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Thema: Ich lebe noch – und das ist gut!

  1. #1
    Forum-Teilnehmer Avatar von jonny810
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    Glocke Ich lebe noch – und das ist gut!

    Ich lebe noch – und das ist gut! Von Erhart Karl Joniszus




    Wenn ich nachdenkend in mich kehre
    und frage mich-„wie war dein Leben“?
    dann zieh’ ich daraus meine Lehre,
    es konnte vieles schlechter gehen.


    Man hat den Krieg heil überstanden.
    Und das - Dank eines höheren Wesen.-
    Millionen Menschen jäh verschwanden,
    als wären sie nie da gewesen.


    Danach gab es die Hungerzeit,
    die haben wir auch nicht vergessen.
    Die Eltern schafften es zu Zweit,
    es gab zu „Trinken und zu Essen“.


    Es wurd’ gebaut, nach den Kriegs - Jahren -
    man kaufte Fleisch, Gemüse, Brot.
    Verdiente Geld und konnte sparen,
    am Himmel wieder „Morgenrot“.


    Im Bergbau doch, in dunklem Schacht,
    dort wurde schwarzes Gold gebrochen.
    Hat sich für Geld, kaputt gemacht -
    zerschunden seine Knochen


    Die Schutzpatronin „Barbara“-
    hielt Ihre Hände über mich.
    Drohte Gefahr, dann war sie da -
    St. Barbara – dir danke ich!


    Vergleicht man deshalb unser Leben,
    und schaut betroffen nach „Nah – Ost“
    dann möchte man nach Frieden streben.
    Träte der ein - „das wär’ ein Trost“!
    Es grüßt herzlich, Erhart vom Schüsseldamm.
    "Nec Temere - Nec Timide"
    Eine Freundschaft ist das, was man aus ihr macht. EKJ

  2. #2
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    Standard AW: Ich lebe noch – und das ist gut!

    Lieber Erhart, schön zusammengefasst unser Leben in Deinem Gedicht. Ich grüße ganz herzlich, ehemals „Schwarzes Meer Nr. 15“.Gisela Schwetje

  3. #3
    Forum-Teilnehmer Avatar von mottlau1
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    Standard AW: Ich lebe noch – und das ist gut!

    Lieber Erhart,

    danke fuer Deine Gedanken nach all den langen Jahren.
    Obwohl ich mitten im Krieg 1944 in Langfuhr geboren wurde, kann ich nachvollziehen wie das Leben fuer meine Eltern war. Meine Mutter hat die Russen erlebt, hat spaeter unter den Polen gelebt bis 1950.Mein Vater kam aus russischer Gefangenschaft, wir verließen Danzig und fuhren über Friedland zu ihm. Zwei Bodenkammern waren fuer Jahre unser Zuhause. Nach acht Jahren starb mein Vater der Krieg und Gefangenschaft überlebte mit nur 39Jahren. Nun waren wir allein im Westen. Mutter kämpfte, ging arbeiten und sorgte fuer uns beide. Ihre Tapferkeit war mir fuer mein Leben Vorbild. Und nun bin ich bald 80Jhre und schaue in Dankbarkeit zurueck.Dir herzliche Gruesse.

    Jutta

    Dir herzliche Gruesse
    Es kann keiner gerecht sein, der nicht menschlich ist.
    (Maurice Cove de Murville) Französischer Politiker

  4. #4
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    Standard AW: Ich lebe noch – und das ist gut!

    Liebe Jutta!
    Ich lebe auch! Neulich pensioniert nach 42 Jahre im Klassenzimmer.
    Schön von dir, obwohl zufällig, zu hören.
    Du siehst ganz froh und munter aus!
    Im Moment bin ich ständig auf der Suche meinen Vorfahren (Mutterseite)
    die aus Stutthof (Danziger Niederung) stammen. Es braucht viel Geduld.

    Also, ich wünsche dir alles gute, und dass alles dir gut gehe.
    Herzliche Grüsse aus Kanada.
    Norman Zweifel

  5. #5
    Forum-Teilnehmer Avatar von Belcanto
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    Standard AW: Ich lebe noch – und das ist gut!

    Hallo Erhart, mich umkreisen ähnliche Gedanken, wahrscheinlich zwangsläufig, wenn man älter wird. Poetischer Realismus. Alles Gute und viel Gesundheit.

  6. #6
    Forum-Teilnehmer Avatar von adrian
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    Standard AW: Ich lebe noch – und das ist gut!

    Lieber Erhart,
    nicht, dass an Dir ein Dichter verloren gegangen ist, nein, Du bist begnadet und
    noch immer voller dichterischer Leidenschaft.
    Mach weiter, bleib gesund und lass uns alle teilehaben.
    Herzliche Grüße
    Werner
    Suche alles zur Danziger Division, der 60. Infanterie-Division

  7. #7
    Forum-Teilnehmer Avatar von jonny810
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    Standard AW: Ich lebe noch – und das ist gut!

    Liebe Forum-Freunde,

    ich bedanke mich für eure Wertschätzung, was die von mir verfassten Gedichte angeht.

    Ich möchte auch noch um Verständnis dafür bitten, wenn die Texte etwas zu oft etwas melancholisch herüber kommen.

    Das liegt wohl einfach daran, dass mir die liebe zu Danzig mit in die Wiege gelegt wurde. Ich bin in meiner Familie wohl

    derjenige, den der Verlust seiner Geburt-Stadt am schmerzhaftesten getroffen hat.

    Das, obwohl ich in Danzig auch die schlimmste Zeit meiner Kindheit erlebt aber auch überlebt habe.

    So ihr Lieben,das soll es gewesen sein . Ich wünsche Euch eine gute Nacht,



    Ps. Dir lieber Werner lasse ich eine PN zukommen
    Es grüßt herzlich, Erhart vom Schüsseldamm.
    "Nec Temere - Nec Timide"
    Eine Freundschaft ist das, was man aus ihr macht. EKJ

  8. #8
    Forum-Teilnehmer Avatar von Belcanto
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    Standard AW: Ich lebe noch – und das ist gut!

    Hallo Erhart, was ich auch so zusammendrechsle, ist auch immer mit Schwermut beladen. Wie könnte man sich freuen, wenn man seine Heimat, seine Lieben, die Pläne, Träume und Erwartungen verloren hat.

  9. #9
    Forum-Teilnehmer
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    Standard AW: Ich lebe noch – und das ist gut!

    Das ist tief berührend! Danke fürs Teilen. Gedichte bieten oft die Möglichkeit, Erleben und Empfinden auf eine Art in Worte zu fassen, wie es mit normalem Reden manchmal allzu schwer auszusprechen ist. Da ist gar kein Bedauern oder Entschuldigen nötig. Ich finde es schön und kostbar. Weil es echt ist.

  10. #10
    Forum-Teilnehmer Avatar von waldkind
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    Standard AW: Ich lebe noch – und das ist gut!

    An unsere beiden Verse-Drechsler:

    Nachdem ich mich 15 Jahre lang damit auseinander gesetzt habe, ob eine verlorene Heimat ersetzbar ist, bin ich zu dem Ergebnis gekommen: "Nein, man kann eine verlorene Heimat nicht ersetzen." Zwar mag es manchem gelingen seine einstige Heimat durch eine Wahlheimat auszutauschen. Aber wer um den Verlust trauert, sollte das Recht haben so lange zu trauern wie ihm danach zumute. Sich weiß zu machen etwas zu finden was ebenbürtig erschiene, ist vergebliche Müh, ist Augenwischerei, ist der Versuch sich selbst hinweg zu trösten. Wenn man den Verlust nimmt als das, was es ist und dass er schmerzhaft und traurig ist, so finden wir doch etwas darin, was wir einmal besaßen - einen ungemein großen Schatz, den Schatz, den wir als Heimat bezeichnen. Dieser Begriff "Heimat" umfasst besondere Werte. Zum Beispiel das Gefühl gut aufgehoben zu sein. Oder die Liebe zu einer ganz einmaligen Landschaft. Dieses Gefühl, da gehöre ich hin. Dieser immens große Schatz ist Teil unserer Seele und unauslöschbar. Nicht jeder kann von sich behaupten dermaßen groß geliebt zu haben und zu lieben. So ganz verloren ist diese Heimat also nicht. Wir, die Trauernden und die Heimat, beschenken immer wieder neu in unserem Herzen.

    Wenn ich es als Landschaftsingenieurin mal so sagen darf, auch eine Landschaft hat eine Seele und freut sich über alle liebenden Gedanken, die von den Menschen ausgehen, gerade und besonders in den Zeiten des "Untergangs" und der Katastrophen. Unsere liebenden Gedanken sind wie Balsam auf den Wunden der geschundenen Landschaftsseelen. In diesem Sinne danke ich all denen, die ihre Heimat lieben und Erhart für seinen liebevollen Versimpuls.
    Die Heimat ist wie ein Schatz in unserer Seele. LG vom waldkind.
    Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit. (Karl Valentin)

  11. #11
    Forum-Teilnehmer Avatar von Belcanto
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    Standard AW: Ich lebe noch – und das ist gut!

    Hallo Waldkind, das hast du nach meiner Gefühlswelt zutreffend beschrieben.

  12. #12
    Forum-Teilnehmer Avatar von suum cuique
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    Standard AW: Ich lebe noch – und das ist gut!

    @Waldkind.
    Das hat mich sehr berührt. Großartige Worte, wie Du das beschrieben hast.
    Beste Grüße,
    Andreas
    "There is no place like home" Zitat aus "Wizard of Oz"

  13. #13
    Forum-Teilnehmer Avatar von waldkind
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    Standard AW: Ich lebe noch – und das ist gut!

    Danke Belcanto, danke Andreas.
    Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit. (Karl Valentin)

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