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Thema: Zeitungsartikel zur Beisetzung von Paweł Adamowicz

  1. #1
    Forum-Teilnehmer Avatar von MeinEichwalde
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    Standard Zeitungsartikel zur Beisetzung von Paweł Adamowicz

    Liebe Danziger
    in der Taz war gestern von deren PolenKorrespondentin Frau Lesser zu lesen, dass es auch jede Menge katholische Würdenträger gab, die genau das Gegenteil in ihren Trauerreden sagten, so dass Frau Lesser mit ihren beiden Freunden angewidert den Ort verliess. Ich persönlich finde, dass Trauerreden nicht beklatscht werden dürfen, genau wie im Gottesdienst auf eine Predigt nie geklatscht wird. Denn wir sind weder im Theater noch im Parlament. Man fällt auf die Knie- und zwar vor Gott. Auch als Protestant. bittet um Vergebung und dafür dass der Tote ins Paradies aufgenommen wird. Die katholische Kirche in Polen ist so peinlich. Wie zu beobachten, läßt sie Maschinengewehre am Altar zu. Und jede Art von Politkampf direkt von der Kanzel. Die Trauerrede von Ludwik Wiśniewski ist ja sehr beeindruckend aber wie gesagt, es gab wegen dem Parteiproporz auch die gegenteilige Rede. An Ort und Stelle. Der arme Pawel. Kann sich nicht mehr wehren. Paßt gut auf Euch auf. Und tut Gutes.
    Schöne Grüße Eure Delia aus dem Werder und Berlin

  2. #2
    Forumbetreiber Avatar von Wolfgang
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    Standard AW: TAZ-Artikel zur Beisetzung von Paweł Adamowicz

    Schönen guten Nachmittag,
    hallo Delia,

    gibt es den TAZ-Artikel auch online? Wenn nicht, wäre es hilfreich, wenn Du zitieren könntest worauf Du Dich kommentierend beziehst. War Gabriele Lesser in der Marienkirche? Hat sie das Geschehen dort verfolgt? Oder war sie auf dem Langen Markt und anschließend auf dem Kohlenmarkt? Welchen Ort hat sie angewidert verlassen? Es gibt noch einen weiteren sehr guten und engagierten Online-Artikel von ihr (Eine Stadt gedenkt ihres Bürgermeisters - Danzig gegen den Hass) aus dem nicht hervorgeht, dass sie irgend einen Ort angewidert verließ.

    Außerdem: Die Ehren- bzw. Totenwache trug keine Maschinengewehre, so ein Quatsch!!! Es waren Soldaten, ja, aber sie trugen ein normales Gewehr wie es hier in Polen üblich ist und von praktisch allen Leuten auch so gut geheißen wird. Denn die Totenwache ist eine ganz besondere Ehrenbezeugung gegenüber einem Verstorbenen und es ist einfach toll, dass diese Ehre Paweł Adamowicz zuteil wurde. Hier ein Artikel dazu in Wikipedia: Totenwache (Militär).

    Die Kirche kann in Polen nicht in Bausch und Bogen verurteilt werden. Das ist falsch. Wahrscheinlich gäbe es ohne die katholische Kirche Polen nicht, denn sie war es die eine die Nation verbindende Klammer bildete als Polen zwischen Preußen, Russland und Österreich aufgeteilt war. Sie war es, die mit ihrem polnischen Papst Polen in die Freiheit begleitete. Und dass auch die polnische katholische Kirche nicht mit einer Stimme spricht, war der Trauerrede des Dominikanervaters Ludwik Wiśniewski zu entnehmen.

    Was Beifall in der Kirche betrifft: Es ist erlaubt, was Gott erlaubt. Ich bin mir sicher, er hat zu Wiśniewskis Rede und dem anschließenden Beifall ein zustimmendes "Bravo!" gesagt.

    Schöne Grüße aus dem Werder
    Wolfgang
    -----
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  3. #3
    Forum-Teilnehmer Avatar von Ulrich 31
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    Standard AW: TAZ-Artikel zur Beisetzung von Paweł Adamowicz

    Hallo zusammen,

    da es Delia nicht für nötig hält, den von ihr kommentierten taz-Artikel vom 20.01.2019 hier verlinkt zu posten, zeige ich diesen Bezug: > https://www.taz.de/Archiv-Suche/!556...l%2BAdamowicz/ .

    Jetzt kann sich jeder seine Meinung machen beim Vergleich des Originals mit den "Zitaten" von Delia. Mir genügt schon ihr erster Satz, in dem sie behauptet: ". . ., dass es auch jede Menge katholischer Würdenträger gab, die genau das Gegenteil in ihren Trauerreden sagten, . . .". Gabriele Lesser bezieht sich in ihrem betr. taz-Artkel dagegen kritisch nur auf die Trauerrede eines einzigen katholischen Würdenträgers, nämlich die des Erzbischofs von Danzig, Sławoj Leszek Głódź. Weiterer Kommentare zu den folgenden Auslassungen von Delia enthalte ich mich.

    Ulrich

  4. #4
    Forum-Teilnehmer Avatar von MeinEichwalde
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    Themenstarter

    Standard AW: TAZ-Artikel zur Beisetzung von Paweł Adamowicz

    Liebe Danziger
    ja der Artikel , der im Netz zu lesen ist, benennt den Erzbischof der kathoischen Kirche Głódź, wie er eine unmögliche Rede hält und die Journalistin Lesser verläßt nicht die Kirche, hat aber keine Lust mehr sich das weiter anzutun.Sie verläßt die Videoleinwand. Die Rede wird in der Marienkirche gehalten. Da konnte die Leute nicht so unauffällig rausgehen.Die Gewehre in der Kirche finde ich ganz persönlich nicht OK, das hab ich gesagt. Dass es in Polen nur noch die Katholiken gibt, keine Protestanten und keine Muslime, ist sowas von peinlich und wird auch, und nun immer mehr in Europa auch belächelt.Juden sind leider auch fast keine mehr da Also war Adamowicz wirklich ein Hoffnungsträger und man muss einfach weiterkämpfen für jede Art von anderer Religion, für die Rechte von Lesben und Schwulen, für die Aufnahme von irgendeinem Flüchtling. Man kann nur hoffen dass Frau Lesser in Polen bleibt, und auch diesen Kampf weiterführt. Die Predigt des Erzbischofs fand in der Marienkirche statt. Jeder Trauernde konnte sie hören.
    Tut Gutes Eure Delia


  5. #5
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    Standard AW: TAZ-Artikel zur Beisetzung von Paweł Adamowicz

    Hallo zusammen,

    hier noch ein Link zu einem weiteren kurzen taz-Beitrag vom 21.01.2019:


    https://www.taz.de/!5563722&SuchRahmen=Print/

    Einen weiteren Text, in dem von "jede Menge katholischer Würdenträger" die Rede ist, gibt es nicht. Ich bekomme die Print-Ausgabe der taz jeden Tag ins Haus gebracht.

    Viele Grüße
    Iris

  6. #6
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    Standard AW: TAZ-Artikel zur Beisetzung von Paweł Adamowicz

    sorry, der Link führte zu dem gleichen Text, den Ulrich verlinkt hat.
    Das ist der richtige zu dem kurzen Text: https://www.taz.de/Archiv-Suche/!556...hRahmen=Print/

  7. #7
    Forumbetreiber Avatar von Wolfgang
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    Standard AW: TAZ-Artikel zur Beisetzung von Paweł Adamowicz

    Schönen guten Abend,

    Gabriele Lesser ist eine engagierte und kenntnisreiche Journalistin die sorgfältig recherchiert und packende Reportagen schreibt. Ich lese ihre Berichte immer sehr gerne, denn sie versteht es, Situationen, Stimmungen, Meinungen so aufzubereiten, dass man sich ein gutes Bild machen kann. Aber, Delia, ich vermute, Du missverstehst etwas: Gabriele Lessers Aufgabe ist nicht, irgend einen Kampf weiterzuführen, egal von wem er begonnen wurde und wogegen er sich richtet. Ihre Aufgabe ist es, an Geschehnisse ranzugehen, zu recherchieren, gute Reportagen zu schreiben. Und das tut sie auch...

    Schöne Grüße aus dem Werder
    Wolfgang
    -----
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  8. #8
    Forum-Teilnehmer Avatar von Heibuder
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    Standard AW: TAZ-Artikel zur Beisetzung von Paweł Adamowicz

    Falls noch nicht gelesen!

    https://www.welt.de/politik/ausland/...ssdebatte.html

    Zitat daraus: "Nach dem Tod des Danziger Bürgermeisters Pawel Adamowicz hat in Polen eine Kontroverse über den hasserfüllten Ton
    zwischen beiden politischen Lagern eingesetzt. Manche schrecken nicht mal davor zurück, dem Mordopfer die Schuld zu geben."

    Ein erschreckender Bericht über zerstrittene pietätlosen politischen Parteien und Kleingeister Polens, einem katholisch geprägten Land.
    Es grüßt der Heibuder!

    "Erinnerungen sind Wärmflaschen fürs Herz." (R.Fernau)

  9. #9
    Forumbetreiber Avatar von Wolfgang
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    Standard AW: TAZ-Artikel zur Beisetzung von Paweł Adamowicz

    Schönen guten Nachmittag,

    ich habe einige Beiträge die sich nicht direkt mit Artikeln zur Beisetzung von Stadtpräsident Paweł Adamowiczs befassen in ein neues Thema verschoben: Meinungsvielfalt in der Tagespresse

    Schöne Grüße aus dem Werder
    Wolfgang
    -----
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