Hallo -
von Regina und "den Damens" in der Dt. Minderheit bin ich "angefeuert" worden, doch nun endlich mal aufzuschreiben, wie's mir denn so beim zweiten Besuch innerhalb eines Jahres in Danzig gefallen hat.
Na ja - was soll ich sagen ... es war genau so toll wie beim ersten Besuch (und mein Mann war mit und ist nun auch infiziert). Dieses Mal hatten wir auch ein bißchen mehr Zeit für alles und wir waren in Oliwa und haben die tolle Kathedrale und den Garten bewundert (zu dem meine Familie eine besondere Beziehung hat).
Auch in Neufahrwasser und am Strand von Brösen war ich wieder.
Dann waren wir in Zoppot und sind auch über den Steg in's Wasser gelatscht und das war grandios, zumal wir während unseres Aufenthaltes in Danzig nur tolles Wetter hatten. Immer Sonnenschein und Temperaturen im zweistelligen Bereich. Das Grand-Hotel beeindruckt heute genauso wie wahrscheinlich damals; ebenso die alten und schönen Villen in den Nebenstrassen. Mit ein bisschen Mühe kann man sich gut die Eleganz des alten Seebades vorstellen.
Gdingen war auch ganz nett, aber wir wollten weiter nach Karthaus und Szymbark, wo ein Teil meiner Urahnen herkommt. Karthaus hat mir ganz gut gefallen, vor allem die schöne große Kirche. Ich wäre gerne länger dort geblieben, was ich beim nächsten Besuch auch sicher tue, zumal ich rausbekommen habe, daß der Bus Nr 804 dorthin fährt.
Beeindruckt hat mich vor allem die Landschaft um Karthaus und Szymbark. Die Wälder hatten ihr buntes Kleid angelegt und die vielen kleinen Teiche und Seen waren im Sonnenschein toll anzusehen. Wir sind dort um so einen kleinen Teich herumspaziert und ich glaube auf diesem Spaziergang habe ich zum ersten Mal kapiert was es heisst, wenn mein Vater und seine Cousinen davon sprachen, sie haben die HEIMAT verloren. Das Wort Heimat hat für mich jetzt irgendwie einen anderen Sinn bekommen.
Szymbark war vor allem lustig, weil wir ein auf dem Kopf liegendes Haus bewundern konnten. Gab es da eigentlich schon immer ein auf dem Kopf liegendes Haus (meine Schwester meinte, unser Vater hätte uns davon erzählt) ?
Die Bunker (oder Unterstand) , der Zug, der Gefangene und Zwangsarbeiter nach Russland transportierte und eine Gefangenenbaracke zeigten dann wieder auf, was sich in Westpreußen abgespielt hat.
Zurück in Danzig ging's dann zum wiederholten Male in's "Kubicki" zum Essen. Im übrigen gibt es im Madison-Center auch ein kleines nettes indisches Restaurant (ASSAM) mit dem Charme eines Bahnhof-Restaurants, aber das Essen ist dort sehr authentisch und lecker. Gewohnt haben wir wieder im "Hevelius" und konnten über die Altstadt schauen. Die Katharinenkirche bei Vollmond direkt vor der Nase - das hat was.
Im Archiv konnte ich leider nicht so lange umherwühlen bei diesem Besuch, weil ich stärker in andere Aktivitäten eingebunden war, aber drei Urkunden meiner Familie habe ich trotzdem gefunden.
Was bliebe noch zu vermelden ? Ach ja ... die nächste Danzig-Fahrt ist ins Auge gefasst ... Frühjahr oder Sommer 2009.
Schönen Sonntag für alle
Angelika