Besuch des ehem. KZ Stutthof im Mai 2025

[Willy Gohl]

Hallo Wolfgang, ich werde mit meiner Reisegruppe am 14.05.25 unter anderem auch wieder das Museum - Konzentrationslager Stutthof anfahren. Solltest Du wieder anwesend sein, würde ich mich auf ein Wiedersehen freuen. Grüße aus dem Schwarzwald , Willy

[Wolfgang]

Hallo Willy,

in diesem Jahr werde ich im Mai zu Hause sein. Ich würde mich sehr freuen, wenn ich Euch zumindest einen Teil der Strecke begleiten kann.

Auf eins musst Du achten: Die Brücke über die Königsberger Weichsel in Fischerbabke ist abgerissen und es gibt momentan keine Möglichkeit von der einen Seite auf die andere zu kommen. Gesperrt ist die Strecke seit dem 10.03. für voraussichtlich max. 60 Tage. Euer Reisetermin liegt nach der 60-Tage-Frist, also müsste es dann bereits einen provisorischen Übergang geben. Da müsstet Ihr Euch also erkundigen bzw. da kannst Du auch mich fragen. Die einzige Alternativstrecke für LKWs und Busse führt über Fürstenwerder, Prinzlaff, Nickelswalde und Steegen.

Schöne Grüße aus dem Werder
Wolfgang

[Willy Gohl]

Hallo Wolfgang. Ich würde mich freuen, wenn du uns begleiten könntest.
Wir möchten am 14.05.25 am Vormittag zur Marienburg und am Nachmittag über
Tiegenhof, Tiegenort , Fischerbabke nach Steegen und Stutthof fahren. Sollte diese Strecke
bis dahin nicht geöffnet sein, könnten, oder müßten wir über Fürstenwerder - Prinzlaff fahren, aber bis dahin können wir uns nochmals austauschen. Ich möchte auf jeden Fall durch mein Geburtsort Fischerbabke gehen. Wenn du weitere Informationen bekommst, dann gebe mir doch bitte Bescheid. Grüße aus dem Schwarzwald, Willy

[Willy Gohl]

Hallo Wolfgang, ich möchte nur einmal nachfragen, ob es möglich ist, mit unserem Bus über die Behelfsbrücke in Fischerbabke zu fahren? Da Du uns ja am 14.05.25 nach Marienburg, sowie Fischerbabke, Steegen und Stutthof begleiten wirst, sollte ich auch wissen, wo wir dich abholen können? Wir werden ca.um 8 Uhr vom Hotel in Danzig abfahren. Grüße Willy

[Wolfgang]

Lieber Willy,

es gibt keine für Fahrzeuge nutzbare Behelfsbrücke in Fischerbabke. Vor ein paar Tagen wurde mit den letzten Demontagearbeiten an der alten Brücke begonnen, aber nach wie vor wird an den 60 Tagen Bauzeit festgehalten. Aber bereits in den nächsten Tagen wird es nähere Informationen geben (müssen). Ich bin selber gespannt darauf, ob der Termin eingehalten wird. Und ich werde natürlich darüber informieren.

Schöne Grüße aus dem Werder
Wolfgang

[Willy Gohl]

Danke , Wolfgang.

[Wolfgang]

Schönen guten Abend,

heute Nachmittag hat mich Willy angerufen. Morgen in aller Frühe wollen sie vom Novotel in Danzig aus starten. Und sicherlich noch vor 08:30 Uhr werden sie mich auf der anderen Seite der Weichsel auflesen. Die Fahrt geht dann nach Marienburg, über die ganzen Dörfer hier, und ich denke, dass ich da vielleicht das Eine oder Andere erzählen kann. Später, nach Marienburg, wollen wir nach Fischerbabke/Rybina fahren. Und dann, weil dort die Brücke über die Königsberger Weichsel (natürlich) noch nicht fertig ist, über Tiegenhof zurück, anschließend über Fürstenwerder, Nickelswalde und Pasewark nach Steegen (und sehr vielleicht, wenn die Zeit reicht) auch nach Stutthof fahren.

Ich freue mich auf diese in wenigen Stunden stattfindende Fahrt. Ich war mit Willy schon früher hier unterwegs. Es waren tolle Reiseteilnehmer/innen mit denen er hier war. Und ich nehme an, dass dies auch dieses Mal so sein wird.

Ich werde darüber informieren.

Schöne Grüße aus dem Werder
Wolfgang

[Wolfgang]

Schönen guten Abend,

wie ich schon gestern schrieb, wurde ich heute Morgen von Willy und seiner Reisegruppe aufgelesen. Zuerst: Ich musste ihn erst einmal fragen, wie oft ich seine Gruppe begleitete. Ich war vollkommen perplex, als er sagte, es sei erst ein Mal gewesen. Das war vor 10 Jahren, und da schrieb ich den Beitrag "Busreise nach Danzig mit Abstecher ins Werder". Aber als ich sah und hörte und spürte, was das für eine Reisegruppe ist, wusste ich, ja, das war wirklich nur ein Mal. Denn all die da mitkamen, meist waren es, denke ich, Ehepaare, brachten eine Stimmung mit, wie ich sie auch schon vor 10 Jahren erlebt hatte. Und das war damals und das war heute schier einmalig.

Zuerst fuhren wir nach Marienburg in das alte Deutsch-Ordensschloss. Die rund 50 Teilnehmer/innen starke Gruppe wurde aufgeteilt und zwei Schlossführer zeigten uns auf ihrem Rundgang die wichtigsten und interessantesten Punkte in der Burganlage. Gut, jede Führung hat einmal ein Ende, und wer den riesigen Burgkomplex kennt, weiß, dass man sich dort schier unendlich lang aufhalten und immer wieder Neues und Phaszinierendes sehen und entdecken kann. Aber da hatten wir einfach nicht die Zeit dafür.

Aufgrund der Brückensperrung in Fischerbabke -die Brücke über die Königsberger Weichsel wird neu gebaut damit sie auch von Schwersttransporten und Panzern passiert werden kann- mussten wir den gleichen Weg wie bei der Hinfahrt antreten und über Barenhof, Fürstenwerder, Schönbaum, meinen Wohnort Prinzlaff, dann Nickelswalde und Pasewark nach Steegen fahren. Dort besuchten wir die einmalig schöne Kirche mit ihrem stoffbezogenen Himmel, der für diese Kirche riesigen Orgel mit ihrer einzigartigen Akustik und den vielen deutschen Inschriften. Während der ganzen Fahrt konnte ich das Eine oder Andere aufzeigen und erklären, aber besondere Highlights waren Willys Zeitzeugenschilderungen über seine Zeit in seinem Geburtsort Fischerbabke und seine Fluchterlebnisse in der Endphase des Krieges.

Danach ging's nach Steegen zum Strand. Stürmische Winde wühlten die See auf, es war lausig kalt (meine Wetterstation zu Hause zeigte gerade mal 3 Grad plus). Bernstein suchen war nicht erfolgreich, aber verschiedene Lokale und Cafes waren am Strandzugang geöffnet. Nach einer Stunde führte uns dann der Weg zur Schleusenanlage die das Frische Haff mit der Ostsee verbindet: Eine ökologische Katastrophe und dazu noch ein verheerendes ökonomisches Desaster das sich nie rechnen wird.

Und dort fing der Wind nicht nur an stärker zu werden sondern, als wir wieder im Bus waren, begann es auch noch in Strömen zu gießen.

Das Thema hier heißt zwar "Besuch des ehem. KZ Stutthof", aber wir waren dort nicht. Gerne hätte ich dort eine Führung gemacht, aber aufgrund der Brückensperrung in Fischerbabke und der sich dadurch ergebenden zeitlichen Verschiebungen im Ablauf der Fahrt war nicht mehr die Zeit dafür gegeben. Und so ging ich auf die Geschichte des ehemaligen deutschen Konzentrationslagers nur ein, als wir es auf der Hinfahrt zu dem Haff-Ostsee-Durchstich und bei der Rückfahrt passierten.

Willy Gohl, mit seinen 92 Jahren stellte er so manchen Teilnehmer in den Schatten, auch mich, hat mit seinem Enkel wieder eine Reise organisiert, die mich sprachlos machte. Gut, ich war jetzt nur einen Tag dabei, aber da herrschte in meinen Augen fast so etwas wie eine familiäre Atmosphäre. Hinzu kommt, dass in der Reisegruppe nur etwa zwei, drei, vier Leute ihre Wurzeln in der hier von ihr besuchten Gegend haben. Also mein ganz großer Respekt an Willy, seinen Enkel, den Busfahrer, und an all Jene die zu dieser großartigen Atmosphäre beitrugen.

Morgen, und da werde ich leider nicht dabei sein (können), geht's in die Kaschubei. Dort werden sie traditionelle kaschubische Volkstänze erleben können und ganz sicher viel, viel mehr!

Wenn etwas dazu beiträgt, Land und Leute kennenzulernen, sich einander besser zu verstehen und anzunähern, dann sind es solch phantastische Reisen wie sie Willy durchführt.

DANKE!

Schöne Grüße aus dem Werder
Wolfgang

[Petra M.]

Hallo, mit Willy in seiner Heimat unterwegs zu sein ist einmalig. Ich konnte 2022 dabeisein und finde es toll, dass er das mit seinem Enkel auch mit seinen 92 Jahren gemacht hat.
Liebe Grüße Petra

[Willy Gohl]

Danke Petra !!!!!