Hallo zusammen: Vielleicht interessiert es auch Andere im Forum, was ich über das Internet ausfindig machen konnte:
Im Sommer 1933 wurden beim Vertiefen von vorhandenen Wassergräben - als Arbeitsbeschaffungsmassnahmen - in Ohra-Niederfeld umfangreiche und gut erhaltene Reste von drei Wikingerschiffen entdeckt. Das 1.Boot wurde auf dem Grundstück Niederfeld 92 des damaligen Besitzers Voss entdeckt, am 13.7.1933 vom damaligen Direktor des "Staatlichen Museums für Naturkunde und Vorgeschichte" Danzig, Prof. Dr. LaBaume besichtigt und danach unter Leitung von Prof. Dr. Ing. E.h. Otto Lienau/Danzig geborgen, konserviert, zusammengesetzt, dokumentiert und ausgestellt. Das 2.Boot wurde beim Graben ausräumen etwa 100 m weiter südlich auf dem Grundstück des damaligen Besitzers Ortmann Niederfeld 90 gefunden. Das 3.Boot 300 m südlich vom 2.Boot in einem Nebengraben des gleichen Wasserlaufes, gefunden durch Herrn Peter, den damaligen Vorsteher der "Deich-Genossenschaft Ohra" auf dem Grundstück des damaligen Besitzers Gronert Niederfeld 86. - Die 3 Boote liessen sich - mit den damaligen Methoden und Wissen! - nur grob datieren: Spätestens 1300 n.Chr. wegen eines gefundenen Seitenruders und vor der Eindeichung dieses Bereiches, und frühestens 800 n.Chr. wegen der verwendeten Holzarten. Untergegangen und sofort mit einer Menge Schlamm und Sand zugedeckt sind die Schiffe (ohne jede Beigabe!) wohl im Zuge einer Unwetterperiode, vermutlich auch in Verbindung mit einer Veränderung der Küstenlinie. - Die Ausgrabung und Auswertung wurde von Prof. Dr. E.h. Otto Lienau in einer Broschüre veröffentlicht: "Die Bootsfunde zu Danzig-Ohra aus der Wikingerzeit", Danziger Verlagsgesellschaft, 52 Seiten, mit vielen s/w Abbildungen der Ausgrabung, der Einzelfunde, der Rekonstruktion, mit Zeichnungen der kompletten Schiffe, ihrer Linienführung und Details zur Konstruktion, sowie mit Karten und Plänen der Fundstellen.
Dieses Heft wurde Gegenstand einer Buchbesprechung in "Deutsche Wissenschaftliche Zeitschrift für Posen", Heft 31, Posen, 1936, Verlag der "Historischen Gesellschaft für Posen", verfasst von Dr. Alfred Lettermann.
Die Reste der drei Boote wurden damals konserviert, zusammengefügt und ausgestellt und wohl auf Dauer aufbewahrt im damaligen "Landesmuseum" in Oliva. Ob sie dort heute noch sind oder was aus ihnen geworden ist, entzieht sich meiner Kenntnis. Gefunden über das Internet habe ich bereits 2019 ein antiquares Exemplar dieser Broschüre.
Wie gesagt: Vielleicht interessiert jemand sich ja auch für ein solches Thema im Gross-Raum Danzig - lange lange vor unserer Genealogie und Familien-Forschung. Ich wünsche allen noch einen schönen Abend!
Mit freundlichen Grüssen Matthias W.