, dass Kolbe noch mehr Bilder zu Danzig gemalt hatte.

    Das Buch misst 20 x 20,7 cm bei 64 Seiten. Die Abbildungen sind groß genug, um einen lebhaften Eindruck vom Schaffen und der Persönlichkeit des Künstlers zu gewinnen. Ernst Kolbe gelingt es meisterhaft landschaftliche Stimmungen und die Unterschiedlichkeit der vier Elemente Licht-Luft-Erde-Wasser auszudrücken. Besonders reizvoll sind dabei die frischen Farbkontraste. Mir persönlich gefallen die Seelandschaften am besten, der Ausdruck ständiger Bewegung. Mir ist, als ob sich jeder, der die See liebt, in den Bildern zuhause fühlen müsste.

    Wer sich für Landschaftsmalerei interessiert, für den sind die 10,-Euro, die das Buch kostet, gut angelegt. Die Ausstellung dieser Werke in Danzig läuft bis zum 15. September 2019. Dazu hat Ulrich im Thread „Ausstellung Bilder von Ernst Kolbe im Rechtstädtischen Rathaus“ berichtet.

    Ich wünsche Euch allen einen kunstvollen Tag, waldkind.
    Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit. (Karl Valentin)

  2. #52
    Forum-Teilnehmer Avatar von waldkind
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    Standard AW: Maler, Grafiker, Bildhauer

    Liebe Forumer,
    hier folgen ein paar Eckdaten zu Andreas Stech, einem recht bekannten Danziger Maler.

    Andreas Stech war Danziger Maler des Barock, malte Porträts, Stilleben, Stadtansichten, Altarbilder u.a.
    geboren am 09. September 1635 in Stolp
    gestorben am 12. Januar 1697 in Danzig

    Er ist Sohn des Kunst- und Porträtmalers Heinrich Stech aus Lübeck.

    1636 kam die Familie nach Danzig. Dort wurde Andreas Stech zunächst vom Vater unterrichtet.
    Ab 1653 Unterricht beim Maler Adolf Boy(1612-1683) in Danzig.
    1658 heiratet Andreas Stech die Tochter Adolf Boys, Witwe des Malers August Ranisch. Nach dem Tode seiner Frau heiratet Andreas Stech Adelgunde Wulf. Er hat neun Kinder.
    1661/62 erwirbt Stech den Meistertitel auf Grundlage seiner Werke „Die Berufung von St. Andrew“ und„Krösus wirft sich ins Feuer“.
    1667 erhält Stech die Danziger Bürgerschaft.
    Ab 1677 arbeitet er für König John III. Sobieski von Polen-Litauen.


    Einige seiner Werke:
    1670-1685 Spaziergang vor den Toren Danzigs
    1672-1678 Stilleben mit Eichhörnchen, ein sehr bekanntes Bild
    1675 Porträt eines Bürgers von Danzig
    1675 Junge mit rotem Halstuch, Nationalmuseum Warschau
    1678 Winterliches Panorama von Danzig, Rechtstädtisches Rathaus
    1682 Porträt Heinrich Schwarzwald
    1685 Porträt einer Patrizierdame aus Danzig
    1685 Der junge Schumann, Nationalmuseum Danzig

    Unter folgenden Links findet Ihr Gemälde von Andreas Stech. Über die Suchmaschinen lassen sich noch mehr Bilder finden.
    http://www.pinakoteka.zascianek.pl/Stech/Stech_2.htm
    https://de.wikipedia.org/wiki/Andreas_Stech

    Nun hoffe ich, keine Fehler gemacht zu haben. Viel Freude beim Anblick der Gemälde! LG wk.
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  3. #53
    Forum-Teilnehmer Avatar von waldkind
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    Standard AW: Maler, Grafiker, Bildhauer

    Liebe Forumer,
    ich hatte eine schlaflose Nacht, weil ich nicht mehr wusste, woher die Information stammte, dass Heinrich Stech in Lübeck malte. Hier ist die Quelle zur Sicherheit.
    https://en.wikipedia.org/wiki/Andrzej_Stech

    Heute ein paar Worte zu August Ranisch


    August Ranisch war Maler, Steinschneider und Bronzegießer, arbeitete auch mit Ton und Silber.
    Er soll um 1620 geboren sein und 1670 in Danzig gestorben. Wobei man die Daten mit Vorsicht genießen sollte.
    Er war der Sohn des Dresdner Edelstein-und Wappenschneiders Nikolaus Ranisch (*ca 1568, +19.07.1640). Und wie vorher erwähnt war er der Schwiegersohn von Adolf Boy.

    Ich habe folgenden Eintrag in „Geschichte Danzigs von der ältesten bis zur neusten Zeit“ Bd.2-Danzig 1828 gefunden:
    „Unter den Danziger Malern fehlte es auch in diesem Zeitraume nicht an Männern, die es zur Meisterschaft in ihrer Kunst gebracht hatten. Zu ihnen gehören vor Allen: August Ranisch (starb 1670), der in van Dycks Manier zu arbeiten pflegte, und einige noch vorhandene, sehr wohl gelungene Altarblätter für die Dominikanerkirche lieferte.“
    Zu diesen Werken für die Dominikanerkirche soll es ein Gemälde „Die Taufe Christi“, von 1650-1653, gegeben haben. Das Bild habe ich aber nicht gefunden und ich wüsste nun gerne, ob es noch existiert.
    Ein anderes aus 1647 stammendes Altarbild des Hochaltars der Nikolaikirche zeigt den Hl. Nikolaus, der von Christus ein Buch empfängt und von Maria die Mitra. Dieses Bild kann man bei wikipedia gut einsehen. Man muss es anklicken und vergrößern.

    https://upload.wikimedia.org/wikiped...Mikolaja-9.jpg
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  4. #54
    Forum-Teilnehmer Avatar von waldkind
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    Standard AW: Maler, Grafiker, Bildhauer

    Das im letzten Beitrag erwähnte Zitat geht noch weiter und erwähnt Andreas Stech. Auch interessant, also noch mal mit Erweiterung:

    "Unter den Danziger Malern fehlte es auch in diesem Zeitraume nicht an Männern, die es zur Meisterschaft in ihrer Kunst gebracht hatten. Zu ihnen gehören vor Allen: August Ranisch (starb 1670), der in van Dycks Manier zu arbeiten pflegte, und einige noch vorhandene, sehr wohl gelungene Altarblätter für die Dominikaner=Kirche lieferte - und Andreas Stech (st. 1697), ein vortrefflicher Historienmaler, dem die Klosterkirchen zu Oliwa und Pelplin ihre besten Gemälde verdanken, und von dem sich auch ein schönes Altarblatt in der heil. Leichnams=Kirche, ein Frescobild in der Marien=Kirche, und eine Madonna nebst einem Christuskopfe in dem Arthushofe vorfindet."

    Einen kunstvollen Abend wünsche ich Euch, wk.
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  5. #55
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    Standard AW: Maler, Grafiker, Bildhauer

    Liebe Miriam,

    puh, ich komme nicht mehr mit. Nach dem letzten Beitrag zu Grass und "Totes Holz" wollte ich mal abwarten, was andere dazu sagen und dann noch etwas schreiben.

    Da kam dann nichts, aber von dir die Infos zu den Malern van der Blocke.
    Na egal, dachte ich, kannst ja immer noch etwas zu Grass schreiben, beschäftige dich mal mit den van der Blockes.

    Und dann kam Holbein und der Vergleich. Schaut man sich die Bilder von Holbein an, findet man Porträts von Erasmus von Rotterdam und Thomas Morus.
    - Da war doch was? Wie war das noch mit Utopia? Und die kannten sich alle? -
    Da kam ich dann "vom Höckschen auf´s Stöckchen".

    Und dann noch die Frage nach den alten Danzigbildern, die in der Nachkriegszeit in so vielen Wohnstuben an der Wand hingen. Auch in meinem Elternhaus. Ich hab versucht, das Bild aus der Erinnerung im Netz zu finden. Ist mir leider nicht gelungen. Es war bestimmt auch ein unbekannter Künstler und das Bild war sicher nicht sehr teuer, aber für meine Eltern dennoch kostbar. Auf dem Bild war das Krantor zu sehen und die Marienkirche dahinter und mehrere Häuser.

    Dann kam Ernst Kolbe und der Verweis auf das Westpreußische Landesmuseum
    - Was, in Warendorf gibt es ein Westpreußisches Landesmuseum? Da muss ich doch gleich mal gucken -
    Ernst Kolbe fiel erst einmal "hinten runter".

    Ein paar Bilder von Andreas Stech habe ich mir angesehen, u.a. das Stilleben mit Eichhörnchen. Da verwunderte mich die Apfelsine und die Melone, Südfrüchte im hohen Norden im Jahr 1675.

    Beim letzten von dir genannten Künstler muss ich bisher passen, bin ganz außer Atem.

    Ich würd mich gern intensiver damit beschäftigen, was du uns alles zu erzählen und zu zeigen hast. Auch mal darüber nachdenken und dann - je nachdem - auch etwas schreiben. Ich komm leider nicht so schnell hinterher, weil ich ja auch eine Kunstbanausin bin und auch nicht immer Zeit und Muße habe.
    Auf jeden Fall vielen Dank, ich bemüh mich nachzukommen

    Viele Grüße
    Iris

  6. #56
    Forum-Teilnehmer Avatar von Felicity
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    Standard AW: Maler, Grafiker, Bildhauer

    Liebes Waldkind und liebe Iris ! Mich habt Ihr schon lange 'verloren', bin nicht so gewandt in der Kunstgeschichte und habe halt nur ein par Maler deren Bilder ich zu gern sehe. Und diese 'Liebe' stammt noch aus meinen Schuljahren.

    Auch haben wir viel Zeit der Adamowicz Affaire gegeben, jedenfalls habe ich es getan. Werde mich bessern und naechste Woche ein bischen nachforschen. Momentan, stecke ich mitten drinnen in the 'Australian Open' und bin hoch betruebt dass wir den Roger nicht im Finale haben werden. Liebe Gruesse von der Feli, die da mit 40 Grad noch gerade 'schnaufen' kann.

  7. #57
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    Iris Freundofer #55 Auf der Insel Mainau war das Klima entsprechend, dass dort Südfrüchte wuchsen. Gerhard Jeske grüßt noch nachträglich alle Geburtstags Mitglieder und wünscht ihnen eine stabile Gesundheit

  8. #58
    Forum-Teilnehmer Avatar von Inge-Gisela
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    Standard AW: Maler, Grafiker, Bildhauer

    Liebe Miriam,

    mit Interesse lese ich hier Deine Texte. Von Kunstgeschichte verstehe ich kaum etwas. Ich weiß nur, ob mir ein Bild gefällt oder nicht. Aber zu diesem Thema hier, finde ich, passt auch der nicht sooo bekannte Kunstmaler und Grafiker Fritz Leopold Hennig, *17.03.1895 in Danzig, +29.03.1951 in Dresden. In seinen frühen Jahren lebte er mit seinen Eltern in Ohra, Stadtgebiet. Viele Jahre in Zoppot und später in Dresden. Über ihn kann man so einiges lesen unter Eingabe "Fritz Leopold Hennig - Wikipedia", und im Danziger Hauskalender 2018 wurde auch etwas über ihn berichtet, geschrieben von seinen Söhnen Fritz und Olaf. Deshalb muss ich hier nicht näher auf sein Leben eingehen. Das Krantor und die Mariengasse gehören natürlich auch zu seinen Werken. Ich meine sogar, ein/zwei Werke sind hier in einem älteren Thread abgebildet. Dann stammt auch ein Plakat von ihm, die Richard Wagner Festspiele 1931 - Ostseebad Zoppot Waldoper betreffend.

    Lieben Gruß, in Hamburg ist es derzeit lausig kalt, wahrscheinlich auch in Berlin.

    Inge-Gisela

  9. #59
    Forum-Teilnehmer Avatar von waldkind
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    Standard AW: Maler, Grafiker, Bildhauer

    Liebe Iris,
    jetzt siehste, wie es so rüber kommt, wenn einer in seinem Lieblingsthema davon galoppiert.Ich dachte, wenn ich sowieso recherchiere, kann ich ein paar Eckdaten hier rein setzen. Wenn es mal geschrieben steht, geht es nicht so schnell wieder verloren. Es kann aber jeder sein eigenes Thema aufgreifen, was ihn gerade interessiert.
    Ich persönlich finde es immer schön von den Bildern zu hören, die die Vorfahren nach dem Krieg in die Wohnstube hängten. Da steckt viel Heimatliebe drin. Das Krantor, die Marienkirche, das Rathaus, das ist wohl alles so oft gemalt worden, dass man diese Bilder niemals zählen wird können. Ich glaube, das ist einzigartig in Danzig, dass die Künstler nicht müde werden diese Stadt zu malen.

    Liebe Feli,
    ich hatte dich nicht verloren. Ich habe immer fein nachgeschaut, was du gerade machst. Und seit deinem letzten Beitrag hier in diesem Thread schlafe ich abends öfter mit Bildern von Spitzweg vor meinem geistigen Auge ein. Dieser Mensch hatte so viel Lust und Humor für die kleinen Dinge des ganz alltäglichen Lebens. Oder ich sehe Bilder von St. Barbara und deinen Großeltern. Ich finde es auch schön, wenn einer einfach sagt, welches Bild er gerne mag.

    Liebe Inge-Gisela,
    ich denke oft an dich und an Ohra. Danke für deinen Beitrag. Dann beschäftige ich mich jetzt erst mal mit Fritz Leopold Hennig. Es liegt mir am Herzen etwas über Kunst in Ohra heraus zu finden.

    Liebe Forumer,
    viele von Euch kennen Danzig und viele seiner Kunstwerke. Ich erfahre gerne etwas aus Euren Erfahrungen. Zum Beispiel wüsste ich gerne etwas über die 12 allegorischen Frauengestalten im Altstädtischen Rathaus von Adolf Boy. Oder darüber, wer Meister Paul ist und was es mit dem Christophorus auf sich hat.

    Herzliche Grüße an alle, vom waldkind, alias Miriam.
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  10. #60
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    Standard AW: Maler, Grafiker, Bildhauer

    Liebe Miriam,
    vielleicht fällt Dir beim genauen Lesen von Fritz Leopold Hennig - Wikipedia eine Kleinigkeit auf :-).
    Du magst den Spitzweg, ich auch. Früher war es ja mal modern, dass man sich mit Besticken von Bildern beschäftigte (wenn man z.B. nicht malen konnte). So entstand mein gesticktes Bild "Der Bücherwurm". Es ist mittlerweile ca. 45 Jahre alt und ich finde, es sieht heute noch genauso aus wie zur Zeit der Fertigstellung. Heute könnte ich die feinen Stiche mit so dunklem Garn gar nicht mehr machen. Da würden meine Augen streiken.

    Name:  dscf5608.jpg
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    Lieben Gruß

    Inge-Gisela

  11. #61
    Forum-Teilnehmer Avatar von waldkind
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    Liebe Inge-Gisela,
    ja früher war alles anders als heut, gerade was unsere Augen angeht. Im Museum wirke ich öfter verdächtig, weil ich die Brille absetze und mit der Nasenspitze kurz vor der Leinwand ende. Danke für deine Spitzweg-Stickerei. Gobelins stickte man mit Wolle auf Stramin. Spitzweg ist der beste Beweis, dass man Romantik mit Licht und Humor verbinden kann und nicht automatisch an Tod, Jenseits oder andere Übergänge denken muss. Besonders gut gefällt mir aber sein Gedicht zur Dichterey und das Gemälde "der arme Poet", weil er den Nagel so was auf den Kopf trifft. Die Poesie ist eine wahre Kunst, doch keiner will sie zahlen.
    Tipp für Spitzweg-Liebhaber ist wikipedia. Da muss man ganz runterscrollen und man findet so viele seiner Werke.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Carl_Spitzweg

    Um von einem Stickbild mit Spitzweg zurück nach Danzig zu kommen, habe ich diesen Link entdeckt:
    https://westfalen.museum-digital.de/...bjekt&oges=703

    Den habe ich noch nicht ausgiebig studiert, aber ist bestimmt spannend. Ursprünglich gab es das gewebte Wandbild, den Wandteppich, die Tapisserie. Daraus entwickelte sich das Stickbild. Da lässt sich einiges bei wikipedia unter "Gobelin-Manufaktur" finden. Ich kann mir vorstellen, dass es in Danzig einige wertvolle Wandteppiche oder Gobelins gab. Wer hierzu Ideen hat, bitte melden und Tipps geben. Liebe Grüße vom waldkind.
    Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit. (Karl Valentin)

  12. #62
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    Liebes Waldkind ! Danke Dir fuer die Arbeit und die Zeit die Du uns da gewidmet hast. Mitten drinnen im 20 Century Trubel hast Du mich in eine alte Welt versetzt, in der ich doch zu gerne meine Zeit verbringe. Innigsten Dank und liebe Gruesse von der Feli.

  13. #63
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    Liebe Miriam,
    es ist jetzt nicht direkt Danzig, aber es gibt ja z.B. Wandteppiche in der Marienburg, die mich auch faszinierten. Hier 3 Bilder (bzw. Ausschnitte) davon. Als ich das erste Mal in der Marienburg war, durfte ich nicht fotografieren und war dann erstaunt, dass im vergangenen Jahr das überhaupt kein Problem war.

    Name:  dscf2330a.jpg
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Größe:  137.4 KB Name:  dscf2331a.jpg
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Größe:  96.9 KB Name:  0027kl-Wandteppich.jpg
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    Lieben Gruß

    Inge-Gisela

  14. #64
    Forum-Teilnehmer Avatar von waldkind
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    Hallo an alle, besonders an die Ohraer,
    hier habe ich mal was Feines entdeckt, den Schinkel-Plan für die Ohra-Kirche.
    https://www.deutsche-digitale-biblio...W3DKIEH7ISDJEP

    Womit ich keinesfalls von den Gobelins ablenken möchte oder den Romantikern.

    Liebe Inge-Gisela,
    die Wandteppiche sind wirklich faszinierend. Ich hatte auf dem Trödel ein schmales Deckchen entdeckt in diesem Wandteppich-Stil, natürlich mitgenommen. Da kann ich nun die Machart dieser Herstellung genau studieren. Auf dem ersten Wandteppich von Marienburg erkennt man sehr deutlich, dass die Deutschen Waldkinder waren und wie urig so ein Eichenwald damals ausgesehen hat. LG waldkind.
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  15. #65
    Forum-Teilnehmer Avatar von Inge-Gisela
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    Liebe Miriam,

    ich musste jetzt erst einmal nachschauen, was Salesianerkirche bedeutet, ich weiß zwar, dass die Kirche jetzt Jan Bosko heißt, mir war aber nicht die Ordensgemeinschaft bekannt. So lernt man immer noch dazu.
    Ja, man denkt nicht, dass in einem ehemaligen kleinen eigenständigen Ort wie Ohra eine Kirche steht, die der berühmte Schinkel entworfen hat.

    Lieben Gruß

    Inge-Gisela

  16. #66
    Forum-Teilnehmer Avatar von waldkind
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    Liebe Inge-Gisela,
    das Wort "Salesianerkirche" hatte ich glatt überlesen, Kupferstichkabinett und Schinkel hatten sich in mein Gehirn graviert. Mit der Bauerei damals muss man sich wie folgt vorstellen: Nicht jeder Bau, wo Schinkel draufsteht, hat Schinkel selbst entworfen. Die Meister unterhielten ihre Werkstatt bzw. ihr Atelier unter ihrem Namen. Sie alleine signierten die Entwürfe oder Gemälde. Aber es arbeiteten ja viele im Atelier. In der Malerei war es, dass die Gemälde der Schüler automatisch in den Besitz ihrer Meister übergingen. Die Schüler konnten mit dem Meister am gleichen Bild arbeiten. Zum Beispiel fertigte der Maler die schwarz-weiße Untermalung an, die Schüler trugen Farbe auf, der Meister vollendete das Bild. Oder die Schüler übernahmen die weniger wichtigen Partien, etwa den Hintergrund. Man muss sich das früher mehr handwerklich vorstellen als heute die Kunst.

    Für unsere Feli, damit sie uns nicht verloren geht, ein Stück Romantik: Wilhelm August Stryowski

    Stryowski ist einer der berührendsten Vertreter der Romantik-Epoche. Die Romantik reichte in der Malerei vom Ende des 18. Jh. bis zum Ende des 19. Jh. Stryowski ist am 23. Dez. 1834 in Danzig, Petershagen an der Radaune geboren und am 3. Febr. 1917 in Essen gestorben. Er soll in Danzig beerdigt worden sein.
    Stryowski erhielt seine ersten künstlerischen Unterweisungen von seinem Onkel, dem Porträtmaler David C. Franz. Er studierte an der Danziger Kunstakademie bei Johann Carl Schultz (Schultz radierte nicht nur, er malte auch). Stryowski ging 1852 mit einem Stipendium auf die Kunstakademie in Düsseldorf und war dort Schüler von Friedrich Wilhelm Schadow (1788-1862). Stryowski war Genre- und Historienmaler. In Danzig wurde er bekannt wegen seiner Flissenmalerei.
    Zur damaligen Zeit trieben Flößer, Flissaken genannt, Holzstämme zu großen Traften vereinigt, die Weichsel hinab. Die Flößer waren meist Polen, die Baumstämme aus Russland herbei trieben. Diese Flissaken hat Stryowski in einzigartigen Gemälden verewigt. Bekannt sind vor allem die beiden Ölgemälde "Flößer am abendländischen Lagerfeuer" und "Flößer an der Weichsel". Beide Gemälde findet ihr unter den folgenden Links. Beste Grüße vom waldkind.

    https://www.gedanopedia.pl/images/th...wski,_1881.JPG

    http://static.prsa.pl/images/8b02a17...a77bd7fc93.jpg

    http://www.gdanskstrefa.com/wp-conte...ym-ognisku.jpg
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  17. #67
    Forum-Teilnehmer Avatar von Felicity
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    Danke Wakdkind ! Diese Gemaelde sind wirklich einzigartig und ich hatte sie noch nie gesehen. Auch habe ich noch nie dieses wunderbare Spiel der Farben gesehen. Nur Icon Maler produzieren sie. Deshalb liebe ich so meine Icons. Danke und liebe Gruesse von der Feli

  18. #68
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    Guten Morgen, Waldkind,

    ich bin überwältigt von der Schönheit dieser Bilder.
    Wie der Maler die Leuchtkraft des Feuers eingefangen hat..... !
    Ich kann nur staunen.

    Ein schönes Wochenende wünscht Dir Sigrid
    Nirgendswo ist es schöner als zu Hause mit der ganzen Familie vereint zu sein.
    Stejuhn, Karschen, Hinzmann, Korthals, Kumke, Rudat, Nachtigall, von Wissotzki (Wishotzki), Oberdorf

  19. #69
    Forum-Teilnehmer Avatar von Inge-Gisela
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    Liebe Miriam,

    auch ich bin ganz begeistert von den drei Bildern. Die Farben sind einfach überwältigend. Ich kannte sie ebenfalls nicht. Übrigens, was Du über Schinkel sagst, da zweifelt man ja auch an so einigen Bildern, die sehr bekannte Maler angeblich gemalt haben und es vielleicht doch eher Schüler gewesen sind. Letztendlich erfreut man sich an den Bildern, auch wenn man nicht immer die Wahrheit kennt.

    Lieben Gruß

    Inge-Gisela

  20. #70
    Forum-Teilnehmer Avatar von waldkind
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    Hallo Ihr Lieben,
    ich bin ebenso begeistert von diesem Künstler und seinen Werken. Er hat natürlich auch anderes geschaffen als Flößer. Die anderen sind technisch meisterhaft, aber die mit den Flößern, die berühren einen.

    Stryowski war, wie gesagt Schüler von Johann Carl Schultz. Schultz war Direktor der Kunstschule Danzig. Die Ausbildung an der Kunstschule Danzig dauerte zwei Jahre lang. Danach konnten die besten Schüler ein Stipendiat der Danziger Friedensgesellschaft erhalten, um in Berlin, Dresden oder Düsseldorf die Kunstakademie zu besuchen. Mit einem solchen Stipendium ging Styowski nach Düsseldorf. Nicht immer nahm er es sehr ernst mit dem Studium, aber wegen seiner hohen Begabung wurde ein Auge zugedrückt.
    Stryowski hat eine Technik drauf, um die Farben zum Leuchten zu bringen, die heute so schnell keiner nachmacht. Perspektivisch korrekt, das hat er von Schultz. Und dann kommt das tiefe Empfinden für das Motiv dazu. Das ist im Gesamtpaket ideal. Es erscheint daher völlig unverständlich, dass Stryowski in der Vergangenheit in den Lexika der Kunstgeschichte überhaupt nicht vorkam. Um so bedeutsamer ist hier die Zusammenarbeit des Westpreußischen Landesmuseums mit dem Nationalmuseum Danzig, die solche Werke der allgemeinen Öffentlichkeit zugänglich macht. Im Netz finden sich noch mehr Bilder von ihm. Wenn man mal durchstöbert, sieht man wie vielfältig er malen konnte. Hier noch ein Link, ansonsten seinen Namen bei Google eingeben und auf Bilder klicken.

    http://www.artnet.de/künstler/wilhelm-august-stryowski/

    Diese beiden Bilder befinden sich auch in einem Begleitbuch zu einer Ausstellung des Westpreußischen Landesmuseums in 2005. "Danziger Malerei des 19. Jahrhunderts". Ein hübsches Büchlein mit interessantem Erläuterungstext z.B. zur Danziger Kunstschule. Kostet 5,-Euro. Gute Grüße, Miriam.
    Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit. (Karl Valentin)

  21. #71
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    Liebe Miriam und alle anderen,

    was mich an den Bildern von Stryowski am meisten beeindruckt, ist, wie es ihm "nur" mit Pinsel und Farbe gelungen ist, das Licht einzufangen. Sigrid beschrieb es schon mit "der Leuchtkraft des Feuers". Man sieht die frühabendliche Stimmung und wie der Feuerschein die umstehenden Personen erhellt. Sehr gelungen empfinde ich es auch bei diesem Atelierbild, auf dem die durchs Fenster einfallenden Sonnenstrahlen dem Bild eine besondere Stimmung geben:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhel...Heweliusza.jpg

    Mir persönlich gefällt auch dieses Bild sehr gut:
    http://www.artnet.com/artists/wilhel...0YHmFFFgTgAKA2
    Wenn man sich mit der Ahnenforschung beschäftigt, stellt man sich doch oft vor (bei mir ist das jedenfalls so), wie die Menschen seinerzeit lebten, wie sie ihren Alltag gestalteten und wie sie Feste feierten. Das Bild von den Konfirmanden entstand 1863 und wenn man es anschaut, ist es, als ob man eine kleine Zeitreise machen würde.

    Das ging mir übrigens bei einigen Bildern so, die Miriam uns hier vorgestellt hat. Zum Beispiel bei den Spitzwegbildern. Ich bin durch diese Straßen "spaziert" und habe die Menschen dort "beobachtet" - beim Gießen ihrer Blumenkästen (das es das damals schon gab!) und beim Abseilen von Liebesbriefen (Dumm nur, dass die Mutter der Angebeteten im Zimmer war ).

    Ich frage mich auch, was wohl von unserer Zeit der Nachwelt erhalten bleibt. Gegenständliches Malen (heißt doch so, oder?) ist ja nicht mehr so up-to-date. Stattdessen wird digital fotografiert, was das Zeug hält. Diese "Bilder" sind aber letztlich doch nur Daten mit begrenzter Haltbarkeit. Nichts für die "Ewigkeit".

    Viele Grüße
    Iris

  22. #72
    Forum-Teilnehmer Avatar von waldkind
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    Liebe Iris, liebe Forumer,

    das Licht ist eigentlich in allen Kunstepochen ein wichtiges Thema. Denn ohne Licht kein Bild. Ein Maler setzt sich nicht nur mit Farben und Technik auseinander, sondern auch mit Licht. In den beiden Bildern, die du uns hier zeigst, Iris, spielt das Licht eine wichtige Rolle. Es gehört mit zum Thema der Bilder. Kunstgeschichtlich ist auch schon die Zeit des Impressionismus angebrochen, dieser macht das Licht zum Hauptmotiv. Sicher wendet Stryowski eine Lasurtechnik an, die es ermöglicht die Farben so zum Leuchten zu bringen.
    Einerseits ist Stryowski der totale Realist und bildet alles haargenau kleinlich ab. Wie gesagt, Schultz war sein Meister und der konnte das gar nicht anders. Aber Stryowski legt immer noch eine Botschaft ins Bild, was Schultz so nicht brauchte. Nehmen wir das Atelierzimmer mit der Büste von Hewelius. Bei allem Realismus, wie klein wirkt der Bildhauer neben seinem Kunstwerk! Das Kunstwerk ist mächtiger als sein Schöpfer! Hier geht er vielschichtig ins Thema. Wie groß ist Hevelius? Welche Freiheit hat ein Künstler überhaupt gegenüber seinem Kunstwerk? usw.
    Übrigens teilte sich Stryowski das Atelier mit dem Bildhauer Rudolf Freitag, der Schöpfer dieser Büste ist. Das Atelier befand sich im Franziskanerkloster. Dort hinein wurde ja auch das Stadtmuseum (1872) gegründet. Stryowski war der Konservator und die Kunst des Rudolf Freitag die erste Bestückung des Museums.

    Was die abstrakte und die gegenständliche Kunst angeht. Beides hat wohl seine Berechtigung. Aber mal ehrlich: Was muss einer alles können, um solche Bilder zu malen, wie Styowski zeigt?
    Was sollte der Unterschied sein zwischen Fotographie und Malerei? Die Malerei muss mehr sein als die Fotografie. Sie muss dem Bild Seele geben.

    Ich wünsche Euch ein schönes kunstreiches Wochenende, Miriam - waldkind.
    Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit. (Karl Valentin)

  23. #73
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    Liebe Forumer,
    hier gibt es einen schönen Link für diejenigen, die sich für das Franziskanerkloster im Bezug auf Danzigs Kunstgeschichte interessieren. Die Kunstsammlungen im Franziskanerkloster, Wegweiser von Museumsdirektor Dr. Hans F. Secker, Copyright 1917 Stadt- und Provinzialmuseum Danzig. Mit dem Link wird so schnell nicht langweilig. Ich wünsche einen schönen Sonntag, waldkind.

    https://archive.org/details/diekunst...00seck/page/n7
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  24. #74
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    Liebe Miriam und alle anderen,

    Was ist denn aus der Hevelius-Büste geworden? Wie groß war/ist sie tatsächlich? Weißt du das? Und wie ist die Frage gemeint - Welche Freiheit hat ein Künstler gegenüber seinem Kunstwerk?-?

    Es wird wohl so sein, dass die abstrakte Kunst ihre Berechtigung hat, da kann und will ich mir kein Urteil erlauben, das über mein persönliches Empfinden hinaus geht. Persönlich kann ich mit abstrakter, vor allem völlig gegenstandsloser, Kunst nicht ganz so viel anfangen, da fehlt mir wohl irgendetwas. Künstlern wie Stryowski, die jedes Detail haargenau abzubilden vermögen, Licht und Stimmungen so genau einfangen können, begegne ich mit höchstem Respekt.

    Diese Art von Kunst hat - denke ich - durch die Fotografie an Bedeutung verloren. Das finde ich schade, obwohl es auch sehr gute, künstlerisch wertvolle Fotografien gibt. Aber es ist eben etwas ganz anderes.

    Viele Grüße
    Iris

  25. #75
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    Iris Freudendorfer #74 as Urteil ist einfach zu stellen. Die ÄlterenMeister erzeugten nicht nur Kunstwerke, sondern Dokumente, dadurch sind wir heute in der Lage das Leben von damals, in vielen Variationen, nachzuvollziehen. Gerhard Jeske.

  26. #76
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    Lieber Gerhard Jeske und alle anderen

    das sehe ich auch so, dass viele "Vor-Moderne" Kunstwerke zugleich Dokumente des damaligen Lebens waren. Allerdings mit Einschränkungen. Es waren ja nicht nur weltliche Motive, die die Künstler ab- und nachbildeteten. Zudem gibt es viel mehr Darstellungen der Reichen, Mächtigen und Bedeutenden als der einfachen Menschen. Man weiß auch nicht, was die Maler "wegließen", bewusst oder unbewusst.
    Auf jeden Fall würden wir ohne diese Kunstwerke heute bedeutend weniger über die früheren Jahrhunderte wissen.

    Viele Grüße
    Iris Freundorfer

  27. #77
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    Liebe Iris,
    du stellst viele Fragen und damit ich nicht durcheinander komme, gehe ich erst mal nur einer nach. Die ist nämlich gar nicht leicht zu beantworten.

    Die Büste Hevelius
    1790 soll König Stanislaus Augustus dem altstädtischen Rathause eine marmorne Büste des Hevelius überreicht haben.
    Vielleicht handelt es sich in dem Bild von Stryowski nicht um eine eigene Schöpfung des Rudolf Freitag, sondern um eine Restaurationsarbeit. Die alte marmorne Büste soll unter der Obhut der Naturforschenden Gesellschaft gestanden haben. Es gibt an dieser Stelle noch Klärungsbedarf. LG Miriam
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  28. #78
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    Liebe Miriam und alle anderen,

    wer weiß, vielleicht ist die Darstellung der Büste auf dem Bild von Stryowski das einzige erhalten gebliebene Dokument dieser 1790 überreichten Büste!

    Viele Grüße
    Iris

  29. #79
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    Liebe Iris, liebe Forumer,
    dieser Gedanke, dass Stryowski uns das einzige Abbild der alten Hevelius-Büste bringt, kam mir auch soeben! Es ist doch wirklich erstaunlich, wie wenig man in einer Zeit der Informationsüberflutung zu einzelnen Themen weiß und wie ahnungslos auch wikipedia sich zeigt.

    Die Infos zur Marmorbüste Hevelius habe ich aus:
    - Leben, Studien und Schriften des Astronomen Johann Hevelius; von Johann Heinrich Westphal, Königsberg 1820
    - Geschichte Danzigs von der ältesten bis zur neusten Zeit, 1822
    LG Miriam, alias waldkind
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  30. #80
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    Liebe Miriam und alle anderen,

    im Internet habe ich gefunden, dass es eine Büste von Elisabeth Hevelius gibt (der Ehefrau). Genauer gesagt, habe ich ein Bild dieser Büste gefunden, weitere Angaben dazu leider nicht: https://www.sciencephoto.com/media/77989/view

    Das Internet scheint zwar schier unerschöpflich zu sein, aber es ist in der Tat so, dass es durchaus so manche Lücke gibt. Es ist keineswegs das "gesammelte Wissen der Welt". Wenn man genau hinschaut, stellt man auch fest, dass es zwar verschiedene "Quellen" zu geben scheint, oft genug wird allerdings nur wiederholt abgeschrieben.

    Viele Grüße
    Iris

  31. #81
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    Liebe Iris,
    danke für die interessante Büste. Leider wissen wir nicht, wer sie herstellte. Elisabeth war die zweite Ehefrau von Hevelius. Sie sollen ein echtes Team gewesen sein und haben mit Vorliebe zusammen in die Sterne geschaut. Auf wikipedia ist ein hübsches Bild davon, wenn man nach ihrem Namen googlet.

    Die Informationen, die man im Internet findet, muss man halt auf ihre Richtigkeit hin prüfen, was aber nicht immer gelingt. Ich nutze gerne ältere Quellen, weil ich dabei einen viel tieferen Zugang zu der Persönlichkeit eines Menschen bekomme. Rudolf Freitag zum Beispiel muss auch ein lustiger Mensch gewesen sein, der gerne seinen Utopien folgte und dem die Kunst über alles ging. Mit Stryowski zusammen muss es ein abenteuerliches Gespann gewesen sein. Heraus kam dabei das Stadtmuseum. Dabei ist mir eingefallen, dass die erste Bestückung dieses Museums nicht nur aus persönlichen Werken von Freitag gestammt haben kann. Das ergibt gar keinen Sinn. Freitag war Kunstsammler, er hat alles zusammen getragen, was in Danzig nicht niet- und nagelfest war, also was sonst keiner mehr haben wollte. Vermutlich hat er das eine oder andere aufpoliert. Und natürlich drängte es ihn, daraus ein Museum zu machen. Wohin sonst mit all den Sachen? Ob die Büste des Hevelius dabei war?

    Hier ein Bild zwecks guter Unterhaltung. War gerade auf der Seite vom Nationalmuseum. Das Porträt eines Patriziers wurde um 1590 gemalt. Der Urheber ist vermutlich Anton Möller, der in Danzig einiges geleistet hat. Auch dieses Bild ist eine typische Porträtdarstellung der damaligen Zeit. Das Werk stammt aus einer Privatsammlung aus Köln und ist im Nationalmuseum Danzig in der Abteilung für alte Kunst zu sehen.
    http://www.mng.gda.pl/2018/11/27/nowy-obraz-w-depozycie-w-oddziale-sztuki-dawnej/.

    Wünsche allen hier einen schönen Abend, waldkind Miriam.
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  32. #82
    Forum-Teilnehmer Avatar von Ulrich 31
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    Zu #81:

    Da der im letzten Absatz gezeigte Link sich nur über dessen Kopie öffnen lässt, poste ich hier nachfolgend den leichter zu öffnenden Link. In der geöffneten Seite ist das Porträt der PatrizierIN sehr schön zu sehen, unter dem, deutsch korrigiert übersetzt, angegeben ist: "Porträt einer Patrizierin, Anton Möller, um 1590, Privatsammlung, Köln, Foto MNG-Archiv".

    > http://www.mng.gda.pl/2018/11/27/now...sztuki-dawnej/ .

    Ulrich

  33. #83
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    Liebes waldkind Miriam (gefällt mir), lieber Ulrich und alle anderen,

    was für eine Halskrause! Wie unbequem muss das gewesen sein!? Das fand ich dazu bei wikipedia: "Die Halskrause war in der Regel aus weißem Leinen, gestärkt, mit einer Brennschere röhrenförmig getollt (Pfeifenkragen)." Es gab noch ganz andere Ausmaße, sie wurden Mühlsteinkrausen genannt. Dazu dieses hübsche Bild:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Halskr...-_WGA25030.jpg
    Die Herren der Schöpfung hatten nicht minder dekorative Halskrausen:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Halskr...s_Hilliard.jpg

    Allen eine gute Nacht ohne Halskrause
    Iris

    PS: Ja, man sollte viele Informationen gegenchecken, die 2. und/oder 3. Quelle sollte am besten von der 1. komplett unabhängig sein. Die zahlenmäßig 1. Quelle ist nicht zwingend die "allererste Quelle".

  34. #84
    Forum-Teilnehmer Avatar von waldkind
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    Hallo Forumer,

    hier folgt die Quintessenz meiner Suche nach Anton Möller. Da ich die Datenlage wackelig fand, findet Ihr am Ende des Beitrages einen Link und eine Quellenangabe. Diese Quelle hat mir am Besten gefallen.

    Anton Möller ist 1563 in Königsberg geboren und 1611 in Danzig verstorben. Biblische Motive, Porträts und Allegorien waren Hauptgegenstand seiner Malerei. Er malte mit Öl und Tempera und zeichnete mit der Feder.

    Er war das älteste Kind seines Vaters Anton Möller (+1575) und Ursula Harmann. Von 1578 bis 1885 begeht Möller seine Lehre in Prag am Hofe Rudolfs II. von Habsburg. In seinen jungen Jahren fertigte er Kopien namhafter Meister an, was für Lehrlinge in der Kunst eine ganz übliche Tätigkeit war. Darunter sollen sich die 36 Blätter der Kleinen Passion und die 30 Blätter der Großen Passion des Albrecht Dürer befunden haben. Obwohl Dürer Holz schnitt und Möller mit der Feder riss, müssen die Kopien Möllers oft für die Originale Dürers gehalten worden sein. Daher versah Möller seine Kopien mit einem Erläuterungstext. Daraus geht hervor, dass er damit rechnete von der wütenden Pest weggerafft zu werden.

    Nach der Lehre ging Möller nach Danzig. Es ist die Rede davon, dass er sowohl nach Italien reiste als auch nach Antwerpen. Genaueres erfährt man allerdings nicht. Zahlreiche Werke Möllers sind in Danzig erhalten und stehen zum Teil unter der Obhut des Danziger Nationalmuseums. Eine Besonderheit in seiner Malerei ist, dass er Ansichten von Danzig als Hintergrund in seinen Bildern einbaute. Daraus ergibt sich eine besondere Beziehung zwischen dem Künstler und der Stadt Danzig. Möller malte nicht nur für Danzig, sondern auch für seine Geburtsstadt Königsberg.

    Seine Porträtmalerei haben wir an zwei Beispielen in voran gegangenen Beiträgen kennen gelernt. Im Netz findet man noch mehr davon. Bei wikipedia finden wir eine Auflistung seiner Werke. Schade ist, dass man über die Technik und Größe der Bilder selten etwas erfährt. Ich selber möchte zwei Werke hervorheben, die mir besonders aufgefallen sind.

    1. Das Jüngste Gericht im Artushof von 1603
    Das Jüngste Gericht war offensichtlich eines seiner Lieblingsthemen, oder das der Danziger Kaufleute oder der Katholiken. Das Bild wurde 2000 farblich rekonstruiert. Bei Joachim Kürtz „Danzig“ 2006 finden wir das Gemälde gleich zweimal (S.38/S.45). Das Bild besticht durch seine enorme Größe. Es trug gewiss erheblich zum Bekanntheitsgrad Möllers bei.

    https://www.gdansk.pl/historia/anton...danska,a,79360

    2. Die Almosentafel in der Marienkirche
    Eine Almosentafel ist ein Tafelgemälde(meist auf Holz), das an die Armen erinnert und zum Spenden aufruft. Gezeigt werden Werke der Barmherzigkeit. Maria mit dem Kinde ist ohnehin der Inbegriff für Barmherzigkeit.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Anton_...mosentafel.jpg

    Kommen wir zuletzt zu einer Besonderheit in Möllers Schaffen, dem Werk „Omnium statuum foeminisexus ornatus et usitati habitus Gedanenses, ad ocules positi etdivulgati ab Antonio Moellero ibidem pictore. Anno saluti 1601“-„Der Danziger Frawen und Jungfrawen gebreuchliche Zierheit undTracht/ so itziger zeit zu sehen/..“, gedruckt zu Danzig durch Jacob Rhodo 1601. Es handelt sich dabei um 20 Blätter Danziger Frauentrachten. Ich glaube, wir sprachen im Forum schon einmal über dieses Werk. Es ist 1889 als Faksimile-Reproduktion durch Richard Bertling, Danzig neu herausgegeben worden. Es wird meist der Anschein erweckt, Möller habe die Holzschnitte selber gefertigt. Es findet sich aber auch die Aussage, dass ein Schnitzer die Holzstöcke nach den Zeichnungen von Möller fertigte. Zum Drucken eines Buches waren Holzschnitte notwendig, Zeichnungen reichten nicht aus. Ich finde dieses Werk für Möller etwas ungewöhnlich, vielleicht steckte seine Frau dahinter.

    Hier nun die besagte Quelle:
    Über die Künste Anton Möller und Joachim Bering und ihre Arbeiten, von A. Hagen; in: 1847, Neue Preussische Provinzialblätter, Bd IV, 1847-2/19, SS. 410-448

    Ich setze hier den Link für alle Preußischen Blätter, da findet Ihr bestimmt noch mehr zum Stöbern. Für Anton Möller müsst Ihr nur den richtigen Link anklicken.

    http://dlibra.bibliotekaelblaska.pl/...ation?id=35378

    Ich hoffe, es haben sich keine Fehler und Pannen eingeschlichen. Garantie für Fehlerlosigkeit kann ich leider nicht übernehmen.
    Frohes Schaffen und Stöbern, wünscht das waldkind, alias Miriam.
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  35. #85
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    Hallo Waldkind,

    ich habe hier ein Buch mit dem Namen: Anton Möller und seine Schule, ein Beitrag zur Geschichte der Niederdeutschen Renaissancemalerei. Auch darin beschreibt der Autor Walter Gyssling das Dunkel, welches sich um diesen Künstler verbreitet hat:

    Schon Zeit und Ort der Geburt lassen sich bei unserem Künstler immer noch nicht mit Sicherheit fixieren, wenn auch manches dafür zu sprechen scheint, dass Möller wahrscheinlich um1563 in Königsberg das Licht der Welt erblickt hat, sicherlich nicht wie man lange früher gemeint hat in der alten Hansestadt an der Mottlau, wo er dann die längste Zeit seines Lebens zugebracht und den Gipfel seiner Kunst erklommen hat. Der Künstler selbst hat uns nämlich auf einem Schriftblatte das er einem Folioheft mit Federzeichnungen nach Dürer'schen Holzschnitten beigab, das Jahr 1578 als das des Anfangs seiner Lehrjahre bezeugt und man wird nicht fehl gehen in der schon von Hagen und Bertling vertretenen Annahme, dass das nach Analogie anderer zeitgenössischer Künstler kaum früher als im Alter von etwa 15 Jahren geschehen sein könne, was auf 1563 als Geburtsjahr weist….

    Aber möglicherweise hast du dieses Buch auch schon.

    LG Arndt

  36. #86
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    Lieber Arndt,
    nein, das Buch habe ich nicht. Kannst du mir gerne schenken
    Wenn ich all die tollen Bücher sehe, will ich sie immer gleich kaufen. Aber Bücherregale sind schon voll. Gibt es denn auch einen Verlag und ein Jahr, in dem das von dir erwähnte Buch raus kam?

    Es ist so wie du sagst. Bei allem, was ich las über Anton Möller, packte mich der Zweifel, ob es genauso wie es geschrieben steht auch sich zugetragen hat. Es fängt schon mit den unterschiedlichen Geburtsdaten an. Was heißt sieben Jahre Lehre? Vielleicht war er nur sieben Jahre an dem besagten Hofe. Hat es die Italien- und Antwerpenreise wirklich gegeben oder ist sie erfunden, weil es sich immer gut macht für einen Künstler in der damaligen Zeit mal in Italien oder Antwerpen gewesen zu sein. Diese Frauentrachten, sie passen überhaupt nicht zu seinem Typ. Nichts dergleichen kommt ein zweites Mal vor. Was also steckt dahinter? Dann diese Vorliebe für das Jüngste Gericht - ?
    Was die Porträts angeht, so sind es ganz normale Malereien wie sie halt zu jener Zeit angefertigt wurden. Das Einbetten des Danziger Panoramas in seine Gemälde, zeugt doch von einer ziemlich eigenwilligen, vielleicht auch extravaganten Persönlichkeit. Es ist zumindest eine brilliante Idee, um sich selber das zu geben, was wir heute das "Alleinstellungsmerkmal" nennen.

    Das Schwierige und Gemeine in solchen Fällen ist, dass schwammige Dinge oft so hingestellt werden, als seien sie klar. Im Zuge der gegenseitigen Abschreiberei meint man dann irgendwann sicher etwas zu wissen, was es so nie gab. Mich hat es bis hierher angestrengt und es wird mich noch eine Weile beschäftigen.

    LG waldkind Miriam
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  37. #87
    Forum-Teilnehmer Avatar von Antennenschreck
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    Hallo Waldkind,

    versuche einmal diesen Link, denn kaufen kann man das Buch wohl nicht mehr:

    https://archive.org/details/antonmllerundsei00gyss

    Der Download sollte eigentlich klappen.

    LG Arndt

  38. #88
    Forum-Teilnehmer Avatar von Antennenschreck
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    Also der Link geht. Du musst nur auf pdf klicken.

  39. #89
    Forum-Teilnehmer Avatar von waldkind
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    Danke Arndt. Schöner Link.

    Gyssling bestätigt einen darin wie sicher die Unsicherheit um Möller ist. Wie schnell wird in der Kunst aber auch hinein interpretiert. Kann man das Ungesicherte nicht einfach akzeptieren? Wir wollen immer alles ganz genau wissen und glauben dann einen Menschen zu kennen. Aber bei Möller sprechen in der Hauptsache seine Bilder für ihn. Das ist für einen Künstler das Wichtigste.

    Komischer Weise findet man niemanden, der sich ernsthaft mit den einzelnen Werken auseinander setzt. Aber Bilder sprechen für sich. Sie geben Auskunft über einen Künstler, die Zeit, in der er lebte, den Ort, vielleicht die Menschen und die Gesellschaft. Da bleibt zu hoffen, dass es in Polen ein paar Kunstspezialisten gibt, die genau diese Arbeit machen.

    Wenn Gyssling von Renaissance-Malerei spricht, so muss man doch eingestehen, dass das jüngste Gericht manieristisch angehaucht ist. Gehen wir einmal davon aus, dass Möller sich mit den Werken Dürers intensiv auseinander setzte, was zu vermuten ist, so ist er stark von der deutschen Renaissance geprägt. Erstaunlicher Weise hat Dürer sich auch nicht so sehr von den Italienern beeinflussen lassen. Da verhielt sich die Sache eher anders herum, dass Dürer in Italien berühmt wurde. Vielleicht war das so eine Art Spagat, den Möller versucht hat. Etwas typisch Deutsches in seiner Malerei zu erhalten. Aber gleichzeitig muss er sich modern genug geben, also italienisch genug sein, um in der Danziger Italienmanier anerkannt zu sein.
    Die Danziger hatten zum damaligen Zeitpunkt eine enge Beziehung zu Venedig. Möller malte ein Bild, dass die Danziger Venedig schenkten, das Bild ist verschollen. Und Isaak van den Blocke soll die Apotheose Danzigs im Roten Saal des Rathauses nach dem Vorbild Venedigs geschaffen haben. Vielleicht steckt in Danzigs Vorliebe für Italien mehr als wir bisher vermuten.
    Genug für heute. Schlaft recht schön. waldkind
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  40. #90
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    Waldkind #84 In Danzig lebte er, aber wo ist er gestorben und wo ist seine Grabplatte? Gerhard Jeske

  41. #91
    Forum-Teilnehmer Avatar von waldkind
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    Guten Morgen Herr Jeske,

    laut wikipedia verstarb Anton Möller während er am Flügelaltar der Katharinenkirche arbeitete. Seine Grabstätte befindet sich in der Trinitatiskirche. Möller wurde 48 Jahre alt. Wie diese Grabstätte aussieht weiß ich nicht. Vielleicht können da die fleißigen Danzigreisenden weiterhelfen. Mit guten Grüßen für einen schönen Sonntag, waldkind.
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  42. #92
    Forum-Teilnehmer Avatar von waldkind
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    Liebe Forumer,

    um der Schwammigkeit von Informationen über Anton Möller zu entgehen, habe ich mir meine eigenen Gedanken gemacht. Zwar fehlen für manches die Beweise, aber die Logik hilft mir einen Zugang zu der Kunst Anton Möllers zu finden.

    Der Vater Anton Möllers war Wundarzt und Barbier am Hofe Albrecht von Preußen. (War er das auch noch nach dem Tode desselben?). Möller kam durch Vitamin B (z.B. Beziehungen durch das Haus Habsburg) nach Prag an den Hof Rudolfs II. Dieser war Kaiser des Römischen Reiches, König von Ungarn und Böhmen und Erzherzog von Österreich. Um bis hierher zu gelangen, musste Möller bereits mit einem hohen Talent aufgefallen sein.

    Rudolf II. war ein besonderer Förderer der Kunst und der Künstler und ein Kunstsammler. Er zog viele Künstler an seinen Hof. Deswegen lässt sich der Lehrer Möllers nicht ausfindig machen, da die Dokumentation bislang fehlt. Am Hofe Rudolfs hatte Möller ausreichend Gelegenheit die niederländische Kunst und den Manierismus kennenzulernen. Ich gehe davon aus, dass Möller es zur Meisterschaft gebracht hat, was sonst macht man in sieben Jahren Ausbildungszeit? Und ohne Meistertitel hätte er es in Danzig zu nichts bringen können.
    Den Lehrmeistern seiner Zeit war daran gelegen, dass ihren Schülern ein sicherer Werdegang zuteil würde. Daher wird man Möller empfohlen haben, in die blühende Handelsstadt und Kunstmetropole Danzig zu gehen. Vielleicht kam Möller sogar mit einem Empfehlungsschreiben des Kaisers nach Danzig.

    Da zum guten Ruf eines Malers in damaliger Zeit eine Italienreise und eine Hollandreise gehörten, liegt für ihn eine Reise in beide Länder nahe. Einmal eifert Möller damit den Künstlern seiner Hochachtung nach (z.B. Dürer). Er wollte Genaueres sehen, von dem, was die niederländischen Meister am Hofe Rudolfs lehrten. Vor allem hat er etwas Bedeutsames vorzuweisen, wenn er in die Stadt Danzig kommt. Außerdem musste man sich als Maler um den Einkauf der Farben kümmern, insbesondere Lapislazuli und italienischem Zinnober. Die Studienreise soll gleich nach Beendigung der Ausbildung erfolgt sein, zwischen 1585 und 1587. Hier fällt auf, dass er sich besonders Venedig gewidmet hat, der befreundeten Stadt Danzigs. Venedig war die Metropole für Händler, Kaufleute,Handwerker und Umschlagplatz für Kunst. Vielleicht hatte er für diese Reise einen Förderer am Prager Hof oder in der Stadt Danzig selber. Die bereits erwähnte Freundschaft zwischen Danzig und Venedig wundert insofern nicht, weil beide Städte wichtige Umschlagplätze waren, die eine im Norden, die andere im Süden. Die Städte profitierten voneinander.

    Bestens vorbereitet und ausgerüstet schlägt er 1587 in Danzig (laut wikipedia in Neugarten) sein Atelier auf. Sicherlich wird er anfangs eine Reihe von Porträts gefertigt haben. Er wird die Danziger Bürgerschaft angestrebt habe, die man mit 25 Jahren erhalten konnte. Und es machte sich immer gut, verheiratet zu sein. Denn mit einer Ehe zeigte man an, dass man bereit war an Ort und Stelle zu bleiben. Eine Heirat eröffnete neue Beziehungen. Da das erste Kind 1592 getauft wurde, heiratete Möller davor.

    Was brachte Möller dazu, derart festen Fuß zu fassen in Danzig? Möller drückte in seinen Bildern lutherische Glaubensinhalte aus. Er förderte damit die Überwindung katholischer Glaubensrestbestände. Und er sagte den Reformierten(Calvinisten) den Kampf an. Der Kampf um die lutherische Vorrangstellung lag ihm quasi im Blute. War es doch Albrecht von Preußen, der den katholischen Deutschordenstaat in ein lutherisches Herzogtum verwandelte. Mit diesem Geschick den Nerv der Zeit zu treffen, und dem festen Willen „Maler von Danzig“ zu werden, eroberte sich Anton Möller seine Stadt, besonders auch mit seiner Auffassung vom Jüngsten Gericht, der Fähigkeit Christus menschennah darzustellen, aber auch damit Danzig als eine schöne prächtige und lutherische Stadt zu zeigen.
    So weit meine Überlegungen zum Werdegang Möllers.

    Info: Was ich mit Schwammigkeit von Informationen meine sind Formulierungen wie diese aus wikipedia: "Während der Fertigstellung des Flügelaltars der Katharinenkirche in Danzig verstarb Möller ..." Ungenauer geht es kaum.

    Wünsche allen Forumern einen schönen Start in die Woche, waldkind Miriam.
    Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit. (Karl Valentin)

  43. #93
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    Liebe Miriam,

    es ist doch schon erstaunlich, wie viele Informationen überhaupt zu finden sind! Möller lebte und wirkte vor immerhin fast 450 Jahren. Und ich finde es beachtlich, was du durch das sinnvolle Verknüpfen der vorhandenen Belege und Quellen zusammengefasst hast, so dass man sich ein Bild von seinem Leben und Wirken sowie diverser Gegebenheiten der damaligen Zeit machen kann. Sei es von der Bedeutung der Städte Venedig und Danzig als "Metropolen" des Südens und Nordens, sei es über die religiösen Auseinandersetzungen.

    Viele Grüße
    Iris

  44. #94
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    Mal zwischendurch eine Frage : wem sagt der Name Paul Kreisel etwas. M.A.n. hat er nach dem Krieg viele Danzigbilder gemalt. War er Danziger? Hat er Bleibendes hinterlasen?
    VG von Ada
    Liebes Waldkind,
    diese Reihe Danziger Maler ist sehr interessant und man erfährt vieles, was man nicht wußte. Ich bedanke mich für diese Idee, Ada
    Was ist Geld? Geld ist rund und rollt weg, aber Bildung bleibt. (H. Heine)

  45. #95
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    Standard AW: Maler, Grafiker, Bildhauer

    Hallo Ada und andere Interessierte,

    hier kann man sich einige Bilder von Paul Kreisel ansehen: http://www.museen-nord.de/Objekt/DE-...5612/lido/1980

    Viele Grüße
    Iris

  46. #96
    Forum-Teilnehmer Avatar von waldkind
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    Standard AW: Maler, Grafiker, Bildhauer

    Liebe Iris,liebe Ada,
    danke für eure Beiträge.
    Es freut mich ebenso so viele Dinge über die Danziger Künstler entdecken zu können. Ich hätte nicht gedacht, dass es so viele Künstler dort gab und gibt und dass man Danzig tatsächlich eine Kunstmetropole nennen kann. Und wenn man sich beschäftigt, so bekommt man doch einen ganz neuen Zugang zu manchen Dingen.


    Hallo Ada,
    über Paul Kreisel lässt sich erst mal nicht viel finden.

    Paul Kreisel,
    deutscher Maler und Grafiker
    Geburt: 23.05.1891
    Tod: 1982


    Werke, bisher gefunden:
    Blick aus dem Fenster, Öl aufLeinwand, 80 x 60 cm
    Straße in Danzig, Öl auf Leinwand,67x50 cm
    Jopengasse, Gemälde, 1919, Leinwand,Br.90 cm x H 120 cm
    Lange Brücke mit Krantor, Gemälde1919, Br. 95 cm x 75 cm
    Ostseestrand, Grafik, 1.Hälfte 20.Jh.farbig, Radierung H 26,5 cm x B 30 cm
    St. Marien Danzig, Malerei auf Papier,1935
    Rathaus mit Langer Markt, Radierung aufBüttenpapier, H 24 cm x Br 17 cm
    Krantor in Danzig, Radierung, Papier, H24 cm x 17 cm
    Sternwarte, Radierung
    Stockturm, Radierung
    Kreisel scheint ein regelrechter Danzig-Maler gewesen zu sein.

    Vielleicht lässt sich etwas über das Museum Haus Hansestadt Danzig in Lübeck in Erfahrung bringen. Bei den aktuellen Künstlern gibt es nun mal Datenschutz. LG waldkind Miriam.
    Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit. (Karl Valentin)

  47. #97
    Forum-Teilnehmer Avatar von waldkind
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    Liebe Forumer,

    wie es meistens so ist, man sucht etwas Bestimmtes und findet etwas ganz anderes. Ich freue mich bei archiv.org Einblick in das Danziger Trachtenbuch gewinnen zu können. Das will ich euch nicht vorenthalten. Am Ende der Trachtenbilder findet Ihr noch einen Text über Anton Möller, auch über seinen Lebensweg. Und bei den Trachtenbildern könnten unsere Latiner sich ein bisschen austoben.
    https://archive.org/details/danzigerfrauentr00mluoft
    Viel Spaß beim Stöbern.

    Bei Paul Kreisel muss man halt langfristig dran bleiben. Noch ist die Webseite vom Haus Danzig in Lübeck nicht zugängig.

    Bis bald, beste Grüße vom waldkind Miriam.
    Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit. (Karl Valentin)

  48. #98
    Forum-Teilnehmer Avatar von Felicity
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    Wenn ich mir da die Trachtenbilder so anschaue, bin ich wirklich froh nicht 'in der guten alten Zeit' gelebt zu haben. Ich habe Bilder von meiner Oma in einem Trachten Kostuem, das war weniger kompliziert und sie schaute wirklich gut aus darin. Liebe Gruesse von der Feli

  49. #99
    Forum-Teilnehmer Avatar von waldkind
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    Liebe Feli,

    was mir immer zu denken gibt, sind diese überlangen Kleider. Die waren doch nach einem Spaziergang so dreckig, dass man sie kein zweites Mal tragen konnte. Was soll das? Gut, dachte ich, es hat den Vorteil, dass man als Frau nicht so schnell arbeiten musste wie heute, weil das in so langen Kleidern nicht geht. Dann habe ich die Mägde gefunden. Und siehe da, deren Kleider waren um einiges kürzer. Vermutlich haben die Damen mit ihren Kleidern die Straße gefegt und die Mägde die Kleider gewaschen.

    Den Begriff "Tracht" kann man unterschiedlich verstehen. Im Mittelalter gab es eine Kleiderordnung. Da musste man sich nach der Ordnung kleiden und nicht anders. Also eine Magd konnte nicht einfach die Tracht einer Dame anziehen. Diese Kleider der Danzigerinnen fallen unter den Begriff "Bürgertracht". Ich denke, Möller legte Wert darauf zu zeigen, dass die Danzigerinnen "ordentlich", also "schicklich", "tugendhaft" gekleidet waren. Zur Hochzeit trug man offensichtlich was Schwarzes.
    Eigentlich könnte man dieses Buch eine der ersten Modezeitschriften nennen. Könnte aber auch sein, dass man die Bücher außerhalb Danzigs verkaufte, um Frauen anderer Städte zu zeigen, was eine ordentliche Frauenkleidung ist und wie ordentlich die Danzigerinnen gekleidet sind. Hat natürlich auch den Vorteil, dass man mehr von diesen Kleidern herstellen musste, weil die Nachfrage stieg. Schließlich will jede Frau ordentlich und schicklich gekleidet sein
    LG waldkind.
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  50. #100
    Forum-Teilnehmer Avatar von Ulrich 31
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    Liebe Miriam,

    zu Deinem letzten Satz in #99: Diese Behauptung beziehst Du sicher auf die Zeit Anton Möllers. Bei einem heutigen Bummel durch die Straßen Berlins stelle ich fest, dass hier viele Frauen andere Vorstellungen von ihrer Kleidung haben. Ordentlich und schick in ihrer Garderobe fallen mir dagegen angenehm die meisten Frauen im heutigen Danzig auf.

    Beste Grüße
    Ulrich

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