24.-28.11.2024 in Danzig: Lehrer-Workshop "Geschichte im Dialog"

[Wolfgang]

Schönen guten Nachmittag,

die Europa Union Kassel e.V., die Hessische Landeszentrale für politische Bildung, die Polnisch-Deutsche Gesellschaft in Danzig und die Stiftung Kotwica i Gryf laden vom 24.-28. 11. 2024 zum Workshop "Geschichte im Dialog – deutsch-polnischer Geschichtsworkshop für Lehrkräfte und Fachkräfte aus der Jugendarbeit" ein.

Anmeldeschluss ist 25.10.2024

Teilnehmerbeitrag: 225 €, Mitglieder der Europa Union 195 €, Studierende 165 €, enthalten sind Unterkunft und Verpflegung (mit Ausnahme des Frühstücks).

Nähere Infos, insbesondere auch zur Anmeldung sind zu finden unter:
https://www.europa-union-kassel.de/a...termine#anker8 und
https://lets-meet.org/reg/3ca564e6fbdabde388

Momentan sind nach meinen Infos 20 polnische und 5 deutsche Teilnehmer/innen angemeldet. Es wird simultan gedolmetscht.

Möglicherweise werde auch ich ein Referat halten können - das endgültige Programm wird am Wochenende ausgearbeitet und ich werde dann einen Hinweis darauf bringen.

Schöne Grüße aus dem Werder
Wolfgang

[Wolfgang]

Schönen guten Nachmittag,

mittlerweile gibt es ein detailliert ausgearbeitetes Programm für diesen Workshop, das ich als Attachment beigefügt habe. Der Anmeldeschluss ist verlängert worden auf den 30. Oktober 2024. Die endgültige Referentenliste steht noch nicht fest, wird aber auch noch bekannt gegeben. Ich denke, dass dieser Workshop für alle, die in der Jugendarbeit und -ausbildung beschäftigt sind, sehr interessant sein wird.

Schöne Grüße aus dem Werder
Wolfgang

Geschichte im Dialog - Programm DE.pdf

[Wolfgang]

Schönen guten Abend,

heute war bereits Tag 3 des Lehrer-Workshops "Geschichte im Dialog". Als ich ein erstes Interesse an diesem Workshop bekundete, hatte ich keine Vorstellung davon, wie interessant diese Veranstaltung sein wird. Und ich bin froh, dass ich daran teilnehmen kann.

Heute ging es unter anderem um folgende Themen: Wie und warum kann die Geschichtserzählung manipuliert werden? Wem gehört die Geschichte? Und wer hat die Deutungshoheit? Wie kann man über Geschichte reden?

Am Nachmittag gab es eine Podiumsdiskussion zum Schulgeschichtsbuch "Europa. Unsere Geschichte". In einer rund 15 Jahre lang andauernden Arbeit, in der sich deutsche und polnische Lehrer und Historiker zusammensetzten um ein gemeinsames Geschichtsbuch über die europäische Geschichte zu schreiben, entstand ein vierbändiges Werk, das sowohl in Deutschland als auch in Polen als Schulbuch verwendet werden kann. Es war ungeheuer interessant zu erfahren, mit welchen immensen Schwierigkeiten diese deutsch-polnische Schulbuchkommission zu kämpfen hatte und welche Einflüsse zu berücksichtigen waren. Umso überraschender ist es, dass dieses Gemeinschaftswerk ein erfolgreiches Ende fand. Andrzej Dusiewicz, der polnischerseits das Projekt leitete, berichtete darüber überaus spannend und stellte sich der Diskussion. Nähere Informationen zu diesem Projekt und seinen Ergebnissen sind zu finden unter "Europa. Unsere Geschichte".

Heute Abend findet noch eine ganz besondere Veranstaltung statt, an der ich leider aus terminlichen Gründen nicht teilnehmen kann. Alle Teilnehmer/innen des Workshops waren eingeladen zum Besuch der Baltischen Oper in Langfuhr. Erst am vergangenen Samstag fand dort die Premiere von Puccinis "La Bohème" statt. Ich habe mir fest vorgenommen, diese Oper baldmöglichst mit meiner Frau zusammen anzuschauen.

In den letzten Tagen habe ich viele Fotos während des Workshops gemacht, von denen ich einige noch hochladen werde. Dann werde ich auch noch ein bisschen mehr darüber berichten.

Schöne Grüße aus dem Werder
Wolfgang

[sarpei]

Hallo Wolfgang,

ein überaus interessantes Projekt, dessen Umsetzung uns du mit deinem Beitrag näher bringst. Leider beschränkt sich der von dir gepostete Link - soweit ich ihn erkundet habe - bezüglich seiner Beispiele (pdf-Dateien zu einzelnen Themen) offenbar auf den Teil mit den Arbeitsanweisungen für die Schüler. Den dort enthaltenen Verweis "Informiert euch anhand des Autorentextes auf Seite ..." kann man wegen Fehlens der entsprechenden Seiten nicht nachvollziehen. Dabei hatten mich die Beispielthemen "Migration im 19. Jh." und "Kriege im 17. Jh." neugierig gemacht.


Viele Grüße,

Peter

[Wolfgang]

Schönen guten Abend,
hallo Peter,

ja, du hast recht. Es wäre schön, wenn einige Beispiellektionen aus diesem Buch als PDF- oder Word-Datei herunterladbar wären. Wir haben uns mit verschiedenen Texten aus den Büchern beschäftigt und ich muss sagen, dass diese Geschichtsbücher nicht nur für Schüler ungeheuer interessant sind, sondern für Alle die an Geschichte interessiert sind und sich ein umfangreiches und sehr solides Grundwissen (Sekundarstufe I) aneignen möchten.

Gestern war wieder ein hochinteressanter Tag, gefüllt mit Führungen, Vorträgen und am Abend mit einer Gruppenarbeit. Besonders interessant für mich war ein Rundgang durch das Weltkriegsmuseum, in dem ein Museumsmitarbeiter das pädagogische Konzept des Museums für Kinder und Jugendliche vorstellte. Dabei habe ich auch einige Anregungen mitbekommen, die mir bei meiner Tätigkeit im Museum Stutthof helfen werden.

Was hat mich nun in diesen vier Tagen am meisten beeindruckt, was waren die Highlights? Zuerst einmal habe ich viele neue interessante Menschen kennen gelernt. Und zwar nicht nur unter den Teilnehmern, sondern auch unter den Referenten und Referentinnen. Bereits am Abend des ersten Tages, am letzten Sonntag, war Referent Professor Jacek Taylor, ein Rechtsanwalt, 85-jährig, der ungeheuer interessant und spannend die Zeit der Revolution und des Umbruchs in Polen ab dem Danziger Aufstand von 1970 schilderte. Er selber war auch in diesen Umbruch involviert, in dem er Solidarność-Führer, Inhaftierte und andere Oppositionelle unterstützte und vor Gericht vertrat. Dieser Abend war schon einmal ein ganz besonderes Highlight.

Aber auch die drei folgenden Tage boten in allen Punkten Besonderes. Am Montag Vormittag konnte ich leider bei einer Führung durch Danzig mit Dr. Jan Daniluk (der früher auch einmal bei uns im Forum war) nicht dabei sein, aber übereinstimmend waren alle daran Teilnehmenden restlos begeistert. Übrigens wurden alle Vorträge und Führungen in polnischer Sprache gehalten, was aber von zwei Dolmetschern auch sofort ganz hervorragend ins Deutsche übersetzt wurde.

Ich war der einzige Teilnehmer aus dem Raum Danzig und brauchte deswegen auch keine Unterkunft. Das hatte Vorteile, aber auch Nachteile. Da es teils schon vor 9:00 Uhr losging und die Abende sich mitunter bis nach 21:00 Uhr ausdehnten, waren die Tage doch recht lang für mich. Ich musste ja morgens im Berufsverkehr nach Danzig und abends dann wieder nach Hause fahren. Aber es hat sich gelohnt!

Diese Veranstaltungen finden bereits seit einigen Jahren in Danzig statt. Zielgruppe sind Lehrkräfte und Fachkräfte in der Jugendarbeit. Wenn es im nächsten Jahr erneut eine solche Veranstaltung geben wird, hoffe ich, dass ich auch dann daran teilnehmen kann.

Schöne Grüße aus dem Werder
Wolfgang