Anna Misztal, langjährige Vorsitzende der Polnisch-Deutschen Gesellschaft in Danzig, fand gestern auf dem Danziger Friedhof Łostowice ihre letzten Ruhestätte.

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Unermüdlich setzte sie sich für gute Beziehungen zwischen Polen und Deutschland ein, war Herz und Motor der Polnisch-Deutschen Gesellschaft (Towarzystwo Polska - Niemcy w Gdańsku). Unter ihrer Leitung entwickelte sich der Verein zur wichtigsten ehrenamtlich geleiteten Institution in Danzig die Brücken zwischen Polen und Deutschland baut. Die ständige Verbesserung der Beziehungen zwischen den beiden Ländern war ihr ein Herzensanliegen, und durch ihre offene, gewinnende und freundliche Art konnte sie überall, ob nun in Polen oder in Deutschland, gute und wichtige Kontakte knüpfen. Einen ganz besonderen Status hatten die Beziehungen nach Bremen, die laufend gegenseitige Besuche ermöglichten. Aber auch ihre Kontakte zur Stadtverwaltung Danzigs und zum deutschen Generalkonsulat waren herausragend.

Ihr großes Engagement war auch bei jedem der monatlichen stattfindenden und auch für Gäste offenen Vereinstreffen zu spüren, zu der sie Referenten aus allen Gesellschaftskreisen einlud. Ob Vorträge zu Geschichte, Kunst, Literatur, Musik oder anderen Themen: Immer gestaltete sie solche Veranstaltungen zu etwas ganz Besonderem. Über die gut besuchten Deutschkurse bestanden weitere Möglichkeiten Interessierten Deutschland näher zu bringen.

Anna Misztal ist tot. Am 08. Juni 2020 67-jährig gestorben hinterlässt sie eine Lücke, die kaum geschlossen werden kann. Sie war ein ganz besonderer Mensch. Bescheiden, sich nie in den Vordergrund drängend, herzlich, idealistisch für das eintretend und arbeitend was ihr wichtig war, Brücken bauend. Sie war in keinen Schlagzeilen zu finden obwohl das was sie tat, was sie schuf, häufiger öffentlich hätte erwähnt werden müssen.

Die Totenmesse fand gestern in der voll besetzten Königlichen Kapelle statt.

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Anschließend fuhr ein Bus zum Friedhof Łostowice. In der Friedhofskapelle konnten weitere zahlreiche Trauergäste Abschied nehmen bevor es zur letzten Ruhestätte ging. Generalkonsulin Cornelia Pieper, die mit mehreren anderen Konsulatsangehörigen auch schon zuvor bei der Totenmesse zugegen war, hielt eine persönliche und bewegende Abschiedsrede. Jolante Murawska, stellvertretende Vorsitzende der TPN, erinnerte mit berührenden Worten an Anna Misztal. Die Stadt Danzig, vertreten durch einen Vize-Präsidenten, würdigte die Verstorbene für ihre Verdienste. Die letzte Ehre erwiesen auch eine Abgeordnete des polnischen Sejm, vertreten waren viele polnisch-deutsche Gesellschaften aus ganz Polen durch Vorstandsmitglieder.

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Der Verlust für Anna Misztals Familie ist unermesslich, die Stadt Danzig hat einen besonderen Menschen verloren, für Viele ist eine liebe Freundin gegangen.

Liebe Anja, wir werden Deine Arbeit in der TPN so gut wie möglich fortsetzen!

Wolfgang