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Thema: Fahrradtraditionen des alten Danzig

  1. #1
    Forum-Teilnehmer Avatar von Uschi Danziger
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    Standard Fahrradtraditionen des alten Danzig

    https://historia.trojmiasto.pl/Rower...a-n152673.html

    Hallo Forumer,

    Jan Daniluk hat einen Artikel zum Thema „Fahrradtraditionen des alten Danzig“ geschrieben.
    Als Beginn der Fahrradgeschichte gilt der Bau einer „Laufmaschine“ 1817 des badischen Forstbeamten Karl von Drais.
    1861 baute der Franzose Pierre Michaux den ersten zweirädrigen Velocipede, der mit Pedalen angetrieben wurde.
    Auf den alten Fotografien der Stadt Danzig aus der Wilhelminischen Zeit sind nur sehr wenige Fahrräder in der Stadt zu sehen. Es gab damals sehr viele Fahrräder in der Stadt. Der Grund ist, dass das Radfahren in der dicht bebauten Innenstadt voller Fußgänger verboten war. Das Radfahren war nur Postboten, Feuerwehrleuten und Pflegern gestattet.
    Der Historiker Jan Daniluk schreibt, dass in der Freien Stadt Danzig die Radwege schon z.T. ein Standard waren.

    Viele Grüße

    Uschi Danziger

  2. #2
    Forum-Teilnehmer Avatar von Ulrich 31
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    Standard AW: Fahrradtraditionen des alten Danzig

    Zum polnischen Link in #1 hier die deutsche Übersetzung: > https://translate.google.com/transla...a-n152673.html.

    Aus eigener Kindheitserfahrung im Danzig der 1930er Jahre bis 1945 kann ich berichten: In Danzig-Schidlitz, wo ich bei meinen Eltern in der Karthäuser Straße wohnte, verlief vor unserem Wohnblock die Straßenbahnlinie nach Emaus mit naher Haltestelle und parallel daneben ein nicht allzu breiter Fahrradweg. Dieser Fahrradweg wurde damals von Radfahrern stark frequentiert. Das aus heutiger Erfahrung Besondere: Hielt die Straßenbahn an der Haltestelle, mussten auch die Radfahrer halten und durften erst nach dem Abfahren der Straßenbahn wieder weiterfahren. Das war vorgeschrieben. - Heutzutage denkt kein Radfahrer in gleicher Situation daran, entsprechend Rücksicht auf die aus- und einsteigenden Tramgäste zu nehmen. Regeln wie früher in Danzig gibt es jetzt leider nicht.

    Ulrich

  3. #3
    Forum-Teilnehmer Avatar von Peter von Groddeck
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    Standard AW: Fahrradtraditionen des alten Danzig

    Lieber Ulrich,
    Radfahrer müssen auch jetzt noch notfalls anhalten. Leider befolgen das manche nicht.
    Straßenverkehrs-Ordnung (StVO)
    § 20 Öffentliche Verkehrsmittel und Schulbusse (1) An Omnibussen des Linienverkehrs, an Straßenbahnen und an gekennzeichneten Schulbussen, die an Haltestellen (Zeichen 224) halten, darf, auch im Gegenverkehr, nur vorsichtig vorbeigefahren werden.
    (2) Wenn Fahrgäste ein- oder aussteigen, darf rechts nur mit Schrittgeschwindigkeit und nur in einem solchen Abstand vorbeigefahren werden, dass eine Gefährdung von Fahrgästen ausgeschlossen ist. Sie dürfen auch nicht behindert werden. Wenn nötig, muss, wer ein Fahrzeug führt, warten.
    Gruß Peter
    Tue recht und scheue niemand.

  4. #4
    Forum-Teilnehmer Avatar von kallepirna
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    Standard AW: Fahrradtraditionen des alten Danzig

    Es gibt die Regeln genauso noch, nur werden sie nicht durchgesetzt aus mangel an Personal. Auch war die Erziehung früher eine andere als heute. Man hatte mehr Achtung voreinander.
    mfg. kallepirna

  5. #5
    Forum-Teilnehmer Avatar von Ulrich 31
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    Standard AW: Fahrradtraditionen des alten Danzig

    Guten Abend Peter und kallepirna,

    hier der vollständige Wortlaut von § 20 StVO 2013: > https://www.gesetze-im-internet.de/stvo_2013/__20.html.

    Wie schon Peter in #3 mitteilte, dürfen danach z.B. Radfahrer an an Haltestellen haltenden öffentlichen Verkehrsmitteln immerhin "nur vorsichtig vorbeifahren". Im damaligen Danzig mussten Radfahrer dagegen in gleicher Situation halten.

    Im heutigen Danzig-Schidlitz (Siedlce) hat sich in dessen Hauptstraße, der Kartuska (früher: Karthäuser Straße), die Situation für die jetzigen beiden Tramlinien 10 und 12 sowie die Buslinien und für den Fahrradverkehr stark, aber vorteilhaft verändert. Nunmehr liegen dort die betr. Haltestellen für die öffentlichen Verkehrsmittel jeweils an Verkehrsampeln, die mit dem Linienverkehr gekoppelt sind. Dadurch werden automatisch auch die Radfahrer bei Rot gestoppt, die inzwischen einen mustergültig über die Gesamtlänge der Kartuska von Nowe Ogrody (Neugarten) bis zur Franziskuskirche angelegten, erstaunlich breiten Radweg für beide Richtungen benutzen können.

    Das noch zum Vergleich des Verhaltens der Radfahrer früher und heute: Wer hört heute noch eine Fahrradklingel? - Nach eigenem Erleben im früheren Danzig als auch später in Deutschland für längere Zeit klingelten Radfahrer in kritischen Situationen regelmäßig. Heute ist eine Fahrradklingel nur höchst selten zu hören, und selbst in wirklich kritischen Situationen machen Radfahrer jetzt fast nie Gebrauch. - Eine nicht nur unschöne, sondern vor allem gefährliche Entwicklung.

    Beste Grüße
    Ulrich

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