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Thema: Wo kommen die Woyke / Woycke her?

  1. #1
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    Standard Wo kommen die Woyke / Woycke her?

    Hallo Wolfgang,

    die Woyckes kommen auch in meiner Ahnentafel vor, allerdings aus Bohnsack bzw. Nickelswalde. Bei meinen Nachforschungen in den Kirchenbüchern bin ich bei einer

    Elisabeth Woycke, getauft 05.Dez. 1706 in Bohnsack, angekommen. Die Eltern waren Gerg Woycken und Elisabeth aus Nickelwalde. Elisabeth heiratete am 21. Dezember 1723 in Bohnsack Matthias Hähling, dieser Matthias könnte der uneheliche Sohn von Maria Rötzlaff, getauft am 05.03.1702 in Bohnsack, sein, denn am 22.11.1705 heiratet Anderas Hahling eine Maria Rötzlaff. Ob Matthias der Sohn von Andreas Hahling war, konnte ich nicht herausfinden.
    Aber Maria Rötzlaff habe ich im Kirchenbuch gefunden, sie wurde 1682 in Bohnsack getauft und war die Tochter von Peter (Petrus) Rötzlaff (Ratzlaff), Schultze aus Krakau und Anna Ratsafkse.

    Es wäre interessant herauszufinden, wie eine Schultze aus Krakau nach Bohnsack kann, gibt es eventuell noch Aufzeichnungen von Bohnsack, die hier weiterhelfen könnten??

    1703 Tod Peter Rötzlaff - Dies sollte der Auszug aus den Kirchenbuch von Bohnsack sein, ob das geklappt hat wage ich sehr stark zu bezweifeln. Konnte leider anders nichts einfügen.

    Sonnige Grüße von Niederrhein
    Jutta

  2. #2
    Forum-Teilnehmer Avatar von Herbert Claaßen
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    Standard AW: Wo kommen die Woyke / Woycke her?

    Vor dem Durchbruch war Krakau von Bohnsack nicht weit entfernt. Ich habe auch schon einige Krakauer in verschiedenen Kirchenbüchern von Bohnsack gefunden.
    Ohne es beweisen zu können glaube ich, dass Krakau zum Kirchspiel Bohnsack gehörte.
    Viele Grüße! Herbert

  3. #3
    Forum-Teilnehmer Avatar von Lavendelgirl
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    Standard AW: Wo kommen die Woyke / Woycke her?

    Hallo Herbert,
    kann deine Aussage nur bestätigen:
    http://www.westpreussen.de/cms/ct/or...ls.php?ID=3603
    Ein kleines Dankeschön für eine gegebene Antwort sollte doch für jeden machbar sein.

  4. #4
    Forum-Teilnehmer Avatar von Herbert Claaßen
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    Standard AW: Wo kommen die Woyke / Woycke her?

    Klicke auf die Grafik für eine größere Ansicht 

Name:	Krakau.jpg 
Hits:	704 
Größe:	490.8 KB 
ID:	24178Hier die Lage von Krakau.

  5. #5
    Forumbetreiber Avatar von Wolfgang
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    Standard AW: Wo kommen die Woyke / Woycke her?

    Schönen guten Abend,
    hallo Jutta,

    wenn wir weit genug zurückgehen ist erkennbar, dass der Name Woyke / Woycke immer seltener vorkommt. Urkundlich wurden sie im Werder bereits im 17. Jhdt. erwähnt. Ich selber kann meinen Familienzweig der Woyke (meine Oma mütterlicherseits ist eine geborene Woyke) urkundlich bis zum 01.01.1738 verfolgen als sie in Fürstenwerder in der hiesigen ev. Kirche Elisabeth Schoewin heiratete.

    Die ersten mir bekannten Namensvorkommen waren in Nickelswalde und Stutthof, aber da alle Nehrungsdörfer ja dicht beieinanderliegen, ist es nicht ausgeschlossen, dass es einen gemeinsamen Stammvater gibt.

    Zu Gergen Woy(c)ke, dessen Eltern Hans und Christina und dessen Geschwister, sowie seiner Heirat mit Elisabeth Pagel weiß ich Näheres. Vielleicht gelingt es, gemeinsam weiter zurückzukommen?

    Schöne Grüße aus dem Werder
    Wolfgang
    -----
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  6. #6
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    Themenstarter

    Standard AW: Wo kommen die Woyke / Woycke her?

    Sorry, Krakau in der Nähe von Bohnsack, darüber war ich bisher noch nicht gestolpert, hatte die Stadt Krakau auf dem Schirm. Die Entfernung zwischen den Orten hatte mich doch sehr verwundert, ich sollte nicht nur in die Kirchenbücher schauen.

    An alle Detektive vielen Dank für die Nachforschungen, die Mühe und die Erklärung.

    Viele Grüße von Niederrhein
    Jutta

  7. #7
    Forumbetreiber Avatar von Wolfgang
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    Standard AW: Wo kommen die Woyke / Woycke her?

    Schönen guten Abend,
    hallo Jutta,

    "Krakau" existiert natürlich auch heute noch. Allerdings nur direkt bei der Danziger Raffinerie von der meist atemberaubender Gestank und mit größter Wahrscheinlichkeit auch große gesundheitliche Gefahren ausgehen.

    Landschaftsmäßig ist das aber auch heute noch ein wunderschönes Gebiet (wenn man die riesigen Tankanlagen einfach ausblendet)

    Schöne Grüße aus dem Werder
    Wolfgang
    -----
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  8. #8
    Forum-Teilnehmer
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    Themenstarter

    Standard AW: Wo kommen die Woyke / Woycke her?

    Hallo Wolfgang,
    melde mich erst jetzt, denn zu einen ist meine Danziger Ahnenforschung noch nicht so gut sortiert, zum anderen hatte ich von Frank alias Lavendelgirl endlich Hinweise zu „meinen Raaben“, Konfession kath., bekommen. Die Hoffnung etwas über die Vorfahren der Familie Raabe „auszugraben“, hatte ich schon aufgegeben. Da war die Neugierde groß, zumal ich erfuhr, dass anscheinend nur die Raaben katholisch, aber meine Ur-Ur-Großmutter evangelisch war, dies wollte ich mir gerne in den Kirchenbüchern ansehen. Zu meiner Überraschung konnte ich zur Familie der Ur-Ur-Großmutter einiges finden. Dank Frank!!
    Danzig, der Heimatstadt meiner Mutter, habe ich bisher nur einmal allein, vor über 15 Jahren, besucht, denn meine Mutter wollte Danzig so in Erinnerung behalten, wie es früher war. Krieg und Vertreibung haben sicher die Entscheidung beeinflusst. Im nächsten Jahr würde ich jedoch gerne noch einmal Danzig und auch die andren Wohnorte meiner Vorfahren besucht. Durch die Ahnenforschung bekommt man Lust, sich alles „vor Ort“ und nicht aus der „Google-Perspektive“ anzusehen. Da ist dann sicher auch „Krakau“ dabei, ich bin gespannt.
    Nun zu Woyke/Woycke
    in der Ahnentafel der Linie Schwarz, Vorfahren meiner Ur-Großmutter Maria Wilhelmine Raabe, geb. Schwarz „enden“ die Woyke Vorfahren bereits bei Elisabeth Woyke, getauft am 05.12.1706 in Bohnsack und verstorben am 05.05.1737 in Pröbbenau.
    Die Eltern von Elisabeth wohnten in Nickelwald und waren Gergen Woycke getauft am 13.03.1678 in Bohnsack -Vater Hans Woyke- und Elisabeth Paylunen, getauft 11.08.1675 in Bohnsack -Vater Hans Paylunen-. Die Beiden haben am 27.12.1699 in Bohnsack geheiratet. Weitere Vorfahren von Woyke und Paylunen konnte ich in Bohnsack nicht finden. Falls du mehr Informationen hast, wäre das schön.
    Ihre Kinder:
    Johann Woycke, getauft am 05.07.1705 in Bohnsack
    Elisabeth Woycke, getauft 05.12.1706 in Bohnsack
    Hans Woycke, getauft am 09.11.1710 in Bohnsack
    Christian Woycke, getauft am 10.05.1714 in Bohnsack
    Sara & Gergen (Zwillinge), getauft am 05.01.1716 in Bohnsack
    Meine Vorfahrin Elisabeth Woyke heiratete am 21.11.1723 in Bohnsack Matthias Heling (Häling/Hähling/Helhing). Falls ich richtig vermute, war Matthias Helling der uneheliche Sohn von Maria Rötzlaff, Tochter des Peter Rötzlaff, Schultze aus „Krakau“ (das werde ich wohl nicht so schnell vergessen – was macht ein Schulze aus Krakau in Bohnsack?), getauft als unehelicher Sohn am 05.03.1702 in Bohnsack. Am 22.11.1705 nimmt Andreas Hehling dann Maria Rötzlafff zu seiner Ehefrau. War Matthias sein Sohn oder Stiefsohn?
    Die Tochter von Elisabeth und Matthias, Elisabeth Heling, getauft am 10.02.1730 in Pröbbernau und verstorben 23.10.1801 in Steegen, war mit Georg Penning, getauft 19.04.1729 in Steegen verheiratet. Die Hochzeit fand am 04.01.1756 in Steegen statt.
    Mehr Informationen zu Woyke habe ich leider nicht zu bieten.
    Die Familie Schoewin taucht in meiner Ahnentafel nicht auf, nur eine Magdalena (Lena) Schöeckin, + 25.08.1766 in Danzig??, die am 17.08.1733 in Tiegenort Jacob Jacobsen heiratet. Zu Magdalena habe ich keine weiteren Vorfahren gefunden.

    Eine Namensliste meiner Vorfahren aus der „Schwarzen-Linie“ füge ich bei.

    Namensliste - Vorfahren Schwarz
    Name Ursprung Wohnorte
    Albrecht/Allbrecht Kr. Marienburg Tiegenort / Schaaken
    Apal Strasburg
    Biegeng Kreis Marienburg Tiegenort
    Darschauer/Dorschauer Kobbelgrube/Junkertryl
    Echgat(in)/Echgau Königsberg Kirche Altstadt
    Falck/Valcken Gilgenburg/Steegen
    Heinrich Kobbelgrube/Steegen
    Helbing Thiensdorf
    Heling/Häling/Hähling Danziger Niederung Pröbbernau/Bohnsack/Nickelswalde
    Hoffmann Haffstrom
    Jacobsen/Jacobson Tiegenort/Steegen Wonneberg
    Jantzen Bohnsack/Wonneberg
    Jochim/Jochem Kr. Marienburg Zeyer & Jungfer - Kr. Elbing/Tiegenort / Königsberg - Kirche Altstadt
    John Haffstrom
    Kamrad/Kamraad Tiegenort, Rosenort, Thiensdorf/Fürstenau
    Karsten Kr. Elbing Jungfer & Groß Mausdorf
    Kleiß/Klöß/Klooß Marienwerder/Bartenstein/Pr. Eylau/Gr. Wolfsdorf
    Kneitten Danziger Niederung Osterwick
    Kohrn Haffstrom - Gryd-Krug
    Kuntz Haffstrom
    Langenau Steegen
    Loebben Kreis Marienburg Tiegenort/Steegen
    Maass/Maußen Kreis Marienburg Tiegenort/Steegen
    Niebert/Neubert/Neuberg Danziger Niederung Schönbaum/Tiegenhof/Kr. Elbing
    Nöting Baden Württemberg Wonneberg
    Penning Kobbelgrube
    Pohlmann Haffstrom
    Schoeckn Kreis Marienburg Tiegenort
    Schwarz/Schwartz Bohnsack/Schönbaum/Tiegenort
    Seel Kreis Marienburg Katznase
    Selcke/Sellke/Selks/Selckau Steegen
    Spacht Danziger Niederung Bohnsack
    Stancovius
    Stegmann Steegen
    Stein/Stean Danziger Niederung Ohra/Bohnsack
    Störmer/Stürmer Baarenhof/Haffstrom/Tiegenort/Münsterberg/ Groß Mausdorf/Steegen/Katznase
    Thiel(en) Dirschau - von der Lunow??
    Thieß Danziger Niederung Bohnsack
    Ventres/Ventroß Steegen/Tiegenort
    Wiggert/Wichert Steegen
    Wilm/Willm/Wilmes Münsterberg/Baarenhof
    Woyke/Woycke/Wauck/Woiken Bohnsack/Pröbbernau
    Wannow/Wannau/Wannoff/Wannovius Tiegenort/Kobbelgrube/Altendorf/Sorquitten
    Wunderlich Tiegenort/Kobbelgrube/Bohnsack/Schönbaum
    Zieske/Zieskin/Zießke Danziger Niederung Schönbaum/Bohnsack

    Falls ein weiterer Familienname interessant ist, suche ich gerne die Daten heraus.
    Noch einen angenehmen Abend wünscht
    Jutta

  9. #9
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    Standard AW: Wo kommen die Woyke / Woycke her?

    Hallo Zusammen,

    den Namen Woyke/Woike/Woycke/Woitke habe ich auch in meinem Stammbaum.
    Allerdings lebten meine im Kirchspiel Groß Mausdorf/Schadwalde.

    Wenn ihr mit Eurer Suche im KB Bohnsack nicht weiter kommt, dann schaut mal im benachbarten Steegen nach, denn dort gab es im 17. Jahrhundert noch mehr Woyke.

    Außerdem gab es den Namen auch in den Danziger KB, aber da ist die Suche schon schwieriger; viele umfangreiche KB.

    Winholt Woicken, 1369 Rathsmann in Danzig - starb 1380.
    Vielleicht der Stammvater?

    Der Name Woyke taucht selten auch als Vorname auf, weshalb es wohl ein patronymischer Nachname ist.
    Viele Grüße,
    Cilian

  10. #10
    Forum-Teilnehmer Avatar von Weimaraner
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    Standard AW: Wo kommen die Woyke / Woycke her?

    Hallo Zusammen,

    ich habe ebenfalls "Woyke" in meinem Stammbaum, über die Line "Woyke-Wockenfoth-Malgadey".
    Erstmals "Jacob Woyke *1720 +? (°°1+2) °° Elisabeth Schoewin *1720 +1759(1) °° Maria Omnitz *1740 +? (2). Entnommen aus dem Stammbaum Wolfgang.
    Leider ohne Quellennachweis. Sollte von euch jemand einen Quellennachweis haben wäre ich für einen Link- oder Nachricht, Scan- wie auch immer PN, Email oder öffentlich dankbar.
    Zu Woyke gibt es auch eine amerikanische Linie (Auswanderer). Eine Nachverfolgung gestaltet sich aber schwierig.
    Die Einwanderung-passagierlisten geben leider selten den Geburtsort- und das Land wird meistens mit "Polen oder Russland" angegeben. Ich habe einige auf meinem "Schirm"
    aber noch nicht geprüft.
    Eine Zusammenarbeit- oder Abgleich zur vorgenannten Linie wäre natürlich hervorragend.
    Viele Grüsse
    Dieter
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  11. #11
    Forum-Teilnehmer Avatar von waldling +6.8.2023
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    Standard AW: Wo kommen die Woyke / Woycke her?

    Hallo Jutta,

    schau dir mal folgende Seite an. Ich habe so eine Ahnung, dass es sich um deine Familie handeln könnte. Wenn ja, dann hast du ordentlich was zum Durchklicken ).
    http://online-ofb.de/famreport.php?o...EHLING&lang=de

    Gruß
    Uwe

  12. #12
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    Standard AW: Wo kommen die Woyke / Woycke her?

    Hallo an alle Woyke Forscher,

    da kommt ja immer mehr Material aus den Archiven und viele Informationen zusammen. Da können wieder neue Daten eingefügt würden. Für's Suchen und Nachschauen vielen Dank.

    Allen einen schönen guten Abend wünscht
    Jutta

  13. #13
    Forumbetreiber Avatar von Wolfgang
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    Standard AW: Wo kommen die Woyke / Woycke her?

    Schönen guten Abend,

    wie ich sehe, scheint der Name "Woyke" (mit Namensvarianten) interessant zu sein...

    Dieter, Du schreibst "ich habe ebenfalls "Woyke" in meinem Stammbaum, über die Line "Woyke-Wockenfoth-Malgadey". Erstmals "Jacob Woyke *1720 +? (°°1+2) °° Elisabeth Schoewin *1720 +1759(1) [...] Entnommen aus dem Stammbaum Wolfgang. Leider ohne Quellennachweis"

    Das waren meine 5x-Urgroßeltern, und natürlich habe ich für alle meine Ahnen auch Quellenangaben bzw. Kopien aus diesen Quellen. Ich habe meinen Stammbaum bei Ancestry und MyHeritage öffentlich gemacht, aber dort stehen nur die Personendaten und nur in wenigen Fällen die Quellenangaben.

    Was meine 5x-Urgroßeltern Woyke/Schöwin betrifft: Deren Heirat ist im ev. KB Fürstenwerder 1738 als erster Eintrag zu finden. Dieter, wie ist Deine Beziehung zu ihnen? Übrigens, ich lebe hier wo auch sie lebten. Denn keine 100 Meter von meinem Haus, auf der anderen Seite der Elbinger Weichsel, liegt Fürstenwerder. Und von mir aus zu dem Platz an der die Kirche stand in der sie heirateten, ist es nicht mal einen Kilometer.

    Das Ehepaar Woyke/Schöwin sind meine bisher am weitesten zurückliegenden Vorfahren auf der Woyke-Seite. Leider kam ich da bisher nicht weiter, aber da die Woykes über alle Generationen (ab diesem Zeitpunkt) sehr fruchtbar waren, kann ich mir vorstellen, dass dies auch für vorangegangene Generationen gilt.

    Es wäre schon sehr interessant, auf dieser Linie weiterzukommen...

    Schöne Grüße aus der alten Heimat der Woykes
    Wolfgang
    -----
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  14. #14
    Forum-Teilnehmer Avatar von Weimaraner
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    Standard AW: Wo kommen die Woyke / Woycke her?

    Hallo Wolfgang,
    danke für deine Antwort. Ich habe deinen Stammbaum auf Ancestry gefunden.
    Die Daten meiner "Woyke" habe ich zum Teil aus deinem entnommen. Wie du sicherlich festgestellt hast gibt es einige Stammbäume zu Woyke, mit teils abenteuerlichen Angaben.
    Aus diesem Grunde habe ich mich entschlossen deine zu übernehmen. Hierzu ergeben sich für mich Fragen, die sicherlich zuweit führen würden um sie hier zu beantworten.
    Wenn nichts dagegen spricht würde ich dir gerne eine Mail senden.
    Nur kurz, zur zweiten Frau (Omnitz) des Jacob 1720 hier bin ich mir nicht sicher, ob das Geburtsdatum richtig ist.
    Es gibt im Tiegenortischen Kirchenbuch 1743 einen Eintrag wonach eine Maria, deren Eltern Gerge und (L)Cornelia Omnitz waren in dem Jahr getauft wurde.
    Zur Erna Woyke 1903 liegt mir ein Bild des Grabstein, sowie die Passagierliste einer Reise Hamburg/NewYork von 1962 mit der PassNr. 2268253 vor.
    Solltest du diese nicht haben stelle ich sie dir gerne per Mail zur Verfügung. Soviel kurz zu Woyke.
    Mein Verwandtschaftsverhältnis ergibt sich aus nachfolgender Aufstellung.

    Jacob Woyke 1720-
    Jacob Woyke ? ?
    Sohn von Jacob Woyke
    Johann David Woyke 1801-1834
    Sohn von Jacob Woyke
    Peter Woyke 1832-1897
    Sohn von Johann David Woyke
    Eduard Friedrich Woyke 1865-
    Sohn von Peter Woyke
    Justina Mathilde Wockenfoth 1876-1945
    Ehefrau von Eduard Friedrich Woyke
    Johann Jacob Wockenfoth 1836-
    Vater von Justina Mathilde Wockenfoth
    Carl August Wockenfoth 1869-
    Sohn von Johann Jacob Wockenfoth
    Emilie Auguste Malgadey 1874- Grosstante
    Ehefrau von Carl August Wockenfoth

    zu mir: UrUrgrossvater der Schwägerin der Grosstante.
    ich würde mich freuen wenn wir in Verbindung bleiben könnten.

    Mit freundlichen Grüssen
    Dieter
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  15. #15
    Forum-Teilnehmer
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    Standard AW: Wo kommen die Woyke / Woycke her?

    Hallo zusammen,

    als ich in den letzten Wochen meine Familienforschung begann, habe auch hin und wieder mit Google versucht, einigen Dingen auf die Spur zu kommen. Bei Eingabe des Namens "Woyke" bin ich auf das Thema dieses Beitrags geleitet worden und habe vor Lachen fast neben dem Stuhl gesessen ;-), bitte auf gar keinen Fall missverstehen (!).

    Ich bin eine geborene Woyke und seit dem ersten Schuljahr vor über 50 Jahren: dem Tag der damit begann, dass ich zum ersten Mal wirklich begriff, dass auch wirklich keine einzige Person jemals meinen Namen würde schreiben können, nicht einmal, wenn ich mehrmals buchstabierte, frage ich mich genau diese Frage!!! Und ich schwöre, der Name wurde in Jahrzehnten niemals von niemanden richtig geschrieben. Nur, wer den Namen selber trägt, weiß wovon ich rede ;-): lebenslängliches Karma.

    Selbstverständlich ist Familienforschung in Danzig dann zusätzlich verbunden mit der Frage, woher kamen die Siedler, woher der Name ursprünglich. Ich las so einiges über die Gegenden, aus denen der Orden seine Sieder rekrutierte, gab den Namen in Namensseiten im Internet ein (dabei kommt nichts raus, wir sind sehr selten), erwog den ursprünglichen Vornamen des Hl. Adalbert von Prag, der ihn in die Danziger Gegend hätte bringen können, jedenfalls - lange Rede kurzer Sinn: ich nahm die Challenge nach der Herkunft des Namens an und dachte, wann, wenn nicht jetzt! Ich sortierte, recherchierte, verwarf wieder. Am Ende dachte ich, dass jede Erklärung Unsinn ist, denn wenn es eine Herkunft gäbe, dann müssten irgendwo in Europa ein paar mehr Woykes auf einem Fleck sitzen, was ja definitiv nicht der Fall ist.

    An dieser Stelle kam der ultimative Geistesblitz, denn ich las mich parallel zur Familienforschung ja durch alle Jahrhunderte der Geschichte der Danziger Gegend. Ich versuchte es mit dem, was schon da war, bevor es Danzig gab. Das Altprussische. Die ersten Schritte gingen einfach, Wikipedia gab schon gute Hinweise. Ich las ein paar alte Quellen, die digital veröffentlich waren. Nicht im digital verschnarchten D. aber in Polen und den baltischen Staaten. Meine Theorie verdichtete sich: es gibt das Altprussische (gehört zu den alten baltischen Sprachen) in zwei Dialekten, einer davon ist das Pomesanische, urspünglich gesprochen genau dort: um Danzig herum. Ich war sofort Fan des Pomesanischen, mein erster gefundener Satz, das sog. Basler Epigramm hatte gleich drei Worte mit "oy", ein uraltes Wörterbuch "Elbinger Vokabular" hatte das Wort "waiklis", das meinem Namen sehr ähnlich sah (es heißt so etwas wie "Sohn", ich fand es machte Sinn in Form von "Sohn des soundso"). Das war der Moment, wo ich ein sehr großer Fan meiner eigenen Theorie wurde... ;-) und sie gerne hier auch teilen wollte, schließlich hatte mich das Mitlesen im Forum mich hierzu herausgefordert.
    Ich meldete mich an, habe aber doch noch gezögert und dachte, dass meine Theorie sich ja enorm gut anhört, besser als alles, was ich mir bis dahin gedacht hatte, aber noch viel besser wäre eine fachmännische Bestätigung. Sie ist da :-) :-) :-)!!!
    Ich recherchierte Herrn Prof. Vytautas Rinkevičius, Uni Vilnius, (Alte baltische Sprachen, speziell Altprussisch/Pomesanischer Dialekt) und bekam heute Abend per E-Mails seine Antwort, die ich sehr gerne unten zur Verfügung stelle.
    Ich widme diese Recherche an dieser Stelle meiner Urgroßmutter, Frieda Luise Woyke/Doedwig, (die sich selber Frida Louise nannte) zu ihrem heutigen 123. Geburtstag (!) und allen mitlesenden Woykes und Mitlesenden mit Woykes im ihrem Stammbaum.
    (Klar ist, dass wir Altprussen vom Deutschen Orden beinahe ausgerottet wurden (nachdem wir den Hl. Adalbert umgebracht hatten ;-)), auch klar ist endlich, warum so wenige dieses Namens übrig sind. Die Juristen unter euch verfassen hoffentlich schon Reparationsforderungen an den Orden ;-) ;-) ;-) ).

    Ganz herzliche Grüße an alle Woykes dieser Stelle und hier kommt die bestätigende Email
    Susanne

    Dear Susanne,

    Thank you you for the letter and for your interest in Old Prussian!

    Taking into account your documented ancestors in Gdansk and the form of your family name, it is very likely that the name is of the Old Prussian origin.

    Note that this name has already been included in the study „Deutsche Familiennamen prussischer Herkunft“ by Max Mechow (see, e.g., the 3rd edition, Darmstadt: Tolkemita Preußendeutsche Gesellschaft, 1994, p. 105).

    The name could be etymologically linked with the Baltic root *vaik- attested in such words like Old Prussian wayklis ‘son’ (Elbing vocabulary, 13/14th c), woykello ‘servant’ (Grunau vocabulary, 16th c.), waix, acc. sg. waikan ‘servant’ (Catechisms, 16th c) and Lithuanian vaikas ‘child’ (in dialects also ‘boy’, ‘son’). It is also found in historical Old Prussian personal names such as Waikel, Waikicke or Waykutte (see Reinhold Trautmann, Die altpreußischen Personennamen, Göttingen, 1925, p. 112f.).

    I wouldn’t pay so much attention to the spelling <oy> in the Basel epigram. Only in one word it can represent the same diphthong as in your name [ai] (perhaps [oi]). In the other two, it is probably to be pronounced as [o:].

    Kind regards,

    Vytautas R.

  16. #16
    Forum-Teilnehmer Avatar von JuHo54
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    Standard AW: Wo kommen die Woyke / Woycke her

    Hallo Susanne,
    ich habe doch tatsächlich in meinem Stammbaum auch einen Woyke ( sehr, sehr weit entfernt) in der Schreibweise "Woike": Carl Ludwig Woike * um 1826 °° Sobbowitz 1854 Caroline Trick, er war Gasthofbesitzer in Dirschau (:-)... also doch nicht so selten wie du ja schon bei Wolfgang festgestellt hast....
    Liebe Grüße
    Jutta
    Jeder Tag ist ein kleines Leben für sich.

    Artur Schopenhauer* 1788 Danzig

  17. #17
    Forum-Teilnehmer Avatar von MueGlo
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    Standard AW: Wo kommen die Woyke / Woycke her?

    Moin, Susanna,

    prima, ein interessanter Beitrag.

    Abgesehen von den unten bereits aufgeführten Woyke / Woike (sowie mit ck) finden sich bei Dorothea Weichbrodt / DANZIGER GENEALOGISCHE TAFELN eine ganze Reihe von Namen, die mit Woy... und Way... beginnen. Siehe

    https://danzigertafeln.vffow.org/suche.php (falls die Namen nicht angezeigt werden: "Wo" bzw. "Wa" eingeben und dann suchen).

    Der älteste dort aufgeführte Woyke wird 1377 erwähnt.

    Im Kirchspiel Steegen finden sich zwischen 1656 und 1792 ca. 36 Woyke-Heiraten ... dazu etliche Woy... (Woynacken, Woyner, Woytak, Woywode, etc.)

    Erstaunlich ist, dass die oftmals mit viel Phantasie ausgestatteten Prediger nie auf die Idee gekommen sind, den gehörten Namen dann "Weuke" zu schreiben ...

    Beste Grüße, Rainer MueGlo
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  18. #18
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    Standard AW: Wo kommen die Woyke / Woycke her?

    Moin Rainer,

    vielen Dank für den Link und die Infos. Es ist wirklich spannend, dass die Schreibweise sich halten konnte. Möglicherweise, weil sie vor Ort selbstverständlich erschien. Ich gehe da ganz bestimmt noch etwas weiter in die Tiefe und schaue mal, ob ich sonst noch ein paar uralte Namen finde, die es schon vor dem Eintritt in die geschriebene Geschichte gab.

    Beste Grüße aus dem Rheinland
    Susanne

  19. #19
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    Standard AW: Wo kommen die Woyke / Woycke her?

    Hallo Dieter,
    Eduard Friedrich ist mein Ururgroßvater, meine Urgroßmutter war eine Tochter aus erster Ehe, die zweite Ehefrau, Justina Mathilde Wockenfoth war die Frau, die meinen Großvater mit aufzog, weil meine Urgroßmutter alleinerziehend und berufstätig war. Erna Woyke, die Schwester meiner Urgroßmutter war niemals in den USA, es muss sich um eine andere Erna handeln. Soviel hierzu, ich gehe auf ancestry gerade (Wolfgangs Stammbaum immer im Blick) Schritt für Schritt zurück, bei bahnbrechenden zusätzlichen Erkenntnissen würde ich mich melden.
    Viele Grüße
    Susanne

  20. #20
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    Standard AW: Wo kommen die Woyke / Woycke her

    Hallo Jutta,
    herzlichen Dank für deine Antwort. Ja, in Danzig gab es viele Woykes, was meiner Lebenserfahrung und den Eingaben auf Namensatlanten im Internet diametral entgegen steht. Es ist in jedem Fall ein gutes Gefühl, dies nun zu wissen.
    Meine Woykes kamen einige Generationen lang aus Schiewenhorst. Sollten sich etwas mit Dirschau kreuzen, melde ich mich :-) !
    Liebe Grüße
    Susanne

  21. #21
    Forumbetreiber Avatar von Wolfgang
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    Standard AW: Wo kommen die Woyke / Woycke her

    Einen schönen guten Morgen,
    hallo Susanne,

    unsere Woyke waren auch in Danzig recht gut vertreten. Die Stadt war offensichtlich für die Landbewohner ziemlich attraktiv und so zogen auch einige Woyke dorthin. Auch meine Großmutter Hulda und ihre ihre Geschwister Ella und Arthur. Und das war nicht der einzige Woyke-Zweig den es aus der Niederung nach Danzig zog.

    Der Ursprung der Woyke unserer Familie ist in der Niederung und im Großen Werder zu finden. Der erste mir bekannte zur Familie gehörende Woyke war Jakob Woyke, der 1738 ein paar hundert Meter von mir entfernt in der evangelischen Kirche in Fürstenwerder in erster Ehe Elisabeth Schoewe heiratete.

    Ob Woyke aus dem Niederungs-/Werdergebiet auch in andere Gegenden zogen, weiß ich nicht, kann aber möglich sein. Bei meinen bisherigen Recherchen habe ich aber festgestellt, dass die meisten von ihnen eine starke Bodenhaftung aufwiesen und höchstens mal von einem Dorf ins nächste Nachbardorf zogen.

    Schöne Grüße aus Prinzlaff
    Wolfgang
    -----
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  22. #22
    Forum-Teilnehmer Avatar von MueGlo
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    Standard AW: Wo kommen die Woyke / Woycke her

    Moin, Susanna & Wolfgang,

    die Heirat von Jacob Woyke am 01.01.1738 in Fürstenwerder: Leider geht aus dem Eintrag nicht eindeutig hervor ob er Gesell oder Witwer ist ... wißt Ihr, wann er gestorben ist und wie alt er wurde?

    Am 08.02.1705 heiratet in Steegen ein Jacob Woyke, Sohn des Hans Woyke, Mitnachbar in Fürstenwerder, eine Catharina Hasenbarg (-burg, -berg). Ist er identisch mit dem Jacob von 1738 oder sein Sohn?

    Beste Grüße, Rainer MueGlo
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  23. #23
    Forum-Teilnehmer Avatar von Weimaraner
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    Standard AW: Wo kommen die Woyke / Woycke her?

    Danke Susanne für deine Information, werde diese prüfen und notfalls bei mir berichtigen.
    Viele Grüße
    Dieter
    Du kannst keinen Tag der Vergangenheit ändern. Halte niemals mit einer Hand die Vergangenheit fest, denn du brauchst beide Hände für die Zukunft.

  24. #24
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    Standard AW: Wo kommen die Woyke / Woycke her

    Moin Rainer,

    und zugleich sorry für die späte Antwort. Ich treibe mich derzeit tief in altprussichen Forschungen rum, von denen ich gerade sehr begeistert bin, weil sie ein neues Kapitel in meinen Gedanken eröffnet haben.

    Zu deiner konkreten Frage habe ich definitiv keine Antwort bislang. Ich grabe mich mit dem Stammbaum ganz langsam rückwärts und bin noch nicht am Anfang des 18. Jh.

    Was ich zu den Woykes aber ganz im Allgemeinen rausgefunden habe - mal ganz unabhängig von meiner Linie: Es gab sie in viel größerer Anzahl in der Gegend um Danzig überall, das altprussische "Pomesanien". Ich habe sogar Woykes in Königsberg gefunden. Es sind dazu, wenn man bedenkt, dass der Name eine regionale Ausprägung ist, richtig viele Woykes im 1. Weltkrieg gefallen, alle aus West- und Ostpreussen. Die bevorzugten Vornamen scheinen Peter, Jacob, Martin im 19., 18. Jh. gewesen zu sein. Wie und ob die miteinander zusammenhängen, daran puzzle ich noch.

    Das Büchlein mit den Altprussischen Familiennamen ist nach langer Suche in den Antiquariaten der Republik bei mir eingetroffen (ein Lob auf das Internet und auf Google) und man darf Woyke mit Woycke, Wayke, Waike, Weike gleichsetzten, habe ich dort schon gelernt.

    Ein Umstand muss grundsätzlich immer mitbedacht werden: Den älteren Kirchenbüchern nicht zu trauen. Was bedeutet, man sollte sich niemals darauf verlassen, dass alles drinsteht, was drinstehen sollte. Schon vor Jahrhunderten wurde immer wieder beklagt, wie nachlässig sie geführt wurden. Ergo, auch wenn man nichts findet, bedeutet es nicht, dass nicht doch jemand gelebt hat. In diesem Fall ist Mut zur Lücke erforderlich.
    Der zweite Umstand ist: In Danzig selbst wurde die Bevölkerung immer wieder verheerend dezimiert (Pest/Cholera/Typhus/Napoleon (!) usw.), diese Phasen setzten sukzessive Wanderungsbewegungen von den umliegenden Ortschaften in Richtung auf die Stadt in Gang. Insofern kann ein wenig Bewegung drin sein, die man bei der Suche berücksichtigen kann.
    Wenn ich tief in der Vergangenheit der Woykes ankommen, dann melde ich mich wieder ;-). Wolfgang wird mehr wissen.

    Mit vielen Grüßen aus dem Rheinland
    Susanne

  25. #25
    Forumbetreiber Avatar von Wolfgang
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    Standard AW: Wo kommen die Woyke / Woycke her

    Schönen guten Abend,
    hallo Rainer und Susanne,

    der Jacob Woyke der 1705 in Steegen heiratete, war mit großer Wahrscheinlichkeit nicht identisch mit dem Jacob der sich 1738 in Fürstenwerder vermählte. Das vermutlich letzte Kind des in Fürstenwerder lebenden Jacob Woyke war Constantin, der am 05.07.1773 geboren wurde. Leider sind von Fürstenwerder keine Kirchenbücher vor 1714 erhalten geblieben. In der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts gab es neben diesem Jacob Woyke noch mehrere andere Woyke in Fürstenwerder und es kann nur vermutet werden, dass diese verwandtschaftlich verbunden waren. Die Quellensituation ist etwas unübersichtlich, denn Archivalien von Fürstenwerder liegen sowohl in Marienburg als auch in Danzig. Und leider kann ich zur Zeit keine Archivbesuche machen um dort zu recherchieren.

    Die Woykes kamen in Steegen besonders häufig vor, in Fürstenwerder nicht ganz so oft, aber auch in Bohnsack und Schönbaum sind sie in den Kirchenbüchern zu finden. Gut, die meisten von ihnen waren arme Schlucker, Landarbeiter, Tagelöhner, die sich auf den Höfen verdingten. Wenn es mal einen Ortswechsel in ein Nachbardorf gab, dann war das oft heiratsbedingt. Landflucht gab es kaum. Erst im 20. Jahrhundert zog es die ersten Woyke meiner Familie Richtung Danzig.

    Schöne Grüße aus dem Werder
    Wolfgang
    -----
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  26. #26
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    Standard AW: Wo kommen die Woyke / Woycke her

    Hallo Wolfgang und Rainer,

    ich muss das Schicksal der Woykes ganz allgemein doch noch einmal aufnehmen..., an anderer Stelle hatte ich zur altprussischen Herkunft des Familiennamens berichtet. Das zog selbstverständlich nach sich, dass ich mich dann doch komplett durch die altprussische Geschichte gearbeitet habe: back to the roots...;

    Leider leider ist die Quellenlage dürftig, da die alten Prussen, genau wie die Kelten, keine schriftlichen Zeugnisse hinterließen, archäologisch gesichert ist, dass sie seit 3000 Jahren ansässig waren und auch die Völkerwanderung ihr Gebiet nicht erreichte. Wie immer ist es schon seit dem alten Rom so, dass die Geschichte von den Siegern geschrieben wird (in diesem Fall der Chronist des Deutschen Ordens) und die Geschichte derjenigen, die das Spiel verloren haben, eliminiert und ausgelöscht und verunglimpft wird (siehe Rom und Karthago).

    Es gibt einige Bücher zum Thema, auch welche, die man flüssig lesen kann ohne Vorkenntnisse. Leider alle naturgemäß auf Ostpreußen fixiert und von Menschen ostpreußischer/ostprussischer, meistens Königsberger Herkunft geschrieben (Westpreußen und damit auch Danzig versank zu historisch-preußischen Zeiten ja leider in provinzielle Bedeutungslosigkeit, Königsberg war Zentrum = Ordensfeste und Krönungsort des ersten "Königs von Preußen").

    Lange Rede kurzer Sinn bzw. nun endlich der Bezug zu den Woykes und den weiteren "übriggebliebenen" Prussen: Sie waren jahrhundertelang faktisch entrechtet, wurden von ihren Ländern vertrieben, durften nur unfruchtbares Land bebauen und auch weniger als die Neusiedler, mussten jedoch identische Abgaben bezahlen, durften lange lange nicht die Schule besuchen, später nur bis 500 zählen lernen und schreiben nur ihren Namen; durften grundsätzlich nur niedere Dienste verrichten, waren quasi Leibeigene; in die Stadt durften sie nicht ziehen, wenn sie nicht spurten, wurden ihnen ihre Kinder weggenommen usw., man kann die Aufzählung verlängern. Später wurden sie übrigens ganz bevorzugt in zwei Weltkriegen "verheizt", jedenfalls die, die noch da waren. Nach 1871 nahmen wohl viele die Gelegenheit zur Freizügigkeit war und zogen nach Hamburg oder auch in den Ruhrpott für Arbeit.

    Ein nicht uninteressantes Kapitel der Deutschen "Kolonialgeschichte", die Prußen waren die Arbeitstiere, auf denen der Osten aufgebaut wurde. Ich war definitiv einigermaßen erstaunt, noch niemals zuvor davon gehört zu haben und natürlich selbstredend erschüttert!

    Selbstverständlich bringen es die wenigsten Menschen dann zu etwas, sie blieben in der Tat über Jahrhunderte "arme Schlucker", wie du das genannt hast, Wolfgang (das schließt jetzt endlich den Bogen meines Romans, mit dem ich andeuten wollte, dass die Welt nie einfach ist..., ).
    Vielleicht waren einige Dinge im 19. Jh. dann schon etwas leichter aber wer Jahrhunderte nur die Drecksarbeit erledigen durfte wird danach nicht umgehend Bürgermeister.... jedenfalls hat er nicht die allerbesten Voraussetzungen dafür; wenn man anfängt, den Dingen auf den Grund zu gehen, dann wird es meistens kompliziert und genauso oft unschön...

    Wer möglicherweise jetzt Interesse hat und sich einlesen möchte, der meldet sich gerne. Ich empfehle gerne echte Bücher :-).

    Mit ganz herzlichen Grüßen aus dem Rheinland
    Susanne

  27. #27
    Forum-Teilnehmer Avatar von MueGlo
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    Standard AW: Wo kommen die Woyke / Woycke her?

    Moin, Susanna & Wolfgang,

    Susanna: An der Literaturliste wäre ich natürlich interessiert. Stellst Du sie hier ein?

    Deine Ausführungen bzgl. der Prussen sind interessant. These: Das bezieht sich alles auf Ostpreussen und nicht auf Weichsel-Mündungsgebiet. Denn bekanntlich gab es dort keinen Adel, kein Bauernlegen, keine Güter - abgesehen von einigen Staatsgütern der Stadt Danzig - keine Leibeigenschaft. Stattdessen freie, selbstbewußte Nachbarn.

    Wolfgang: Die Woyke im Kirchspiel Steegen sind zwischen 1659 und mindestens bis ca. 1750 - bin da noch nicht ganz durch - Nachbarn, Gärtner, Schipper, Krüger, gelegentlich auch mehreres zusammen; also keine "armen Schlucker, Landarbeiter, Tagelöhner".

    - 1659 heiratet George Woyke, Gesell, Nachbar, Krüger in Pasewark eine Anna NN, Witwe des Martin Schultz, Nachbar & Höcker in Käsemark
    - 1668 heiratet Martin Woyke, Gesell, Nachbar, Maria Mally, Tochter des Martin dÄ Mally, Pasewark, und 1691 Maria von Kolm, Tochter von Cornelius von Kolm, Nachbar & Schultz in Pasewark (8-fachter Urgroßvater)
    - 1691 heiratet ein Martin Woyke, der aus Pommern stammt.
    Und so geht das weiter.

    Schaut man sich die Heiraten der Woykes danach an tauchen etliche im Kirchspiel bekannte Namen auf, die jahrhundertlang im Kirchspiel Steegen eine Rolle spielen. Sprich: Sie sind integriert, das Pruzzentum spielt keine Rolle.

    Ob es dann in der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts und / oder im 19. Jahrhundert einen Abstieg der Woyke zu armen Schluckern, Landarbeitern, Tagelöhnern gegeben hat, kann ich bislang nicht übersehen.

    Nur, wenn dem so ist, dann hat das nichts mit ihren Pruzzen-Wurzeln zu tun ... das ist anderen Familien, die niemals etwas mit den Pruzzen zu tun hatten, auch passiert.

    Im übrigen listet Dorothea Weichbrodt bei den Danziger Patrizierfamilien bereits im 14. Jahrhundert Woyke auf ...

    https://danzigertafeln.vffow.org/tafel.php/2283

    Und was die Gefallenen in den Befreiungskriegen bis zum Wk II betrifft: Da wurden grundsätzlich an vorderster Front erst einmal die Söhne der "unteren" Schichten verheizt ... unabhängig von ihren Wurzeln.

    Beste Grüße, Rainer MueGlo
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    Nachbarn und Hofbesitzer in Groß und Klein Zünder vom 17. bis 20. Jahrhundert:
    http://momente-im-werder.net/01_Offen/31_Gross-Zuender/Nachbarn-GrZ-KlZ/index.htm

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