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Thema: Kaschubische Waldpilze

  1. #1
    Forumbetreiber Avatar von Wolfgang
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    Standard Kaschubische Waldpilze

    Schönen guten Abend,

    gestern unternahm ich mit einem Freund einen Kurzausflug in die Kaschubei, nach Berent/Kościerzyna, wo er etwas zu erledigen hatte. Und dabei nahmen wir auch die Möglichkeit wahr, einen Abstecher in das Berent umgebende Waldgebiet zu machen. Wir hatten vor, Pilze zu sammeln. Dem Rat eines Bekannten folgend, suchten wir zuerst einen uns genannten Parkplatz auf, auf dem dann aber schon unzählige Autos standen. Die Ausbeute: Gut, aber nicht gut genug. Danach fuhren wir nach Charlottental / Szarlota und suchten dort im Wald. Es war schier unfassbar: Nach insgesamt einer guten Stunde hatte ich meinen Weidenhenkelkorb voll. Es waren überwiegend Maronenröhrlinge, aber auch sehr viele Steinpilze, kleine, große, bis zu 20 cm groß.

    Hier nur einige wenige der eher größeren Pilze:
    Name:  Waldpilze.jpg
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    Wieder zu Hause wurde geputzt, in dünne Scheiben geschnitten, vor allem die Maronenpilze und die Stiele der Steinpilze, und diese dann auf die neun Roste meines Hendi-Dörrautomaten verteilt. Rund drei Kilo, bei 50 Grad über Nacht gedörrt. Das ganze Haus roch nach Pilzen und heute Morgen füllte ich diese in Schraubverschlussgläser. Dann kam auch noch gleich die zweite Portion. Nur Steinpilzstiele, längs in Scheiben geschnitten, und auch diese sind nun durch und durch trocken, rascheln wie Laub im Herbstwald.

    Aber das waren nur die getrockneten Pilze. Gestern Abend bereitete ich noch eine Steinpilzrahmsuppe zu. Eigentlich ganz banal, ganz einfach:

    - Eine gute Portion Steinpilze, klein gewürfelt
    - Butter
    - einen halben Liter Gemüsefond oder klare Brühe
    - Salz, Pfeffer
    - Schmand
    - Petersilie
    Butter in einem Topf auslassen, Pilze reinwerfen, etwas anschmoren, Fond/Brühe, Salz, Pfeffer dazu geben, 20 Minuten köcheln lassen. Die Hälfte der Pilze aus dem Topf heben, die Pilze im Topf pürieren und anschließend die zuvor herausgenommenen Pilze wieder hinzufügen. Dann einen Esslöffel Schmand unterrühren, in Teller füllen, klein geschnittene Petersilie darüber gestreut, fertig!

    Heute Mittag gab es für mich und meine Mutter Salzkartoffeln mit Steinpilzragout. Das war Spitze, es begeistert und auch das ist ganz einfach zu machen:

    - Eine ordentliche Portion Steinpilze, gewürfelt
    - geräucherter Speck, klein gewürfelt
    - etwas Butter
    - einen Schuss Gemüsefond
    - Salz, Pfeffer
    - einen guten Esslöffel Schmand
    Speck in die Pfanne hauen, auslassen, Butter dazu, Pilze anschmoren, Gemüsefond dazu geben, außerdem Salz und Pfeffer. Das Ganze 20 Minuten köcheln lassen, Schmand dazu, umrühren und mit Salzkartoffeln servieren.

    Natürlich können noch weitere Gewürze dazu gegeben werden. Aber ich wollte das einfach mal wieder so haben, wie ich das als Kind in den Teller bekam und wie es meine Mutter in ihrer Erinnerung hatte. Das Verhältnis der Zutaten zueinander? Egal, Hauptsache es sind genug Pilze da.

    Noch kurz zu den gefundenen Pilzen. Es ist schon 55 Jahre her, dass ich das letzte Mal so viele und so wunderschöne Pilze fand. Das war in Bayern wo ich mehr oder weniger durch Zufall geboren wurde und als Kind aufwuchs. Und trotzdem ist das nicht vergleichbar. Denn damals fanden wir nur wenige Steinpilze, den König der Pilze, und häufig waren die Pilze durch und durch verwurmt. Damals schnitt man das nur ganz grob weg, und häufig hatten wir dann ganz automatisch Pilze mit "Fleischbeilage"

    Aber die schönen frischen kaschubischen Pilze waren fast durch die Bank weg vollkommen wurmfrei.

    Morgen kommt meine Tochter mit Familie -mein Enkel wird das erste Mal hier in der Heimat seiner Vorfahren sein-, mein Sohn kommt am Wochenende. Und dann werden wir noch einmal "in die Pilze fahren". Aber, das sagte mir heute eine Bekannte, auch die Wälder auf der Nehrung sind in diesem Jahr außerordentlich pilzreich. Und so werden wir uns in den nächsten Tagen zuerst einmal in das nahe Nickelswalde aufmachen. Und wenn wir dort nicht mit vollen Körben zurückkommen, machen wir uns eben in die Kaschubei auf. Meine Kinder waren dort noch nicht...

    Schöne Grüße aus dem Werder
    Wolfgang
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    Das ist die höchste aller Gaben: Geborgen sein und eine Heimat haben (Carl Lange)
    Zertifizierter Führer im Museum "Deutsches Konzentrationslager Stutthof" in Sztutowo (deutsch/englisch)
    Certyfikowany przewodnik po muzeum "Muzeum Stutthof w Sztutowie - Niemiecki nazistowski obóz koncentracyjny i zagłady"

  2. #2
    Forum-Teilnehmer Avatar von Belcanto
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    Standard AW: Kaschubische Waldpilze

    dann guten Appetit.

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