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Thema: Adresssuche Schönwarling

  1. #1
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    Standard Adresssuche Schönwarling

    Hallo liebe Forengemeinde,

    ich wende mich wieder an euch, da mir bei meiner letzten Anfrage super geholfen wurde.

    Ich würde gerne wissen, ob es noch Aufzeichungen wie Grundbucheinträge oder ähnliches aus dem Kreis Danziger Niederung, bzw. Danziger Höhe gibt. Laut

    Aus dem damaligen Stadtanzeiger habe ich entnommen, dass Johann und Johanna Marschewski im Rahmen des Entschulungsverfahrens 1933 entschuldet wurden. Im Stadtanzeiger werden im Grundbuch Schönwarling drei Grundbuchblätter aufgeführt.

    Verstehe ich es richtig, dass es unterschiedliche Grundstücke/Hofstellen gewesen sind? Oder können damit auch Ackerflächen gemeint sein?

    Ich frage deshalb, weil Johann Marschewski und auch seine beiden Söhne Paul und Bruno Marschewski jeweils eine Hofstelle bewirtschafteten. Aus Erzählungen weiß ich, dass die Hoffstellen des jeweils anderen in unmittelbarem Blickfeld gewesen sein sollen.

    Im Einwohnerbuch der Danziger Landkreise 1927/28 sind alle drei namentlich aufgelistet, aber nur bei Johann steht "Besitzer". Leider sind dort keine Straßennahmen aufgeführt.

    Ich gehe davon aus, dass er zumindest eine Hofstelle besessen haben muss, da in den meisten Geburtsurkunden seiner Kinder als Beruf "Pächter" angegeben war.

    Ich möchte gerne die Adressen zu den Grundbuchblättern wissen. Besteht da irgendeine Möglichkeit, diese Adresse herauszubekommen?

    Bei unseren bisherigen Recherchen gehen wir davon aus, dass sich die Hofstellen in der heutigen ul. Lakowa befunden haben könnten.

    Bin für jede Information sehr dankbar und bedanke mich schon mal im Voraus.

    Liebe Grüße

    Clemens

  2. #2
    Forum-Teilnehmer Avatar von Lavendelgirl
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    Standard AW: Adresssuche Schönwarling

    Hallo Clemens,

    ich könnte mir vorstellen, dass es im Staatsarchiv Danzig noch Unterlagen dazu geben könnte:
    http://westpreussen.de/pages/forschu...rchiv%20Danzig

    oder aber im Bundesausgleichsamt, wenn ein Antrag auf Lastenausgleich gestellt wurde
    https://www.badv.bund.de/DE/Bundesae...ben/start.html
    https://www.bundesarchiv.de/DE/Conte...1-bartels.html
    https://www.bmi.bund.de/SharedDocs/b...en/DE/baa.html

    Viele Grüße,
    Frank
    Ein kleines Dankeschön für eine gegebene Antwort sollte doch für jeden machbar sein.

  3. #3
    Forum-Teilnehmer
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    Themenstarter

    Standard AW: Adresssuche Schönwarling

    Hallo Frank,
    Danke für die schnelle Antwort.

    Ja, klar. Ganz vergessen zu schreiben. Lastenausgleichsverfahren sind von Bruno und Paul für Schönwarling vorhanden. Die müssen aber die Erben gestellt haben, da beide seit 1945 vermisst sind.
    Beide Akten/Verfahren hatte ich mir ja schon bei invenio gespreichert.

    Aber was kann ich damit anfangen? Die Unterlagen liegen in Bayreuth. Oder besteht Aussicht, dass wir Kopien erhalten? Beides sind die Großonkel.

    Kann man im Staatsarchiv Danzig nach den Grundbüchern/blätten suchen?

    Damit kenne ich mich leider überhaupt nicht aus. Gibt es eine Anleitung, dann würde ich mich auf den Internetseiten auf die Suche machen. Oder sollte ich dort eine schriftliche Anfrage stellen?

    Gruß Clemens

  4. #4
    Forum-Teilnehmer Avatar von sarpei
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    Standard AW: Adresssuche Schönwarling

    Hallo Clemens,

    sind die Karteikarten der Heimatortskartei Danzig-Westpreussen zu 'Marschewski' bekannt? Falls nicht: Anmeldung bei familysearch.org und ab

    https://www.familysearch.org/ark:/61...264&cat=232907

    blättern.

    Gibt es einen Hintergrund dazu, dass du explizit nach einer 'Adresse' der Hofstellen suchst? Meiner Erfahrung nach hatten Dörfer in der Größenordnung von Schönwarling damals keine Straßenbezeichnungen. Wenn du nach der örtlichen Lage der Hofstellen suchst kann - neben eventuellen Grundbuchauszügen - auch eine Anfrage beim Bundesarchiv in Bayreuth

    https://www.bundesarchiv.de/DE/Conte.../bayreuth.html

    hilfreich sein. Dort sind in der 'Ost-Dokumentation' sog. Gemeindeseelenlisten und auch Ortspläne archiviert, die von ehemaligen Bewohnern angelegt wurden. Ob es so etwas auch von Schönwarling gibt müsstest du in Bayreuth erfragen.


    Viele Grüße,

    Peter

  5. #5
    Forum-Teilnehmer Avatar von sarpei
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    Standard AW: Adresssuche Schönwarling

    ... ach ja, noch vergessen: mir ist nicht bekannt, dass die Dokumente der Lastenausgleichsverfahren oder die Grundbuchakten online verfügbar sind. Von Bayreuth weiß ich, dass dort stark auf die Schutzfristen geschaut wird. Beim Archiv in Gdansk solltest du erst einmal anfragen, ob die Grundbücher überhaupt vorliegen, dann kannst du bzgl. des aktuellen Procedere nachfragen.

    Peter

  6. #6
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    Themenstarter

    Standard AW: Adresssuche Schönwarling

    Guten Morgen,

    die Heimatortskartei kannte ich bisher noch nicht. Danke für den Link.

    Online sind die Akten der Lastenausgleichsverfahren nicht zugänglich. Ich hatte sie bei invenio gefunden. Die Schutzfristen sind 2014 abgelaufen.

    Eine Ostdokumentation von Schönwarling ist dort sogar auch vorhanden, auch diese hatte ich bereits auf meinem Merkzettel dort gespeichert. Allerdings war mir bis zu deiner Erklärung hier nicht bewusst, worum es sich dabei genau handelt.

    Aber was mache ich jetzt mit diesen in Bayreuth archivierten Unterlagen anfangen. Zu allen für mich relevanten Dokumenten ist eine Archivsignatur vorhanden. Mir ist nur nicht klar, wie ich diese Dokumente einsehen kann oder bekommen kann. Wir würden sicher auch dort hinfahren, um sie einzusehen, wenn dieses nötig ist.

    Wie ist dort die weitere Vorgehensweise?

    Das mit der Adresse habe ich auch schon bedacht, selbst hier in meinem Wohnort gab es bis zum Ende der 60er Jahre keine Straßennahmen, unser Haus war einfach die Nummer 268 im Dorf. Uns geht es nur darum, dass wir uns die Stadt Danzig gerne einmal ansehen möchten und bei der Gelegenheit natürlich auch das ehemalige Schönwarling besuchen möchten, es gibt dort ja schon wie damals, eine Bahnhaltestelle. :-)

    Wir haben nur etwaige Anhaltspunkte, wo die Hofstellen gelegen haben. Meine Schwägerin war vor etlichen Jahren einmal dort und da stand eines von den Häusern noch, die Initialien waren im Giebel noch zu erkennen.

    Gruß
    Clemens

  7. #7
    Forum-Teilnehmer Avatar von sarpei
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    Standard AW: Adresssuche Schönwarling

    Hallo Clemens,

    das Einfachste wäre, wenn du das Bundesarchiv per Mail anschreibst, deine Ausgangssituation schilderst, deine damit zusammenhängenden Fragen/Wünsche äußerst und nach dem derzeitigen Procedere fragst. Bei meinen bisherigen Anfragen war es so, dass ich einen Erklärungs-/Anmeldebogen ausfüllen musste. Die Aufwände eines Archivars sind in der Regel nach der geltenden Gebührenordnung zu bezahlen. Das ist m.E. allemal preiswerter, als nach Bayreuth zu fahren.


    Viele Grüße,

    Peter

  8. #8
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    Standard AW: Adresssuche Schönwarling

    Hast du die Dokumentation zu Schönwarling erhalten? Das würde mich auch brennend interessieren. Bin ebenfalls auf der Suche nach Informationen zu Schönwarling. Habe leider keinerlei Ahnung, wo die Familie meines Vaters ihren Hof gehabt haben könnte. Lese gerade mit Interesse, dass im damaligen Staatsanzeiger etwas zu Entschuldungsverfahren zu erfahren ist. Wie/Wo kommt man da ran? Bin für jede Info dankbar. (Und derzeit völlig 'unvorbereitet' auf dem Weg dorthin. Leider dauert das Verfahren beim Bundesarchiv hinsichtlich Einsichtnahme in Lastenausgleichsakten offenbar ca. 2 Jahre.)

  9. #9
    Forum-Teilnehmer Avatar von sarpei
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    Standard AW: Adresssuche Schönwarling

    Hallo BarryRobinMaurice,

    kennst du die Informationen unter

    http://momente-im-werder.net/01_Offe...ldung_1933.htm

    und Folgeseiten schon?


    Viele Grüße,

    Peter

  10. #10
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    Standard AW: Adresssuche Schönwarling

    Danke für den Tipp. Ich habe ein bisschen gebraucht, mich dort zurecht zu finden.

    Gibt es evtl. Karten, aus denen sich ersehen lässt, wie die Gemeindegrenzen damals verliefen? Ich habe den Eindruck, dass die heutigen Grenzen anders verlaufen könnten.

    Neben den typischen Ahnenforschungsunterlagen bin ich ebenfalls an solchen zu lokalpolitischen Themen interessiert. Einiges findet sich ja auch im Staatsarchiv. Allerdings sind die Unterlagen von 1939 bis 1945 nicht vorhanden und wohl unter 'Bundesobhut'. Weiß jemand, wo genau ich da (betr. Unterlagen Standesamt, Grundbuch, Lokalpolitik) fündig werden könnte?

  11. #11
    Forum-Teilnehmer Avatar von sarpei
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    Standard AW: Adresssuche Schönwarling

    Hallo beegee,

    zu deinem letzten Beitrag folgende Anmerkungen:

    o Gibt es evtl. Karten, aus denen sich ersehen lässt, wie die Gemeindegrenzen damals verliefen?
    Kartenmaterial (alte Messtischblätter) ist z.B. zu finden unter http://igrek.amzp.pl/result.php?cmd=...1&hideempty=on .

    o Ich habe den Eindruck, dass die heutigen Grenzen anders verlaufen könnten.
    Davon ist auszugehen.

    o Neben den typischen Ahnenforschungsunterlagen bin ich ebenfalls an solchen zu lokalpolitischen Themen interessiert.
    Lokalpolitik in Schönwarling? Grundsätzlich gibt es dazu ja u.a. Tageszeitungen - z.B. unter https://pbc.gda.pl/dlibra/publication/30861 die 'Danziger Allgemeine Zeitung'.

    o Einiges findet sich ja auch im Staatsarchiv.
    Was verstehst du unter 'Einiges'? Und welches Staatsarchiv meinst du - es gibt sowohl in Polen als auch in Deutschland mehrere davon.

    o Allerdings sind die Unterlagen von 1939 bis 1945 nicht vorhanden und wohl unter 'Bundesobhut'.
    Was nun: nicht vorhanden oder unter 'Bundesobhut' (was immer das bedeuten soll). Bzgl. personenbezogener Dokumente werden hier die Schutzfristen als Grund gelten.

    o Weiß jemand, wo genau ich da (betr. Unterlagen Standesamt, Grundbuch, Lokalpolitik) fündig werden könnte?
    Standesamt: vgl. den Quellennachweis unter http://westpreussen.de/pages/forschu...ls.php?ID=5948 . Wenn dort Jahrgänge fehlen, dann kann davon ausgegangen werden, dass diese verloren gegangen sind. Grundbücher sollten m.E. im Staatsarchiv in Gdansk zu finden sein.


    Viele Grüße,

    Peter

  12. #12
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    Standard AW: Adresssuche Schönwarling

    Hallo Peter,

    tausend Dank für deine Tipps. Überhaupt vielen Dank für dieses Forum und euer aller Engagement.

    Mit Staatsarchiv meinte ich das in Danzig. Dort und unter Westpreussen.de ist mir bei meiner Suche aufgefallen, dass insb. die Jahrgänge ab 1939 wohl komplett fehlen, teilweise schon früher (1919/20). 1939 dürfte das Jahr sein, in dem eine 'Zäsur' stattfand. Meine Frage geht dahingehend, ob mit dem Jahr 1939 die Unterlagen nur noch - oder auch/besser... - in Deutschland zu finden sind. Bzw. wo man dann fündig wird, insb. in digitalisierter Form.

    Im Staatsarchiv in Danzig habe ich erfahren, dass Sterbe- und Heiratsurkunden wohl nach 80 und Geburtsurkunden nach 100 Jahren ins Staatsarchiv wandern und jüngere bei den polnischen Standesämtern zu finden sind. D.h. zumindest Sterbe- und Heiratsurkunden bis 1942/3 müssten im Staatsarchiv in Danzig zu finden sein. Das habe ich jedoch in keinem Fall entdeckt. Auch gab es ansonsten keinen Hinweis auf Unterlagen bis 1945 bei den polnischen Standesämtern (westpreussen.de). Daher meine Frage. Lohnt trotzdem eine Anfrage beim Standesamt, auch wenn es in westpreussen.de keine Hinweise auf die gesuchten Jahrgänge gibt? Oder gibt es dafür eine zentrale Anlaufstelle in Deutschland wie Bundesarchiv? Der Benutzungsantrag des Bundesarchivs klingt so, als ob es weitere Daten geben könnte als die von mir zum angefragten Lastenausgleichsverfahren.

    Dein Link zur Zeitung war sehr interessant und brachte mich dazu weiter zu recherchieren, weil ich mir zunächst keinen Reim darauf machen konnte, weshalb die Danziger Allgemeine Zeitung nur bis 1934 im Archiv existiert. Nun weiß ich, das war wohl das allgemeine Schicksal der damaligen Zeitungen. Lediglich die Danziger Neueste Nachrichten gab es am längsten, bis 1944. Exemplare finden sich wohl in einigen Bibliotheken in Deutschland: https://zdb-katalog.de/title.xhtml?i...1984&view=full

    Hintergrund der Frage zum lokalpolitischen Geschehen ist, (neben allgemeinem Interesse, ob man daraus noch etwas mehr erfahren könnte, typische gemeindliche Nachrichten halt) dass nach der Überlieferung mein Opa eine Funktion im Orte bekleidet haben soll. Es gehen jedoch die Versionen dazu, was es war, auseinander. Insofern könnte der Staatsanzeiger von Danzig die eine oder andere Info enthalten. Hier habe ich allerdings in der Tat gerade herausgefunden, dass der Staatsanzeiger nur bis 1939 existierte, danach wurde er als Verordnungsblatt des Militärbefehlshabers Danzig-Westpreußen (1939) und Verordnungsblatt des Reichsstatthalters in Danzig-Westpreußen (1939-1945) fortgeführt. Letztere findet man zumindest in einigen deutschen Bibliotheken.

    Gruß
    Britta

  13. #13
    Forum-Teilnehmer Avatar von Inge-Gisela
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    Standard AW: Adresssuche Schönwarling

    Hallo Britta,
    zu den Danziger Jahren ab 1939, was Urkunden anbelangt, kann ich nichts sagen. Eine Möglichkeit ist allerdings auch das Standesamt I in Berlin bei jüngeren Urkunden, wenn man in direkter Verwandtschaft ist oder bei älteren beim Landesarchiv in Berlin, wobei man am besten ein dafür bestimmtes Formular per Post absendet. Es dauert erfahrungsgemäß allerdings länger als in Polen. Diese Erfahrung habe ich jedenfalls gemacht. Übrigens sind die Datenschutzfristen für Deutschland etwas anders: Geburtsurkunden 110 Jahre, Heiratsurkunden 80 Jahre, Sterbeurkunden 30 Jahre.

    LG Inge-Gisela

  14. #14
    Forum-Teilnehmer Avatar von sarpei
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    Standard AW: Adresssuche Schönwarling

    Hallo Britta,

    zu deinem letzten Beitrag folgende Reaktionen:

    Mit Staatsarchiv meinte ich das in Danzig. Dort und unter Westpreussen.de ist mir bei meiner Suche aufgefallen, dass insb. die Jahrgänge ab 1939 wohl komplett fehlen, teilweise schon früher (1919/20). 1939 dürfte das Jahr sein, in dem eine 'Zäsur' stattfand.
    ==> Die 'Zäsur' wird im Allgemeinen als 2. Weltkrieg bezeichnet. Zwar wurden von abgeschlossenen Personenstandsregistern jährlich auch Zweitschriften angefertigt, allerdings sind auch diese in vielen Fällen den Zerstörungen im Krieg (und danach) zum Opfer gefallen. In aller Regel listet die Seite westpreussen.de die verfügbaren Bestände zuverlässig auf. 'verfügbare Bestände' hat dabei nichts mit 'online verfügbar' zu tun.

    Meine Frage geht dahingehend, ob mit dem Jahr 1939 die Unterlagen nur noch - oder auch/besser... - in Deutschland zu finden sind. Bzw. wo man dann fündig wird, insb. in digitalisierter Form.
    ==> Online verfügbar sind normalerweise nur Personenstandsregister, die außerhalb der Schutzfristen für personenbezogene Daten liegen. Die Schutzfristen in Polen betragen 100 Jahre für Geburtsregister, 80 Jahre für Heirats- und Sterberegister. Und bei den betreffenden Mengen ist es üblich, dass solche Aktionen ('online verfügbar machen') in Schüben erfolgen. Mir ist nicht bekannt, dass Personenstandsregister jüngeren Datums als 1939 online verfügbar wären.

    Im Staatsarchiv in Danzig habe ich erfahren, dass Sterbe- und Heiratsurkunden wohl nach 80 und Geburtsurkunden nach 100 Jahren ins Staatsarchiv wandern und jüngere bei den polnischen Standesämtern zu finden sind. D.h. zumindest Sterbe- und Heiratsurkunden bis 1942/3 müssten im Staatsarchiv in Danzig zu finden sein. Das habe ich jedoch in keinem Fall entdeckt. Auch gab es ansonsten keinen Hinweis auf Unterlagen bis 1945 bei den polnischen Standesämtern (westpreussen.de). Daher meine Frage. Lohnt trotzdem eine Anfrage beim Standesamt, auch wenn es in westpreussen.de keine Hinweise auf die gesuchten Jahrgänge gibt? Oder gibt es dafür eine zentrale Anlaufstelle in Deutschland wie Bundesarchiv? Der Benutzungsantrag des Bundesarchivs klingt so, als ob es weitere Daten geben könnte als die von mir zum angefragten Lastenausgleichsverfahren.
    ==> Ja, nach Ablauf der Schutzfristen wandern die Personenstandsregister der Standesämter sukzessive in die Archive. das ist in Polen nicht anders als in Deutschland. Du wirst online keine Personenstandsregister üinden mit Jahrgängen innerhalb der Schutzfristen und die Standesämter lassen dich in ihren Beständen - zu Recht - nicht suchen. In Deutschland liegen die Schutzfristen übrigens bei 110 Jahren für Geburten, 80 Jahren bei Heiraten und 30 Jahren bei Sterbefällen. übrigens erfolgt die Übergabe vom Standesamt ins Archiv nicht jahresgenau! Meiner Erfahrung nach ist eine Anfrage an ein Standesamt bzgl. Register innerhalb der Schutzfristen nur dann erfolgreich, wenn du direkter Nachkomme bist und als Minimum den genauen Namen und das Ereignisdatum (am besten mit lfd. Nummer) angeben kannst.
    Lastenausgleichsverfahren betreffen die Zeit nach dem zweiten Weltkrieg und erfolgten in Westdeustchland. Hier kannst du beim Bundesarchiv in Bayreuth nachfragen. Richte dich aber auf längere Wartezeiten ein.

    Hintergrund der Frage zum lokalpolitischen Geschehen ist, (neben allgemeinem Interesse, ob man daraus noch etwas mehr erfahren könnte, typische gemeindliche Nachrichten halt) dass nach der Überlieferung mein Opa eine Funktion im Orte bekleidet haben soll. Es gehen jedoch die Versionen dazu, was es war, auseinander. Insofern könnte der Staatsanzeiger von Danzig die eine oder andere Info enthalten. Hier habe ich allerdings in der Tat gerade herausgefunden, dass der Staatsanzeiger nur bis 1939 existierte, danach wurde er als Verordnungsblatt des Militärbefehlshabers Danzig-Westpreußen (1939) und Verordnungsblatt des Reichsstatthalters in Danzig-Westpreußen (1939-1945) fortgeführt. Letztere findet man zumindest in einigen deutschen Bibliotheken.
    ==> Du hälst dich sehr bedeckt ... . Eine 'Funktion ... bekleidet' trifft wohl auf jeden Menschen zu - nur welche und zu welchem Zeitpunkt? Die von dir genannten Dokumente finden sich auch digital in der Pommerschen Bibliothek.


    Viele Grüße,

    Peter

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